Reinigungs- und Scheuerkörper Die Erfindung bezieht sich auf einen Reinigungs und Scheuerkörper sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Die üblichen Reinigungs- und Scheuerelemente gibt es in verschiedenen Ausführungsformen, die vom verhältnismässig weichen, stark wasseraufsau genden natürlichen oder künstlichen Schwamm-Ma- terial bis zum verhältnismässig harten, nicht saugen den Ballen aus Metalldraht oder organischen Fasern reichen. Jedes dieser Elemente hat seine Vor- und Nachteile, So können z. B. Schwämme grosse Men gen von Wasser oder Reinigungsflüssigkeiten aufneh men und auch verteilen.
Ihre Reibfähigkeit ist aber stets gering. Die Draht- oder Faserballen haben zwar eine ausreichende Reibfähigkeit, jedoch können sie keine Flüssigkeit aufnehmen und verteilen. Darüber hinaus haben die Faserballen die Neigung, Nagellack abzukratzen oder zu zerkratzen, während Stahlwolle Ballen rosten und dadurch Flecken verursachen und die Finger des Benutzers verletzen.
Man sollte meinen, dass Schwämme doch leicht reibfähiger hergestellt werden könnten. Aber dies ist nicht der Fall. Werden nämlich in Kunstschwämme Reibkörnchen eingearbeitet, so sind diese Körnchen an der Oberfläche rasch abgenutzt oder ganz abge deckt. Dort, wo die rauhen Körnchen auf die Schwammoberfläche angeklebt worden sind, verhin dert der Klebestoff den freien Fluss der Flüssigkeit aus dem Schwamm zur Reibfläche.
Das gleiche Pro blem tritt auf, wenn eine Faser-Reibmatte auf einem Schwamm aufgeklebt wird, wobei der Klebstoff zu sätzlich noch eine Versteifung verursacht, ohne jemals eine befriedigende Verbindung des Schwam mes mit der Matte zu gewährleisten.
Das Erzeugnis gemäss der Erfindung beseitigt nun viele Nachteile der bisher gekannten Putz- und Reinigungselemente, denn es weist eine Struktur auf, die sowohl reibfähig als auch wasseraufnehmend ist, Das bevorzugte Erzeugnis ist griffig genug, uni fest in die Hand genommen werden zu können, ohne die Finger oder den Nagellack zu beschädigen oder zu verletzen.
Dieses Element kann viel Reinigungsflüs sigkeit aufsaugen und verteilen, wobei diese durch das ganze Element fliessen kann. Der Reinigungskör- per ist weich und der Druck pflanzt sich gleichmässig über die gesamte Reibfläche fort, um ein Zerkratzen der zu reinigenden Flächen zu vermindern. Diese typische Eigenschaft bleibt sogar noch nach langer Benutzungszeit erhalten. Das Element lässt sich ein fach, leicht und billig herstellen.
Ein Reinigungs- und Scheuerkörper gemäss der Erfindung besteht aus einer porösen, flüssigkeits durchlässigen Schwamnnschicht und einer ungeweb- ten Faserauflage von geringer Dichte, die eine Seite der Schwammschicht abdeckt, und deren Fasern an der Verbindungsfläche derart in die Schwammschicht eingebettet sind, dass die Verbindungsfläche zwi schen der Schwammschicht und der Faserauflage un- gehindert flüssigkeitsdurchlässig ist.
Vorzugsweise ist die Reibauflage aus vielen wirr miteinander verfloch tenen, flexiblen, dauerhaften, festen, elastischen organischen Fasern gebildet, die nur an den Berüh- rungs- und Kreuzungspunkten miteinander verkleb: sind und Reibteilchen überall verteilt und mit den Fasern durch ein relativ hartes, festes Bindemittel verbunden enthalten.
Obwohl die Schwammschicht und die Reibauflage fest miteinander verbunden sind, kann die Flüssigkeit doch ungehindert durch die Zwi schenfläche fliessen. Bei dieser Anordnung dient die Schwammschicht gegebenenfalls auch als Reservoir für Seife oder eine Reinigungsflüssigkeit und die fas rige Auflage als ein Seifenlaugereservoir und als Rei- nigungsfläche, wobei die Schwammschicht die Auf lage nur bei Bedarf zusätzlich mit Reinigungsflüssig keit versorgt. Die Form und die Stärke der Schwammschicht und der Reibauflage können je nach Bedarf für die verschiedenen Zwecke variieren, z.
