Verfahren zur Herstellung von arylierten Derivaten des Naphthochinonimins
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von am Naphthalinring arylierten Naphthochinon- iminverbindungen.
Es wurde gefunden, dass man neue, wertvolle ary- lierte Naphthochinoniminverbindungen erhält, wenn man am Naphthalinkern oder am Stickstoff gegebenenfalls weiter substituierte 8-Hydroxy-5-amino-1, 4-naph thochinon-1-imine, die noch kerngebundenen, ersetzbaren Wasserstoff enthalten, mit aromatischen oder heterocyclischen Diazoniumverbindungen umsetzt.
Erfindungsgemäss verwendbare 8-Hydroxy-5-amino-1, 4-naphthochinon-1-imine können am Naphthalinkern in 2-, 3-, 6-oder 7-Stellung und an den 1-und/ oder 5-ständigen Stickstoffatomen weiter substituiert sein. Als Substituenten des Naphthalinkerns kommen Halogenatome, wie Fluor, Chlor oder vorzugsweise Brom, niedere Alkylgruppen, wie Methyl, Athyl-i-Propyl und sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, wie z. B. Phenylaminogruppen in Betracht.
Die Stickstoffatome in 1-und 5-Stellung des Naphthalinrings kön- nen gegebenenfalls weiter substituierte Kohlenwasserstoffreste, wie Alkyl-oder Arylgruppen, insbesondere Alkoxyphenylgruppen tragen.
Erfindungsgemäss verwendet man aromatische Diazoniumverbindungen und zwar sowohl solche der homocyclischen wie auch solche der heterocyclischen Reihe. Deren homo-oder heterocyclische Reste kön- nen beliebig ein-oder mehrfach weiter substituiert sein, sowohl durch ionogene Gruppen, wie z. B. die Carboxyl-oder die Sulfonsäuregruppen, vorzugsweise aber durch nicht-ionogene Gruppen.
Als nicht-ionogene Substituenten kommen beispielsweise in Betracht : Kohlenwasserstoffgruppen, wie Methyl-, Athyl-oder Phenylgruppen, Athergruppen, wie Methoxy-Athoxy- Butoxy-oder Phenoxy-, Chlorphenoxy-Phenylthiogruppen, besonders aber elektrophile Substituenten, welche die Reaktionsfähigkeit der Diazoniumgruppe erhöhen, wie die Nitro-, Cyan-, Trifluormethylgruppe, Keto-, Carbonsäureester-, Sulfonsäureester-, Sulfonsäu- reamid-, Alkyl-oder Arylsulfonylgruppen, sowie vorzugsweise die Halogene Fluor, Chlor und Brom.
Geeignete homocyclische Diazoniumsalze sind beispielsweise diejenigen von Aminobenzol, l-Amino-2-, 3-oder 4-methylbenzol, 1-Amino-2, 5-, 2,4- oder 3,4-dimethylbenzol, 1-Amino-2, 3- oder 4-chlor-, 2,3oder 4-brom 2,3- oder 4-fluorbenzol, 1-Amino-2-me- thyl-4-chlorbenzol, 1-Amino-2-methoxy-4-chlorbenzol, l-Amino-2, 4-, 2,5- oder 3,4-dichlor- oder-dibrombenz ol, l-Amino-2, 4,5-trichlor- oder brombenzol, 1-Amino-3,4,5-trichlor-oder-brombenzol, 1-Amino-4-chlor 3-trifluormethylbenzol, 1-Amino-2-, 3-oder 4-nitrobenzol, l-Amino-4-methyl-3-nitrobenzol, 1-Amino2,5-dimethyl-4-nitrobenzol,
1-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol, l-Amino-2-chlor-oder-brom-4-nitrobenzol, l-Amino-4-chlor oder-brom-2-nitrobenzol, 1-Amino2,5-dichlor- oder-dibrom-4-nitro-benzol, 1-Amino2,3,5,6-tetraclilor- oder-brombenzol, 1-oder 2-Aminonaphthalin, 1-Amino-5, 8-dichlornaphthalin, 1-Amino-4-nitronaphthalin, 2-Amino-4-chlordiphenyläther, 2-Amino-4,4'-dichlor-diphenyläther, 3-Amino-4-chlordiphenylsulfon, 4-Aminobenzol-methyl-oder acetylsulf- on, 4-Aminobenzolsulfamid, 3-Aminobenzol-sulfidäthyl- amid, 4-Amino-azobenzole, l-Amino¯4-cyanobenzol.
