Verfahren zur Abscheidung von Arsen aus arsenhaltiger Schwefelsäure durch Elektrolyse Die Reinigung von Kupfer durch Elektrolyse ist ein weit verbreiteter industrieller Prozess,
. Als Ausgangsmaterial dient entweder hüttenmänn2@sch er zeugtes Kupfer oder auch direkt eine Kupfersulfat- lösuntg. Im !letzteren Fall wird mit umlöslichen Anoden gearbeitet).
Bei beiden Verfahren ist es üblich, den Elektrolyt entweder im Kreislauf zu füh ren oder zum Erzlaugen wiederzuverwend en. Gewisse Verunreinigungen, darunter vor allem Arsen und Andmon, welche ständige Begleiter dies Kupfers, d'ar- stel'len, reichern:
sich hiebei im Kreislaufelektrolyt an, so dass dieser nach einiger Zeit für die Elektrolyse unbrauchbar wird'. In der Regel, wird durch Ein dampfen die Hauptmenge des Kupfersulfates ent- fernt;
die Wiederverwend'uing der Schwefelsäure scheitert jedoch am restlichen Arsen4 bzw. Antimon Behalt. Gleichzeitig ist jedoch die Vernichtung der Schwefelsäure wegen der Giftigkeit dieser beiden Metal'lsalke erschwert.
Man hat sich. daher sch@dn, lange bemüht, einen Weg zu finden, der es erlaubt, der Schwefelsäure zumindest einen Grossteil des Arsens zu ent2iehen, um diese wieder in- die Elektirolyse zurückführen zu können.
Ein solches Verfahren, bei dem die, Schwefel säure an Bleielektroden elektrollysiert wird, ist be reits angewendet worden, es stören jedoch die hiebei auftretenden grossen Mengen dies äusserst giftigen Arsenwasserstoffes,
weshalb einerseits diese Zellen nur im Freien aufgestellt werden- kohnten und ander seits eine Gewinnung des, Arsens unmöglich war.
Der Verwendung von Quecksilberzellen zur Elektro- lyse der arsenhal'ti@gen Sehwefel'säure standen Be denken entgegen,
da das Arsen bei der Elektrolyse an Ouecksi'lberkathoden keine Amalligambildhm#g zeigt und das an der Quecksilberkathode abgeschie dene Arsen vom Quecksilber auch nicht benetzt wirdi. Eine Untersuchung des Elektrolyseprozesses hat jedoch Überraschenderweise ergeben,
dass unter dien weher unten geschilderten Bedingungen Arsen salze sehr wohl mit Hilfe von Quecksilberkathoden zu Metall reduziert werden können.
Das. Arsen fällt in der näheren Umgebung der Kaphode (je nach der Stromdichte in einen Abstand von 2 bis- 30 mm), in schwammiger Form .an@. Gleichzeitig bilden sich ge ringe Mengen! Wasserstoff und Arsenwasserstoff.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abscheiduing von Arsen aus arsenhaltiger Schwefele säure durch Elektrolyse.
Das erfindungsgemässe Verfahren; besteht darin, dass die arsenhaltige Säure in eine Zelle geleitet wird;
die eine- Quecksilberkatho.d'e besiltzt und dass diese mit einer zwischen 5 und 8 V bei einer St!romdüchte zwischen 7 und 18 A/dmg be- trieben wird. Das Arsen wind dabei in elementarer Form im Elektrolyten abgeschieden.
Nachstehende Untersuchungsergebnisse zeigen die mit dem erfindungsgemässen, Verfahrene im Ver suchsbetrieb erzielten Ergebnisse.
Als Elektrolyt wurde Abfallschwefelsäure aus einem industriellen, Kupferraffinationsheitrieb verwendet, die folgende, Zusammensetzung aufwies:
EMI0001.0170
1046 <SEP> g/1 <SEP> Hss04
<tb> 26,20 <SEP> gll <SEP> As
<tb> 0,49 <SEP> g@1 <SEP> Cu
<tb> 4,82 <SEP> g/1 <SEP> Ni
<tb> 0,05 <SEP> gfl@ <SEP> Sb Die zur Elektrolyse verwendete Einrichtung zeugt in ihrer eiufachIsten Form folgenden Aufbau (Feig. 1): Die Zelle enthält eine horizontale Quecksilber kathode (A), welche von: Zeit zu Zeit umgerührt wird.