B. kann die Schwammschicht ungefähr 10 bis 50 mm und die Auflage etwa 3 bis 12 mm stark sein.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstel lung eines derartigen Reinigungs- und Scheuerkör pers ist dadurch -gekennzeichnet, dass eine Faserauf lage mit einer flüssigen schwammbildenden Masse unter solchem Druck in Berührung gebracht wird, dass die Fasern wenigstens teilweise entlang der Ver bindungsfläche zwischen Auflage und Masse in diese eingebettet werden und dann die Masse in einen sehr porösen Schwamm umgeformt wird.
Bei dem sich daraus ergebenden zweilagigen Erzeugnis ist die Schwammschicht mit der Faserauflage fest verbun den und sie bedeckt die gesamte Oberfläche des Schwammes, ohne den Flüssigkeitsübergang von einer Schicht zur andern irgendwo zu unterbrechen. Der so zusammengesetzte Reinigungs- und Scheuer körper wird dann auf die gewünschte Grösse Zuge schnitten.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Reinigungs- und Scheuerkörpers gemäss der Erfindung, sowie eine Vorrichtung zu seiner Herstel lung. Es stellen dar: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines zuge schnittenen Reinigungs- und Scheuerkörpers, und Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Reinigungs körpers in Form eines fortlaufenden Bandes.
In Fig. 1 ist ein zusammengesetzter Reinigungs- und Scheuerkörper 10 aus einer Schwammschicht 11 und einer damit entlang einer Verbindungsfläche 13 verbundenen Faserauflage dargestellt. Die Fasern der Auflage 12 dringen entlang der Verbindungsfläche 13 teilweise in die Schwammschicht 11 ein, um da durch die Verbindung zu bewirken, ohne jedoch den freien Durchfluss der Flüssigkeit von einer Schicht zur anderen zu behindern.
Fig. 2 zeigt einen Apparat 20 für eine kontinuier liche Herstellung eines zusammengesetzten Bandes, aus dem sodann die Scheuer- und Reinigungskörper gebildet werden können. Ein endloses Band 22 mit einer vorzugsweise waffelmusterartigen Oberfläche läuft über Walzen 21 und 21a, wobei die letztere so angetrieben wird, dass das Band sich mit einer Ge schwindigkeit von z. B. 20 m pro Minute bewegt.
Das obere Trum des Bandes 22 wird von einer Boden platte 23 und einem Boden 24 eines Troges 32 abge stützt. Ein bodenoffener Fülltrichter 25 zur Auf nahme flüssiger, schwammbildender Masse 26 ist über dem Band 22 so angeordnet, dass er seitlich ab- schliessend von der Bodenplatte 23 getragen wird.
Eine vertikal einstellbare Walze 30 ist in der Öffnung 29 der Vorderwand 28 des Trichters vorgesehen und ein fortlaufendes Band aus wenig dichtem, fasrigem, reibfähigem Material, vorzugsweise ein scheuermit- telhaltiges Nylonvlies, von der Art, wie es in Beispiel II der US-Patentschrift 2 958 593 beschrieben wor den ist, wird von einer vor dem Trichter 25 ange brachten Vorratsrolle (nicht gezeigt) abgenommen. Dieses Bandvlies 27 läuft um die Walze 30 und dann etwa annähernd parallel zum oberen Trum des Ban des 22 weiter.
Die gemeinsamen Einflüsse aus der Bewegung des Bandes 22, der Höhe und der Viskosi tät der flüssigen Masse 26 sowie des Spaltes der Walze 30 über Band 22 bewirken die Entnahme einer eingestellten schwammbildenden Massen schicht, die unter der Walze 30 auf dem Band 22 zur Auflage gelangt. Von der Viskosität der flüssigen Masse 26, der Höhe der Trichterfüllung sowie von der Geschwindigkeit, mit der die Masse 26 die Fasern benetzt,
ist wiederum der Grad des Eindringens der Masse 26 in das Faserband 27 an der Zwischenfläche 31 abhängig. Die lageweise Verbindung des Faser bandes 27 und der Schwammasse gelangt sodann in einen schwammbildenden Koagulierungs- und Rege nerierungstank 32 mit den Seitenwänden 33 (von denen nur eine gezeigt ist) und einem Boden 24.