Geeignete heterocyclische Diazoniumverbindungen enthalten hauptsächlich N-haltige Ringe, vorzugsweise solche mit ankondensierten Ringsystemen, wobei die Diazoniumgruppe am hetero-oder homocyclischen Ring gebunden sein kann. Es können beispielsweise diazotierte Aminopyridine, Aminochinoline, 2-Aminothiazole, wie 2-Aminothiazol, 2-Amino-5-nitrothiazol, 2-Aminobenzthiazol, 2-Amino-6-methoxy-, 6-methyl-, 6-chlor-oder 6-brombenzthiazol, 3-Aminotetrazol, 3-Aminopyrazol, 5-Aminotriazol (1, 2,4), 2-Aminobenz- oxazol, 2-Amino-thiodiazol (1,3,4), 5-Methyl-2-ami- no-thiodiazol (1, 3,4), 5-Amino-thiodiazol (1, 2,4), 2oder 6-Aminobenzimidazol, 3-oder 6-Aminoindazol,
2- (4'-Aminophenyl)-6-methyl-benzthiazol verwendet werden.
Besonders wertvoll als Farbstoffe oder als Zwischenprodukte für Farbstoffe sind die Umsetzungsprodukte von Nitrobenzol-, von Di-oder Trichlor-oder -brombenzol-, und von Chlor-und Dichlor-, bzw.
Brom-und Dibrom-nitrobenzoldiazoniumverbindungen mit 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-1-iminen.
Erfindungsgemäss verwendbare, gegebenenfalls substituierte 5-AmÅano-8-hydroxyHl, 4-naphthochinon-1- imine sind bekannt oder nach an sich bekannten Methoden erhältlich, z. B. aus in 2,3,6- oder 7-Stellung substituierten 1, 5-Dinitro-naphthalinen durch partielle Reduktion mit Schwefelsesquioxyd.
Bei der erfindungsgemässen Umsetzung treten ein bis mehrere Moleküle Diazoniumverbindung mit einem Molekül des Naphthochinonimins in Reaktion, wobei die äquivalente Menge Stickstoff abgespalten wird unter Eintritt des der Diazoniumverbindung entsprechenden aromatischen Restes an eine freie ss-Stelle des Naphthalinkerns. Es bilden sich Arylverbindungen der Formel
EMI2.1
in der R den der Diazoniumverbindung entsprechenden aromatischen oder heterocyclischen Rest und n die Zahl 1 oder 2 bedeuten, und der Naphthalinring und der Stickstoff noch wie vorstehend angegeben weitersubstituiert sein können.
Erfindungsgemäss kann man am Naphthalinrest weiter substituierte Endstoffe gewinnen, indem man in ss-Stellung substituierte, besonders halogenierte Naphthalinverbindungen, welche in mindestens zwei a-Stellungen geeignete Substituenten tragen, durch Reduktion und/oder Oxydation in Naphthochinonimine überführt und diese dann mit Diazoniumverbindungen umsetzt. Man kann aber auch unsubstituierte 5-Amino8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-l-imine nach bekannten Methoden mit elektrophil substituierenden Mitteln behandeln oder am Stickstoff arylieren, und hierauf mit Aryldiazoniumverbindungen umsetzen.
Schliesslich können auch erfindungsgemäss erhaltene am Naphthalinkern mittels Diazoniumverbindungen arylierte Stoffe nachträglich noch verändert, zum Beispiel am Naphthalinkern elektrophil substituiert und besonders halogeniert werden ; ferner kommt auch Hydrolyse oder Arylierung am Stickstoff in Frage.