Zur Trennung des anodisch entstehenden Sauerstoffes vom kathodisch entwickelten, Wasser stoff bzw. Arsenwasserstloff wurde eine Siebplatte (B) eingebaut, ähnlich wie sie bei der Wasser- elektrolyse Verwendung findet.
A'% Anode (C) dient eine Scheibe aus einer Bleilegierung, insbesondere Pb/Ag-Legierung, weiche von einer Glocke (D) zum Auffangen des entwickelten Sauerstoffes umgeben ist.
An sich ist diese Glocke jedoch nicht erfordier- lich. Als Elektrolyt dient die oben angeführte, im wesentlichen mit Arsen verunreinigte Schwefelsäure.
Zur Veranschaulichung der Ergebnisse sollen die Berichte über drei charakteristische Versuche her ausgegriffen werden:
EMI0002.0032
<I>Versuch <SEP> 1:
</I>
<tb> Spannung <SEP> 5,4 <SEP> V
<tb> Stromdichte <SEP> 8 <SEP> A/dm2
<tb> Versuchsdauer <SEP> 1 <SEP> Stunde
<tb> Es <SEP> wurden <SEP> 8 <SEP> Ah <SEP> umgesetzt.
<tb> 1 <SEP> Ah <SEP> entspricht <SEP> theoretisch
<tb> 0,931g <SEP> Arsen.
<tb> Es <SEP> wurden <SEP> tatsächlich <SEP> 4,36 <SEP> g <SEP> Arsen
<tb> abgeschieden <SEP> und <SEP> 0,268g <SEP> AsH3
<tb> Die <SEP> Stromausbeute, <SEP> auf <SEP> Arsen
<tb> bezogen, <SEP> betrug <SEP> demnach <SEP> <B>5,8,5%</B>
<tb> pro <SEP> Gramm <SEP> Arsen <SEP> wurden <SEP> rund <SEP> 10 <SEP> Watt
<tb> aufgewendet.
<tb> <I>Versuch <SEP> 2:
</I>
<tb> Spannung <SEP> 6 <SEP> V
<tb> Stromdichte <SEP> 12 <SEP> A/dim2
<tb> Versuchsdauer <SEP> 1 <SEP> Stunde
<tb> Es <SEP> wurden <SEP> 12 <SEP> Ah <SEP> umgesetrzt.
<tb> Tatsächlich <SEP> abgeschieden
<tb> wurden <SEP> 8,92 <SEP> g <SEP> Arsen
<tb> und <SEP> 0,272 <SEP> g <SEP> AsH3
<tb> Die <SEP> Stromausbeute, <SEP> auf <SEP> Arsen
<tb> bezogen, <SEP> beträgt <SEP> 79a9
<tb> pro <SEP> Gramm <SEP> Arsen <SEP> wurden <SEP> etwa <SEP> 8 <SEP> Watt
<tb> aufgewendet.
<tb> <I>Versuch <SEP> 3:
</I>
<tb> Spannung <SEP> 7,2 <SEP> V
<tb> Stromdichte <SEP> 16 <SEP> A/dnn2
<tb> Versuchsdauer <SEP> 1 <SEP> Stunde
<tb> Es <SEP> wurden <SEP> 16 <SEP> Ah <SEP> umgesetzt.
<tb> Tatsächlich <SEP> abgeschieden
<tb> wurden <SEP> 12,10 <SEP> g <SEP> Arsen
<tb> und <SEP> 0.,303 <SEP> g <SEP> AsH3
<tb> Die <SEP> Stromausbeute <SEP> beträgt <SEP> 81,2
<tb> pro <SEP> Gramm <SEP> Arsen <SEP> wurden <SEP> 9,6 <SEP> Waltb
<tb> aufgewendet.
Ein bevorzugter Betrieb innerhalb der Grenzen des erfindungsgemässen Verfahrens erfordert einen Temperaturbereich des Elektrolyten von etwa 60 bis 8<B>0</B> C.
