Dispersionslegierung Die Erfindung betrifft eine giessfähige Dispersions- legierung aus Metall und darin verteilter Metall-Sauer- stoffverbindung.
Die Dispersionslegierung gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie folgende Bestandteile enthält: 1. ein inaktives Metall (a) mit einem Schmelzpunkt über 50 C, das ein unter 1000 C durch Wasser stoff reduzierbares Oxyd besitzt, 2. als Netzmittel ein aktives Metall (b), das ein durch Wasserstoff unterhalb 1000 C nichtreduzierbares Oxyd besitzt, oder eine aktive Verbindung dieses Metalls, und 3.
im wesentlichen einzelne Teilchen (c) einer feuer festen Metall-Sauerstoffverbindung, welche Teilchen eine durchschnittliche Teilchengrösse von 5 bis 1000 Millimikron und eine spezifische Oberfläche, gemessen in m-/g von 6/D bis 1200/D besitzen, worin D die Dichte der Metall-Sauerstoffverbindung in g/cm3 ist, wobei die Metall-Sauerstoffverbindung in dem inaktiven Metall praktisch unlöslich und beim Schmelzpunkt des inaktiven Metalls thermisch beständig ist,
einen Schmelzpunkt oberhalb desjeni gen des inaktiven Metalls aufweist und bei 1000 C eine freie Bildungsenergie von über 60 kcal/g-Atom Sauerstoff besitzt, wobei das aktive Metall bzw. die aktive Metallverbin dung mindestens in solcher Menge vorhanden ist, dass die feuerfesten Teilchen sich nicht abscheiden, wenn die Legierung als Schmelze eine halbe Stunde ruhig gehalten wird.
Die erfindungsgemässe Dispersionslegierung soll ver besserte Eigenschaften, insbesondere bei erhöhten Tem peraturen, bieten, und zwar besonders in Hinsicht auf Elastizitätsmodul, Zugfestigkeit, Ermüdungsfestigkeit, Härte, Kriechfestigkeit und Beständigkeit gegen Riss- bildung.
Bei früheren Versuchen zur Herstellung von Me tallen mit modifizierten Eigenschaften, besonders mit verbesserter Bruchbelastung, Zugfestigkeit, Streckgrenze und Kriechfestigkeit bei hohen Temperaturen, ging man von der Annahme aus, dass besondere Sorgfalt auf die Vermeidung von Sauerstoffeinschlüssen verwendet wer den müsse. Zur Reinigung der Metallschmelzen von Sauerstoff und Sauerstoffverbindungen wurden kostspie lige Verfahren angewendet. In jüngerer Zeit sind Ver fahren ausgearbeitet worden, bei welchen durch pulver metallurgische Verfahren bestimmte Metalle mit Oxyd umhüllungen als gesinterte Masse geformt werden und nach dem Abkühlen als heterogene Stoffe vorliegen.
Bei diesen keramisch-metallischen Produkten liegt Me talloxyd in Form von Partikeln vor, die im allgemeinen erheblich grösser als 1 M.ikron sind. Obwohl diese Stoffe wesentliche technische Zwecke erfüllen, bedingt die Notwendigkeit ihrer Verarbeitung durch Sintern an statt durch Schmelzen einen so hohen Preis dieser Ma terialien, dass sie nur für Sonderfälle eingesetzt werden.
Die Herstellung brauchbarer hochschmelzender Me talle mit darin dispergierten feuerfesten Teilchen auf dem Wege des Schmelzverfahrens schien bisher als un möglich.
Bisher war auch nicht bekannt, wie man fein zer teilte Oxyde mit den Metallen verbinden könnte, noch wie diese Oxyde in Metallen zu dispergieren seien. Ge sinterte Kombinationen aus Aluminiumoxyd und Alu minium können zwar innerhalb eines grösseren Tem peraturbereiches verwendet werden als reines Alumi nium; der Nachteil dieser Stoffe besteht jedoch darin, dass das Aluminiumoxyd nicht ausreichend mit dem Aluminium verbunden ist. Wenn man eine solche Mi schung auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt von Aluminium erhitzt, trennen sich zwei Komponen ten, nämlich Aluminiumoxyd und Aluminium, ab. Dies führt besonders beim Giessen und Schweissen zu beson deren Problemen.
Dazu kommt, dass bei höher schmelzenden Metallen das Oxyd sintert und zu einer nicht mehr dispergier- baren Schlacke aus aggregierten Partikeln zusammen- wächst, wenn man feinzerteiltes feuerfestes Metalloxyd ohne sonstige Massnahmen zu der betreffenden Schmelze zusetzt.
Die bekannten metallkeramischen Produkte werden unter Verwendung relativ grosser feuerfester Teilchen hergestellt. Aus diesem Grunde oder wegen der man gelnden Bindung zwischen dem refraktären Material und dem Metall besitzen diese Produkte eine ungünstig niedrige Zugfestigkeit und eine erhebliche Sprödigkeit, d. h., ihre Schlagfestigkeit ist begrenzt. Die Duktilität des Ausgangsmetalls geht bei diesen Stoffen völlig ver loren.
Die erfindungsgemässe Dispersionslegierung soll die oben beschriebenen Nachteile vermeiden, und zwar selbst dann, wenn sie auf dem Wege des Schmelzver fahrens hergestellt bzw. verarbeitet wird. Eine Ausfüh rungsform der vorliegenden Dispersionslegierung ermög licht bei Schmelzpunkten zwischen 50 und 720 C be merkenswert verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Temperaturfestigkeit, der Ermüdungsbeständigkeit, des Elastizitätsmoduls, der Bruchbeanspruchung bei Hoch temperatur,
der Härte und der Widerstandsfähigkeit gegen Rissbildung. Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Dispersionslegierung mit Schmelzpunkten über 720 C bietet bemerkenswerte Verbesserungen be züglich der Hochtemperaturzugfestigkeit und Streck grenze, der Hochtemperatur-Druckbeanspruchung, der Härte und Kriechfestigkeit. überraschenderweise kann durch Einführung des feuerfesten Materials in entspre chender Weise in bestimmte Metallschmelzen die Zähig keit des Bades bzw. der Schmelze erheblich erhöht wer den, so dass die Schmelze in sehr ungewöhnlicher Weise gehandhabt werden kann.
Sie kann zu Fasern verspon nen, wie Kitt geknetet und sogar bei Temperaturen er heblich oberhalb des Schmelzpunktes des Metalls. zu Formkörpern gepresst werden. Der praktische Nutzen dieser wesentlichen Eigenschaftsveränderungen des Me talls sind ohne weiteres ersichtlich.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Fig. 1 die schematische Darstellung eines niedrig schmelzenden Produktes mit feuerfesten Oxydpertikeln (Siliciumdioxyd), deren Oberfläche mit aktivem Metall (Calcium) gebunden und daher metallophil ist, Fig. 2 einen Querschnitt einer Masse aus gemisch ten aktiven und inaktiven Metallen, welche einen Oxyd füller dispergiert enthalten,
Fig. 3 einen ähnlichen Querschnitt mit einem feuer festen Oxyd in Form von faserartigen Partikeln (Fibril- len) und Fig. 4 eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 1, jedoch an einem hochschmelzenden Produkt mit Oxyd (Thoriumoxyd), das eine mit aktivem Metall (Titan) gebundene Oberfläche besitzt.
In Fig. 1 stellt die Linie 1-1 die Oberfläche eines Siliciumoxydpartikels dar, welche an der Oberfläche be findliche Silanol-Gruppen (-Si-OH) enthält. Beim Er hitzen dieser Oberfläche tritt zwischen Silanolgruppen eine Kondensation unter Bildung von Siloxanbrücken an der Oberfläche auf, wie dies durch die Linie 2-2 dargestellt ist.
Wenn diese Oberfläche bei einer Tem peratur von ungefähr 600 C der Einwirkung von Cal ciummetalldampf unter nicht oxydierenden Bedingungen ausgesetzt wird, entsteht ein Partikel mit einem Kern aus Siliciumdioxyd und einer Oberfläche mit Calcium- silicid-(CaSi)- und Calciumsilicat-(CaOSi)-Gruppen. Die spezifische Oberfläche, welche ursprünglich einem Wert zwischen 5,6 und 560 entsprach, wird dabei nicht we sentlich verändert.
Wenn das so behandelte Silicium dioxydpulver zu einer geschmolzenen Masse eines akti ven Metalls wie Blei zugegeben und zusammen mit weiterem Calciummetall gemischt wird, erhält man nach der Verfestigung der Schmelze das Metall mit erheblich verbesserter Festigkeit; diese Verbesserung ist selbst bei erhöhten Temperaturen, besonders bei Temperaturen unmittelbar unter dem Schmelzpunkt des Metalls, zu erkennen.
In Fig. 2 ist eine Dispersion von feuerfesten Oxyd teilchen in einer verfestigten Mischung aus aktivem und inaktivem Metall dargestellt. Die Teilchen 4 sind prak tisch gleichmässig in der Metallmasse 5 verteilt. Es ist in .einer solchen Darstellung nicht möglich, die Art der Bindung der Teilchen mit dem Metall zu erkennen; man kann jedoch von der leichten Dispergierbarkeit und der Beständigkeit der Dispersion auf die Benetzung der Teilchen mit Metall schliessen.
Anderseits zeigt sich der metallophobe Charakter eines feuerfesten Stoffes im Ausbleiben der Benetzung bzw. daran, dass die Teil chen an die Oberfläche der Schmelze kommen oder sedimentieren.
Fig. 3 zeigt eine andere Dispersionsform, bei wel cher das feuerfeste fraktäre Material 7 in Form läng licher Teilchen, z. B. Fasern, im Metall 6 vorliegt; da durch kann die Viskosität einer Metallschmelze bei niedrigem Füllvolumen stark erhöht werden. Wenn für einen besonderen Zweck die Gesamtmenge des zugege benen feuerfesten Materials niedrig gehalten werden soll, kann man deshalb mit Vorteil anisotrope Teilchen verwenden.
In Fig. 4 stellt die Linie 1-1 die Oberfläche eines Thoriumoxydteilchens dar, das an der Oberfläche -Th-OH-Gruppen aufweist. Beim Erhitzen einer sol chen Oberfläche kann eine Kondensation zwischen den -Th-OH-Gruppen unter Bildung von Oxydgruppen be wirkt werden, wie dies durch die Linie 9-9 angedeutet ist.
Wenn diese Oberfläche bei einer Temperatur von ungefähr 720 C unter nichtoxydierenden Bedingungen mit metallischem Titan in Kontakt gebracht wird, kann man Teilchen erhalten, die einen Kern aus Thorium- oxyd und eine Oberfläche aus Titan-Thorium-Gruppen aufweisen. Die ursprünglich im Bereich von 0,6-120 liegende spezifische Oberfläche verändert sich dabei nicht wesentlich.
Wenn Thoriumoxyd-Molybdänpulver mit einer Titan enthaltenden Metallschmelze zusammen gebracht und vermischt wird, kommt es zu der oben beschriebenen Reaktion; nach der Verfestigung der Schmelze besitzt das so erhaltene Metall eine erheblich vergrösserte Festigkeit. Diese Festigkeitsvergrösserung ist besonders bei erhöhten Temperaturen auffällig, insbe sondere bei Temperaturen knapp unterhalb des Schmelz punktes des Metalls.
In der vorliegenden Beschreibung werden die disper- sen bzw. dispergierten Teilchen (c) auch als Füller be zeichnet. Der Ausdruck Füller soll dabei kein inertes Streck- oder Verdünnungsmittel bedeuten, sondern eine wesentliche Komponente, welche der Legierung neue und unerwartete Eigenschaften verleiht. Dementspre chend ist der Füller ein aktiver Bestandteil.
Der in einer geschmolzenen Metallmischung disper- gierte Füller muss, wenn er die erwünschten Wirkun gen hervorbringen soll, bestimmte Eigenschaften haben. Er muss ein feuerfestes Material sein, d. h.., er muss beim Schmelzpunkt des inaktiven Metalls thermisch beständig sein und .sollte im allgemeinen einen Schmelzpunkt über 1000 C besitzen. Er sollte weder sintern noch seine Grösse oder Form verlieren und muss im inaktiven Metall praktisch unlöslich sein und vorzugsweise eine Löslich keit von unter 0,1 Gew.% bei 1000 C aufweisen; bevor zugt werden Füller mit einer Löslichkeit unter diesen Bedingungen von weniger als 0,001 %.
