CH427404A - Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung, und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen - Google Patents

Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung, und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen

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CH427404A
CH427404A CH641962A CH641962A CH427404A CH 427404 A CH427404 A CH 427404A CH 641962 A CH641962 A CH 641962A CH 641962 A CH641962 A CH 641962A CH 427404 A CH427404 A CH 427404A
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triorganotin
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CH641962A
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Gustav Dr Weissenberger
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Monsanto Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic System
    • C07F7/22Tin compounds
    • C07F7/2224Compounds having one or more tin-oxygen linkages

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


  



  Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung, und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Be  kämpfung    von Schädlingen, wie z. B. Bakterien,   Amöben,      Würmern,    Larven, Insekten und Pilzen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks   Wachstumssteigerung    und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen.



   Das neue Mittel enthält als Komponente einen Wirkstoff der Formel    (RtR2R3SnO) aB (OH) 3 ¯ a    In dieser Formel sind   Rt,    R2 und   R3    gleiche oder verschiedene, über ein Kohlenstoffatom gebundene aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische Reste und a stellt   1,    2 oder 3 dar.



   Obwohl die organischen Reste eine beliebig   mög-    liche Anzahl von Kohlenstoffatomen aufweisen könnten, werden die Verbindungen bevorzugt, welche nicht mehr als 18 Kohlenstoffatome pro R-Gruppe, insbesondere Alkylgruppen mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen oder Phenylgruppen besitzen.



   Es wurde zur Herstellung dieser bisher noch nicht bekannten Triorganozinnborate ein einfaches und gute Ausbeute gebendes Verfahren gefunden, das auf der Umsetzung eines   Bis- (triorganozinn)-oxyds oder    eines   Triorganozinnhydroxyds    mit Borsäure beruht.



  Diese Reaktion verläuft nach dem allgemeinen Schema :    aR3SnOSnR3+2B(OH03#(R3SnO)aB(OH)3-a+aH2O    oder   aR3SnOH+B(OH)3#(R3SnO)aB(OH)3-a+aH2O   
Für das Verfahren sind beliebige Trialkyl, Tricycloalkyl, Triaralkyl-und   Triarylzinnhydroxyde,    bzw. deren anhydrische Derivate, die Stannoxane, verwendbar, wobei alle oder ein Teil der organischen
Reste auch ungesättigte Reste, wie z. B. Vinyl, Allyl, Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cyclohexadienyl, Styryl, Cinnamyl etc. sein können.



   Der in, dieser Beschreibung angewandte Ausdruck      Triorganozinn   bedeutet    demnach ein Zinnatom, welches drei, gegebenenfalls substituierte organische Reste enthält, die je durch ein Kohlenstoffatom mit , dem Zinnatom verbunden sind.



   Anstelle von Borsäure können natürlich auch Verbindungen, welche Borsäure zu bilden vermögen, verwendet werden. Solche Verbindungen sind z. B.



     BO3, HBO2, H2B407    etc. Falls alle beiden Reaktionskomponenten anhydrisch sind, so ist für den Ablauf der Reaktion eine kleine Menge Wasser not  wendig.   



   Bei der praktischen Ausübung des   Herstellungs-    verfahrens wird ein   Bis- (triorganozinn)-oxyd    oder ein    n      Triorganozinnhydroxyd    mit Borsäure, bzw. einer Borsäure bildenden Verbindung, zusammen erhitzt, wobei gegebenenfalls das durch die Reaktion gebildete Wasser durch Verdampfung, eventuell unter vermindertem Druck, oder durch azeotropische Destillation mit einem Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexan etc. aus der Reaktionsmischung kontinuierlich entfernt wird.

   Es können aber auch wasserbindende Mittel, wie   Linde    Molekularsiebe, Carbodiimide, Iminochloride, Nitrile mit negativen a-Substituenten,   Malonsäuredinitril,    Tetracyan äthylen.   Cyanessigsäureester,    Carbonyl-diimidazole,   CarbonylKditriazole etc. für    diesen Zweck herangezogen werden.



