DE2726485A1

DE2726485A1 - Textiles flaechengebilde fuer reinigungszwecke

Info

Publication number: DE2726485A1
Application number: DE19772726485
Authority: DE
Inventors: Axel Schneider
Original assignee: Scheibler Peltzer GmbH and Co
Current assignee: Scheibler Peltzer GmbH and Co
Priority date: 1977-06-11
Filing date: 1977-06-11
Publication date: 1978-12-21

Description

Textiles Flächengebilde für Reinigungszwecke
Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde für Reinigungszwecke mit wenigstens einer Schicht aus einem saugfähigen Material.
Derartige textile Flächengebilde können als Lappen oder TU-cher vorliegen, die entweder unmittelbar oder nach Bildung von Taschen an den Lappen oder Büchern an Reinigungsgeräte angeschlossen werden, mit denen z.B. ein Boden aufgewischt wird. Dazu besitzen die Reinigungsgeräte eine im wesentlichen ebene Fläche, über die ein Teil des textilen Flächengebildes gespannt wird. Das Reinigungsgerät wird mit der ebenen Fläche und dem darübergespannten Gebilde über den Boden geführt und nimmt dabei Wasser auf.
Beim Betrieb eines solchen Reinigungsgerätes kommt es häufig vor, daß sich das textile Flächengebilde mit seiner glatten oder porigen Oberfläche am Boden festsaugt. Das Reinigungsgerät läßt sich dann nur mit erheblichem Kraftaufwand über den Boden führen.
Aufgabe ist es deshalb, die Haftung am Boden zu verringern, ohne die Fähigkeit zur Wasseraufnahme zu beeinträchtigen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß unter der saugfähigen Schicht Borsten aus einem nicht wasseraufnahme fähigen Material angeordnet sind, die zwischen sich Kapillaren bilden.
Anders ausgedrückt besteht das als Wischtuch oder zusammen mit einem Reinigungsgerät zu verwendende textile Flächengebilde aus einer oberen saugfähigen textilen Schicht und einer damit verbundenen unteren Borstenschicht, die Fasern aus nicht saugfähigem Material aufweist. Durch die enge Anordnung der Borsten entstehen Jedoch Kapillaren, die das beim Wischen aufzunehmende Wasser bis zur saugfähigen Schicht transportieren. Dadurch wird eine starke Haftwirkung des Wischtuches auf dem nassen Boden verhindert und gleichwohl die Fähigkeit zur Wasseraufnahme nicht beeinträchtigt. Insgesamt ergibt sich eine innige funktionelle Verbindung zwischen der saugfähigen Schicht und dem Boden mit dem Wasser als verbindendem Element.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das textile Flächengebilde einstückig herzustellen, z.B. aus einem Gewebe oder dergleichen mit vorstehenden Polen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die jeweils gesonderte Elemente verwendet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht und die Borsten mit einem wasserdurchlässigen Kleber verbunden sind. Das setzt voraus, daß der Kleber selbst offenporig ist oder Kapillaren aufweist, die den Transport des von den Borsten aufgenommenen Wassers zur saugfähigen Schicht übernehmen.
Die saugfähige Schicht selbst kann ein Gewebe oder ein Vlies sein, sie kann auch schwammartig aufgebaut sein. Als Materialien für die saugfähige Schicht kommen Naturfasern, insbesondere Baumwolle, aber auch Kunststoffmaterialien mit hydrophobilen Eigenschaften infrage.
Die Borstenschicht kann aus einzelnen Borsten bestehen, die in den Kleber eingebettet sind. Ebenso sind Samtgewebe oder Plüschgewebe möglich. Als Materialien für die Borsten bzw. die Borstenschicht kommen hydrophobierte Naturfasern oder hydrphobe Kunststoffasern infrage.
Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß zwischen den Borsten aus nicht wasseraufnahmefähigem Material Borsten aus wasseraufnahmefähigem Material angeordnet sind, die bis in die Saugschicht hineinreichen.
In der einfachsten Ausführungsform kann dieses textile Flächengebilde durch ein Samt- bzw. Plüschgewebe verwirklicht werden, bei dem das Grundgewebe die saugfähige Schicht bildet, aus der die Polborsten nach unten herausragen und sowohl aus nicht wasseraufnahmefähigem als auch wasseraufnahmefähigem Material besteht.
Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigt die einzige Figur einen Schnitt durch ein textiles Flächengebilde für Reinigungszwecke, wobei die linke Hälfte die Anordnung von nichtwasseraufnahmefähigen Borsten ohne dazwischen liegenden wasseraufnahme fähigen Borsten und die rechte Hälfte die Anordnung mit wasseraufnahme fähigen Borsten zeigt.
Das dargestellte textile Flächengebilde besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer oberen saugfähigen Schicht 1, einer darunter angeordneten und mit dieser verbundenen Kleberschicht 2 sowie einer in die Kleberschicht 2 eingebetteten Borstenschicht 3.
Die saugfähige Schicht 1 ist in üblicher Weise als Gewebe mit Kettfäden 4 und Schußfäden 5 aufgebaut. Die Fäden 4 bzw.
5 bestehen aus hydrophilen Naturfasern, z.B. Baumwolle.
Die Kleberschicht 2 besteht aus einem offenporigen oder mit Kapillaren 6 versehenen Material, das in der Lage ist, Wasser, das von der Borstenschicht 3 aufgenommen wurde, über die Poren oder Kapillaren 6 zur saugfähigen Schicht 1 zu transportieren, in der es gespeichert wird.
Die Borstenschicht 3 besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einzelnen in die Kleberschicht 2 eingebetteten und aus dieser vorstehenden Borsten 7. Die in bzw. auf die Kleberschicht 2 aufgeflockten Borsten 7 bestehen beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus hydrophoben Kunststofffasern, z.B. Polyamidfasern, die so eng nebeneinander angeordnet sind, daß zwischen den Borsten 7 Kapillaren gebildet sind.
Wenn das dargestellte textile Flächengebilde als Wischtuch verwendet wird oder in ein Reinigungsgerät eingespannt ist, gleiten beim Betätigen des Reinigungsgerätes die Borsten 7 über den nicht dargestellten Boden, wobei das auf dem Boden befindliche Wasser zunächst durch die Kapillaren 8 zwischen den Borsten 7 und dann durch die Poren oder Kapillaren 6 in der Kleberschicht 2 zur saugfähigen Schicht 1 transportiert wird. Da die Borsten 7 nur eine sehr geringe Auflagefläche am Boden haben, kann ein "Saugnapfeffekt" praktisch nicht auftreten, und die Haftung am Boden ist sehr gering. Deswegen läßt sich das Reinigungsgerät bzw. wird das Wischtuch mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand über den Boden führen.
Der vorerwähnte Kapillar-Effekt wird noch besser eingeleitet, wenn zwischen den nicht wasseraufnahmefähigen Borsten 7 wasseraufnahmefähige Borsten 7 vorgesehen sind, wie in der rechten Hälfte der Zeichnung vorgesehen ist.