Als thermisch beständig ist ein solcher Füller zu verstehen, der bei der Schmelztemperatur des inaktiven Metalls der Dispersionslegierung weder schmilzt noch sich zersetzt. Die feuerfesten Teilchen können eine Ober flächenumhüllung besitzen, welche diesen Forderungen nicht entspricht, wie z. B. im Fall des Calciumsilicides von Fig. 1; in diesem Fall muss jedoch die Umhüllung so dünn sein, dass die feuerfesten Eigenschaften der Teilchen nicht verloren gehen.
Die durchschnittliche Teilchengrösse darf nicht über 1000 my betragen und liegt vorzugsweise zwischen 5 und 500 my. Da zwischen verschiedenen feuerfe sten Materialien erhebliche Dichteunterschiede beste hen, kann die Grösse der feuerfesten Teilchen zusätz lich durch die spezifische Oberfläche in m2/g definiert werden. Dadurch können auch die Schwierigkeiten ver mieden werden, die bei Verwendung isotroper Teilchen auftreten können.
Wenn die feuerfesten Teilchen eine spezifische Oberfläche von 6/D und 1200/D besitzen, wobei D die Dichte der Teilchen in Gramm pro Kubikcentimeter bedeutet, entspricht dies bei sphäroiden Teilchen mit einer mittleren Teilchengrösse von 5-1000 mu. Bei Grössen unter 5 mu neigen die Teilchen zum Sintern. Teilchen mit Grössen über 1000 ma, bewirken eine Versprödung des Metalls; Teilchen mit Oberflächen zwischen 600/D und 24/D m2/g werden besonders bevorzugt.
Die Messung der Materialoberfläche kann z. B. durch Stickstoffadsorption nach der bekannten Methode von Brunauer, Emmett und Teller erfolgen.
Die feuerfesten Teilchen (c) können sowohl in kri stalliner als auch in amorpher Form vorliegen. Die Teil chen können besonders bei amorphem Material sphä risch sein, oder spezifische Kristallformen, beispiels weise Kuben, Fasern, Plättchen und andere Formen aufweisen. Im Fall von faser- und plättchenartigen Teil chen können durch den Formfaktor ungewöhnliche und günstige Ergebnisse erzielt werden. So kann beispiels weise mit Teilchen in Form von Fasern oder Plättchen eine sehr grosse Zähigkeit der Schmelz bei erheblich niedrigerem Füllvolumen erzielt werden, als bei Ver wendung von Sphäroiden oder Kuben. Anderseits kann die Dichte eines niedrigschmelzenden Metalls (z. B.
Blei) durch einen hohen Anteil an Teilchen niedriger Dichte, z. B. sphärischen Siliciumdioxydpartikeln, verringert werden. Für hochschmelzende Metalle (z. B. Wolfram) sind grosse Anteile von Teilchen niedriger Dichte, z. B. Aluminiumoxydteilchen, günstig.
Bei sphärischen Teilchen stellt die Angabe der mitt leren Teilchengrösse kein Problem dar; bei anisotropen Teilchen kann man von der Annahme ausgehen, dass die Teilchengrösse einem Drittel der Summe der drei Teilchenabmessungen entspricht. Wenn beispielsweise eine Asbestfaser eine Länge von 500 m,u, eine Breite von 10 m,, und eine Dicke von 10 mg aufweist, be trägt die Grösse dieses Teilchens dementsprechend
EMI0003.0045
Die Dispergierbarkeit der feuerfesten Teilchen in der Metallmischung ist eine Funktion zweier Faktoren, nämlich der Oberflächeneigenschaft bzw. Benetzbarkeit der Teilchen und ihrer Geometrie.
Die Benetzbarkeit wird durch das Netzmittel vergrössert. Benetzbarkeit kann als gegeben betrachtet werden, wenn sich eine Menge der Teilchen nach Zugabe zu einer Schmelze mit dieser mischt und dispergiert bleibt. Ein solches Material wird als benetzbar oder metallophil bezeich net.
Die Geometrie der Teilchen oder Partikeln umfasst deren Form, Grösse und Packungsdichte. Geeignete Teil chen können schon als solche in Grössen von unter 1000 my vorliegen oder Aggregate aus kleineren ein zelnen Teilchen sein. So können beispielsweise im Fall von Siliciumdioxyd Aggregate von bis zu 500 my aus einzelnen sphäroiden Partikeln für die Herstellung ver wendet werden, die z. B. einen Durchmesser von 17 m,. besitzen.
Auch Aggregate mit einer Grösse von über 1000 mu können für die Herstellung verwendet werden, wenn sich in der Schmelze aus diesen Aggrega ten einzelne Teilchen geringerer Grösse, z. B. unter 500 m,u, bilden.
Als Ausgangsmaterial geeignete Aggregate können beispielsweise netzförmig oder sphäroid sein und nach Zugabe zur Schmelze durch Scherbeanspruchung in ein zelne sphäroide Teilchen zerteilt werden, die dann vom Metall benetzt werden.
Es wurde gefunden, dass Teilchen aus feuerfesten Metall-Sauerstoffverbindungen, die zum grossen Teil re lativ billig und leicht in der erforderlichen feinzerteilten Form zugänglich sind, in Schmelzen von Metall benetzt werden, wenn eine ausreichende Menge eines aktiven Metalls vorhanden ist. Da die Metall-Sauerstoffverbin- dung bzw. das Metalloxyd eine: freie Bildungsenergie bei 1000 C von über 60 kcal pro Grammatom Sauer stoff besitzt, ist sie relativ nichtreduzierbar.
Für eine Dispersionslegierung, deren metallischer Anteil zwischen 50-720 C schmilzt, kann die freie Bildungsenergie der Metall-Sauerstoffverbindung auf der angegebenen Basis zwischen 60 und 90 kcal liegen. Für hochschmelzende Dispersionslegierungen, <B>d</B>. h. wenn deren metallischer Anteil über 720 C schmilzt, sollte dieser Wert vor zugsweise über 90 kcal liegen, d. h. es sollte ein noch weniger leicht reduzierbares Teilchenmaterial verwendet werden.
Für die feuerfesten Teilchen der erfindungsgemä ssen Dispersionslegierung können auch Mischungen von Metall-Sauerstoffverbindungen bzw. -oxyden verwendet werden, insbesondere Mischungen aus Oxyden, die sämtliche den oben angegebenen Werten von Schmelz punkt und freier Bildungsenergie entsprechen. Auch komplexe Oxyde, z. B. Metallmetallate und andere Metall-Sauerstoffverbindungen sind für die Herstellung der Legierung geeignet.
Vorzugsweise sollten sich der artige Verbindungen unter den Temperaturbedingungen der Herstellung (Temperatur der Schmelze) in die ent sprechenden Oxyde umwandeln lassen. Magnesiumsif- cat, MgSi03, kann als Mischung der Oxyde MgO und Si02 betrachtet und ebenso verwendet werden, wie die einzelnen Oxyde.
In analoger Weise können Spinelle, wie MgA1204 und ZnA1204, Metallcarbonate, wie BaC03, Metallaluminate, Metallsilicate, wie Magne- siumsilicat und Zirkon, Metalltitanate, Metallvanadate, Metallchromite und Metallzirconate verwendet werden. Aus der Gruppe der Silicate sind z.
B. komplexe Verbindungen, wie Natriumaluminiumsilicat, Calcium- aluminiumsilicat, Calciummagnesiumsilicat, Calcium- chromsilicat und Calciumsikcattitanat für die Herstel lung der Legierung geeignet.
Feinzerteilte, natürlich vorkommende Minerale, z. B. Attapulgit, disperser Asbest, Talk, feinzerteilter Turmalin, Wollastonit und andere natürlich vorkom mende Materialien, welche leicht in feinzerteiltem Zu stand zu erhalten sind, können ebenfalls verwendet wer den. Einige dieser Stoffe sind stark hydratisiert und sollten vor der Verwendung entwässert werden. In Aus nahmefällen, wie etwa bei der Herstellung eines porösen Metalls, kann etwas Kristallisations- oder Konstitutions wasser wünschenswert sein; andernfalls sind Wasser und andere flüchtige Komponenten unerwünscht.
Kolloidale Metalloxyd-Aquasole sind als Ausgangs material für den Füller in der feinzerteilten Form be sonders brauchbar und werden bevorzugt. Zirconoxyd- Sole sind als Ausgangsmaterial brauchbar.
Besonders bevorzugt sind Thoriumoxyd-Sole, welche durch Cal- cinieren von Thoriumoxalat und Dispergieren des ent stehenden Feststoffes in verdünnter Säure hergestellt werden. Typische einzelne Oxyde, die als Füller geeig net sind, umfassen Siliciumoxyd, Aluminiumoxyd, Zir- conoxyd, Titanoxyd, Magnesiumoxyd, Hafniumoxyd und die Oxyde der seltenen Erden,
einschliesslich Thoriumoxyd. Eine zur Verwendung sowohl für die hochschmelzenden als auch die niedrigschmelzenden Legierungen der Erfindung geeignete typische Gruppe von Oxyden ist mit den entsprechenden Werten der freien Bildungsenergie in der folgenden Tabelle zu sammengestellt:
EMI0004.0033
Oxyd <SEP> d <SEP> F <SEP> bei <SEP> 1000 <SEP> C <SEP> Oxyd <SEP> d <SEP> F <SEP> bei <SEP> 1000 <SEP> C
<tb> Y20;; <SEP> 125 <SEP> <B>11</B>f02 <SEP> 105
<tb> CaO <SEP> 122 <SEP> Ce02 <SEP> 105
<tb> La2Q <SEP> 121 <SEP> A1203 <SEP> 104
<tb> Be0 <SEP> 120 <SEP> Zr02 <SEP> 100
<tb> Th02 <SEP> 119 <SEP> Ba0 <SEP> 97
<tb> NigO <SEP> 112 <SEP> ZrSi04 <SEP> 95
<tb> U02 <SEP> 105 <SEP> Ti0 <SEP> 95
<tb> Zur <SEP> Verwendung <SEP> in <SEP> niedrigschmelzenden <SEP> Produk ten <SEP> sind <SEP> ausserdem <SEP> folgende <SEP> Oxyde <SEP> geeignet:
<tb> Oxyd <SEP> d <SEP> F <SEP> bei <SEP> 1000 <SEP> C
<tb> Ti02 <SEP> 85
<tb> Si02 <SEP> 78
<tb> Ta203 <SEP> 75
<tb> V203 <SEP> 74
<tb> Nb0-, <SEP> 70
<tb> Cr20,3 <SEP> 62 Beim Versuch, die submikronischen Oxydpartikeln direkt zu Metallschmelzen mit einem Schmelzpunkt über 720 C zuzusetzen, zeigt es sich, dass die Oxydpartikeln unter Verlust ihrer ursprünglichen geringen Grösse sin tern und zusammenwachsen.
Dementsprechend ist die direkte Zugabe von Oxydpartikeln zu einem hoch schmelzenden Metall bei der Herstellung einer Disper sion von submikronischen Partikeln in Metall nicht ohne weiteres möglich. Zweckmässig löst man dieses Problem dadurch, dass die Oxydpartikeln zuerst in einem inaktiven Metall eingebettet werden, d. h. einem Metall, welches ein durch Wasserstoff unter 1000 C reduzierbares Oxyd besitzt; diese Vormischung oder Ausgangssubstanz kann dann zum geschmolzenen rest lichen Metall zugegeben werden.
Obwohl die beschriebenen Oxyde als Füller geeig net sind, werden an sich die Oxyde von Metallen, welche ein durch Wasserstoff unter 1000 C reduzier bares Oxyd und ein d F bei 27 C unter 88 kcal pro Grammatom Sauerstoff besitzen, nicht benetzt. Aus die sem Grunde muss die Oberfläche solcher Oxyde vor gängig eine Veränderung erfahren. Dies wird durch die Gegenwart eines aktiven Metalls bewirkt.
Die beobachteten Wirkungen des aktiven Metalls können dadurch erklärt werden, dass das aktive Metall mit der Oberfläche der Oxydpartikeln reagiert und die Partikeln einen Überzug oder eine Umhüllung mit re duziertem Valenzzustand erhalten. Bei den stärksten aktiven Metallen kann diese Reaktion direkt mit dem Metall und der Oberfläche des Oxydpartikels erzielt werden. Bei weniger aktiven Metallen, insbesondere bei den zur Reduktion des Oxydes nicht fähigen Metallen, trägt eine begrenzte Menge Sauerstoff zur Ausbildung der metallophilen Umhüllung bei.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird ein Metall dann als aktiv bezeichnet, wenn es ein durch Wasserstoff unterhalb 1000 C nichtreduzierba res Oxyd bilden kann. Vorzugsweise besitzt es ein d F bei 27 C von über 88 kcal pro Grammatom Sauerstoff. Diese Gruppe umfasst z. B. Beryllium, Ma gnesium, Aluminium, Silicium, Titan, Vanadium, Tau tal, Yttrium, Zircon, Hafnium, Niob, die seltenen Erd- metalle, Lithium, Natrium, Calcium,
Barium und Stron- tium. Es ist zu bemerken, dass diese Elemente in der elektromotorischen Spannungsreihe über dem Eisen ste hen.