   Die Isolierung mancher   Triorganozinnborate    kann durch Destillation erfolgen. Sie sind je nach Art der vorhandenen organischen Radikale und auch je nach Anzahl der am Boratom befindlichen Triorga  nozinnreste    flüssige oder feste Produkte, welche in den üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Hexan, Halogenkohlenwasserstoffen, Benzol, Ather, Dioxan, Aceton, Cyclohexanon, Äthylalkohol, Dimethylformamid, Dimethylsulfon usw. löslich, in Wasser dagegen unlöslich sind.



   Die erfindungsgemässen Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung und zur Vernichtung von unerwunschten Pflanzen, welche als wesentliche Komponente ein Mono-, Bis-oder Tris (triorganozinn)-borat oder eine Mischung verschie  dener    solcher   Triorganozinnborate enthalten,    werden in Form von Suspensionen, Emulsionen, Lösungen,   Stäube-oder    Streumitteln angewendet. Hierzu kann die wirksame Komponente in einem Lösungsmittel, wie Hexan, Kerosen, Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexan, Methyläthylketon, Cyclohexanon, Methanol, Äthanol, Isopropanol, Butandiol, Diaceton, Isopro  pyläther,    Athylendichlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan, hydriertes Naphthalin etc. gelöst sein.

   Als feste Verdünnungsmittel kommen in Frage z. B. Ton, Bentonit, Talk, Pyrophyllit, Quarz, Fullererde, Kaolin, Schiefermehl, Kieselgur, Vulkanasche, Kreide, Salze etc., chemisch oder physikalisch modifizierte Mineralien, wie säurebehandelter Bentonit, gefälltes Calciumphosphat, gefälltes Calciumcar  bonat, geschlämmte    Kreide, calcinierte Magnesia, kolloidale Kieselerde etc. und anderes festes Material, wie pulverisierter Kork, pulverisiertes Holz, pul  verisierte      Nusschalen,    Aktivkohle etc.



   Anstatt oder gleichzeitig mit inerten Streckmitteln können auch nützliche Mittel, z. B. Düngemittel, wie Ammoniumnitrat, Harnstoff, Superphosphat, Borax etc. und/oder Humus, Kompost etc. einverleibt werden.



   Man kann ferner Haft-,   Emulgier-,      Suspendier-      und/oder    Netzmittel zusetzen, z. B. Seifen, Fettalkoholsulfate, Alkylarylsulfonate,   Athylenoxydaddukte    mit höhermolekularen Verbindungen, wie Fettsäuren, Fettalkohole und   dgl.,    langkettige quaternäre Salze, Sulfitablauge, Carboxymethyloellulose, Methylcellulose, Alginate, Polyvinylalkohol,   Spindelöl etc. Hier-    bei kann der Wirkstoff auch als Emulsion oder Suspension in Wasser zur Anwendung kommen.



   Im allgemeinen werden, die gestreckten Mittel etwa   5-80 ouzo    aktive Substanz aufweisen. Falls es die Komposition der Mittel erlaubt, so können sie vor dem Gebrauch mit Wasser zu einer Emulsion oder Suspension angerührt werden, wobei der Wirkstoff dann in Mengen von z. B. etwa   0 ;    01-0,   1 ouzo    darin enthalten ist.



   Die genaue Dosierung der neuen Mittel, z. B. beim Gebrauch phytotoxischer Mengen als Herbizid, hängt nicht nur von der spezifischen Triorganozinnboratverbindung ab, sondern auch von der zu kon  trollierenden    speziellen   Pflanzengattung    und deren Wachstumszustand, sowie auch vom   Pflanzenteil,    der mit der phytotoxischen Verbindung in Berührung kommt.