Die Bedingungen für die erfindungsgemässe Umsetzung lassen sich innerhalb weiter Grenzen abwandeln.
Als Reaktionsmedien können sowohl Wasser bzw. wässrige Mineralsäure, als auch indifferente organische Lösungsmittel, vorteilhaft solche mit hohem Lösungs- vermögen, wie Dioxan oder Dimethylformamid, verwendet werden. Die Naphthochinonimine können sowohl in ihrer freien Form, als auch in Form einer Komplexverbindung zur Reaktion gelangen. Beispielsweise kann das 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon 1-imin, das sogenannte Naphthazarin-Zwischen- produkt , als gut isolierbares Zinkchlorid-Doppelsalz in einem organischen Lösungsmittel zur Anwendung kommen ; als bevorzugte Ausführungsform verwendet man die wässrig-schwefelsaure Lösung bzw.
Suspension, die bei der üblichen Herstellung des Naphthaza- rin-Zwischenproduktes aus 1,5-Dinitronaphthalin anfällt.
Die Reaktionstemperatur und die Reaktionsdauer hängen wesentlich von der Natur der verwendeten Diazoniumverbindung ab. Aktive, elektrophil substituierte Diazoniumverbindungen reagieren im allgemeinen wesentlich schneller als die weniger aktiven, nucleophil substituierten Aryl-Diazoniumverbindungen.
Die Umsetzung tritt ein im Temperaturbereich zwischen minus 15 und plus 50 . Bevorzugte Temperaturen liegen bei minus 5 bis plus 25 und die mittlere Reaktionsdauer beträgt 6 bis 24 Stunden. Das Reaktionsmedium kann stark sauer bis schwach alkalisch sein ; bevorzugt wegen der einfachen technischen Durchführung ist der saure Bereich.
Die Reaktionsprodukte werden auf übliche Art und Weise isoliert und gegebenenfalls durch Umkristallisa- tion oder chromatographische Adsorption gereinigt.
Die allfällige weitere Substitution gemäss Anspruch 5, z. B. durch Bromierung, wird nach an sich bekannten Methoden durchgeführt. Erfindungsgemäss erhältliche Arylnaphthochinonimine sind schwarzblaue bis grünschwarze bronzierende kristalline Stoffe, welche, gegebenenfalls nach weiterer Umwandlung, z. B. Halogenierung oder Hydrolyse, in feinzerteilter geeigneter Aufbereitung mit Dispersionsmitteln Celluloseacetat, synthetische Polyamide oder Polyester in violetten, blauen bis grünen Tönen färben. Sie können auch als Zwischenprodukte für die Herstellung weiterer wertvoller Farbstoffe dienen.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
21,8 Teile 1,5-Dinitronaphthalin werden auf bekannte Weise mit Schwefelsesquioxyd in Schwefelsäure zu 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-1-imin reduziert. Die Lösung des Reduktionsproduktes in Schwefelsäure wird durch Filtration von ausgeschiedenem Schwefel befreit. Man lässt sie dann langsam unter gutem Rühren bei niedrig gehaltener Temperatur zu Wasser und Eis einlaufen.
In die so erhaltene blauviolette Lösung bzw.
Suspension wird innert etwa 30 Minuten die salzsaure Lösung der Diazoniumverbindung aus 17,8 Teilen 2,4-Dichloranilin eingetropft. Unter Schäumen spaltet sich Stickstoff ab. Die Reaktion ist nach etwa 16 Stunden bei 25 beendet. Das ausgeschiedene Rohprodukt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen, zwecks Reinigung in etwa 1000 Teilen Wasser angeschlämmt und mit soviel Natronlauge versetzt, dass sich ein pH-Wert von etwa 12 bis 13 einstellt. Die Suspension wird zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt und hierauf der Niederschlag abfiltriert. Den mit Wasser gewaschenen, blauschwarzen Rückstand löst man in 500 Teilen siedendem Athanol und filtriert die Lösung von etwa ungelöster Verunreinigung ab. Die alkoholische Lösung wird zur Trockene eingedampft.