Wenn die Legierung aktives Metall in grösseren Mengen enthält, soll die freie Bildungsenergie der Metall-Sauerstoff-Verbindung bei 1000 C grösser sein als die entsprechende freie Bildungsenergie eines Oxydes des aktiven Metalls. So ist beispielsweise das d F für Calciumoxyd 122, während der entsprechende Wert von Aluminiumoxyd 104 ist; dementsprechend ist Caleium- oxyd ein geeignetes Material für die feuerfesten Teil chen von Dispersionslegierungen, die Aluminium in er heblichen Anteilen enthalten.
Eine Methode zum Zusammenbringen des aktiven Metalls und des teilchenförmigen feuerfesten Materials besteht darin, dass man ein aktives Metall wie Alu minium, Magnesium oder Calcium auf die Oberfläche eines anorganischen Kerns aus Oxyd wie Siliciumdioxyd, Zirconoxyd oder Titanoxyd aufdampft. Dies wird ge wöhnlich bei erhöhten Temperaturen durchgeführt, wo bei oxydierende Bedingungen sorgfältig ausgeschaltet werden.
Zur Behandlung der Oberfläche von feinzerteilten Metalloxyden mit dem Ziel, diese durch Reduktion metallophil zu machen, sind beispielsweise aktive Me talle. wie Magnesium, Calcium, Lithium, Natrium, Alu minium oder Kalium wirksam. Dabei sind die Alkali metalle vergleichsweise weniger günstig, weil sie ausser ordentlich rasch mit Sauerstoff, Wasser und dem Was serdampf der Luft reagieren; dementsprechend ist die Reaktionsführung schwierig und das entstehende Pro dukt gewöhnlich instabil.
Die unter Verwendung von Alkalimetallen hergestellten Legierungen behalten diese Oxydationstendenz selbst dann, wenn sie mit anderen Metallen gemischt sind. Die Erdalkalimetalle weisen im Grunde denselben Nachteil auf, allerdings in weniger ausgeprägtem Masse. Aus diesen Gründen sind Alkali- oder Erdalkalimetalle als aktive Metalle weniger gün <B>stig.</B>
Bei Verwendung eines aktiven Metalls zur Modifi zierung eines Oxydkernpartikels bezüglich seiner Metall- benetzbarkeit und leichten Dispergierbarkeit kann das aktive Metall das Oxyd derart reduzieren, dass das mit dem Sauerstoff verbundene metallische Element in einen Zustand reduzierter Valenz überführt wird, wobei das niedrigere Oxyd leichter benetzbar ist. Alternativ kann das aktive Metall eine Oberflächenumhüllung um den Kern des schwerschmelzbaren Oxydes bilden. Die Um hüllung kann auch aus einer Schicht eines niedrigeren Oxydes bestehen, auf dessen Aussenseite sich eine Schicht aus aktivem Metall befindet.
Die zur Wirkung als Reduktionsmittel für die Ober fläche eines Kerns erforderliche Menge an aktivem Me tall ist auf molarer Basis im Vergleich zur Gesamt molenzahl des behandelten feuerfesten Materials oder keramikähnlichen Körpers relativ gering. Im allgemei nen ist eine Menge von 4-20 MolA ausreichend. Die erforderliche Menge ändert sich jedoch direkt mit der Oberfläche; bei Verwendung eines sehr feinzerteilten Materials mit grosser Oberfläche wird eine proportional grössere Menge des aktiven Metalls benötigt als bei rela tiv grossen Partikeln.
Der schwerschmelzbare Körper wird keineswegs vollständig reduziert, doch kann der Anteil an aktivem Metall erheblich über dem erforder lichen Minimum liegen.
Aus den absoluten Partikelgrössen bzw. aus der Oberfläche und Dichte eines gegebenen feuerfesten Materials lässt sich die Menge des Materials in Mol- prozent berechnen, die sich auf der Oberfläche des Partikels befindet. Aus dieser Rechnung kann man die als Reduktionsmittel erforderliche Menge an aktivem Metall bestimmen. Vorzugsweise wird mindestens so viel aktives Metall als Reduktionsmittel verwendet, als zum Bedecken der feuerfesten Partikel .in einer Dicke von 2-10, molekularen Schichten oder etwas darüber erforderlich ist.
Im speziellen Fall kann man z. B. die Mindest menge des als Reduktionsmittel wirkenden aktiven Me talls für ein amorphes feines Silieiumdioxydpulver mit sphärischen 100-m,u-Partikeln aus dem Verhältnis der an der Oberfläche eines solchen Partikels befindlichen Siliciumatome zur Gesamtzahl dieser Atome in den Partikeln als in der Grössenordnung von 2 % liegend berechnen. Beim Arbeiten mit einem derartigen Pulver würde man 4-20 MolA des aktiven Reduktionsmittels verwenden, berechnet auf Grund der Gesamtmolzahl der Siliciumdioxydmoleküle im behandelten Silicium dioxydpulver.
Bei Siliciumdioxydpulver in Form von dichten, amorphen, sphärischen 10-my-Partikeln wären in der Grössenordnung um 20% der Siliciumatome auf der Oberfläche, und man würde auf molprozentualer Basis die 10fache Menge an aktivem Metall benötigen. Aus diesen Rechnungen ist zu sehen, dass mit kleiner werdender absoluter Partikelgrösse sich ein grösserer prozentualer Anteil der gesamten Metallatome an der Oberfläche der Partikeln befindet.
Aus diesem Grund ist ein höherer prozentualer Anteil an aktivem Metall erforderlich, und Partikeln mit einem Durchmesser von über 10 m;u sind daher bevorzugt. Einzelpartikeln mit einem Durchmesser zwischen 10 und 15 mu sind be sonders bevorzugt.
Das inaktive Metall, mit dem das aktive Metall und das feuerfeste Oxyd in Legierungen gemäss der Erfindung gemischt ist, besitzt einen Schmelzpunkt von über 50 C und ein durch Wasserstoff unter 1000 C reduzierbares Oxyd. Dieses Oxyd besitzt vorzugsweise ein ;1 F bei 27 C von unter 88- kcal pro Grammatom Sauerstoff.
Diese Kategorie inaktiver Metalle umfasst Eisen, Kobalt, Nickel, Molybdän, Wolfram, Chrom, Kupfer, Silber, Gold, Cadmium, Blei, Zinn, Wismut und Indium. Im allgemeinen sind es Metalle, die als Werk stoffe oder als Komponenten für Werkstofflegierungen verwendet werden.
Zur Herstellung von Legierungen mit Schmelzpunk ten über 720 C ist es, wie bereits erwähnt, zweck mässig, die feuerfesten Teilchen zunächst mit inaktivem Metall zu umgeben.
Jedenfalls sollen die feuerfesten Teilchen bei der Herstellung der Legierungen nicht agglomerieren oder auf eine Grösse ausserhalb des angegebenen Bereiches anwachsen. Bei hochschmelzenden inaktiven Metallen, wie Eisen, Kobalt, Nickel, Molybdän, Chrom und Wolfram, kann dies ein Problem darstellen. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, kann man ein Konzen trat aus inaktivem Metall und Füller dadurch herstel len, dass man eine Verbindung des Metalls auf dem Füller oder zusammen mit diesem ausfällt und darauf die Metallverbindung zum entsprechenden Metall redu ziert.
Die ausgefällte Verbindung des inaktiven Metalls kann das Oxyd, Hydroxyd, hydratisierte bzw. wasser haltige Oxyd, Oxycarbonat oder Hydroxycarbonat sein. Diese Verbindungen können nach der Fällung gewöhn lich wechselnde Mengen Wasser enthalten.
Die gefällte Verbindung des .inaktiven Metalls kann die Verbindung eines einzelnen oder zweier und meh rerer Metalle sein. So können beispielsweise die was serhaltigen Oxyde von Nickel und Kobalt gemeinsam um einen Füller abgelagert werden. In diesem Fäll wird während der Reduktion direkt eine Kobalt-Nickel- legierung erzeugt. In ähnlicher Weise können z. B. Eisen-, Kobalt- oder Nickellegierungen mit anderen Me tallen, welche durch Wasserstoff reduzierbare wasser- und sauerstoffhaltige Verbindungen bilden, hergestellt werden.
So können Legierungen mit Kupfer, Molybdän, Wolfram und Rhenium durch gleichzeitige Fällung zweier oder mehrerer Oxyde der betreffenden Metalle auf den Füllerpartikeln hergestellt werden.
Die Verbindung kann aus Lösungen ausgefällt wer den, in welchen sie als das entsprechende lösliche Salz vorliegt. Vorzugsweise ist das Salz ein Metallnitrat, ob wohl auch Metallchloride, -sulfate und -acetate verwen det werden können. Eisen-III-nitrat, Kobaltnitrat, Nik- kelnitrat, Ammoniummolybdat und Natriumwolframat gehören zu den bevorzugten Ausgangsstoffen.
Verfahren zum Ausfällen der Sauerstoff enthalten den Metallverbindungen aus der Lösung der entspre chenden Metallsalze sind bekannt, und alle derartigen Methoden können angewendet werden. So kann bei spielsweise ein Alkali zur Lösung des Metallnitrates zu gegeben werden. Wenn anderseits das Metall als basi sches Salz vorliegt, z. B. als Natriummolybdat, kann die Fällung durch Ansäuern bewirkt werden.
Eine bevorzugte Methode zum Umgeben der Füller partikeIn mit den genannten Verbindungen des inakti ven Metalls besteht in der Copräzipitation, d. h. der gemeinsamen Ausfällung der Füllerpartikeln aus einem kolloidalen Aquasol unter gleichzeitiger Fällung der inaktiven Metallverbindung. Ein geeigneter Weg dazu besteht in der gleichzeitigen, aber getrennten Zugabe einer Lösung des Metallsalzes, eines die Füllerpartikeln enthaltenden kolloidalen Aquasols und eines Alkali wie Natriumhydroxyd zu einer Wasservorlage.
Alternativ kann die die Füllerpartikeln enthaltende Dispersion als Vorlage verwendet und die Metallsalzlösung sowie das Alkali gleichzeitig, aber getrennt, zugesetzt werden.
Bei einer solchen Copräzipitation werden vorzugs weise bestimmte Vorsichtsmassnahmen beachtet. Die Füllerpartikeln sollten während der Fällung nicht ko agulieren oder gelieren, was durch Arbeiten in ver dünnten Lösungen oder durch gleichzeitige Zugabe des Füllers und der Metallsalzlösung zu einer Vorlage er reicht werden kann.
Die Füllerpartikeln sollten vollständig mit der ge fällten reduzierbaren Verbindung des inaktiven Metalls umgeben sein, so dass bei der folgenden Reduktion ein Aggregieren und Zusammenwachsen dieser Partikeln vermieden wird. Die Füllerpartikeln sind, mit anderen Worten, in dem Produkt der gemeinsamen Fällung ein zeln verteilt und stehen nicht in Berührung miteinan der. Kräftigeres Durchmischen bzw. Bewegen während der Copräzipitation trägt zur Sicherung des gewünsch ten Ergebnisses bei.
Nach Ablagerung der unlöslichen Verbindung des inaktiven Metalls auf dem Füller können etwa vor handene Salze z. B. durch Waschen entfernt werden. Bei Verwendung von Alkali wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Lithiumhydroxyd, Ammoniumhydro- xyd oder Tetramethylammoniumhydroxyd als Fällungs- mittel werden Salze wie Natriumnitrat,
Ammoniumni- trat oder Kaliumnitrat gebildet und sollten entfernt wer den. Ein Vorteil der Verwendung von Nitratsalzen mit wässrigem Ammoniak als Fällungsmittel besteht darin, dass das entstehende Ammoniumnitrat flüchtig und da her leicht aus dem Produkt zu entfernen ist. Jedoch stellt die Neigung vieler Metalle zur Bildung von Amin komplexen, z. B. bei Kobalt und Nickel, eine Erschwe rung der Reaktionsführung dar.