   Weil die   Fungitoxizität    und die Phytotoxizität für eine bestimmte   Triorganozinnboratverbindung    nicht immer parallel gehen, können die neuen Mittel in geeigneter Komposition und Dosierung auch zur Behandlung von lebenden Kulturpffanzen oder Saatgut zwecks Bekämpfung von   Pilz-und    Bakterienkrank  heiten    verwendet werden. Hierbei kann oftmals eine   wachstumsfördernde    Wirkung festgestellt werden, welche z. B. bei Knollengewächsen, wie Kartoffeln und Rüben, durch einen Mehrertrag zum Ausdruck kommt. Die neuen Wirkstoffe sind ferner Frass-oder   Kontaktgifte    gegen Fliegen, Schaben, Silberfischchen, Ameisen und andere Ins. ekten.

   Sie sind auch sehr gut wirksam gegen   Mückenlarven.    Manche   Verbindun-    gen können in Anbetracht ihrer geringen Warmblü  tertoxizität    zur Bekämpfung von Ektoparasiten auf der Haut von Tieren und zur Behandlung von pathologischen Erscheinungen, welche den Ernährungstrakt von Haustieren und Geflügel in Mitleidenschaft ziehen, eingesetzt werden.



   Es liegt für den Fachmann auf der Hand, dass den erfindungsgemässen Mitteln auch noch Zusätze anderer bekannter bakterizider,   insektizider    oder fungizider Wirkstoffe beigemengt werden können.



   Die vorteilhaften Wirkungen der   erfindungsge-      mässen    Mittel werden noch durch folgende Beispiele näher erläutert :
Beispiel 1
16,   48 g    (0, 045 Mol)   Triphenylzinnhydroxyd und    0, 915 g (0, 015 Mol) Borsäure werden in 90 ml Benzol zum Rückfluss erhitzt. Das Reaktionswasser wird in einer Wasserfalle kontinuierlich abgeschieden.



     Nach t/2 bis 1    Stunde ist die Veresterung beendet.



  Nach dem Abdestillieren des Benzols wird der   Rück-    stand aus Äther umkristallisiert.



  Ausbeute   80"au ;    Fp.   131-132     C Analyse   C54HqOgBSng      ber."/.    C   58,    49 H 4, 09 B 0, 98 Sn   32,    3 gef. 58, 36 4, 11 0, 92 32, 1
Beispiel 2
15, 34 g (0, 03 Mol)   Bis- (n-tripropylzinn)-oxyd    und 1, 24 g (0,   02 Mol) Borsäure    werden in   80 ml    Benzol zum Rückfluss erhitzt. Das Reaktionswasser wird in einer Wasserfalle kontinuierlich abgeschieden.



  Nach   Va    bis   1    Stunde ist die Veresterung beendet.



  Nach dem Abdestillieren des Benzols wird die hinterbleibende Flüssgiekti im Vakuum destilliert.



  Ausbeute   75  /o    ; Kp.   138-140  C/0,    001 mm ; nD20 1, 4880 Analyse   C27H63OaBSn3      ber."/.    C 40, 4 H 7, 8 B 1, 35 Sn 44, 4 gef. 40, 2 7, 8 1, 12 43, 6
Beispiel 3
17, 86 g (0, 03 Mol)   Bis, (n-tributylzinn)-oxyd    und
1, 24 g (0, 02 Mol) Borsäure werden in 80 ml Benzol zum Rückfluss erhitzt. Das Reaktionswasser wird in einer Wasserfalle kontinuierlich abgeschieden. Nach
1/2 bis 1 Stunde ist die Veresterung beendet. Nach dem Abdestillieren des Benzols wird die hinterbleibende Flüssigkeit im Vakuum destilliert.



  Ausbeute   75 O/o    ; Kp.   195-200  C/0,    001 mm ;   nD20    1, 4848 Analyse   CssH8103BSns      ber.  /o    C 46, 6 H 8, 7 B 1, 16 Sn   38,    4 gef. 45, 9 8, 3 1, 03 37, 5
Beispiel 4
10,   23 g    (0, 02)   Bis- (n-tripropylzinn)-oxyd und      1, 24    g (0, 02 Mol) Borsäure werden in 50 ml Benzol zum Rückfluss erhitzt. Das Reaktionswasser wird in einer Wasserfalle kontinuierlich abgeschieden. Nach   '/,    bis   1    Stunde ist die Veresterung beendet. Nach dem Abdestillieren des Benzols wird die hinterbleibende Flüssigkeit im Vakuum destilliert.



