Verfahren zur Herstellung von Metallen oder Metall-Legierungen Es ist bekannt, dass die Reduktion gewisser Metall oxyde zu Metall ganz oder teilweise über flüchtige Suboxyde und feste oder flüssige Oxydkarbide und/oder Metallkarbide erfolgt.
Als Beispiel kann die Reduk tion von Si09 zu Si-Metall mit Hilfe von Kohlenstoff erwähnt werden.
Das Reaktionsschema stellt sich hier bei wie folgt dar:
EMI0001.0021
Ein weiteres Beispiel 'st die Reduktion von A1903 mit Kohlenstoff, wobei man die intermediären Kom ponenten A.190, A14C3 und A1404C erhält.
Die Suboxyde dieser beiden Metalle sind bei den Temperaturen flüchtig, die vorherrschen müssen, wenn das produzierte Metall in geschmolzener Form vorliegen soll. Die Suboxyde werden beim Abkühlen in Metall und normales Oxyd gespalten oder sie reagieren mit CO zu normalem Oxyd, Oxydkarbid und/oder Metall karbid.
In beiden Fällen werden die resultierenden Ver bindungen in sehr feinverteilter Form vorliegen, und in einem gewöhnlichen Schmelzofen werden deshalb diese Stoffe leicht von den aufsteigenden Ofengasen mit gerissen und mit denselben aus dem Ofen ausgetragen. Ein Teil der Suboxyde wird auch in unreagierter Form aus dem Ofen abgehen.
Durch thermodynamische Berechnung kann fest- gestellt werden, dass die Teilreaktionen. 1-3 oft bei niedrigeren Temperaturen erfolgen alsi die metallbil dende Reaktion 4, und dass bei Gleichgewicht stets etwas Suboxyd neben dem Metall vorhanden sein wird.
In einem elektrischen Schmelzofen nimmt meistens die Temperatur in Richtung des Gas-Stroms ab, und es isst deshalb wichtig, d'ass die vom Gasstrom mitgeris- senen Suboxyde den Ofen nicht unreagiert verlassen,
sondern mit Kohlenstoff unter Bildung von Metallkar- bid gemäss Reaktion 2 zur Reaktion gebracht werden, bevor sie so weit abgekühlt sind', dass sie in Metall und normales Oxyd gespalten werden oder mit CO zu nor malem Oxyd, Oxydkarbid und/oder Metallkarbid rea gieren.
Das gemäss Reaktion 2 gebildete Metallkarbid wird sich im allgemeinen an relativ grossen Kokskörner bilden und demzufolge nicht so leicht von. den aufstei genden Gasströmen minigerissen und mit denselben vom Ofen abgehen.
Einige der Reduktionsiverfahren im elektrischen Schmelzofen erfolgen bei so hohen Temperaturen, dass das gebildete Metall einten sehr hohen Dampfdruck hat, welches bewirkt, dass grosse Mengen Metalldämpfe vom Gasstrom aus dem Ofen mitgerissen werden und da durch verlorengehen.
In der kalben Zone des Ofens können die Metalldämpfe auch mit CO zu Karbid und Metalloxyd reagieren, die in. sehr feinverteilter Form vorliegen werden, so dass sie leicht mit dem Gas-Strom aus dem Ofen abgehen. Man erzielt somit die grösste Metallausbeute, wenn dafür Sorge getragen wird,
dass die Metalldämpfe mit Kohlenstoff zu Karbid reagieren können, und zwar in einer Zone, wo die Temperatur so hoch ist, dass die Reaktion mit CO nicht von wesent licher Bedeutung ist.
Die Reaktionen 2 und 4, die verhindern, dass die Suboxyde verlorengehen, erfolgen schneller, je feiner die festen Ausgangsstoffe verteilt sind und je inniger sie miteinander in Berührung kommen. Es sollte daher günstig sein, eine Beschickung aus; Formkörpern, wie z.