Solche Nebenreaktionen können durch sorgfältige Regelung des pH während der Copräzipitation vermieden werden.
Ein sehr geeigneter Weg zur Entfernung der Salze besteht im Abfiltrieren des Niederschlages, der dann auf dem Filter gewaschen oder erneut aufgeschwämmt und filtriert werden kann.
Nach Entfernung der löslichen Salze, wird das Pro dukt vorzugsweise bei Endtemperaturen über 100 C getrocknet. Alternativ kann das Produkt getrocknet, das getrocknete Material zur Entfernung der löslichen Salze in Wasser suspendiert und danach erneut getrocknet werden.
Die auf den Füllerpartikeln abgelagerten relativen Mengen der unlöslichen Verbindung des inaktiven Me talls können in weiten Grenzen verändert werden. Füll volumina von bis zu 50 %, d. h. ein Volumen Oxyd für jedes Volumen Metall, "können mit Erfolg verwendet werden, doch sind solche Produkte häufig pyrophor. Selbst ein Erhitzen auf 1000 C nach der Reduktion beseitigt diese Eigenschaft nicht vollständig.
Die Tendenz zu pyrophorem Verhalten verringert sich mit abnehmendem Füllvolumen. Im Bereich von 40-50 VolA ist es ratsam, das modifizierte Metall so lange in einer inerten Atmosphäre (Wasserstoff, Argon oder Helium) zu halten, bis das Material zur Gussver- arbeitung verwendet wird. Bei 30 VolA kann man die modifizierte Metallmasse ausreichend sintern, so dass sie vor ihrer Zugabe zur Schmelze der Luft ausgesetzt werden kann.
Die Menge der auf dem Füller abzulagernden Ver bindung des inaktiven Metalls wird in gewissem Masse von der Partikelgrösse des Füllers und besonders von dessen Oberflächengrösse abhängen. So werden bei Fül- lerpartikeln geringerer Grösse mit Oberflächen von über 200/D mz/g (D ist die Dichte des Füllers) Füllvolumina von 0,5-5 % bevorzugt. Bei relativ grossen Partikeln, z. B. im Bereich von 100 m,u, können Füllvolumina in der Nähe der oberen Grenze des oben erwähnten Be reiches verwendet werden.
Nach Ablagerung des Niederschlages der Verbin dung des inaktiven Metalls in oxydiertem Zustand auf den Füllerpartikeln und nach dem Waschen und Trock nen des Produktes wird die inaktive Metallverbindung zum Metall reduziert. Dies kann zweckmässigerweise durch Behandlung der umhüllten Partikeln in einem Wasserstoffstrom bei etwas erhöhter Temperatur gesche hen. Die Temperatur in der Gesamtmasse darf die Sin- tertemperatur der Füllerpartikeln nicht überschreiten.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass man das Pro dukt in einen Ofen mit geregelter Temperatur einbringt und .langsam Wasserstoff zuführt; auf diese Weise wird die Reduktion nicht so schnell ablaufen, dass grosse Wärmemengen entstehen, welche eine unkontrollierbare Temperatursteigerung bewirken.
Der zur Reduktion verwendete Wasserstoff kann mit einem inerten Gas wie Argon zur Verringerung der Reduktionsgeschwindigkeit und zur Vermeidung von überhitzten Stellen verdünnt werden. Auf diese Weise wird die Reaktionswärme mit dem Gasstrom ab geführt. Alternativ kann die Ofentemperatur langsam in den Bereich zwischen 500 und 1000 C gesteigert wer den, während gleichzeitig ein Wasserstoffstrom über das zu reduzierende Produkt geleitet wird.
Zusätzlich zu oder anstelle von Wasserstoff können als Reduktionsmittel andere reduzierend wirkende Gase wie Kohlenmonoxyd, Methan und andere gasförmige Kohlenwasserstoffe verwendet werden. In jedem Fall ist die Regelung der Temperatur während der Reduk tion wichtig, nicht nur zur Vermeidung des oben er wähnten vorzeitigen Sinterns, sondern auch zum Ver meiden einer übermässigen Reaktion zwischen reduzier barer Verbindung des inaktiven Metalls und dem Fül- leroxyd vor der vollständigen Reduktion der inaktiven Metallverbindung.
Die Reduktion sollte so lange fortgesetzt werden, bis die Verbindung des inaktiven Metalls praktisch völ lig reduziert ist. Wenn sich die Reduktion der Voll ständigkeit nähert, wird die Temperatur zur Vervoll ständigung der Reduktion vorzugsweise auf einen Wert zwischen 700 und 1300 C erhöht; dabei muss jedoch sorgfältig darauf geachtet werden, dass der Schmelzpunkt des reduzierten Metalls nicht überschritten wird. Wäh rend der Reduktion kommt es zur Bildung von Metall mit sehr kleiner Korngrösse.
Das Metallkorn neigt zum Zusammenschmelzen und Wachsen, doch ist die schliess lich vorliegende Korngrösse wegen der Anwesenheit der Füllerpartikeln begrenzt; sie liegt gewöhnlich unter 10 mA. Die Reduktion sollte so wert fortgeführt werden, bis der Sauerstoffgehalt der Masse praktisch auf Null gesunken ist, abzüglich des in Form des Oxydfüllers eingeführten Sauerstoffes. Der Sauerstoffgehalt des Pro duktes abzüglich des chemisch im Füller gebundenen Sauerstoffes liegt vorzugsweise zwischen 0 und<B>0,5%,</B> insbesondere zwischen 0 und 0,1/1o, bezogen auf das Gewicht des Produktes.
Die Sauerstoffanalyse kann durch eine der bekann ten Methoden durchgeführt werden, beispielsweise durch die Vakuumschmelztechnik, wie sie von Yeaton in Vacuum , Bd. 2, Nr. 2, S. 115, The Vacuum Fusion Technique as Applied to Analysis of Gases in Metals beschrieben ist.
Sauerstoff, der nicht im Füller chemisch gebunden ist, kann die Wirkung des aktiven Metalls durch Reak tion mit diesem unter Oxydbildung stören. Aus diesem Grunde sollte der Sauerstoffgehalt so lange innerhalb des oben angegebenen Bereiches gehalten werden, bis die Vermischung mit dem geschmolzenen aktiven Metall vollständig ist.
Nach der vollständigen Reduktion ist das entste hende Pulver manchmal pyrophor. Vorzugsweise wird daher die Masse gekühlt und in einer inerten Atmo sphäre gehalten, bis sie auf eine Oberfläche von 2 meng oder darunter gesintert ist, oder bis sie mit dem aktiven Metall verdünnt und zum Giessen verwendet wird.
Bei den erfindungsgemässen Legierungen ist das ak tive Metall mindestens in solcher Menge vorhanden, dass das feuerfeste Oxyd nicht ausschlackt, wenn die Mischung in geschmolzenem Zustand eine halbe Stunde ruhiggestellt wird. Ein Anteil von mindestens 4 Mol.%, bezogen auf das feuerfeste Oxyd, bewirkt dieses Ergeb nis.
Es hat sich gezeigt, dass das Ausschlacken oder Entmischen ein Mass für den Mangel an Bindung zwi schen der Metallmatrix und den dispergierten Oxyd partikeln ist. Eine geschmolzene Metallmischung mit feuerfestem Oxyd kann heftig bewegt oder derart in tensiv gemischt werden, dass das Oxyd scheinbar homo- ,en dispergiert ist.
Wenn jedoch nicht genügend aktives Metall für die gewünschte verbesserte Bindung im End produkt vorhanden ist, kann diese Tatsache leicht da durch festgestellt werden, dass man die geschmolzene Mischung eine halbe Stunde ruhig stehen lässt. Wenn eine wesentliche Menge des feuerfesten Oxydes an die Oberfläche steigt oder sich am Boden absetzt, ist der Anteil an aktivem Metall nicht ausreichend und muss vergrössert werden.
Das Vorliegen oder die Abwesenheit einer Ent schlackung kann leicht dadurch bestimmt werden, dass man eine Probe nach halbstündigem ruhigem Stehen der Schmelze unter Abkühlung zu einem Barren formt und die Homogenität prüft.
Die Homogenität der Verteilung der feuerfesten Oxydpartikeln kann ohne weiteres mittels der gewöhnli chen mechanischen Probenahme und Analyse fest gestellt werden. Von Abschnitten des festen Metallbar rens werden z. B. Proben an den Aussenseiten, aus dem Zentrum, vom oberen Teil, vom Boden und aus der Mitte in solcher Weise genommen, dass man Proben der Komposition aus den verschiedenen Zonen des Barrens erhält. Diese Proben werden z. B. durch ge wöhnliche Metallbearbeitung wie Sägen oder Abschaben erhalten. Die Proben werden dann z.
B. auf chemischem Wege, durch metallographische Prüfung (Licht- oder Elektronenmikroskop), durch Messung der Leitfähigkeit der metallischen Phase, durch Dichtenbestimmung, mit tels Tracer-Technik im Falle radioaktiver Füllerpartikeln (z. B. Thoriumoxyd oder Uranoxyd) oder durch eine andere geeignete Technik zur Untersuchung der chemi schen Zusammensetzung eines Systems analysiert.
Die erfindungsgemässen Legierungen; bei denen kein Ausschlacken der Füllerpartikeln auftritt, sind durch praktisch gleichbleibende chemische Zusammensetzung in jedem Teil des gegossenen Barrens gekennzeichnet. Wenn eine ausgedehnte Phasentrennung auftritt, wessen bestimmte Teile des Barrens einen erheblich grösseren Anteil der chemischen Komponenten des Oxydes auf, als die aus anderen Teilen des Barrens stammenden Proben. Wenn die Oxydkonzentration in einer beliebi gen grösseren Region des Barrens mehr als 50 % über der in einer beliebigen anderen grösseren Region liegt, kann von einer Ausschlackung gesprochen werden.
Legierungen mit Schmelzpunkton zwischen 50 und 720 C können nach einem Verfahren hergestellt wer den, bei welchem die feuerfesten Oxydpartikeln mit einer geschmolzenen Masse eines Metalls gemischt wer den, :das :ein durch Wasserstoff unter 1000 C reduzier bares Oxyd besitzt; die Mischung wird bei einer Tem peratur zwischen 50 und 720 C in Gegenwart von mindestens so viel aktivem Metall durchgeführt, d:ass das Ausschlacken des feuerfesten Materials ausgeschlos sen ist.
Die, Intensität des Mischers soll dabei ausrei chen, um das feuerfeste Material in Form von im we sentlichen diskreten Partikeln einer mittleren Abmes sung von 5 bis 500 mg zu verteilen.
Zum Einarbeiten des aktiven Metalls in die ge schmolzenen Metallmischungen können zahlreiche Me thoden angewendet werden.. Eine Methode besteht darin, dass man das feinzerteilte feuerfeste Material mit dem zu modifizierenden geschmolzenen Metall mischt, wo bei die Mischung eine geringe Menge an aktivem Me tall enthält. Man kann beispielsweise eine Magnesium- Blei-Legierung verwenden, welche 1-2 % Magnesium enthält. Das feinzerteilte Pulver, wie z. B. zerteiltes Siliciumdioxydpulver, wird auf die Schmelze gebracht; beim Mischen bzw.
Durchmengen benetzt die Magne- sium-Blei-Legierung das Pulver, welches nun im Metall dispergiert wird. Selbst Mengen von 5 oder 7 und 8 % Siliciumdioxydpulver können zu einer geschmolzenen Legierung zugegeben werden. In diesem Fall wird auf dem Siliciumdioxyd eine benetzbare Oberfläche in situ in der Schmelze gebildet und ein Ausschlacken des Siliciumdioxydes tritt nicht ein. Dabei ist das geschmol zene Blei das durch die an der Oberfläche überzogenen Siliciumoxydpartikeln modifizierte Metall.
Die für diese Verfahrensart verwendeten Siliciumdioxydpulver ent halten Partikeln mit Durchmessern in der Grössenord nung um 100 m,u. Andere Metalle, die anstelle von Blei verwendet werden können, sind z. B. geschmolze nes Zinn, Cadmium, Cadmium-Zink-Legierungen und Legierungen mit Zink, Blei und Zinn.
Vor der Einarbeitung der feuerfesten Oxydpartikeln in die geschmolzenen Metallmischungen kann die Ober fläche der Partikeln durch Behandlung mit dem Dampf eines aktiven Metalls metallophil gemacht werden. So kann beispielsweise feines Siliciumdioxydpulver in einer inerten Atmosphäre bei erhöhten Temperaturen und vorzugsweise unter vermindertem Druck mit Calcium- oder Natriumdampf behandelt werden.