  Ausbeute 90    /o    ; Kp.   175-180  C/0,    2 mm ;   nD20    1,4884 Analyse   Ct8H4303BSn2 ber.  /o    Sn 42, 8 gef. 42, 2 Die Anwesenheit einer Hydroxylgruppe wird durch das Infrarot-Spektrum angezeigt (Bande bei 3260 cm-1).



   Beispiel 5
Zur Bestimmung der bakteriziden und fungiziden Wirksamkeit werden eine Anzahl dieser neuen Verbindungen geprüft. Die Triorganozinnborate werden in bestimmten Konzentrationen mit heissem sterilem Nähragar gemischt und anschliessend in Petrischalen gegossen. Die erkaltete Masse wird mit Staphylococcus Aureus geimpft und   wahrend    zwei Tagen bei 37  C gehalten. In einer andern Versuchsreihe wird Sabouraud's   Dextrose-Agar,    welcher die Testsubstanz enthält, mit Aspergillus Niger geimpft und   wäh-    rend zwei Tagen bei 27  C gehalten.

   Die Verbindungen der Beispiele   1,    2 und 3 verhindern alle das Wachstum der Bakterie und des   Mikropilzes    bei so kleinen Konzentrationen der Testverbindung wie 1 :   106.    In einem weiteren Versuch wird der Nähragar mit Salmonella Typhosa geimpft und während zwei Tagen bei 37  C gehalten. Die Verbindung des Beispiels 2 verhindert das Wachstum dieser Bakterie bei einer Konzentration von 1 :   lOB    vollständig, während vergleichsweise, z. B. Triphenylzinnhydro  xyd    das Wachstum dieser Bakterie sogar bei einer Konzentration von 1 : 103 nicht verhindern kann.



     Tris- (n-propylzinn)-borat    ist somit in hoher   Verdün-    nung sowohl gegen gram-positive als auch gram-negative Mikroben wirksam.



   Normalerweise werden die neuen Triorganozinnborate in einem Konzentrationsbereich von 0,   0001 oxo    bis 1,   0  /o,    vorzugsweise 0,   001 O/o    bis 0,   1 O/o    verwendet. Zu diesem Zwecke können sie in Form einer Lösung, Emulsion oder Suspension und mit Haft-,   Netz-und/oder    Streckmitteln zusammen angewendet werden.



   Beispiel 6
In diesem Beispiel wird der herbizide Wirkungsgrad einiger erfindungsgemässer Triorganozinnborate, die vor der Auskeimung der Samen zugesetzt werden, ermittelt.



   Es werden eine bestimmte Anzahl von 12 ver  schiedenen    Pflanzensamen, die je eine hauptsächliche botanische Art darstellen, in Treibhausbeeten angepflanzt. Hierzu werden Kistchen aus Aluminium von ca. 23   X 33 X 5    cm Grosse mit einer guten Qualität von   Oberflächenerde gefüllt    und auf eine Tiefe von 1 cm, vom oberen Rande her gemessen, verdichtet. Auf die Oberfläche der Erde werden je 5 Samen von Rettich,   efeublättriger    Trichterwinde und Tomate ; je 10 Samen von Zuckerrübe, Hirsengras und Trespe ; je 20 Samen von wildem Buchweizen, grosser Borstenhirse, Loch und wildem Hafer ; ungefähr je 20-30 Samen (Volumenmass) von   rauhhaarigem    Fuchsschwanz und Fingergras ; und entweder zwei oder drei Samen von Sojabohnen plaziert.

