CH410909A - Verfahren zur Halogenierung von Propadien - Google Patents

Verfahren zur Halogenierung von Propadien

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CH410909A
CH410909A CH937861A CH937861A CH410909A CH 410909 A CH410909 A CH 410909A CH 937861 A CH937861 A CH 937861A CH 937861 A CH937861 A CH 937861A CH 410909 A CH410909 A CH 410909A
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propadiene
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CH937861A
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Jan Van Leeuwen
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Tno
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/013Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
    • C07C17/02Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated hydrocarbons

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Halogenierung von Propadien
Die vorliegende Erfindung betrifft die Halogenierung von Propadien (CH2=C=CH2) in der Gasphase bei erhöhten Temperaturen.



   Der Ausdruck   Halogenierung  , wie er hier gebraucht wird, bedeutet entweder Chlorierung oder   Bromierun, g.   



   Es ist gefunden worden, dass bei der   Halogenie-    rung von Propadien 2, 3-Dihalogenpropen gebildet wird.



   Der Ausdruck    <  (Haiogen  ,    wie er hier verwendet wird, bedeutet entweder Chlor oder Brom.



   Es ist gefunden worden, dass bei der Chlorierung von Propadien als Hauptprodukt 2,   3-Dichlorpropen      (CH=CCI-CH2Cl)    gebildet wind ; unter optimalen Bedingungen beträgt das   Uberführungsverhältnis    etwa 80   %,    berechnet auf das verbrauchte Chlor, wodurch das Reaktionsgemisch aus etwa 85   %    2, 3-Dichl, or  propen    neben geringeren Mengen   Propargylchlorid     (CH2Cl-C?CH),    Monochlorpropadien  (CHCl = C = CH2)    und Verbindungen mit einem höheren Siedepunkt (hauptsächlich 1, 2, 3-Trichlorpropen oder    CH2CI-CC1 = CHCI)    besteht.



   Beispiele für erfindungsgemässe Chlorierung, wobei Stickstoff als Verdünnungsmittel benutzt wird :
15   Volumteile    Stickstoff,. gemischt mit 1 oder 2 Volumteilen Chlorgas, werden auf die   fUr    die Reaktion mit Propadien erforderliche Temperatur erhitzt und darnach durch ein vertikales Roh r geleitet, in dessen unteres Ende zwei Volumteile Propadiengas injiziert werden. Die Zeit, die erforderlich ist, damit das Reaktionsgemisch sich umsetzt, wird durch die Strömungsgeschwindigkeit der Gase in Verbindung mit den Dimensionen der Reaktionszone geregelt.

   Das entstehende Gasgemisch wird durch Waschtürme, die mit   Natronkalk gefüllt sind und    durch die der   Uberschuss    an Chlor und   der gebil-      dete Chlorwasserstoff    entfernt werden, geleitet. Auf diese Weise wird die weitere Umsetzung von Chlor mit 2, 3-Dichlonpropen, die die Bildung von 1, 2, 2, 3 Tetrachlorpropan (CH2Cl-CCl2-CH2Cl) verursacht, umgangen. Das gewaschene Gemisch wird auf-80 C abgekühlt, um die chlorierten Produkte und das nichtumgesetzte Propadien vom Stickstoff zu trennen.



  Durch Steigern der Temperatur wird das Propadien aus dem verflüssigten Gemisch verdampft, und die zurückbleibenden verflüssigten chlorierten Produkte werden durch fraktionierte Destillation getrennt.



   Die chlorierten Produkte werden analysiert und durch Infrarotspektrographie und durch Bestimmung des Chlorgehaltes identifiziert.



   Das nichtumgesetzte Propadien kann in den Kreislauf   zurückgegeben    werden.



   Die Ergebnisse verschiedener Versuche sind unten in einer Tabelle aufgef hrt. 