Dies sollte unter solchen Bedingungen durchgeführt werden, dass bei Ver wendung von Calciummetall dieses mit dem Silicium- dioxydpulver reagiert, was wahrscheinlich unter Bil dung von Calcium-Sauerstoff-Siliciumbrücken, mögli cherweise mit ungesättigten äusseren Valenzen, vor sich geht und wobei wahrscheinlich teilweise reduzierte Sili- ciumatome auf der Oberfläche der Partikeln zurück bleiben. Durch eine solche Behandlung wird das Pulver metallophil.
Für das Mischen ist eine inerte Atmosphäre zur Verhinderung übermässiger Oxydation des aktiven Me talls wichtig; Argon ist dazu besonders geeignet.
Gemäss einer Ausführungsform wird die homogene Vermischung des feuerfesten Oxydes mit der Schmelze durch die Anwesenheit einer begrenzten Menge Sauer stoff erleichtert. Dies bewirkt ein erleichtertes Benetzen des Oxydes in der Metallmischung, wahrscheinlich durch Ablagerung eines Überzuges von Verbindungen des betreffenden Metalls in einem Zustand reduzierter Valenz auf der Oberfläche der schwerschmelzbaren Partikeln. So kann ein feuerfestes Oxyd mit dem Oxyd eines Metalls umhüllt werden, wobei die Umhüllung in einem Zustand verringerter Valenz vorliegt.
Dabei wird unter Zustand verringerter Valenz verstanden, dass das Verhältnis von Metall zu Sauerstoff in der Umhüllung erheblich grösser ist als das normalerweise in den stabi len Oxyden dieses Metalls anzutreffende Verhältnis von Metall zu Sauerstoff. Im Überzug ist, mit anderen Wor ten, ein Metallüberschuss vorhanden.
Bei der Herstellung von Produkten mit Schmelz punkten zwischen 50 und 720 C können feinzer teilte Oxyde wie Aluminiumoxyd, Siliciumdioxyd, Zirconoxyd, Magnesiumoxyd, Thoriumoxyd, Titanoxyd, Chromoxyd und dergleichen mit geschmolzenen Metal len wie Zink, Indium, Aluminium, Cadmium oder Mi schungen von Metallen wie Zink und Indium, wenn gewünscht in Gegenwart einer begrenzten Menge Sauer stoff, gemischt werden.
In ähnlicher Weise können zur Herstellung von Produkten mit Schmelzpunkten über 720 C pulverförmige Dispersionen feinzerteilter Oxyde wie Aluminiumoxyd, Zirconoxyd, Magnesiumoxyd, Thoriumoxyd und dergleichen in inaktiven Metallen erhalten werden mit geschmolzenen Metallen wie Niob, Tantal, Titan, seltenen Erdmetallen, Silicium oder Alu minium oder Mischungen von Metallen wie Niob und Titan, wenn gewünscht in Gegenwart einer begrenzten Menge Sauerstoff, gemischt werden.
Bei Zink und ähnlichen Metallen kann die Reaktion in Luft durchgeführt werden, doch sollten Vorsichts massnahmen getroffen werden, dass die Temperatur des geschmolzenen Zinks bei oder nahe dem Schmelzpunkt gehalten wird, da bei zu hoher Temperatur eine über mässige Oxydation auftritt und das gesamte Zink oxy diert werden kann. Die Oxydation soll sorgfältig gere gelt werden, so dass ein als Netzmittel wirkendes Oxyd in verringertem Valenzzustand gebildet wird, ohne dass jedoch normales Oxyd, jedenfalls nicht in erheblicher Menge, gebildet wird.
Der letzte Schritt ist meist das Giessen des mit feuerfestem Oxyd gefüllten geschmolzenen Metalls, d. h. die Mischung wird abgekühlt und verfestigt. Giessver fahren sind bekannt und alle bekannten Verfahren kön nen angewendet werden.
Die Dispersionslegierungen können sehr hohe Oxyd konzentrationen aufweisen. So können Füllvolumina von bis zu<B>50%</B> oder darüber des feuerfesten Oxydes in einem niedrigschmelzenden Metall und bis zu un gefähr 305o' in einem hochschmelzenden Metall erzielt werden. Der in einem gegebenen System erreichbare Füllungsgrad ändert sich mit der Dichte des feuerfesten Materials und des Metalls, sowie der Oberfläche und dem Aggregationszustand des feuerfesten Materials.
Ge wöhnlich wird man für die endgültige Verwendung eine Legierung mit einem Gehalt an feuerfestem Material von weniger als<B>10%</B> benötigen. Praktisch kann dies durch Herstellung einer Grundmischung bzw. einer Vor mischung eines feuerfesten Oxydes in einer Mischung aus aktivem und inaktivem Metall und durch späteres Verdünnen dieser Grundmischung mit zusätzlichem Metall oder Legierung zur Herstellung der endgültigen Legierung erreicht werden. Dispersionslegierungen schmelzender Metalle stellen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
Auf diese Weise kann z. B. eine Grundmischung aus Siliciumdioxyd und Indium hergestellt und später mit Metallen wie geschmolzenem Blei, Zinn, Wismut oder Legierungen dieser oder selbst anderer Metalle verdünnt werden, so dass man z. B. eine Blei-Indium-Silicium- dioxyd-Legierung erhält. Grundmischungen können di rekt aus Legierungen hergestellt werden.
In ähnlicher Weise kann man beispielsweise Grundmischungen mit folgenden Komponenten herstellen: (a) Magnesium-Aluminiumoxyd, (b) Magnesium-Zirconoxyd und (c) Zink-Thoriumoxyd. Magnesium-Zirkonoxyd-Grundmischungen können zur weiteren Verdünnung mit Aluminium, Kupfer, Le gierungen dieser Metalle oder anderen ähnlichen Me tallen verwendet werden. Zirkonoxydhaltige Grundmi schungen sind besonders zur weiteren Verdünnung mit Eisenmetallen oder Legierungen dieser Metalle geeignet.
Grundmischungen mit Thoriumoxyd sind in ähnlicher Weise zur weiteren Verdünnung mit hochschmelzenden Metallen brauchbar.
Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung die ses Typs ist daher eine Grundmischung, welche ein niedrigschmelzendes Metall und ein Metalloxyd enthält. Es wurde gefunden, dass Oxyde mit grosser Oberfläche leicht sintern, d. h. das Zusammenwachsen (Coalescenz) zwischen den einzelnen Partikeln nimmt beim Erhitzen rasch zu.
So werden beispielsweise feine Siliciumdioxyd- pulver mit Partikeln in einem Grössenbereich entspre chend 25-250 m,y bei Temperaturen im Bereich von 200 bis 600 C verändert, obwohl der Schmelzpunkt von amorphem Siliciumdioxyd mit 1600 C angegeben wird. (Es ist zu bemerken, dass die Coalescenz von Siliciumdioxydpulver leicht nach der in der US-Patent- schrift Nr. 2<B>731326,</B> Spalte 12, Zeile 24 ff.
angege benen Methode bestimmt werden kann.) Wenn man daher feines Siliciumdioxyd in Metallschmelzen mit Schmelzpunkten über ungefähr 200 C einzuarbeiten versucht, kann ein Zusammenwachsen des feinen Pul vers mit dem Ergebnis erfolgen, dass die effektive Par tikelgrösse des Siliciumdioxyds ansteigt und die günsti gen Wirkungen der geringen Partikelgrösse verloren ge hen. Aus diesem Grunde sind Grundmischungen aus Siliciumdioxyd in niedrigschmelzenden Metallen wie Indium, besonders günstig.
Wenn das Siliciumdioxyd einmal in dem Indium gut dispergiert ist, kann es weiterhin mit anderen, höherschmelzenden Metallen, insbesondere mit aktiven Metallen in geschmolzenem Zustand, verdünnt werden. Da die Siliciumdioxyd-Par- tikeln nicht mehr in Kontakt miteinander stehen, kann eine Sinterung nicht auftreten.
In ähnlicher Weise können Probleme, welche auf der Sinterung von Siliciumdioxyd-Partikeln beruhen, durch ein anfänglich in kristalliner Form vorliegendes Siliciumdioxyd umgangen werden. Man kann beispiels weise anstelle des oben erwähnten amorphen Silicium dioxydes eine Dispersion von kolloidalem Quarz ver wenden.
Zink ist ein leicht zugängliches, billiges Material mit einem Schmelzpunkt von 420 C. Aus diesem Grund .ist Zink besonders brauchbar für die Herstellung von Grundmischungen aus Zink-Zirconoxyd, Zink Aluminiumoxyd und selbst Zink-Siliciumdioxyd. Im letzteren Falle sollte ein Siliciumdioxyd verwendet wer den, welches bei der Einarbeitung in das Zink nicht ohne weiteres zusammenwächst.
Dabei sollten entspre chende Vorsichtsmassnahmen beachtet werden, wie etwa die Verwendung relativ grosser Siliciumdioxyd-Partikeln, insbesondere in kristalliner Form und etwa im Grössen bereich von 25-250 m,y, sowie kurzzeitige Behand lung beim Benetzen und Dispergieren. Grundmischun gen aus Zink und Metalloxyden, insbesondere Zink- Aluminiumoxyd und 7ink-Zirconoxyd, sind zum Ver mischen mit höherschmelzenden Metallen wie Magne sium, Aluminium, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer,
Chrom und Titan zur Herstellung von Legierungen mit stark dispcrgierten feinzerteilten Oxydpartikeln geeignet.
Andere zur Herstellung von Metall-Metalloxyd- Grundmischungen besonders geeignete Metalle ausser Zink sind Indium, Titan, Blei, Cadmium und Wismut. Auch niedrigschmelzende Legierungen wie Lipowitz- Metall (50 % Bi, 27 % Pb, 13 % Sn, 10 % Cd), Wood'sches Metall oder Rose-Metall sind zur Herstellung von Grundmischungen geeignet, ebenso wie Aluminium- Magnesiumlegierungen, wobei ein aus Aluminium,
Magnesium und Zirconoxyd bestehendes Produkt be sonders bevorzugt ,ist. Im allgemeinen sind Metalle oder Legierungen mit einem Schmelzpunkt zwischen 50 und 500 C zur Herstellung von Grundmischungen gemäss den obigen Ausführungen geeignet. Ein bei Raumtemperatur festes Metall ist zur Erleichterung der Handhabung, etwa zum Strangpressen von festen Stük- ken, wünschenswert.
In einigen Fällen wird man versuchen, den Aus dehnungskoeffizienten des Oxydes auf den Ausdeh nungskoeffizienten des einschliessenden Metalls ab zustimmen. Der Zweck dieser Massnahme besteht darin, die Ausbildung von Beanspruchungen bzw. Spannungen in den entstehenden Metall-Metalloxyd-Legierungen beim Auftreten thermischer Veränderungen im endgül tigen System zu vermeiden. Die Wirkung thermischer Beanspruchungen kann durch Verwendung sehr kleiner Partikeln, beispielsweise mit einer Grösse von 25 bis 250 m,u., minimalisiert werden, was einer Oberfläche .in m2/g von 24/D bis 240/D entspricht (D - Dichte in g/ml).
Eine andere Erwägung betrifft die Dichte der in diesen Legierungen verwendeten feuerfesten Kerne. Auch hier ist es manchmal wünschenswert, die Dichte des feuerfesten Kernes der des Metalles oder der Metall- legierung möglichst anzugleichen. Der Grund dafür be steht darin, dass bei grossen Dichteunterschieden, ins besondere bei grösseren Partikeln, eine Neigung der Partikeln zum Absinken oder Auftreiben besteht, je nachdem, ob die Partikeln dichter oder weniger dicht sind als das betreffende Metall.
Diese Neigung zum Absetzen oder Auftreiben vergrössert die Schwierigkei ten bei der Herstellung einer homogenen Dispersion in flüssigem Metall; aus diesem Grund ist die Anpas sung der Dichten manchmal wünschenswert. Wenn je doch die Partikeln, wie hier beschrieben, dispergiert werden, ist die Gefahr des Absetzens oder Auftreibens gering. Ein erfolgreiches Verschweissen der erfindungs gemässen Dispersionslegierung ist fast unmöglich, wenn der Füller nicht gut benetzt und dispergiert ist.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren erhält man die besten Ergebnisse mit feuerfesten Pulvern einer Grösse von unter ungefähr 1/4 p; insbesondere liegt der bevorzugte Grössenbereich der Oberfläche zwischen 24/D und 600/D m2/g (D - Dichte in g/cm2 des Kerns des verwendeten feuerfesten Materials). Kleinere Partikeln sind schwer zu handhaben und zu benetzen. Darüber hinaus neigen sie zum Sintern oder Verschmel zen während des Einarbeitens in die Schmelze unter Entstellung nichtdispergierbarer Massen und sollten da her nur verwendet werden, wenn Temperaturen, bei denen Verschmelzen und Sintern eintritt, sorgfältig ver mieden werden.