B. Briketts oder Pellets, zu verwenden, worin die Metalloxyde und die kohlenstoffhaltigen Reduktions materialien im richtigen Mengenverhältnis in feinver- teiliter Form und engem gegenseitigem Kontakt vor liegen. Derartige Formkörper gewährleisten auch eine ausgezeichnete Gastverteilung im Schmelzofen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Metallen oder Metall- legierungen im elektrischen Schmelzofen durch Reduk tion von mindestens einem Metalloxyd' mit kohlenstoff- hafigen Reduktionsmitteln,
wobei dasselbe während der Reduktion mindestens. teilweise zu Oxydkarbiden, Karbiden und/oder flüchtigen Suboxyden umgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass Pellets verwendet werden, deren Kern mindestens teilweise aus einem Metalloxyd besteht,
während eine äussere Schicht oder Schichten mindestens teilweisse aus kohlenstioffhaftigen Reduktionsmnitteln bestehen.
Bei der Anwendung derartiger Formkörper, worin die Ausgangsstoffe in tinniger Mischung miteinander vorliegen, wird jedoch auch d'i'e Bildung von Suboxyd nach der Reaktion 1 so rasch erfolgen, dass die gebil deten Suboxyde keine Zeit haben werden, weiter zu reagieren, bevor sie aus dem Ofen abgehen.
Dies wird geschehen, selbst wenn das Reduktionsmaterial in einer Teilchengrösse vorliegt, die für dass Reduktionsverfahren sehr günstig ist.
Zufolge des, innigen Kontaktes zwischen Metalloxyd und Reduktionsmaterial, in den Formkör pern wird auch das gesamte Redükbiionsmaterial in der mittleren Ofenzone gemäss der Reaktion 2 in Karbid umgesetzt, so dass kein freier Kohlenstoff übrig bleibt, der reduzierend auf das Suboxyd in dieser Zone wir ken kann.
<I>Die</I> vorliegende Erfindung bezweckt eine Verteilung der zur Reduktion der Metalloxyde erforderlichen Koh- lenstoffmenge in den Formkörpern, so dass die gebil deten Suboxyde zuerst mit Kohlenstoff unter Bildung von Karbid reagieren, dass dann mit Oxyd und .Suboxyd zu Metall weiterreagiert (Reaktionen 3 und 4).
Dies wird, durch die Verwendung von Formkörpern, z. B. Pellets, erreicht, die aus mindestens zwei Schichten bestehen, wo bei der Kern eine Mischung von Metalloxyd und kohlen stoffhaltigem Reduktionsmittel mit einem überschuss an Metalloxyd enthält,
während sich die Schale aus einer das Reduktionsmittel im überschuss enthaltenden bIi- schung oder dem reinen Reduktionsmittel. aufbaut. Anderseits ist also das Metalloxyd im Kern und das Reduktionsmittel in den äusseren Schichten angereichert.
In dieser Weise wird das im Kern der Formkörper ge bildete gasförmige Suboxyd das in der oder den äusseren Schichten vorliegende Reduktionsmittel d'urchdningen Müs sen, wo es mit eventuell überschüssigem, Kohlenstoff zu Karbid (Oxydkarbid) oder bei genügend hohen Tem peraturen mit Karbid zu Metall reagiert.
Ein Oxydüberschuss im Kern wird mit Karbid zu Metall reagieren (Reaktionen 3 und 4). Das, Suboxyd, das bei diesen Reaktionen, notwendigerweise aus der heissesten Ofenzone abgehen muss, reagiert mit dem Kohlenstoff der Schalen der Pelletsi,
die sich in. weni ger heissen Ofenzonen befinden, zu Karbid. Der Sub- oxydverlust wird dadurch auf den Idealwert reduziert werden können, das heisst auf den Wert, der dem. Partial= druck des Suboxydes im Gleichgewicht mit Kohlenstoff entspricht.
Es wurden in einem einphasigen 40-kW-Schmelz- ofen zur Herstellung von hochprozentigem Silizium so wohl mit gewöhnlicher Beschickung wie mit pelletisäerter Beschickung Versuche durchgeführt.
Bei Schmelzen von Quarz und Koks in, stickiger Form war der Ofengang sehr unruhig, was bei einem schwierigen Schmelzprozess, wie ihn das Erschmelzen von hochprozentigem Silizium darstellt, zu erwarten ist.
Es wurde ziemlich viel Metall produziert, aber der Ofenbetrieb erforderte intensives Stochern. und sorgfäl- tige Beschickung.