   Tabelle   1       Überführungsverhältnis    Verteilung der Produkte    Versuch VolumenverhÏltnis Temperatur Ber hrungszeit berechnet im entstehenden Gemisch
Nr. N2:C3H4:Cl2 ¯C Sekunden auf Cl2 auf C3H4 in %    in % in %   1    II III IV V
R 54 15   : 2 : 1 360    0, 2 34 13 8-57 35
R 44 15   2 1    420 0, 5 67 31 5 2 83-10
R 39 15   2 1    538 0, 2 65 30 10 4 76-10
R 42 15   2 1    590 0, 2 67 30 13 6 66-15
R 46 15   2 1    420 1, 0 80 37 3 1 87-9
R 55 15   2 1    420 2, 0 84 40 5 1 86-8
R 59 15   2 1    420 4, 4 78 37 4 1 88-7
R 48 15 : 2 :

   2 420 1, 0 69 58 3 2 72-23
R 49 15   1 1    420 1, 0 76 66 4 1 76-19    I    = Propargylchlorid
II =   Monochlorpropadien   
III = 2,   3-Dichlorpropen   
IV = 1, 2, 2,   3-Tetrachlorpropan   
V = 1, 2,   3-Trichlorpropen + unbekannte    Verbindungen und bei den Versuchen bei   420  C    auch etwas 1, 2, 2, 3-Tetrachlorpropan
Der Einfluss der Temperatur wird in den Versuchen Nr. R 54, 39 und 42 dargestellt. Bei   700  C    wird eine beträchtliche Russbildung beobachtet.



   Die Versuche Nr.   R 44,    46, 55 und 59 zeigen den Einfluss der Berührungszeit (das heisst der Zeit, während welcher das Ausgangsgemisch auf der angezeigten Temperatur gehalten   wird).    Bei etwa 1 Sekunde und mehr sind die Ergebnisse praktisch gleich, sogar wenn die Berührungszeit noch länger als 5 Sekunden ist.



   Versuch Nr. R 48 zeigt den Einfluss der Abnahme der Verdünnung mit Stickstoff. Es wird keine wesentliche Anderung der Verteilung der Reaktionsprodukte beobachtet, jedoch tritt in der Reaktionszone eine gewisse Bildung von nicht gasförmigen Produkten ein. Vergleich von Versuch Nr. R 49 mit Versuch Nr. R 46 zeigt, dass durch Anderung des   Verhält-    nisses von Chlor zu Propadien von 1 : 2 zu 1 : 1 die Bildung von Produkten mit   einem höheren Siede-    punkt zunimmt.



   Es werden sehr gute Ergebnisse erhalten, wenn die Temperatur zwischen etwa 360 und   600  C    und die Berührungszeit im Bereich von etwa 0, 5 bis etwa 0, 2 Sekunden liegt.



   Das Verhältnis von Stickstoff zu Propadien und Chlor kann in einem weiten Bereich schwanken.



   Ein typisches Beispiel einer guten Ausbeute an 2,   3-Dichlorpropen    mit nur. geringer Bildung von Nebenprodukten und einem guten   Uberführungsver-      hältnis    ist im Versuch Nr. R 46 dargestellt.



   Es ist gefunden worden, dass bei der Bromierung von Propadien als Hauptprodukt 2,3-Dibrompropen (CH2=CBr-CH2Br) gebildet wird; unter gewissen Bedingungen beträgt   das Uberführungsverhältnis    etwa   80%,    berechnet auf das verbrauchte Brom, wodurch das Reaktionsgemisch aus etwa 98 0 2, 3-Dibrom  propen    besteht.



   Beispiele für erfindungsgemässe Bromierung, wobei Stickstoff als Verdünnungsmittel benutzt wird :
Gemische von 15 Volumteilen Stickstoff und einem Volumteil Bromgas und 30 Volumteilen Stickstoff und 2 Volumteilen   Bromgas    werden   getnennt    auf die f r die Umsetzung mit Propadien erforderliche Temperatur erhitzt und anschliessend durch ein ver  tikales    Rohr geleitet, in dessen niedrigeres Ende 2   Volumteile      Propadiengas    injiziert werden. Die Zeit, die erforderlich ist, damit das Reaktionsgemisch sich umsetzen kann, wird durch die   Strömungsgeschwin-      digkeit der    Gase in Verbindung mit den Dimensionen der Reaktionszone geregelt.