Die gezeigte, spezielle schwammbildende Vorrichtung, eignet sich besonders zum Ausformen von regene rierten Cellulose-Schwämmen. Ihre Funktion wird wie folgt beschrieben, und zwar bei Benutzung einer Viskoselösung als Masse 26, in der Natrimsulfat-De- cahydrat-Kristalle verteilt sind. Zur Vorbereitung einer Viskose-Schwammasse kann eine übliche Vis- koselösung benützt werden, z.
B. eine Lösung mit einem Cellulosegehalt von 8 %, einer Alkalität von 5,6 oh,, einem Gesamt-Schwefelgehalt von 3,2 % und einer Viskosität von 300 Sekunden (gemessen an der Zeit, die eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 0,635 cm braucht, um 20,32 cm in der Lösung abzu sinken).
Zu 50 kg von dieser Lösung werden 140 kg Natriumsulfat-Decahydrat-Kristalle mit einem Durchmesser von etwa 5 mm und kleiner sowie etwa 0,8 kg zerschnittene Flachsfasern zugegeben. Der Tank 32 kann aus einem passenden, elektrisch-isolie- renden Material hergestellt sein oder mit Gummi, halogenierten Polyolefinen o. dgl. ausgekleidet sein.
Zumindest nahe dem Eingang des Tankes 32 sind Elektroden 34 von der typischen Länge von ca. 75 cm angebracht, von denen je eine Elektrode an jeder Seitenwand 33 angeordnet ist (da Fig.2 ein Längsschnitt ist, ist auch nur eine Elektrode zu sehen). Ein Wechselstrom, z. B. mit 60 Perioden und 110 Volt, ist an den Elektroden angeschlossen, um einen Stromfluss im Bereich von ca. 2 Amp./pro cm2 durch die Viskosemasse zu bewirken, die dadurch auf vielleicht 60 C erhitzt wird und koaguliert.
Die koa gulierte Viskosemasse mit der Reibauflage durchläuft dann etwa 10 Minuten lang eine Regenerierungslö- sung 35, d. h. Natriumsulfatlösung, die auf ca. 100 C gehalten wird. Die Lösung 35 kann mit allen passen den Vorrichtungen erhitzt werden, z. B. durch Ver längerung der Elektroden 34.
Eine Abdeckung 36 über der Regenerierungslösung 35 vermindert den Wärmeverlust. Nachdem die aus dem Fasernband und der regenerierten Celluloseschicht bestehende Bandform 37 ausgetreten ist, wird sie weiterhin in bekannter Weise durch Waschen behandelt, um die Natriumsulfat-Kristalle auszulaugen und gegebenen falls gebleicht, wodurch ein poröses, pastellfarbe nes, regeneriertes Cellulose-Schwammerzeugnis ent steht, das fest mit der Reib-Auflage verbunden ist.
Um die Durchdringung der Auflage 27 mit der Viskoselösung zu erleichtern, kann die Oberfläche der abgemessenen Masse mit einer wässerigen Lösung eines oberflächenaktiven Mittels oder auch mit einer verdünnten Viskose- oder Alkalilösung be feuchtet werden. Ist die Reibauflage etwa 6 mm stark, dann ist es vorteilhaft, für ein Eindringen der Viskoselösung bis zu einer Tiefe von ungefähr 1,5-3,3 mm zu sorgen, um eine feste Verankerung zu garantieren, ohne aber die Faserauflage vollstän dig einzubetten und ihre Wirksamkeit dadurch zu be einträchtigen.
Falls erwünscht, kann die flüssige schwammbildende Masse auch auf die Faserauflage aufgetragen werden, um auf einer Seite der Faserauf lage das Eindringen zu gewährleisten, statt die Faser auflage in die Masse zu drücken.
Die Schwammschicht kann mit Seife oder einer festen Gallerte, die ein Dispergiermittel enthält, imprägniert sein. Eine solche Gallerte kann z. B. 5-60 % Wasser, 15-40 % mehrwertigen Alkohol wie Propylen, Äthylen, Diäthylen oder Triäthylen- Glykol, 20-55 % wasserlösliche Seife und wahl weise 5-30 % Emulgiermittel enthalten.