Bei grösseren Partikeln, d. h. solchen mit einer Oberfläche unter 24/D m-/g, sind die be züglich der Festigkeit der Metalle erhaltenen günstigen Wirkungen erheblich geringer als die mit kleineren Partikeln erzielten.
Für die Herstellung ist das Dispergieren ebenso wichtig wie das Benetzen. Nachdem man Mischungen einer Grund- oder Ausgangsmischung aus einem in ge schmolzenem Metall netzend eingebetteten feuerfesten Material erhalten hat, soll ein geeigneter Dispersions- zustand herbeigeführt werden. Die meisten feuerfesten Oxyde dispergieren selbst nach dem Benetzen nicht spontan. Ein Benetzen durch einfaches Vermischen reicht daher zur Erzeugung einer Dispersion häufig nicht aus.
Die Dispersion kann dadurch erhalten wer den, dass man das System sehr grossen Scherkräften unterwirft, beispielsweise mittels eines kalt oder warm durchgeführten Extrusionsverfahrens, durch Behandeln in der Banbury-Mühle, der Kolloid-Mühle, einer Misch walze. ähnlich wie bei der Kautschuk- und Farbbearbei- tung, wobei auch diese Verfahren mit Vorteil bei Tem peraturen am oder um den Schmelzpunkt des Metalls oder der betreffenden Legierung durchgeführt werden. In diesen Fällen sollten geeignete Werkstoffe zur Auf nahme bzw. Bearbeitung der betreffenden Masse ver wendet werden.
Unabhängig von der im Einzelfall ver wendeten Technik ist es wünschenswert, dass ein im wesentlichen homogener Zustand der Masse aus schwer schmelzbarem Material und Metall erzielt und während des Abkühlens aufrecht erhalten wird, da Heterogeni- täten zur Bildung von schwachen Zonen und Span nungsstellen in der entstehenden Masse führen können. Produkte, die sowohl bezüglich der Partikelgrösse des schwerschmelzbaren Materials als auch des Dispersions- zustandes relativ homogen sind, werden bevorzugt.
Der Dispersionsgrad kann durch Anwendung des Stoke'schen Gesetzes bestimmt werden (siehe z. B. Ware, Chemistry of the Colloidal State , 2. Auflage 1936, S. 24 ff.) Die Verteilung der Partikelgrössen kann da durch bestimmt werden, dass man eine Metall-Metall- oxyd-Mischung auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der Metallphase bringt, und die durch Absetzen oder Auftreiben bedingte Trennungsgeschwin digkeit der Oxydphase misst.
Besonders vorteilhaft sind erfindungsgemässe Dispersionslegierungen, in denen mindestens<B>80</B> % der feuerfesten Teilchen so stark di- spergiert sind, dass sie einer Grösse von unter 1 Mikron entsprechen. Die Teilchengrösse des Oxydes bei Zugabe zum Metall oder beim netzenden Einschluss muss nicht mit der im Metall letztlich vorhandenen Teilchengrösse übereinstimmen. So kann eine Aggregation mit der Wirkung eintreten, dass die effektive Teilchengrösse höher ist als die erwartete.
Daher ist die Anwendung einer Dispersionstechnik während oder nach der Be netzung erforderlich.
Um Dispersionslegierungen zu erhalten, welche mit gewöhnlichen metallurgischen Operationen, wie Giessen und Schweissen, verarbeitet werden können, ist es wich tig, dass sowohl eine Benetzung als auch eine Dispersion erreicht wird. Die erfindungsgemässen Legierungen kön nen in einer inerten Atmosphäre geschmolzen werden, und es wird innerhalb eines Zeitraumes von 30 Minuten praktisch keine Abscheidung oder Entnetzung erfolgen.
Unter Verwendung der oben beschriebenen Metho den können durch Vermischen des feuerfesten Materials mit einem geschmolzenen Metall bestimmte Metallstruk turen erzeugt werden. Selbst im geschmolzenen Zu stand zeigen diese Produkte besondere Eigenschaften; so besitzen z. B. bestimmte Metalle bei Temperaturen, die normalerweise zu einer dünnflüssigen Schmelze die ses Metalls führen, eine pastenartige Konsistenz. Neue Eigenschaften zeigen sich auch dann, wenn die Schmel zen gekühlt und verfestigt werden.
Die bevorzugte obere Grenze der Füllvolumina (Anteil der feuerfesten Teilchen in der fertigen Di- spersionslegierung zum Unterschied von den Grund mischungen) liegt bei 50 VolA; in den meisten Fällen wird man Füllvolumina zwischen 1 und 10 VolA ver wenden. Schon eine Menge von 1/10% hat in manchen Fällen günstige Wirkungen.
Die erfindungsgemässen Dispersionslegierungen bie ten Werkstoffe mit erheblich verbesserten Eigenschaf ten. Die Hochtemperaturfestigkeit von hochschmelzen den Metallen kann unter gleichzeitiger Verbesserung der Schlagfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Bruchbeanspruchungen -erhöht werden, was für Hoch temperaturzwecke, wie z. B. Turbinenschaufeln, Boiler rohre und dergleichen, grosse Vorteile bietet. Auch die niedrigerschmelzenden Metalle, wie Aluminium und Magnesium, können in erweitertem Masse als Werk stoffe verwendet werden.
Bei den erfindungsgemässen Dispersionslegierungen kann auch die Kriechfestigkeit erhöht und dabei die Duktilität und Schlagfestigkeit in erheblichem Masse er halten werden.
Im Gegensatz zu bekannten vergleichbaren Werk stoffen, bei denen insbesondere die Oxydationsbestän digkeit bei erhöhten Temperaturen gering ist, leidet die Korrosionsfestigkeit des metallischen Anteils der erfin dungsgemässen Dispersionslegierungen durch den Oxyd anteil praktisch nicht und kann in einigen Fällen sogar verbessert werden.
Erfindungsgemässe Dispersionslegierungen mit nied- rigschmelzendem Metallanteil zeigen eine vorteilhafte Ermüdungsfestigkeit. Dispersionslegierungen mit makro- skopischen Partikeln aus feuerfesten Stoffen haben ge wöhnlich nur eine geringe Ermüdungsfestigkeit; wenn jedoch die feuerfesten Partikeln wie bei den erfindungs gemässen Dispersionslegierungen klein, gut dispergiert und fest mit dem Metall verbunden sind, wird die Er müdungsfestigkeit nicht verschlechtert, sondern im all gemeinen verbessert.
Überraschenderweise wird bei den erfindungsgemä ssen Legierungen die Rissfestigkeit im Vergleich zum oxydfreien Metallanteil nicht nur nicht verschlechtert, sondern bei den bevorzugten Legierungen sogar erhöht.
Die Erfindung soll nun anhand der folgenden Bei spiele näher erläutert werden.
Die in den Beispielen beschriebenen erfindungsge mässen Dispersionslegierungen enthalten stets ein inak tives Metall mit einem Schmelzpunkt über 50 C, das ein unter 1000 C durch Wasserstoff reduzierbares Oxyd besitzt; als Netzmittel wird jeweils entweder ein aktives Metall, das ein durch Wasserstoff unter 1000 C nicht reduzierbares Oxyd besitzt, oder eine aktive Verbin dung dieses Metalls verwendet.
Die ,in den Dispersionslegierungen der Beispiele ent haltenen Teilchen aus feuerfesten Metalloxyden besit zen stets eine durchschnittliche Teilchengrösse von 5 bis 1000 Millimikron und eine spezifische Oberfläche in m2/g von 6/D bis 1200/D (D - Dichte in g/cm3).
<I>Beispiel 1</I> Dieses Beispiel bezieht sich auf die Modifizierung einer Zink-Cadmium-Legierung. Calciummetall wird als aktives Metall zum Bewirken der Benetzbarkeit eines feinzerteilten Siliciumdioxydpulvers in der Legierung verwendet.
Ein Siliciumdioxyd-Aquasol, wie es gemäss der US- Patentschrift Nr. 2 574 902 erhalten wird, wurde mit einem Ionenaustauscher-Harz entionisiert und zu einem feinen Pulver getrocknet. Dieses Pulver hatte eine Ober- fläche von 30 eine Dichte von 2 g/ml und eine Partikelgrösse von ungefähr 100 mu. Es wurde bei einer Temperatur von 110 C in einem Ofen ge trocknet.
Das entstehende Pulver hatte einen Coales- cenzfaktor, bestimmt gemäss US-Patent Nr.<B>2731326</B> (Spalte 12, Zeile 24 ff.), von 1,4%. Eine aus 82,5 Cadmium und 17,5 GewA Zink bestehende Legierung wurde in einen Trockenschrank mit Argonatmosphäre gebracht. Zu dieser Zink-Cadmium-Legierung wurde 1 GewA Calcium zugegeben und das entstehende Ma terial auf eine Temperatur von ungefähr 450 C er wärmt. Zu dieser Schmelze wurde feines Siliciumdi- oxydpulver zugegeben.
Das entstehende Metall-Silicium- dioxyd wurde in einem Mörser mit einem Pistil zer rieben, worauf das Siliciumdioxyd ohne weiteres von der geschmolzenen Zink-Cadmiumlegierung benetzt wird.
Die so erhaltene Dispersionslegierung war ein Me tall mit 5 % Siliciumdioxyd in dispergierter Form. Die geschmolzene Mischung zeigte nach ruhigem Stehen während einer halben Stunde praktisch kein Ausschlak- ken des Siliciumdioxydes. Dieses Material wurde dann zur Verfestigung gekühlt, wobei das Siliciumdioxyd im Metall dispergiert blieb.
<I>Beispiele 2-11</I> Andere Dispersionslegierungen wurden wie in Bei spiel 1 hergestellt und enthielten die in Tabelle I an gegebenen Reduktionsmittel und schwerschmelzenden Materialien in den angegebenen Anteilen.
EMI0010.0107
<I>Tabelle <SEP> I</I>
<tb> Beispiel <SEP> Legierung <SEP> Netzmittel <SEP> Füller
<tb> 2 <SEP> Cd <SEP> 82,5 <SEP> % <SEP> Ca <SEP> 2 <SEP> % <SEP> A1203 <SEP> 4 <SEP> %
<tb> Zn <SEP> 17,5
EMI0011.0001
<I>Tabelle <SEP> 1</I> <SEP> (Fortsetzung)
<tb> Beispiel <SEP> Legierung <SEP> Netzmittel <SEP> Füller
<tb> 3 <SEP> Cd <SEP> <B>82,5%</B> <SEP> Ca <SEP> 2 <SEP> % <SEP> TiO2 <SEP> 4 <SEP> %
<tb> Zn <SEP> 17,
5
<tb> 4 <SEP> 5n <SEP> <B><I>50%</I></B> <SEP> Ca <SEP> 1 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 9
<tb> Pb <SEP> <B>30%</B>
<tb> Zn <SEP> 20
<tb> 5 <SEP> Sn <SEP> <B>82%</B> <SEP> Ca <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 12
<tb> Zn <SEP> <B>18%</B>
<tb> 6 <SEP> Cd <SEP> <B>82,5%</B> <SEP> Ca <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Talc <SEP> 4
<tb> Zn <SEP> <B>17,5%</B>
<tb> 7 <SEP> Cd <SEP> <B>82,5%</B> <SEP> Titan- <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 4
<tb> Zn <SEP> <B>17,5%</B> <SEP> nitrid
<tb> 8 <SEP> Cd <SEP> <B>82,5%</B> <SEP> Titan- <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 4
<tb> Zn <SEP> <B>17,5%</B> <SEP> carbid
<tb> 9 <SEP> Mg <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Mg <SEP> 1,95 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 2 <SEP> %
<tb> Pb <SEP> 98
<tb> 10 <SEP> Mg <SEP> 2.% <SEP> Mg <SEP> 1,9 <SEP> % <SEP> A1203 <SEP> 4%
<tb> Pb <SEP> 98
<tb> 11 <SEP> Li <SEP> <B><I>0,5%</I></B> <SEP> Li <SEP> 0,
49 <SEP> % <SEP> Si02 <SEP> 2
<tb> Pb <SEP> <B>99,5%</B> In jedem der obigen Beispiele wurde der Füller leicht von dem geschmolzenen Metall benetzt und darin dispergiert und blieb beim Kühlen und Verfestigen des Metalls in dispergiertem Zustand. In allen Fällen besass das modifizierte Metall verbesserte Festigkeit bei Tem peraturen nahe des Schmelzpunktes.