   Das entstehende Gasgemisch wird durch Waschtürme geleitet, die mit Natronkalk gefüllt sind und durch die der   tZberschuss    an Brom und der gebildete Bromwasserstoff entfernt werden. Auf diese Weise wird die weitere Reaktion von Brom mit 2, 3-Dibrompropen, die die Bildung von   1,    2, 2, 3-Tetrabrompropan CH2Br-CBr2-CH2Br verursacht, umgangen. Das gewaschene Gemisch wird auf-80  C abgekühlt, um die bromierten Produkte abzutrennen, und das nichtumgesetzte Propadien wird aus dem verflüssigten Gemisch verdampft, und die zur ckbleibenden bromierten Produkte werden durch fraktionierte Destillation getrennt.



   Die bromierten Produkte werden analysiert und durch   Infrarotspektrographie    und durch Bestimmung des Bromgehaltes identifiziert.



   Das nichtumgesetzte Propadien kann in den Kreislauf zurückgeführt werden. Die Ergebnisse verschiedener Versuche sind unten in Tabellenform aufgeführt. 



   Tabelle 2    Uberführungsverhältnis    Verteilung der Produkte Versuch Volumenverhältnis Temperatur Beriihrungszeit berechnet im entstehenden Gemisch
Nr.   N2    : C3H4 : Br2   C Sekunden auf Br2 auf   CgHi%    in   %    in % 1 II III IV V VI    S    1 15 : 2, 1 1, 2   420 1    69, 4 40, 4---93, 9-6, 1
S 3 15 : 2, 1 1, 3 420 4, 26 75, 2 49, 4 2, 3 3, 0 0, 4 80, 6 1, 6 12, 1
S 6 15 : 2, 2 1, 4 520 9, 32 67, 5 47 7, 6 5, 2-73, 2-14, 0
S 8 15 : 2, 1 1, 3   220 1,    07 83, 1 48, 1---68, 1 17, 5 14, 3    S    9 15 : 2, 1 1, 3 320 0, 38 81, 2 49, 8---83, 9 3, 9 12, 2    S    10 15   2, 1    1, 3 320 0, 096 90, 8 40, 7---34, 3 56, 1 9, 6
S 12 15 :

   2, 1 1, 3 420 0, 042 81, 9 53, 7---59, 5 25, 1 15, 5
S 13 15 : 2, 1 1, 3   320 4,    3 80 54, 8---97, 7 0, 5 1, 8
S 16 30 : 2, 1   : 2,    1   320 1,    1 79, 1 75, 1---75, 8 15, 1 8, 9
S 17 30 : 2, 1 : 2, 2 320 4, 5 84, 0 60, 5---50, 8 10, 4 38, 9
S 18 30 : 2, 1 : 2, 2 370 0, 58 82, 1 79, 0---70, 5 18, 0 15, 5    S    19 15 :

   2, 0 1, 3 220 6, 4 83, 8 56, 4---86, 5 2, 8 10, 7
I   = Propargylbromid IV    = 2, 3-Dibrompropen
II   = Monobrompropadien V =    Tetrabrompropan
III   = 2-BrompropenVI    = Substanzen unbekannter Zusammensetzung
Es ist möglich, die Reaktion von Propadien und Brom in der Gasphase bei Temperaturen von etwa   200     C-etwa   550  C    in Verbindung mit der Be  rührungszeit in einer    derartigen Weise auszuführen, dass praktisch nur 2, 3-Dibrompropen gebildet wird.



   Die Verteilung und Menge der verschiedenen Verbindungen im entstehenden Reaktionsgemisch ist, wenn die anderen Bedingungen gleich sind, von der Berührungszeit, das heisst der Zeit, während der die Reaktionspartner auf der angegebenen Temperatur gehalten werden, abhängig.



   Bei   420  C    und einer Berührungszeit von 0, 04 Sekunden wird eine erhebliche Menge 1, 2, 2, 3 Tetrabrompropan gefunden ; bei einer   Berübrungs-    zeit von 1 Sekunde ist 2, 3-Dibrompropen das praktisch einzige Produkt, und bei einer noch längeren Berührungszeit werden geringe Mengen von Monobromverbindungen gefunden.



   Bei   320     C und einer kurzen Berührungszeit (0, 10 Sekunden) wird eine wesentliche Menge   Tetra-    brompropan gefunden, aber dies ändert sich zu Gunsten der Bildung von 2, 3-Dibrompropen, wenn die Berührungszeit gesteigert wird ; bei 4, 3 Sekunden wird praktisch nur 2, 3-Dibrompropen gefunden. Bei   320     C werden keine   Monobromverbindungen    gefunden.



