Grenzmarke zur Vermarkung von Eigentumsgrenzen an Grund und Boden
Die Erfindung bezieht sich auf eine Grenzmarke zur Vermarkung von Eigentumsgrenzen an Grund und Boden, mit einem Schaft, der am einen Ende mit einem als Markierungsträger ausgebildeten Kopf und am anderen Ende mit einem Verankerungsteil versehen ist.
Es ist eine Grenzmarke dieser Art bekannt, deren Schaft als mit Zement gefülltes Metallrohr ausgebildet ist. Der Schaft ist oben und unten auseinandergespreizt. Auf das obere Ende ist eine Markierungskappe aufgesetzt, während die Auseinanderspreizung am unteren Ende zur Verankerung dient. Der mit Beton ausgefüllte Schaft ist schwer und wegen seiner metallischen Oberfläche korrosionsgefährdet. Das Setzen der bekannten Grenzmarke muss durch Eingraben erfolgen.
Es ist ferner eine Grenzmarke bekannt, deren Schaft aus einem metallischen Rohr besteht. In das untere Ende des Rohres ist eine ebenfalls metallische Spitze eingesetzt. Im Inneren des Rohres sind Spreizstifte vorgesehen, die durch Verschieben nach unten seitlich aus der Spitze herausgespreizt werden können. Auch diese Marke ist wegen der Spreizkonstruktion verhältnismässig schwer und ausserdem korrosionsanfällig. Sie muss durch Eingraben oder Einschlagen gesetzt werden, wobei für das Spreizen der Stifte ein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig ist.
Schliesslich sind ganz aus Beton bestehende Grenzmarken bekannt. Bei einer Ausführungsform geht der Betonschaft am unteren Ende in eine Gewindespitze über, deren Gewindegänge abgerundete Kanten besitzen. Das obere Ende des Schaftes ist zum Ansetzen eines Verdrehwerkzeuges geeignet und als Markierungsträger ausgebildet. Eine ganz aus Beton bestehende Marke hat ein hohes Gewicht. Das abgerundete Gewinde kann nicht in den Boden eingedreht werden. Vielmehr wird hierzu ein sich konisch verjüngendes Loch gebohrt, in welches dann die Grenzmarke einzudrehen ist. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Betonschaft hohl und durchgehend zylindrisch. Er ist aussen von einem ebenfalls aus Beton bestehenden Gewinde umgeben. Sein unteres Ende ist offen und als Zackenschneide ausgebildet.
Der Kopf ist wiederum als Markierungsträger gestaltet und ist zum Einschieben einer Eindrehstange durchlöchert. Der hohle Betonkörper ist immer noch sehr schwer, wenn er ausreichend bruchfest sein soll, oder zu wenig stabil, wenn das Gewicht auf ein erträgliches Mass herabgedrückt wird. Ein Eindrehen in festen oder gewachsenen Boden ist ohne vorheriges Stossen oder Graben eines Lochs nicht möglich. Ganz aus Beton bestehenden Grenzmarken haftet auch der Mangel an, dass bei Abbrechen des oberirdischen Teils der im Erdboden steckende Teil durch Ortungsgeräte nicht mehr aufgefunden werden kann. Beton ist auch nicht ausreiP chend witterungsbeständig, so dass die Lebensdauer dieser Beton-Grenzmarken gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Grenzmarke der eingangs beschriebenen Gattung so zu gestalten, dass sie leicht und rasch maschinell oder von Hand gesetzt werden kann, nach dem Setzen fest im Boden verankert und bei Abbrechen des oberirdischen Teils wieder auffindbar ist. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Kopf als zum Ansetzen eines Eindrehwerkzeuges geeigneter Mehrkantkopf und der Verankerungsteil als mit dem gegen Korrosion geschützten Schaft fest verbundene, metallische, von einem Bohrgewinde umgebene Spitze ausgebildet sind.