<I>Beispiel 12</I> Dieses Beispiel erläutert die Verwendung einer Stamm- oder Grundmischung aus aktivem Metall und Füller.
Zu einer geschmolzenen Aluminiumlegierung (65 Al, 35 % Mg) wird bei 475 % unter Argonatmosphäre Zirconoxyd (165 m2/g) unter heftigem mechanischem Rühren zugegeben. Gleichzeitig wurde Sauerstoff mit einem Partialdruck von 1-2 mm in die Reaktoratmo sphäre eingebracht, was zu einem sofortigen Benetzen des Zirconoxydpulvers durch die Schmelze führte.
Zir- conoxyd wurde bis zu einer Füllung von 2 GewA in die Legierung eingeführt, mit einer gleichzeitigen Zu nahme von 0,07 GewA Sauerstoff, entsprechend einer monomolekularen Schicht von Sauerstoff, bezogen auf Zirconoxyd.
Der entstehende gefüllte Körper wurde dann zum Dispergieren des Zirconoxydes stranggepresst. Ein Teil der stranggepressten Mischung wurde durch Zusammen schmelzen mit 6 Teilen Aluminium verdünnt und dann mit inaktivem Metall vermischt.
<I>Beispiel 13</I> Zu 100 g einer geschmolzenen Cadmium-Zinkle- gierung (82,5 % Cd, 17,5 % Zn) in einem Schmelztiegel wurden 0,5g Caleium zugegeben. Nach Auflösung des Calciums wurden 1,4 g Cab-o-sil (Markenbezeichnung, Godfrey L.
Cabot, Inc., Siliciumdioxydpartikeln mit einer Grösse von 0,015-0,020 ,u und einer Oberfläche - bestimmt aus Stickstoffadsorption - von 175 bis 200 m2/g) auf die Oberfläche der Legierung auf- gebracht und dann in die Schmelze eingerührt. Nach 30minutigem Rühren erhält man ein feinzerteiltes, dich tes metallisches Pulver,
obwohl die Temperatur des Schmelztiegels auf 350 C gehalten wurde und eine ge wöhnliche Cadmium-Zink-Calcium-Legierung unter die sen Bedingungen flüssig wäre (Schmelzpunkt des Eutecticums aus 82,5 % Cd und 17,5 % Zn liegt bei 263 C). Das gesamte Verfahren wurde in einem Trok- kenbehälter unter Argonatmosphäre durchgeführt.
Das so erhaltene dichte, metallische Pulver war an der Luft stabil und wurde bei einem Druck von 1406 kg/cm2 bei einer Temperatur von 250 C (er heblich unter dem Schmelzpunkt der Legierung) ge presst. Man erhält einen dichten Körper mit metallischem Aussehen, der sich leicht bearbeiten lässt. Ein solches, Siliciumdioxyd gleichmässig dispergiert enthaltendes Pul ver konnte also geformt und mittels üblicher metallurgi scher Methoden bearbeitet werden.
Beispiel <I>14</I> Eine geschmolzene Magnesium-Indium-Legierung mit 0,3 % Magnesium wurde bei 190-225 C unter einem Sauerstoffpartialdruck von 20 mm und raschem mechanischem Rühren im geschlossenen System mit Cab-o-Sil (Markenbezeichnung) versetzt. Insgesamt wurden so 1 GewA Siliciumdioxyd und 0,18 % Sauer stoff, entsprechend 2,8 monomolekularen Schichten Sauerstoff auf dem Siliciumdioxyd, eingebracht.
Diese Metall-Oxydmasse wurde dann als Grundmischung ver wendet und mit Blei auf einen Siliciumdioxyd'gehalt der fertigen Legierung von 1 VolA verdünnt. Das Ma terial wurde dann verdichtet und als pfropfenförmiger Körper (Durchmesser 25,4 mm) 6mal bei 200 C durch eine Öffnung (Durchmesser 1,587 mm) bei einem Druck von 1858 kg/cm2 stranggepresst. Das so behandelte, mit Siliciumd'ioxyd gefüllte Blei zeigte eine verbesserte Kriechfestigkeit und Zugfestigkeit.
Durch Verwendung von mehr oder weniger einer ähnlichen Grundmischung mit 100 mp Siliciumdioxyd wurde Füllvolumina von 0,1; 0,5 und 2 % erzielt.
<I>Beispiel 15</I> In eine geschmolzene, mechanisch bewegte Calcium- Indium-Legierung mit 0,5 % Calcium wurde bei 190 bis 225' C amorphes Siliciumdioxyd (32,9 m2/g, durch schnittlicher Partikeldurchmesser 100 mu) in geschlos senem System unter einem Sauerstoffpartialdruck von 15 mm eingearbeitet, bis der Siliciumdioxydgehalt 4,0 GewA betrug.
Bei dem Verfahren wurden 0,09 GewA Sauerstoff in die gefüllte Legierung ein gebracht, was 3 monomolekularen Schichten Sauerstoff auf dem Siliciumdioxyd entspricht. Diese Masse wurde dann als Grundmischung zum Füllen und Verstärken von Blei, wie in Beispiel 14 beschrieben, verwendet. <I>Beispiel 16</I> Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung einer Kupfer-Aluminiumlegierung mit 0,7 VolA Aluminium oxyd (A1203) in Form einer kolloidalen Dispersion.
Zunächst wird eine Dispersion aus kolloidalem Aluminiumoxyd in Kupfer hergestellt. Dazu werden 652 Gewichtsteile einer 5 % igen Lösung aus kolloidalem Aluminiumoxydmonohydrat in Form von Fibrillen mit einer spezifischen Oberfläche von ungefähr 300 m2/g und einer Faserlänge von ungefähr 250 mu mit de stilliertem Wasser auf ein Gesamtvolumen von 5 Litern aufgefüllt. Getrennt davon werden 2370 g Kupfer- nitrattrihydrat in 5 Liter destilliertem Wasser gelöst und 3600 ml 5 n Ammoniumhydroxydlösung auf ein Vo lumen von 5 Liter aufgefüllt.
Diese Lösungen wurden gleichzeitig und mit gleichen Mengen pro Zeiteinheit in die Mischzone eines Reaktors eingeführt, welcher mit einem hochtourigen Rührer versehen war. Dadurch wurde das kolloidale Aluminiumoxyd gleichmässig in einer Matrix aus Kupferhydroxyd verteilt.
Das gefällte Kupferhydroxyd mit dem dispergierten kolloidalen Aluminiumoxyd wurde filtriert, gewaschen und in einem Rohrofen mit Wasserstoff reduziert, bis praktisch der gesamte Sauerstoff ausgeschieden war. Die Analyse des entstehenden reduzierten Metallpulvers, welches dispergiertes kolloidales Aluminiumoxyd ent hielt, ergab, dass die Probe aus 88,7 % Kupfer und 9,7 @ A1203 bestand; dies entspricht einem Füllvolumen von 19,6 AhOs im Kupfer.
Ein Teil dieses Materials wurde in Säure aufgelöst; aus der entstehenden Lösung wurde nach dem Aus dialysieren der Säure und der durch Auflösen des Kup fers gebildeten Salze Elektronennukrographien her gestellt. Diese Mikrographien zeigten, dass die Partikeln noch von kolloidaler Grösse waren; eine Oberflächen bestimmung nach der Stickstoffmethode an einem Teil des auf diese Weise erhaltenen trockenen Pulvers zeigte, dass der mittlere Partikeldurchmesser ungefähr 30 my betrug.
Das modifizierte Kupferpulver wurde zur Herstel lung einer Kupfer-Aluminiumlegierung verwendet, wel che die Zusammensetzung der handelsüblichen Legie rung 24 S besitzt. Diese Legierung enthielt 4,5 Teile Kupfer, 1,5 Teile Magnesium, 0,6 Teile Mangan und 93,4 Teile Aluminium. Die experimentell hergestellte Legierung besass eine identische Zusammensetzung mit Ausnahme des in dem Kupferpulver enthaltenen Alumi- niumoxydes.
Die Metallkomponenten der Legierung wurden ge schmolzen, auf 815 C gebracht und 30 Minuten in geschmolzenem Zustand gehalten. Die Mischung wurde dann mit Luft abgekühlt und zu Stäben mit einem Durchmesser von ungefähr 6,35 mm stranggepresst, wo bei der ursprüngliche Durchmesser 25,4 mm betrug. Das Strangpressen wurde bei einer Temperatur von un gefähr 450 C durchgeführt. Die Legierung wurde dann einer Lösungstemperung im Temperaturbereich von 488-499 C während 3 Stunden unterzogen.
Darauf wurde sie in kaltem Wasser gelöscht und einer Präzi- pitationshärtung bei Raumtemperatur während eines Zeitraumes von 3 Tagen unterworfen. Dieser Wärme behandlungszyklus entspricht dem sogenannten T-4- Zustand.
Die Zugfestigkeit dieser Legierung wurde bei 317 C gemessen und ergab einen Wert von 1687 kg/cm2. Eine handelsübliche Legierung gleicher Zusammen setzung, jedoch ohne Aluminiumoxyd, zeigt bei die ser Temperatur eine Zugfestigkeit von ungefähr 492 kg/cm2. Dieses Beispiel zeigt die erhebliche Ver besserung der Zugfestigkeit, welche durch Einschluss von nur 0,7 Vol.1 kolloidalem Aluminiumoxyd in einer Aluminium-Kupferlegierungerzielt werden kann.
Das Beispiel erläutert die Technik der Bildung einer kolloidalen Oxyddispersion in einem hochschmelzenden Metall und die Auflösung dieses hochschmelzenden Me talls in einem niedrigerschmelzenden Metall, welches ein aktives Metall als Netzmittel enthält. Die aktiven Me talle dieses Beispiels waren Magnesium, Aluminium und Mangan, das hochschmelzende inaktive Metall Kupfer. <I>Beispiel 17</I> Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 16 wurde zur Einführung von 0,6 Vol.% kolloidalem Aluminium oxyd in eine Legierung aus 90 Teilen Aluminium, 10 Teilen Kupfer und 4 Teilen Magnesium angewen det.
Die Zugfestigkeit dieser Legierung unter Prüfung bei 350 C ergab einen Wert von 499 kg/cm2, vergli chen mit einer Zugfestigkeit von 149 kg/cm2 an einer Kontrollprobe, welche bis auf den Gehalt an kolloidalem Aluminiumoxyd mit der modifizierten Probe identisch war. Diese 300 % ige Verbesserung der Zugfestigkeit der Legierung zeigt ebenfalls die erhebliche Verstärkungs wirkung von kolloidal dispergierten schwerschmelzbaren Oxyden auf Metalle und Legierungen.
<I>Beispiel 18</I> Dieses Beispiel erläutert die Anwendung des erfin dungsgemässen Verfahrens zur Herstellung eines neuen hochschmelzenden Metallproduktes, welches ein disper- giertes schwerschmelzbares Oxyd enthält.
Eine Stammischung aus Molybdän mit 3 GewA kolloidalem Zirconoxyd wurde durch Ausfällen von Molybdänpentoxyd um die Oberfläche der kolloidalen Zirconoxydpartikeln durch Zugabe von Ammonium hydroxyd zu einer wässrigen Lösung von Molybdän- pentachlorid hergestellt. Dieses Material wurde dann getrocknet und unter Wasserstoff während 10 Stunden bei 1000 C reduziert.
Das Produkt wurde in geschmolzenem Titan bei der Temperatur seines Schmelzpunktes in einem Lichtbogen ofen gelöst. Die Probe lag dabei auf wassergekühlten Kupferträgern. Das Verhältnis von Molybdän zu Titan entsprach 30: 70. Diese Probe wurde zur völligen Ho mogenisierung der Legierung mehrmals aufgeschmolzen, zur Zerstörung der Gussstruktur gewalzt und auf ihre Hochtemperatureigenschaften untersucht.
Das Produkt zeigte eine wesentliche Verbesserung der Hochtemperaturkriechfestigkeit gegenüber einer Probelegierung identischer Zusammensetzung, jedoch ohne kolloidales Zirconoxyd.