   Diese Samen   wer-    den auf der   Erdfläche    verstreut, mit   1    cm Erdschicht überdeckt und der Inhalt ausgeebnet. Die Samen der Monokotyledonen oder Gräser und der Dikotyledonen werden im gleichen Kistchen, jedoch gesondert, angepflanzt.



   Die herbizide Komposition wird vor der   Bewäs-    serung der Samen appliziert. Die   Applizierung    wird durch Besprühen der Oberfläche der Erde mit einer Acetonlösung vorgenommen, welche eine genügende Menge der zu prüfenden   Organozinnverbindung      ent-    hält, um das gewünschte Mengenverhältnis pro 0, 4   Hektare    zu erreichen. Bei den mit * bezeichneten Versuchen wird die Testverbindung, anstatt auf die Oberfläche gesprüht, mit der für die Bedeckung der Samen verwendeten Erde gut vermischt.

   Die   Bewäs-    serung der Samen wird erreicht, indem die Kistchen auf eine beflutete   Sandbank    gesetzt werden, die eine 1, 3 cm tiefe Wasserschicht aufweist, was der Erde erlaubt, durch den perforierten Boden der Kistchen genügend Feuchtigkeit zu absorbieren. Hierauf   wer-    den die Kistchen auf eine nasse Sandbank gestellt und während 14 Tagen im Treibhaus unter   gewöhnli-    chen Bedingungen des Sonnenlichts und der   Bewäs-    serung gehalten.



   Am Ende dieser Zeit werden die Pflanzen begutachtet und die Resultate notiert, indem von jeder Gattung die Anzahl der   keimenden    und wachsenden Pflanzen ausgezählt werden. Der herbizide Wirkungsgrad wird mittels einer festen Skala ausgedrückt, die auf der durchschnittlichen prozentualen Keimung einer jeden Samenserie basiert ist.



   Die phytotoxische Wirksamkeit einiger erfin  dungsgemässer    Triorganozinnborate in Pre-emer  gent-Versuchen    ist aus der Tabelle 1 zu ersehen. Die verwendeten Samen sind durch folgende Buchstaben dargestellt : A   Efeublättrige    Trichterwinde B Wilder Hafer C Trespe D Loch  E Radieschen
F Zuckerrübe
G Grosse Borstenhirse    H    Fingergras I Rauhhaariger Fuchsschwanz J Sojabohne K Wilder Buchweizen L Tomate M Hirsengras
Tabelle   1   
Verbindung Dosierung Sehädigungsgrad der Pflanzen aus kg/0, 4ha   A B C D E F G H I J K L    M Beispiel 1 2,   27*      0 0 0 2 0 1 3 3 3 0 3 0 0   
11, 35 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 Beispiel 2 2,   27*    3 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3
0,

   454* 0 0 2 3 3 3 3 3 3 1 3 2 1 Beispiel3 11, 35 1 3 3 3 3 3 3 3 1 3 3 3
2, 27*   1I33323330332    Legende : Wachstumsverhinderung
0 =   0-25 ouzo    2 = 51- 75%
1 = 26-50% 3 = 76-100%  * siehe Erklärung im Beispiel
Aus den Daten der Tabelle 1 geht sowohl die allgemeine, als auch die selektive herbizide Aktivität der geprüften Verbindungen hervor. Diese Verbin  dungen    sind somit auch fiir die   Bodensterilisation    besonders   niitzlich.    MancheVerbindungen zeigen, der Erde einverleibt, in einer Anwendungskonzentration von 2, 27 kg pro 0, 4 Hektare etwa die gleiche Wirksamkeit, wie wenn mit 11, 35 kg pro 0, 4 Hektare auf der Oberfläche appliziert wird.



   Beispiel 7
In diesem Beispiel wird die herbizide Kontaktwirkung einiger erfindungsgemässer   Triorganozinnbo-    rate im Treibhausversuch an zwei oder drei Wochen alten Pflanzen ermittelt.