Bei der erfindungsgemässen Grenzmarke haben sowohl der Kopf als auch der Verankerungsteil jeweils eine zweifache Funktion. Der Kopf kann durch seine Ausbildung als Mehrkantkopf sowohl als Mar kierungsträger als auch zum Ansetzen eines Ein drehwerkzeuges dienen. Der als Spitze mit Bohrgewinde ausgeführte Verankerungsteil ermöglicht ein
Eindrehen in den Boden, ohne vorheriges Erzeugen eines Lochs und dient zugleich zum Verankern der gesetzten Marke. Die metallische Spitze erlaubt es ausserdem, beim Abbrechen des oberirdischen Teils durch elektrische oder magnetische Ortungsgeräte die Lage der Marke festzustellen. Die erfindungsgemässe Grenzmarke kann sehr rasch mit einem Hand- oder Maschinenwerkzeug versetzt werden und ist mit Abschluss des Versetzens sicher im Boden verankert. Ihre Lebensdauer ist hoch, da der Schaft gegen Korrosion geschützt ist.
Zweckmässigerweise ist der Schaft als mit einem Korrosionsschutz versehenes Metallrohr ausgebildet.
Die Grenzmarke hat dann ein geringes Gewicht und kann in grossen Mengen transportiert werden.
Ein billiger und lang haltender Korrosionsschutz lässt sich durch einen Kunststoffüberzug erzielen.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die hohle Spitze in das untere Ende des Metallrohrs eingeschweisst und die Schweissnaht durch den Kunststoffüberzug abgedeckt ist. Dies führt zu einer festen und sicheren Verbindung der Spitze mit dem Schaft, wobei diese Verbindung infolge der Abdeckung der Schweissnaht nicht durch Korrosion gefährdet ist.
Zweckmässigerweise ist auf die hohle Metallspitze eine gleiche Spitze aus Gusseisen aufgesteckt.
Hierdurch kann ein unbefugtes Versetzen der Grenzmarke entdeckt werden. Das beim Herausdrehen der Grenzmarke im Erdboden verbleibende Gusseisenstück lässt sich nämlich leicht elektrisch oder magnetisch orten.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Dabei zeigt:
Fig. 1 die neue Grenzmarke im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht dazu und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der neuen Grenzmarke in Seitenansicht.
Im Beispiel nach den Fig. 1 und 2 besteht die Grenzmarke aus einem würfeligen Kopf 2 aus Kunststoff mit weisser oberer Fläche, ferner aus einem äusserst starken, wetterbeständigen, säurefesten Kunststoffrohr 1 oder Kunststoffstab. Das obere Ende des Rohres 1 ist zu einer Aufnahme 1' für den würfeligen Kopf 2 erweitert. Die Befestigung des Kopfes 2 in der Aufnahme 1' kann auf jede bekannte Art und Weise erfolgen, z. B. auch durch Kleben oder Verschrauben. Am unteren Ende des Kunststoffrohres 1 ist eine Metallspitze 3 vorgesehen, vorzugsweise aus Gusseisen oder Stahl, welche Spitze 3 mit einem Bohrgewinde 4 versehen ist, das nicht nur das leichte Einschrauben der Marke in den Boden, sondern gleichzeitig den festen Sitz der Marke im Boden verbürgt.
Die Befestigung des Verankerungsteiles 3, 4 am unteren Ende des Kunststoffrohres 1 kann wiederum auf jede bekannte Art und Weise vorgenommen werden, z. B. durch Verschrauben, Vernieten, Aufpressen und dergleichen. Es hat sich als besonders vorteilhaft bezüglich des Gewichtes einerseits, der Sichtbarkeit und Haltbarkeit anderseits herausgestellt, wenn die Grenzmarke eine Länge von 300 bis 1200 mm aufweist und der als Kopf dienende Würfel eine Kantenlänge von 50 bis 200 mm hat. In manchen Fällen ist es notwendig, dass neben der oberirdischen Vermarkung durch den sichtbaren Stab 1 auch eine zusätzliche unterirdische Vermarkung vorgenommen werden muss. Zu diesem Zweck kann über die Spitze 3 ein zweites, gleichgestaltetes Mundstück aufgesteckt werden, welches zunächst mit Hilfe der Grenzmarke in den Boden eingetrieben bzw. eingedreht wird.
Danach wird die oberirdische Grenzmarke durch Rückwärtsdrehung von dem zusätzlichen Mundstück gelöst und dieses verbleibt im Boden. Daneben kann dann die Grenzmarke mit dem sichtbaren oberirdischen Markierungsteil erneut in den Boden eingedreht werden, so dass eine doppelte Vermarkung vorhanden ist.