Man erhält ein rot bronzierendes, blauschwarzes Kristallpulver vom Schmelzpunkt 208-210 unter Zersetzung, welches sich in Athanol mit intensiver, rein rotstichig blauer Farbe löst. Seine Zusammensetzung entspricht der Formel
EMI3.1
Die Substanz färbt in wässriger Dispersion Cellulose-di-und triacetat, sowie Polyesterfasern in rotstichig blauen sehr gut nass-und lichtechten Tönen.
Verwendet man im obigen Beispiel bei sonst gleicher Arbeitsweise die Diazoniumverbindungen äquimo- lekularer Mengen der in nachstehender Tabelle I aufgeführten Amine, so erhält man entsprechend substituierte Derivate mit ähnlichen Eigenschaften.
Tabelle 1 Nr. Amin Farbton der Färbung mit der entsprechen den Arylverbindung auf Celluloseacetat 1 Aminobenzol rotstichig blau
2 1-Amino-4-methylbenzol rotstichig blau
3 1-Amino-2, 5-dimethylbenzol rotstichig blau
4 1-Amino-4-chlorbenzol rotstichig blau
5 1-Amino-2-methyl-4-chlor- benzol rotstichig blau
6 1-Amino-2-methoxy-4-chlor- benzol rotstichig blau
7 1-Amino-3, 4-dichlorbenzol grünstichig blau
8 1-Amino-2,
5-dichlorbenzol grünstichig blau
9 4-Aminobenzolsulfamid grünstichig blau 10 3-Aminobenzolsulfdiäthylamid grünstichig blau 11 4-Aminobenzol-methylsulfon grünstichig blau 12 4-Aminobenzoesäureäthylester rotstichig blau 13 1-Amino-4-nitrobenzol grünstichig blau 14 1-Amino-3-nitrobenzol rotstichig blau 15 1-Amino-2-nitrobenzol rotstichig blau 16 1-Amino-2-nitrobenzol rotstichig blau 17 1-Amino-2,
5-dimethyl-4- nitrobenzol blau 18 1-Amino-2-methoxy-4- nitrobenzol blauviolett 19 1-Amino-2-chlor-4-nitrobenzol grünstichig blau 20 1-Amino-2-brom-4-nitrobenzol grünstichig blau 21 1-Amino-4-chlor-2-nitrobenzol grünstichig blau 22 2-Amino-4-chlor-diphenyläther blauviolett 23 1-Amino-2, 4-dibrombenzol rotstichig blau 24 1-Amino-2, 4-difluorbenzol rotstichig blau 25 3-Aminopyridin grünstichig blau 26 6-Aminochinolin grünstichig blau
Tabelle 1 (Fortsetzung) Nr.
Amin Farbton der Färbung mit der entsprechen den Arylverbindung auf Celluloseacetat 27 6-Aminoindazol grünstichig blau 28 2- (4'-Aminophenyl)-6-methyl- benzthiazol grünstichig blau 29 1-Aminonaphthalin grünstichig blau
Beispiel 2
21,8 Teile 1,5-Dinitronaphthalin werden in Schwe felsäure mit-Schwefelsesquioxyd zurri 5-Amino-8-hy- droxy-1, 4-naphthochinon-1-imin reduziert und die Lösung wird wie in Beispiel 1 beschrieben mit Eiswasser verdünnt.
In die eiskalte schwefelsaure wässrige Lösung des Chinonimiiis tropft man innert etwa einer Stunde unter Rühren eine Lösung des Diazoniumsulfats aus 21,6 Teilen 2,4,5-Trichlor-1-aminobenzol. Nach 18 Stunden Rühren bei 10 bis 15 wird das unter Stickstoffentwicklung gebildete Rohprodukt abfiltriert und wie in Beispiel 1 beschrieben gereinigt. Man erhält ein blau- schwarzes, bronzierendes in Athanol mit rein grünsti- chig-blauer Farbe lösliches Produkt. Es wird durch chromatographische Adsorption in reiner Form vom Schmelzpunkt 196-198 unter Zersetzung erhalten.