   Die zu prüfenden Verbindungen werden in zer  sprühter    Form an 14 oder 21 Tage alten Individuen der gleichen Gras-un   Breitblattpflanzen,    wie sie in Beispiel 6 verwendet werden, appliziert. Die gleiche Anzahl der Samen werden in der gleichen   Anord-    nung wie in Beispiel 6 in Kistchen aus Aluminium von ca.   24#15#7 cm Grösse    angepflanzt. Nachdem die Pflanzenkeimlinge 14 oder 21 Tage alt sind, wird die Oberfläche der Erde in jedem Kistchen mit 6 ml oder weniger einer 0, 5  /oigen Lösung, des zu   prüfen-    , den Triorganozinnborats besprüht. Diese Konzentration entspricht ungefähr 4 kg pro 0, 4 Hektare.

   Diese herbizide Lösung wird aus 1, 5 ml einer 2%igen Lösung der zu prüfenden Verbindung in Aceton, 0, 2 ml einer Cyclohexanon-Emulgiermittelmischung 3 : 1 und genügend Wasser, um das Volumen auf 6 ml zu bringen, hergestellt. Das Emulgiermittel ist eine Mischung aus 35   Gew.  /o    Butylamin-Dodecylbenzolsulfonat und 65   Gew.  /o    eines Tallöl-Äthylenoxyd
Kondensats, das etwa 6 Moleküle Äthylenoxyd pro
Molekül Tallöl enthält.



   Die Schädigung der Pflanzen wird dann 14 oder    21    Tage später ermittelt.



   Tabelle II
Verbindung Konzentr.   Sohädigungsgrad    der Pflanzen aus   Gew.- /o      A B CDEFGHI J K L M    Beispiel 1 0, 5   2000443 140440   
0, 05   2000430041240    Beispiel 2 0, 5   4444444443444   
0, 05   2222442142444   
0,   01*      0000421 142240    Beispiel 3 0, 5   3443444342443   
0, 05   1244424242321    Zum Vergleich : B(OH)3 0,5** 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Legende : Wachstumsverhinderung
0 =   0-24 ouzo    3 = 75-99%
1 = 25-49  /o 4 = Totale Abtötung
2 = 50-74%  * Es werden 3 anstatt 2 Wochen alte
Pflanzen verwendet.



   ** Allgemeine Chlorosis.



   Aus der Tabelle 2 ist u. a. zu ersehen, dass Kon  taktaktivität der    Verbindung von Beispiel 1, nämlich   Tris- (triphenylzinn)-borat, gegen    Dikotyledonen ganz bedeutend stärker ist als gegen Monokotyledonen.



   Beispiel 8
In diesem Beispiel   wird die Kontaktaktivität    gegen Gelbfieber-Moskitolarven ermittelt.



   Eine abgewogene   Probe des Triorganozinnborats    wird in Aceton gelöst, um die gewünschte Konzentration in mg pro Liter zu erhalten. In ein Röhrchen werden 0, 05   ml    dieser Lösung und 50   ml destilliertes    Wasser gegeben und kräftig geschüttelt. Dann werden etwa 20 Larven darin suspendiert und während 24 Stunden bei Raumtemperatur gehalten. Anschliessend wird die Mortalität der Larven bestimmt.



   Die Abtötung ist z. B. mit   Tris- (triphenylzinn)-    borat bei einer Anwendungskonzentration von 0, 0002% = 100 %.



   Beispiel 9
In diesem Beispiel wird die   kontaktinsektizide    Wirksamkeit ermittelt.



   Erwachsene Pflaumen-Rüsselkäfer (Conotrachel, us Nenuphar, Hbst) werden mit   CO2      anästhetisiert.   



  Dann wird auf die Unterseite des Abdomens ein   Mikroliter    Acetonlösung, enthaltend 10 Mikrogramm   Tris-(tributylzinn)-borat, appliziert.    Es wird hierfür ein mit einer 0, 25   ccm-Spritze    verbundener Lokalapplikator, der   einenMikroliter Lösung    abgeben kann, verwendet. Nach der Behandlung werden je drei   Pflaumen-Rüsselkäfer    mit einem Apfelscheibchen zusammen in einem   Plastikröhrchen (5 X 1,    9   cm),    das an jedem Ende mit einer Siebkappe verschlossen ist, während 48 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt.