Wenn die Ausgangsmaterialien gemahlen und zu ho mogenen Pellets pelletisiert wurden, erzielte man einen sehr gleichmässigen Ofengang und gute Gasverteilung. Die Metallausbeute war jedoch unbedeutend. Beim Ausräumen des Ofens- zeigte es sich,
dass die heisseste Zone grösstenteils mit Siliziumkarbid angefüllt war. Das selbe Resultat erziele man mit schichtigen Pellets, deren Kern aus feingemahlenem Quarz und Koks im Mol-Verhähnds, 2 : 1 (2Si02 + C) und deren Schale aus Quarz und Kohlenstoff im Mol-Verhältnis 1:5 (Sä02 + 5C) bestanden.
In beiden Fällen war es, erfor- derlich, zu stochern, um ein Nachsinken der Beschik- kung in die heisseste Zone zu erreichen.
Die schlechte Metallausbeute kann dem Umstand zuzuschreiben sein; dass SiO bei so niedriger Temperatur gebildet wurde, dass die metallbildende Reaktion 4 nicht erfolgen konnte.
Danach wurden mit Pellets Schmelzversuche durch geführt, deren Kern aus einem Gemisch von Quarz mit Kohlenstoff .im Verhältnis. 7 : 6 (7Si02 + 6C) be stand, während die Schale nur Reduktionsmittel (8C) enthielt. Der Ofengang war sehr stabil, die Gasvertei- lung gut und der beobachtbare Kieselsäureverlust,
in Form von Rauch und Belag an den kalten Teilen des Ofens, sehr gering. Die Beschickung sank nach, ohne gestochert zu werden. Beim Ausräumen zeigte es sich, dass die Metallausbeute gut war, und d'ass sich das Metall im heissesten Teil des Ofens angesammelt hatte. Das Metall war jedoch etwas.
karbidhaltig, und am äusseren Rand der RTI ID="0002.0236" WI="14" HE="4" LX="1444" LY="1091"> heissesten Zone fand man Reste von Pelletschalen, die im wesentlichen zu Metall, um geben von einem Karbid'gitter, umgebildet waren. Der Kern war in diesem Gebiet grösstenteils verschwunden.
Weiter nach aussen waren die Schalen ganz oder teil- weise zu Karbid' umgebildet, während Teile der Kerne noch nicht reagiert hatten.
Es wurde auch ein Versuch mixt Pellets ausgeführt, deren Kern aus reinem Quarz (SiO2) und deren Schale aus reinem Reduktionsmittel (2C) bestand. Der Ofen gang und das Nachsinken schienen besser und der Kieselsäureverln@st geringer zu.
sein als beim zuletzt ge nannten Versuch. Beim Ausräumen zeigte es sich, dass das Metall auf den Ofenboden herabgesickert war, und d'ass das Metall in der Reaktionszone fast karbidfrei war.
Bei der Herstellung von Ferrosilizium auf Basis von Pellets, deren Kern nur aus i Metalloxyd in Form von Quarz besteht, während die Schale nur reines Reduk- tionsmittel enthält, kann man sowohl. pulverisierten Quarz als auch Quarz in Stückform der Grössenord nung von z. B. 5-10 mm verwenden.
Im ersten Falle pelletisiert man den pulverisierten Quarz zu Pelletker- nen, die danach mit einer nur aus Reduktionsmittel, z. B. pulverisiertem Koks, bestehenden Schale ver sehen werden.
Im zweiten Falle erzeugt man auf den Quarzstücken durch Pelletisneren eine Schicht aus fein gemahlenem Koks.
Die Erfindung kann auch in Verbindung mit der Herstellung von Metallegierungen verwendet werden. Normales Oxyd des: Metallos, das flüchtige Suboxyde bildet, wird dann, im Kern konzentriert, während die Legierungsmetalle oder die Oxyde derartiger Metalle sowohl im Kern wie auch in der äusseren Schicht oder den äusseren Schichten eingeschlossen werden können.
Es können selbstverständlich auch Flussmittel in die Pellets eingebracht werden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ergibt grö ssere Metallausbeute und besseren Ofenbetrieb in vie len der schwierig durchzuführenden elektrothermischen Schmelzverfahren, wie z.
B. der Herstellung von hoch prozentigem Ferro-Silizium, Siliziummetall, Sliko- Aluminium, silnzium- und aluminiumhaltigen Ferrolegie- rungen usw.