   Auf der anderen Seite wird bei   520  C    (Versuch Nr. 36) eine erhöhte Bildung von   Monobromverbin-    dungen beobachtet.



   Es ist auch möglich, bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur zu arbeiten ; bei   220  C    und 6, 4 Sekunden   Berührungszeit    wird hauptsächlich 2, 3  Dibrompropen gefunden.   



   Vergleich der Versuche Nr. S 16 und S 17 mit anderen Versuchen bei   320     C zeigen den Einfluss der Anderung des Verhältnisses von Brom zu Propadien von etwa 1 : 2 zu etwa 1 : 1. Bei etwas, längerer   Berührungszeit      (4,    5 Sekunden) geht etwas 2,   3-Di-      brompropen    in Gestalt unbekannter Verbindungen verloren ; Verkürzung der Berührungszeit führt zur Bildung einer beträchtlichen Menge an Tetrabrompropan.



   Im allgemeinen wird die Bildung von   Tetrabrom-    propan durch kurze   Berahrungszaiten    begünstigt.



  Steigerung der Temperatur führt zu einer Abnahme der Bildung von Tetrabrompropan.



     Monobromprodukte    werden bei   längeren Berüh-      rungszeiten    und höheren Temperaturen gefunden.



   Typische Beispiele einer guten Ausbeute an 2, 3 Dibrompropen mit nur einer geringen Bildung von Nebenprodukten und einem guten   Überführungsver-      hältnis    werden in den Versuchen S   1,    S 13, S 19 und S   16 gezeigt.   



   Man stellt fest, dass bei der Bromierung von Propadien bei einer sehr kurzen Berührungszeit eine erhebliche Menge Tetrabrompropan gefunden wird, wogegen bei der Chlorierung von Propadien bei sehr kurzer Berührungszeit die Bildung von Tetrachlorpropan viel weniger ausgeprägt ist.



   Es ist ratsam, ein inertes Verdünnungsgas, wie z. B. Stickstoff, zu verwenden, weil in nicht   verdünn-    ten Systemen die Reaktion dazu neigt,   unkontrollier-    bar zu verlaufen. Das Beispiel wird im   Laborato-      mumsmassstab    ausgeführt, für den es ratsam ist, ein ziemlich grosses Verhältnis von Verdünnungsmitteln zu Reaktionspartnern anzuwenden, wenn man aber im technischen Massstab arbeitet, sind bessere Mittel zum Regeln der Berührungszeit und der anderen Be  dingungen zugänglich,    so dass in einem Verfahren in grossem Massstab das Verhältnis von   verdünnendem    Gas zu   Reaktionspartnem    variiert werden kann und insbesondere mehr zu   Gunsten    der Reaktionspartner liegen kann.



   Die 2,   3-Dihalogenpropene    sind wertvolle Zwi  schenprodukte    für chemische Synthesen und sind selbst wirksam gegen gewisse schädliche Organis. men, wie z. B. Nematoden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von 2, 3-Dihalogen propen, dadurch gekennzeichnet, dass Propadien mit einem Halogen aus der Gruppe Chlor und Brom bei erhöhten Temperaturen in der Gasphase umgesetzt wird.
    UNTERANSPRUCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass 2, 3-Dichlorpropen durch Umsetzung von Propadien und Chlor bei erhöhten Tem peraturen hergestellt wird.
    2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur zwischen 360 und 600 C liegt.
    3. Verfahren nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch von Propadien und Chlor während 0, 5 bis 2, 0 Sekunden reagieren gelassen wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass 2, 3-Dibrompropen durch Umsetzung von Propadien und Brom bei erhöhten Tem , peraturen hergestellt wird.
    5. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur zwischen 200 und 550 C liegt.
    6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch von Propadien und Brom wähnend 0, 1 bis 10 Sekunden reagieren gelassen wird.
    7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Halogenierung in Gegenwart eines inerten verdünnenden Gases aus. geführt wird.
    8. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das 2, 3-Dihalogenpropen aus dem in dem Halogenierungsschritt erhaltenen Reaktionsgemisch isoliert wird.
CH937861A 1960-08-23 1961-08-09 Verfahren zur Halogenierung von Propadien CH410909A (de)

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