   Nach dieser Zeit ist eine   100"/oige Abtötung    festzustellen, während die Kontrollinsekten noch leben.



   Beispiel 10
In diesem Beispiel wird gezeigt, dass die Triorga  nozinnborate    auch als   Frassinsektizide    wirksam sind.



  Es werden der gleiche Applikator und die gleiche Lösung wie in Beispiel 9 verwendet. Scheibchen von Lima-Bohnenblättern (7 mm Durchmesser) werden gelocht und auf feuchtes   Löschpapier    gelegt, welches sich in einer Plastikschachtel befindet. Unter Verwendung des Applikators wird 1   Mikroliter Aceton-    lösung, enthaltend 20 Mikrogramm der zu prüfenden Verbindung, auf jedes   Blattscheibchen    appliziert.



  Nachdem das Lösungsmittel verdunstet ist, wird eine im zweiten Entwicklungsstadium befindliche Larve vom Southern Army Worm   (Prodenia    Eridania, Cram) mit je einem   Blattscheibchen    zusammengebracht, wobei eine schwarze Plastikkappe (2 cm Durchmesser) verwendet wird. (Das Blattscheibchen ist klein genug, um eine vollständige Konsumation   durch die Larve    zu erlauben.)
Nach 48stündigem Aufbewahren bei Raumtemperatur ist mit Tris- (tributylzinn)-borat oder Tris- (triphenylzinn)-borat eine   100  /oige Abtötung    festzustellen, während die   Kontroll-Larven    und die mit einer gleichen Menge von z. B. analogen Triorganozinnphosphaten behandelten Larven noch leben.



   Beispiel 11
In diesem Beispiel wird die fungizide Wirksamkeit ermittelt. Kornmehl-Sand-Kulturen von dem Boden   gebürtigen    Pilzen   Phytium    Ultimum und Rhizooctonia werden steriler Erde einverleibt und je separat in 30 ml Becher abgefüllt. Die Oberfläche der Erde im Becher wird mit   Tris-(tripropylzinn)-borat    getränkt. Die Anwendungskonzentration entspricht   30 mg    pro kg Erde. Die Becher werden während 50-60 Stunden in Kammern mit 100    /o    relativer   Luftfeuchtigkeitbei 18-21  Cgehalten.   



   Es ist auf der Oberfläche eine vollständige Verhinderung des Mycelienwachstums festzustellen.



   In einem weiteren Versuch wird festgestellt, dass die   Sporenkeimung    von   Obstgrind    (Venturia Inaequalis) in einer wässrigen Suspension durch Tris- (tripropylzinn)-borat und   Tris- (triphenylzinn)-borat    in einer Anwendungskonzentration von 0,   00003 oxo    vollstädig unterbunden wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung, und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass es als Komponente einen Wirkstoff der Formel (R'RSnO), B (OH) in welcher Rl, R2 und R3 gleiche oder verschiedene, über ein Kohlenstoffatom gebundene aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische Reste und a 1, 2 oder 3 bedeuten, enthält.
    PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung eines Mittels gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Bis- (triorganozinn)-oxyd oder ein Triorganozinnhydroxyd mit Borsäure umsetzt und den gebildeten Wirkstoff mit festen oder flüssigen Trägerstoffen, Hilfsstoffen, Lösungsmitteln oder Dispergiermitteln vermischt.
    PATENTANSPRUCH III Verwendung eines Mittels gemäss Patentanspruch I als Herbizid.
CH641962A 1962-05-25 1962-05-25 Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, zur Behandlung von Kulturpflanzen oder Saatgut zwecks Wachstumssteigerung, und zur Vernichtung von unerwünschten Pflanzen CH427404A (de)

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