Diese Zu sammensetzung kann dadurch auf den feuchten Schwamm aufgetragen werden, dass man die Seifen zusammensetzung schmelzen lässt, den Schwamm darin eintaucht und ihn dann abwechselnd zusam- mendrückt und loslässt, so dass er 3 bis 4 Mal soviel Gallerte einsaugt, wie sein Eigengewicht im trocke nen Zustand ist. Der sich ergebende Körper ist weich, flexibel und zusammendrückbar.
Wenn auch der in Einzelheiten schon vorbe- schriebene regenerierte Celluloseschwamm hydrophil und besonders empfehlenswert für die Herstellung eines Schichtenkörpers gemäss der Erfindung ist, so können doch auch andere Schwammstoffe geeignet sein. So z. B. kann ein Polyurethan-Schwammstoff weich, dauerhaft, weiss und geruchabweisend sein, wenn er auch etwas weniger wasseraufnehmend als regenerierte Cellulose ist. Gegebenenfalls kann der Schwammkörper selbst mehrlagig aus zwei oder mehreren Stoffarten bestehen wie z.
B. wenn ein Polyurethan-Schaum die Reibauflage mit dem rege nerierten Celluloseschwamm oder einem natürlichen Schwammaterial verbindet. Andere schwammbil dende Stoffe, wie z. B. gewisse Polystyrole, gelierte Polyvinylalkohole und ähnliche können sich für be sondere Zwecke auch als nützlich erweisen. webten Faserauflage (12) von geringer Dichte be steht, die eine Seite der Schwammschicht abdeckt, und deren Fasern an der Verbindungsfläche (13) der art in die Schwammschicht eingebettet sind, dass die Verbindungsfläche zwischen der Schwammschicht und der Faserauflage ungehindert flüssigkeitsdurch lässig ist.
II. Verfahren zum Herstellen eines Reinigungs- und Scheuerkörpers nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass eine Faserauflage mit einer flüssigen schwammbildenden Masse unter solchem Druck in Berührung gebracht wird, dass die Fasern wenigstens teilweise entlang der Verbindungsfläche zwischen Auflage und Masse in diese eingebettet werden und dann die Masse in einen sehr porösen Schwamm umgeformt wird.
UNTERANSPRÜCHE 1. Reinigungs- und Scheuerkörper nach Patent anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auf lage (12) aus vielen wirr miteinander verflochtenen widerstandsfähigen, organischen Fasern gebildet ist, die hauptsächlich nur an den Berührungspunkten und Kreuzungspunkten verklebt und Reibteilchen inner halb dieser Auflage verteilt und mit den Fasern mit tels eines relativ harten Bindemittels verbunden sind.
2. Reinigungs- und Scheuerkörper nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwammschicht (11) aus einem regenerierten Cellu- loseschwamm besteht.
3. Reinigungs- und Scheuerkörper nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwammschicht (11) mit einem Reinigungsmittel versehen ist.
4. Reinigungs- und Scheuerkörper nach Unteran spruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Reini gungsmittel eine feste Gallerte ist, die die Reini gungskomponente als ein Dispergiermittel enthält.
5. Reinigungs- und Scheuerkörper nach Unteran spruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Gal lerte 15 bis 40 Gewichtsprozent wasserlöslichen mehrwertigen Alkohol, 5 bis 60 Gewichtsprozent Wasser und 25 bis 55 Gewichtsprozent wasserlösli che Seife enthält.
6. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass während dem Verfestigen der schwammbildenden Masse auch die Verbindung der selben mit der Faserauflage erfolgt.
7. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserauflage auf die Mas senschicht aufgelegt und kontinuierlich in diese Schwammasse eingedrückt wird.
B. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserauflage durch eine Austrittsöffnung eines Reservoirs für eine Viskose- Schwammasse geführt wird, wobei die Masse nur teilweise in die Faserauflage entlang ihrer Aussenflä che eindringt, eine Schicht dieser Schwammasse mit der darüberliegenden Faserauflage von einem endlo sen, unter dem Reservoir angeordneten Förderband