Claims

Ansprüche Textiles Flächengebilde für Reinigungszwecke mit wenigstens einer Schicht aus einem saugfähigen Material, dadurch gekennzeichnet, daß unter der saugfähigen Schicht (1) Borsten (7) aus nicht-wasseraufnahmefähigem Material angeordnet sind, die zwischen sich Kapillaren (8) bilden.
2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) und die Borsten (7) mit einem wasserdurchlässigen Kleber (2) verbunden sind.
3. Textiles Flächengewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) ein Gewebe ist.
4. Textiles Flächengewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) ein Vlies ist.
5. Textiles Flächengewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) schwammartig aufgebaut ist.
6. Textiles Flächengewebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) aus Naturfasern besteht.
7. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) aus Baumwolle besteht.
8. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die saugfähige Schicht (1) aus einem Kunststoffmaterial mit hydrophilen Eigenschaften besteht.
9. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenschicht (3) aus einem Samtgewebe besteht.
10. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenschicht (3) aus einem Plüschgewebe besteht.
11. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenschicht (3) aus hydrophobierten Naturfasern besteht.
12. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenschicht (3) aus hydrophoben Kunststoffasern besteht.
13. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Borsten (7) aus nicht wasseraufnahmefähigem Material Borsten aus wasseraufnahmefähigem Material angeordnet sind, die bis in die Saugschicht (1) hineinreichen.
14. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß dieses als Samt- bzw. Plüschgewebe ausgebildet ist, dessen Borstenschicht (3) aus wasseraufnahmefähigem und nicht wasseraufnahmefähigem Material besteht.