Die Elementaranalyse entspricht der Formel :
EMI3.2
/oC /oH /oCl /oN gefunden : 52,25 2,46 28W96 7,63 berechnet : 52,21 2,36 28,94 7,44
Auf übliche Weise in Wasser dispergiert, ergibt der Farbstoff auf Acetatseide oder Polyesterfasern gefärbt, reine, grünblaue, nass-und lichtechte Färbungen. Das Ziehvermögen des Farbstoffs ist bemerkenswert gut.
Verwendet man in obigem Beispiel bei sonst gleicher Arbeitsweise anstelle der Diazoniumverbindung aus 21,6 Teilen 2,4,5-Trichlor-1-aminobenzol Diazoni umverbindungen aus entsprechenden Mengen der nachstehenden Tabelle II angeführten Amine, so erhält man blaue Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.
Tabelle If Nr. Amin FarbtonderFärbung mit der entsprechen den Arylverbindung auf Celluloseacetat 1 1-Amino-2, 3,4-trichlorbenzol grünstichig blau
2 1-Amino-3, 4,5-trichlorbenzol grünstichig blau
3 1-Amino-2, 4,5,6-tetrachlor benzol grünstichig blau
4 Amino-pentachlorbenzol grünstichig blau Nr.
Amin Farbton der Färbung mit der entsprechen den Arylverbindung auf Celluloseacetat
5 1-Amino-4-chlor-3-trifluor- methylbenzol grünstichig blau
6 1-Amino-2, 5-dichlor-4-nitro benzol griinstichig blau
7 1-Amino-2, 6-dichlor-4-nitro benzol grünstichig blau
8 1-Amino-2, 6-dibrom-4-nitro benzol grünstichig blau
9 2-Amino-4, 4'-dichlor-diphenyl äther rotstichig blau 10 3-Amino-5-chlordiphenylsulfon grünstichig blau 11 1-Amino-5, 8-dichlor-naphthalin blaugrün 12 1-Amino-4-nitronaphthalin blaugrün 13 1-Amino-2, 4,5-tribrombenzol grünstichig blau
Beispiel 3
10,4 Teile Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1,
4-naph thochinon-1-imin, erhalten gemäss den Angaben des DRP. 841314, werden in 200 Teilen Dimethylformamid gelöst. In die Lösung wird bei einer Temperatur zwischen 0 und 10 die Diazoniumchlorid-Lösung aus 4,94 Teilen 4-Nitroanilin innert einer Stunde zugetropft. Es tritt Entwicklung von Stickstoff ein. Nach 6 Stunden Rühren bei 5 bis 10 wird die Lösung mit Wasser verdiinnt, das ausgefallene Produkt abfiltriert und gewaschen. Es wird durch Umkristallisation aus Athanol gereinigt. In polaren organischen Lösungsmitteln ist das Reaktionsprodukt mit grünblauer Farbe löslich ; der Farbton ist wesentlich grüner als derjenige des Ausgangsmaterials.
Als Dispersionsfarbstoff färbt die neue Verbindung synthetische Fasern, wie Celluloseacetat oder Polyesterfasern in sehr reinen, farbstarken, grünblauen Tönen.