Vorteflhafterweise lässt mang dien Elektro- lyt an der Quecksilberkathode vorbeiströmen und entfernt dadurch gleichzeitig das abgeschiedene Arsen aus der Zelle.
Die können, vertikal ange ordnet werden, wobei als Träger ein Nickeldrahtnetz Verwendung finden kann.
Eine Anwendung des erfindungsgemässen Ver fahrens wird beispielsweise in Fig. 2 dargestellt: Die ars!enhältige Schwefelsäure wird durch eine Pumpe 1 und ein Ventil 2 über die Leitung 3 in die Elektrolysezelle 4 gepumpt.
Die Zelle 4 ist über die Leitung 5 mit elektrischer Energie an@gespeist. Der Elektrolyt strömt durch die Kathodenräume an den vertikalen Quecksilberkathoden vorbei, wobei ein Teiil des Arsens aus,
der Schwefelsäure entfernt wird. Je nach Strömungsgeschwindigkeit kann hiebet von einem Anfangsgehalt von 16 bis 3<B>0</B> g Arsenll auf einen Endgehalt von 2 bis 3 g Arsen/,l, regene- riert werden. Hinfiter der Elektrolysezelle 4 ist ein kleines Waschaggregat 6 zur oberflächlichen Reini gung des Quecksilbers vorgesehen.
Das Quecksilber wird durch eine Kreislaufpumpe 7 über ein Ventil 8 und die Leitung 9 in die Zelle 4 zurückgeleitet und dadurch in Bewegung geh aTten. Die austretende re generierte Schwefelsäure, welche das, Arsen, aufge- schlämmb enthällt, wird über eine Pumpe 101 zum Filiber 11 gepumpt.
Die Regeneration des Filters 11 erfolgt durch Wasserzufuhr durch die Leitung 12. Über die Leitung 13 wird der Arsenschwamm ab geführt. Der Arsenschwamm enthält einige Promille Antimon je nach dem ursprünglichen An@bimongehalt in der arsenhaltigen Schwefelsäure.
Nach der Filr tration kanin die regenerierte Schwefelsäure über die Leitung 14. zum Kupferelektrolyseprozess zurückge führt werden. Der restliche Arsengehalt entspricht ungefähr dem einer handelsüblichen technischen Schwefelsäure.
Die Elektrolys-ezelle 4 selbst ist gasdicht ge schlossen. Über einen Anschlussstutzen 15 entweicht das Gasgemisch bestehend) aus Arsenwasserstoff (AsH3) und Wasserstoff, welches in einen Reaktions- turm 16 geleitet wird,
wo es im Gleichstrom mit einer Chromsäurelösung in Berührung kommt. HZebei reagiert lediglich das Arsen, unter Bildung von arse- niger Säure,
während der Wasserstoff im wesentlichen ungehindert! durchströmt. Die Wassersrtoffabgase kön- nen über einen Lüfter 17 und die Leitung 18 ohne Gefährdung abgeblasen werden.
Die restliche Chrom- säureläsung, welche die arsenige Säure aufge- schlämmt enthält, wird mit Ifilfe eine Pumpe 19 über ein, Filter 20 gedrückt, wo die reine arsenige Säure über die Leitung 21 abgeschieden wird. Das Filter 20 wird mit Hilfe von Wasser,
das durch die Leitung 22 zugeführt wird, regeneriert. Die ver brauchte Chromsäure wird über Leitung 23 und Ventil 24 in die Regenerationsze'l1'e 25 geführt, wo sie wieder oxydiert wind. Die Regeneratidnszelle 25 ist über die Leitung 26 mit elektrischer Energie an- gespeist.
Das Chromsäureregenerat wird über die Leitung 27 zum Reakt ionisturm 16 zurückgeführt. Das Ventil 28 und die Leitung 29, die hin Neben- schluss zurr Regeneratiouszelle 25 liegen, ermöglichen einen,
Umlauf nicht verbrauchter Chromsäure über Leitung 27 zum Reaktoras türm 16 zurück.