Durch ein bekanntes elektrisches Ortungsgerät ist dann die unterirdische Grenzmarke ohne Schwierigkeit auch dann noch festzustelien, wenn die Grenzmarke mit dem oberirdischen Teil 1 von irgend jemand entfernt worden ist. Das Mundstück 3 besteht nämlich aus Metall, welches durch das Ortungsgerät leicht und sicher angezeigt wird. Das Mundstück 3 ist üblicherweise ähnlich gestaltet wie die Spitze 3 der Grenzmarke, d. h. das Mundstück 3 weist ebenfalls ein Bohrgewinde auf, ist jedoch hohl ausgebildet, so dass nach dem Eindrehen des Mundstückes mit Hilfe der Grenzmarke das Mundstück durch eine Rückwärtsdrehung der Grenzmarke von dieser gelöst wird und fest auf Grund des eigenen Gewindes im Boden verbleibt.
In den meisten Fällen lässt sich die neue Grenzmarke ohne Schwierigkeit in das Erdreich eindrehen. Bei steinigem Boden kann ebenfalls maschinell mittels eines Bohrmeissels ein Loch vorgebohrt werden, in welches dann die Grenzmarke wiederum eingedreht wird.
Es sei noch hervorgehoben, dass das Rohr 1 nicht unbedingt aus Kunststoff bestehen muss. Infolge der Ausbildung dieses oberirdischen Teiles der Marke als Rohr wird auch dann ein geringes Gewicht erzeilt, wenn dieses Rohr z. B. aus einem nicht rostenden Stahl besteht.
Ein bezüglich der Herstellung und Festigkeit besonders günstiges Beispiel der neuen Grenzmarke ist in Fig. 3 gezeigt. Dort besteht der oberirdische Teil der Grenzmarke aus einem inneren Stahlrohr 5, über welches ein äusseres Plastikrohr 6 gezogen ist. Am oberen Ende der Rohre 5, 6 ist wiederum ein würfeliger Markierungskopf 7 auf bekannte Art und Weise befestigt. Auf der Oberseite dieses Kopfes sind Nocken 8 angebracht, die das Eindrehen der Grenzmarke mit Hilfe einer Bohrmaschine erleichtern. Ausserdem findet sich auf der Oberseite des Kopfes 7 im Zentrum eine Spitze 0, welche als ge naue Markierung dient. Diese Spitze 9 kann auch herausnehmbar ausgebildet sein und zu diesem Zweck in einem Loch im Kopf 7 angeordnet sein.
In dieses Loch kann dann beim Durchrichten von Messungsoder Grenzlinien ein Fluchtstab eingesetzt werden, wodurch sich das zeitraubende Umsetzen der Fluchtstäbe erübrigt.
Das untere Ende des Stahlrohres 5 ragt über das Plastikrohr 6 etwas hinaus. Auf diese Weise kann an das untere Ende des Stahlrohres 5 eine Stahlspitze 10 befestigt werden. Hierzu braucht nur in den Hohlräumen 11 zwischen dem oberen Ende der Stahlspitze 10 und dem unteren Ende des Stahlrohres 5 eine Schweissnaht angeordnet werden. Das Plastikrohr 6 kann nach dem Anschweissen der Spitze 10 überzogen werden, so dass die Schweissnähte 11 durch das untere Ende des Plastikrohres 6 abgedeckt wird. Die Stahlspitze 10 ist hohl ausgebildet und trägt wie im ersten Beispiel ein Bohrgewinde 4, das aus Stahlblech gefertigt und mit der Spitze 10 verschweisst ist. Über die Spitze 10 ist eine weitere, sehr harte Spitze 12, vorzugsweise aus Gusseisen, geschoben. Zu diesem Zweck weist die Gusseisenspitze 12 spiralförmige Ausnehmungen auf, in welche das Bohrgewinde 4 eingreift.
Der Plastiküberzug über das Metallrohr 5 braucht nicht unbedingt aus einem eigenen Plastikrohr zu bestehen, sondern der Plastiküberzug kann auch beispielsweise durch Tauchen des Rohres 5 auf dieses aufgebracht werden.