Zu ähnlichen Farbstoffen gelangt man, wenn im obigen Beispiel die Reaktionskomponenten durch äquivalente Mengen der in nachfolgender Tabelle III angeführten Ausgangsmaterialien ersetzt werden :
Tabelle III Nr. Chinoniminkomponente Amm für Diazoniunkomponente Aryliertes Produkt
Farbton der Färbung auf Polyester 1 3,7-Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1,4-naphtho-1-Amino-2, 4-dichlorbenzol grünstichig blau chinon-1-imin 2 3,7-Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1,4-naphtho-1-Amino-2,4-dibrombenzol grünstichig blau chinon-1-imin 3 3,7-Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1,4-naphtho-1-Amino-2,4,5-trichlorbenzol grünstichig blau chinon-1-imin 4 3,7-Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1, 4-naphtho- 1-Amino-2-chlor-4-nitrobenzol grünblau chinon-1-imin 5 3,7-Dibrom-5-amino-8-hydroxy-1, 4-naphtho-1-Amino-2,
5-dichlor-4-nitrobenzol grünblau chinon-1-imin 6 3-Brom-5-amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-1-Amino-2-chlor-4-nitrobenzol grünstichig blau 1-imin 7 2-Chlor-5-amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon- 1-Amino-4-nitrobenzol grünstichig blau 1-imin 8 2,6-Dichlor-5-amino-8-hydroxy-1,4-naphtho-1-Amino-2, 4, 5-trichlorbenzol grúnblau chinon-l-imin
Beispiel 4 9, 4'1'eile 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon1-imin in Form seines Zinkchlorid-Doppelsalzes werden in 280 Teilen Dimethylformamid gelöst.
In diese Lösung wird bei 5 bis 10 eine wässrige Diazonium chloridlösung aus 13,8 Teilen 4-Nitroanilin innert einer Stunde eingetropft. Nach beendeter Stickstoffentwicklung geschieht die weitere Aufarbeitung gemäss Beschreibung in Beispiel 3. Man erhält ein grünschwarzes, bronzierendes Produkt, welches sich in Athanol mit rein grüner und in konzentrierter Schwe felsäure mit braunoranger Farbe löst. Es entspricht der Formel :
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Zu ähnlichen Produkten gelangt man gemäss dem im obigen Beispiel beschriebenen Verfahren bei Verwendung äquivalenter Mengen Diazoverbindung von 3,4-Dichlor-1-aminobenzol oder von 2-Chlor-4-nitro1-aminobenzol anstelle derjenigen von 4-Nitro-1-aminobenzol.
Beispiel 5
Aus 10,9 Teilen 1,5-Dinitronaphthalin wird auf bekannte Weise mit Schwefelsesquioxyd eine Lösung von 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-1-imin in Schwefelsäure dargestellt. Sodann diazotiert man 10,0 Teile 2-Aminothiazol, gelöst in 100 Volumteilen 60"/oiger Schwefelsäure mit Nitroxylschwefelsäure bei -5 bis 0 und vermischt die beiden Lösungen unter guter Kühlung. Diese Mischung tropft man innert etwa drei Stunden unter gutem Rühren in Eiswasser, lässt noch zwei Stunden ausreagieren und filtriert das ausgeschiedene Produkt ab.
Es wird durch Umkristallisation aus Athylenglykolmonoäthyläther von unlöslichen Verunreinigungen abgetrennt und stellt in trockenem Zustande ein grünschwarzes, bronzierendes kristallines Pulver dar, welches sich in Sithylenglykolmonoäthyl- äther mit rein grüner Farbe löst.
Es entspricht der Formel
EMI5.1
Verfährt man gemäss obigem Beispiel, verwendet jedoch äquivalente Mengen der Diazoniumverbindungen aus den in nachstehender Tabelle IV angeführten heterocyclischen Aminen, so erhält man grüne disubstituierte Derivate von ähnlichen Eigenschaften.
Tabelle IV Nr. Heterocyclisches Amin Aryl-S-amino-8- hydroxy-1,4-naphtho chinon-l-imin : Lösungsfarbe in Glykolmonoäthyl- äther 1 2-Aminobenzthiazol grün 2 2-Amino-6-methoxy-benzthiazol grün 3 3-Aminoindazol grün 4 5-Aminotriazol- (1, 2,4) dunkelgrün 5 3-Amino-5-methyl-thiodiazol- (1, 3,4) grün 6 2-Amino-5-nitrothiazol dunkelgrün
Beispiel 6
9,3 Teile eines Monokondensationsproduktes aus 5-Amino-8-hydroxy-1, 4-naphthochinon-1-imin mit 1-Amino-4-äthoxybenzol gemäss U. S.