<I>Beispiel 19</I> Dieses Beispiel beschreibt eine Nioblegierung mit Thoriumoxydpartikeln submikronischer Grösse. Diese Legierung ist typisch für eine bevorzugte Gruppe der erfindungsgemässen Produkte, welche mehr als 50 Gew. Niob enthält. Solche Nioblegierungen können zusätzlich bis 15 % Titan, bis 20 % Molybdän und bis 35 % Wolfram enthalten, wobei die Summe dieser zusätzlichen Ele mente weniger als 50 % ausmacht.
Insbesondere kann das Verfahren dieses Beispiels zur Herstellung folgender Le gierungen verwendet werden: 64 Nb-10 Ti-6 Mo-20 W; 57 Nb-10 Ti-3 Mo-30 W; 60 Nb-10 Ti-30 W. Andere Nioblegierungen mit Zircon, wie z. B. 80 Nb-5 Zr-15 W und 85 Nb-5 Zr-10 Mo können ebenfalls hergestellt werden.
Zur Herstellung der geschmolzenen und gegossenen Kompositionen dieses Beispiels wurde das Thorium- oxyd der Legierung über eine Molybdän-Thoriumoxyd- Stammischung zugegeben. Es ist zu bemerken, dass eine Wolfram-Metalloxyd-Grundmischung zusätzlich zu oder anstelle von der Molybdän-Metalloxyd-Grundmischung bei der Herstellung wolframhaltiger Legierungen ver wendet werden kann.
Das zur Herstellung der Grundmischung verwendete Thoriumoxyd-Sol wurde durch Dispergieren von calei- niertem Thoriumoxalat, Th (C204)2, in Wasser mit einer Spur Salpetersäure hergestellt, wobei das Thorium- oxalat durch Fällung aus Thoriummtrat hergestellt wor den war.
Der Niederschlag wurde gewaschen, 2 Stunden bei 650 C getrocknet, 2 Stunden in 6 n HN03 auf geschlämmt, abzentrifugiert, der Niederschlag erneut in Wasser aufgeschlämmt, erneut zentrifugiert und schliess lich in Wasser mit genügend Anion-Austauschharz in Hydroxylform zur Steigerung des pH auf 3,5 auf geschlämmt. Das entstehende Produkt war ein Thorium- oxyd-Sol, welches<I>25</I> mg grosse diskrete Thoriumoxyd- partikeln enthielt.
Dieses kolloidale Thoriumoxyd wurde nun in einer Matrix aus Molybdänhydroxyd eingebettet. Der dazu verwendete Reaktor bestand aus einem säurebeständi gen Stahltank mit konischem Boden. Der Boden des Tankei war mit einer säurebeständigen Leitung ver bunden, die ihrerseits über T-Stücke mit 3 Zuleitungen in Verbindung stand. In der Leitung befand sich eine Zirkulationspumpe; von der Pumpe führte die Leitung zum Tank zurück. Anfänglich war der Tank mit 5 Liter Wasser beschickt; die Atmosphäre im Tank bestand aus Stickstoff.
Durch das erste T-Stück wurden 5 Liter MoCh Lösung (2732 g MoCh mit einem Äquivalent von 960 g Mo-Metall) zugegeben; durch das zweite T-Stück wurden 5 Liter einer 15 molaren Na40H-Lösung zu gegeben. Durch das dritte T-Stück wurden 5 Liter Th02-Sol mit 70,9g Th02 zugeführt.
Die Partikeln im Th02-Sol besassen einen Durchmesser von 25 m,y und waren dicht und diskret.
Die Lösungen wurden gleichzeitig in den Reaktor eingeführt. Die pro Zeiteinheit zugeführte Menge wurde während der 45 Minuten dauernden Zugabe konstant und gleichmässig gehalten. Der pH der Aufschlämmung betrug am Ende der Reaktion 8,7. Während der Reak tion wurde über der Aufschlämmung eine Stickstoff- atmosphäre aufrechterhalten.
Durch Zugabe gleicher Volumina von MoC15- Lö sung, NH40H-Lösung und des Th02-Sols während je der beliebigen Zeitspanne der Reaktion wurde das Ver hältnis von Th02 zu Mo0(OH)3 in jeder Fraktion der Fällung konstant gehalten.
Der Niederschlag wurde -durch Filtration unter Stick stoff isoliert. Es war eine braune gelatineartige Masse aus MOO(OH)3 mit 25 mu-Th02-Partikeln in gleich mässiger Einbettung.
Der Niederschlag wurde über Nacht bei 240 C getrocknet, auf eine Grösse entsprechend einer Siebzahl von 39,4 Maschen/cm mikropulverisiert und schliesslich zwei Stunden auf 450 C zur Entfernung der letzten Spuren von Chlorid erhitzt.
Das entstehende schwarze Pulver wurde in einen Ofen gebracht. Die Temperatur im Ofen wurde lang sam auf 600 C gesteigert, während ein stetiger Strom von gereinigtem Wasserstoff und Argon langsam über das Pulver geleitet wurde. Dann wurde die Temperatur auf 950 C gesteigert, 16 Stunden auf diesem Wert ge halten und schliesslich 8 Stunden auf 1300 C gehalten. Während der letzten Stadien der Reaktion wurde ge reinigter Wasserstoff über das Mo-Th02-Pulver geleitet.
Das entstehende Produkt war ein Pulver aus Mo lybdän-Metallpartikeln, in denen Thoriumpartikeln gleichmässig dispergiert waren. Die Pulverpartikeln lie fen durch ein Sieb mit 39,4 Maschen/cm und wurden von einem Sieb mit 78,74 Maschen/cm (0,147 bis 0,074 mm) zurückgehalten.
Der Zustand der Thoriumoxydpartikeln im Pulver wurde durch Auflösen des Metalls in einer Mischung aus Salpetersäure und Salzsäure, Wiedergewinnen des kolloidalen Th02 durch Abzentrifugleren, Waschen mit verdünnter NH40H und Wasser, und schliesslich durch Peptisieren mit verdünnter HNO3 bestimmt. Bei Be trachtung der Th02-Partikeln im Elektronenmikro skop mit 25 000facher Vergrösserung zeigten sich sphä rische, diskrete Partikeln von 100 mg Grösse.
Die Analyse des Produktes ergab folgende Werte: 91,5 GewA Molybdän, 7,63 % Thoriumoxyd (entspre chend 7,85 VolA Th02), 1,30 % Gesamtsauerstoff, d. h. nur 0,37 % Sauerstoff ausser dem im schwerschmelz baren Oxyd enthaltenen Sauerstoff.
Unter Verwendung der Molybdän-Thoriumoxyd- Stammischung wurde eine Nioblegierung durch folgende Gusstechnik hergestellt: eine granulare Mischung aus 80 GewA Niob (99,7 % rein), 10 Gew.% Titan (99,5 rein) und 10 GewA Molybdän-Thoriumoxyd (hergestellt gemäss obigen Angaben) wurde im Lichtbogen unter reine Argonatmosphäre auf einem wassergekühlten Kupferherd geschmolzen.
Der so erhaltene Gusskörper aus gefüllter Legierung wurde bei 1100 C bis zu un gefähr 50 % iger Dickenverringerung geschmiedet; Stücke der geschmiedeten Legierung wurden 9 Stunden bei 2000 C im Vakuum einer Hitzebehandlung unterzogen und rasch auf Raumtemperatur abgekühlt. Während der Behandlung bei 2000 C erreichte die Korngrösse der Legierung einen Wert, welcher annähernd der ASTM- Korngrösse Nr. 4 entspricht.
Eine Legierung ähnlicher Zusammensetzung, aber ohne Th02, wies eine Korngrösse von mehr als ASTM Nr. 3 nach ähnlicher Verarbeitung auf. Dementspre chend bewirkt die Anwesenheit von Th02 nach Ein führung gemäss der beschriebenen Technik eine erheb liche Beeinträchtigung des Kornwachstums bei Behand lung der Legierung mit hohen Temperaturen.
Ein anderer Teil der Legierung wurde nach Schmiedebearbeitung mit 50 % iger Dickenreduktion eine Stunde auf 1100 C erhitzt; diese Behandlung bewirkte die Rekristallisation einer Legierung gleicher Zusam mensetzung, jedoch ohne schwerschmelzbare Oxydpar- tikeln. In der Legierung mit schwerschmelzbaren Oxyd partikeln waren keine metallographischen Anhaltspunkte für eine Rekristallisation zu erkennen. Nach dem Er hitzen einer geschmiedeten Probe während 6 Stunden auf 1100 C setzte teilweise Rekristallisation ein.
Die Anwesenheit von schwerschmelzbaren Oxydpartikeln verzögerte also die Rekristallisation der kaltbearbeiteten Legierung.
Ein weiterer Teil der Legierung wurde nach dem Schmieden 9 Stunden auf 2000 C erhitzt, auf Raum temperatur abgekühlt, auf 1200 C erhitzt, 12 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, auf Raumtemperatur abgekühlt und zu Probestücken für die Härteprüfung aufgearbeitet. Die so erhaltenen Härtezahlen nach der Diamantpyramiden-Methode (DPHN) waren folgende:
EMI0013.0110
a) <SEP> 900<B>0</B> <SEP> C <SEP> - <SEP> 220, <SEP> b) <SEP> 1000<B><I>0</I></B> <SEP> C <SEP> - <SEP> 190,
<tb> c) <SEP> 1100<B><I>0</I></B> <SEP> C <SEP> = <SEP> 145, <SEP> d) <SEP> 1200 <SEP> C <SEP> - <SEP> 90,
<tb> e) <SEP> 1300<B>11</B> <SEP> C <SEP> = <SEP> 56 <SEP> und <SEP> f) <SEP> 1400 <SEP> C <SEP> - <SEP> 40.
Im allgemeinen waren die Härtezahlen mindestens zweimal so hoch wie die der Vergleichslegierung ohne Thoriumoxyd.
Bei der Herstellung von Legierungen des oben be schriebenen Typs sollten beim Schmelzen bestimmte Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Wenn beispiels weise der Lichtbogen längere Zeit auf die Molybdän- Thoriumoxyd-Grundmischung gerichtet ist, kann das Thoriumoxyd ausschlacken und schmelzen. Um dieses zu vermeiden, werden die Metallpulver vor dem Schmel zen gründlich gemischt. Eine andere Möglichkeit be steht in der Zugabe des Molybdän-Thoriumoxyds zum geschmolzenen Titan.
Bei solchen Systemen scheint die Benetzung schneller abzulaufen und dadurch das Thoriumoxyd vor längerer direkter Einwirkung des Lichtbogens geschützt zu werden. Eine Molybdän- Thoriumoxyd-Titan-Komposition wird dann zu dem ge schmolzenen Niob zusammen mit dem zum Erzielen der endgiiltigen Zusammensetzung erforderlichen Legie rungskomponenten zugegeben.
<I>Beispiel 20</I> Dieses Beispiel entspricht dem Beispiel 18 mit der Abänderung, dass eine- Molybdän-7 %-Zirconoxyd- Grundmischung anstelle des Molybdän-Thoriumoxydes verwendet wird. Nach einer Hitzebehandlung zeigte die ses Produkt eine Korngrösse entsprechend etwa ASTM Nr. 0. Die Anwesenheit von Zr02 bewirkte also eine Verringerung des Kornwachstums der Legierung wäh rend der Hochtemperatureinwirkung.
Ein Teil der geschmiedeten Legierung wurde nach Erhitzen auf ihre Glühhärte geprüft. Dabei wurden fol gende Werte ermittelt: DPHN bei 1000 C = 190, 1100<B>0</B> C = 175, 12000 C = 120, 1300<B>0</B> C = 70 und 1400 C = 45.
<I>Beispiel 21</I> Titan-Legierungen des Typs Ti-2-30 Mo-O-10 Al können ebenfalls mittels des beschriebenen Verfahrens hergestellt werden. Auch andere Komponenten wie Chrom, Vanadium und Wolfram können in einem An teil bis 15 % vorhanden sein. So wurden beispielsweise 15 g einer Molybdän-20 %-Thoriumoxyd-Grundmischung in Pulverform mit 264 g hochreinem Titanpulver ge mischt.
Diese Mischung wurde im Lichtbogen zusam men mit 21 g reinem Aluminium zu einer Legierung verarbeitet, die aus Ti-7 A1-4 Mo-1 Th02 bestand. Das Thoriumoxyd blieb klein und gut dispergiert in der Le gierung und schlackte nicht aus.