Patent 2 066 119 werden in Dimethylformamid gelöst und mit 4,94 Teilen diazotiertem 1-Amino-4-nitrobenzol versetzt und wie in Beispiel 3 beschrieben isoliert. Man erhält einen grünen Farbstoff, welcher im Chromatogramm einen vom Ausgangsmaterial verschiedenen Rf-Wert aufweist.
Zu ähnlichen Farbstoffen gelangt man bei sonst gleicher Arbeitsweise, wenn man anstelle von 1-Diazo4-nitrobenzol entsprechende Mengen 1-Diazo-2-chlor- 4-nitrobenzol oder 1-Diazo-2, 4-dichlorbenzol verwendet.
Beispiel 7
26,8 Teile des gemäss Beispiel 1 gewonnenen Endstoffes werden in 300 Teilen Chloroform gelöst und mit 15,2 Teilen Brom versetzt. Die Reaktionsmischung wird zwei Stunden am Rückfluss gekocht. Die erhaltene Lösung wäscht man mit Wasser neutral und destilliert das Chloroform ab.
Der bromierte Farbstoff, welcher auf übliche Weise, z. B. durch Umkristallisation oder Adsorption an Aluminiumoxyd in reiner Form erhalten wird, entspricht der Formel :
EMI5.2
gef. : C 52,25 /o H 2, 46 /o C1 28, 96 /o N 7, 63 /o ber. : C 52, 21 /o H 2, 36 0/G C1 28, 94 /o N 7, 44 /o Er färbt aus geeigneter wässriger Dispersion Celluloseacetat-und Polyesterfasern bei gutem Ziehvermögen in reinen Blautönen von sehr guten Echtheitseigenschaften.
Benutzt man im obigen Beispiel anstelle der 26,8 Teile Endstoff gemäss Beispiel 1 äquivalente Mengen der in nachstehender Tabelle V angeführten arylierten Naphthochinonimine, so erhält man Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.
Tabelle V
EMI5.3
<tb> Nr. <SEP> Zur <SEP> Bromierung <SEP> verwendetes <SEP> Bromiertes <SEP> Produkt.
<tb>
<SEP> Ausgangsmaterial <SEP> Farbton <SEP> der
<tb> <SEP> NH2 <SEP> 0 <SEP> Färbung <SEP> auf
<tb> <SEP> Cellulosediacetat
<tb> <SEP> I <SEP> R
<tb> <SEP> OH <SEP> NH
<tb>
1 R = 4-Chlorphenyl-rotstichigblau
2 2,4-Dichlorphenyl- rotstichig blau
3 3,4-Dichlorphenyl- grünstichig blau
4 2,4,5-Trichlorphenyl- griinstichig blau
5 3,4,5-Trichlorphenyl- griinstichig blau
6 2,4-Dibromphenyl- rotstichig blau
7 2,5-Dibromphenyl-rotstichig blau
8 4-Nitrophenyl-grünstichig blau
9 2-Chlor-4-nitrophenyl-grünstichig blau 10 4-Chlor-2-nitrophenyl-grünstichig blau 11 2,5-Dichlor-4-nitrophenyl- griinstichig blau 12 2,
6-Dibrom-4-nitrophenyl- grünstichig blau 13 4-Carbäthoxyphenyl-rotstichig blau 14 4-Nitro-l-naphthyl-blaugrün
Verfährt man gemäss obigem Beispiel, verwendet jedoch anstelle von 15,2 Teilen 30,4 Teile Brom, so erhält man Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften mit etwas grünerem Farbton. Ihre Zusammensetzung entspricht der Formel :
EMI6.1
Chlorhaltige blaue Farbstoffe erhält man gemäss vorstehender Arbeitsweise, wenn man das Brom durch die äquivalente Menge Sulfurylchlorid ersetzt.