Apparat zum Herstellen von aufgebauschtem Garn Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zum Herstellen von aufgebauschtem Garn, d. h. zum Behandeln eines Garns, mit einem Fluid zwecks Er zeugens eines sperrigen aus einer Anzahl von indivi duell in Windungen gelegten Fäden bestehenden Stranges.
Neuliche Entwicklungen in der Textilindustrie er gaben eine ganz neue Technik zum Erhöhen des Volumens von Garnen aus kontinuierlichen Fäden. Bei dieser neuen Technik, wie z. B. im amerikani- schen Patent Nr. 2 783 609 von Breen dargelegt ist, wird ein faserartiges Material einem rasch dahinströ- menden, turbulenten Fluid ausgesetzt, wodurch in un regelmässigen Abständen längs der individuellen Fä den eine Vielzahl von drahthaarigen Fadenschleifen erzeugt wird.
Diese Schleifen und Gewirre von inein- anderverstrickten Schlingen erhöhen das Volumen der Garne aus kontinuierlichen Fäden und :ergeben Ge webe von verbesserter Deckung, Volumen, Griff und dergleichen. Die Erfindung von Breen liefert ein neues Werkzeug zum Aufbauschen von Fadengebilden, d. h. ein turbulentes Fluid. Fluida wurden natürlich schon früher zur Garnbehandlung in manchen an sich bekannten Operationen verwendet, z. B. beim Trocknen, Extrahieren, Transportieren und derglei chen.
Bis zur Erfindung von Breen wurden sie jedoch nicht benützt zum Verstricken, Verwickeln, Wendeln und Aufbauschen von Fadenmaterial.
Die vorliegende Erfindung macht sich diese Tur- bulentfluidtechnik zunutze. Der durch diese Erfin dung geschaffene Apparat besitzt ein einen zylindri schen .Längskanal aufweisendes Gehäuse, eine mit einer axialen Garndurchlassbohru,ng versehene Garn nadel zum Einführen des Garns in den Apparat, eine sich verjüngende, die Nadel im Apparat umgebende Ringkammer, die an ihrem grösseren Ende mit einer Quelle von kompressiblem Fluid und am kleineren Ende mit der Garndurchlassbohrung in Verbindung steht, sowie einen Garn- und Fluidauslass.
Dieser Apparat ist erfindungsgemäss dadurch ge kennzeichnet, dass die Ringkammer am einen Ende mittels wenigstens .eines kegelstumpfförmigen Ab schnittes verjüngt ist, dessen geneigte Seiten Scheitel- winkel von 30-150 bilden, und der Garn- und Fluidauslass ein rohrförmiger Kanal ist,dessen Durch messer grösser ist als derjenige der Garndurchlassboh- rung.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen- standes ist in der Zeichnung im Schnitt dargestellt und nachfolgend beschrieben: Ein Gehäuse 1, das der Länge nach von einem zylindrischen, am einen Ende zu ,einem Hals 3 eingeengten Kanal 2 durchsetzt ist, enthält eine ebenfalls zylindrische Nadel 4. Die Nadel 4 wird von einem axialen, zylindrischen Ka nal 5 durchsetzt, der eine sich konisch ausweitende Mündung 6 zum Einführen von Garn in den Apparat aufweist.
Der zylindrische Körper 7 der Nadel 4 ist von kleinerem Querschnitt als der Kanal 2, wodurch eine ,zylindrische Ringkammer 8 .gebildet ist, die den Nadelkörper 7 im Apparat umgibt. Diese Ringkam mer wird mit einem kompressiblen Fluid, vorzugs weise Luft, von einer Druckluftquelle aus durch einen seitlichen Zufuhrkanal 9 beschickt. :Die Spitze der Nadel 4 weist von einem Punkt 11 gegen das flache innere Ende 10 der Nadel einen Anzug auf, und zwar mittels zwei konischen Absätzen 13 und 14, :
die durch einen zylindrischen Abschnitt 15 voneinander ge trennt sind. Diese beiden konischen Absätze besitzen vorzugsweise dieselbe Neigung, aber der Absatz 14 kann eine Neigung, d. h. einen Scheitelwinkel 14A aufweisen, der kleiner ist als derjenige des Absatzes 13, aber gleich wenigstens 75 % desselben. Die Breite der die Spitze der Nadel umgebenden Ringkammer 8, d. h.
.der Unterschied zwischen dem Aussen- und Innendurchmesser eines Ringkammer-Querschnittes, sollte über die ganze Länge der Nadelspitze wenig- stens annähernd die gleiche sein, d. h. vom Punkt 11, wo die Spitze der Nadel in deren Schaft 7 übergeht, bis zum abgeflachten Innenende 10 der Nadel.
Die den Nadelkörper im Apparat umgebende Ringkam mer 8 sollte wenigstens so breit sein, bezogen auf .den Unterschied zwischen dem kleinsten und grössten Durchmesser, wie .die die Nadelspitze umgebende Ringkammer, vorzugsweise aber etwas grösser, um eine ungehinderte Arbeitsweise und eine ausreichende Luftgeschwindigkeit zum Kräuseln des Garns zu ge währleisten.
In das entgegengesetzte, der Nadel 4 abgekehrte Ende der zylindrischen Kammer 2 ist wegnehmbar ein Mündungsblock 16 eingesetzt, der satt in das Ge häuse 1 eingepasst ist, um jeglichen Austritt von Luft aus dem Apparat zu vermeiden. Der Düseneinsatz 16 ist sm Kanal 2 längsverstellbar und weist einen axia len, zylindrischen Garnauslass 17 auf, dessen Innen ende 18 mit dem kleinem Ende .des verjüngten Ring kanals 8 im Apparat zusammenfällt. Das Innenende dieses Garnauslasses hat vom Garnkanal 5 in der Nadel 4 Abstand und ist mit diesem konzentrisch aber im Querschnitt grösser als dieser.
Der Garnein- lass 5 kann durchgehend denselben zylindrischen Querschnitt aufweisen, weist aber am Nadelinnen- ende an der Schulter 14 vorzugsweise eine Düse 24 von kleinerem Querschnitt auf, um einen eventuellen Rückfluss von Luft aus der Ringkammer 8 durch diesen Garneinlass 5 weitgehend auszuschalten. Der Auslass 17 endigt innerhalb des Apparates in einem breiten Mündungsabschnitt von kreisrundem Quer schnitt,
der den Spitzenteil der Garnnadel 4 umgibt und der im geometrischen Sinn demjenigen der Na delspitze entspricht, d. h. die Form zweier konischer Abschnitte 19, 20 mit den Scheitelwinkeln 19A und 20A aufweist, :die von einem mittleren zylindrischen Abschnitt 21 getrennt sind.
Beim fertig zusammen gesetzten Apparat, wie er in der Zeichnung veran schaulicht ist, ist die Nadelspitze von einer sich ver jüngenden Ringkammer 22 von wenigstens annähernd durchgehend der gleichen Breite umgeben, gebildet von den voneinander abgesetzten konischen Abschnit ten und zylindrischen Zwischenabschnitten der Na delspitze bzw. der diese umgebenden Düsenblock mündung.
Vorgängig der Inbetriebnahme wird der Düsen block 16 im Gehäuse 1 durch Längsverschieben so eingestellt"dass die Luft oder ein anderes kompressib- les Fluid mit kleinstem Reibungsverlust durchströmen kann, und eine weitere Einstellung ist unnötig.
Die Nadel 4 wird in der Fabrikation im Gehäuse fixiert, um genau im Zentrum der Kammer 2 zentriert zu sein, und erfordert kein weiteres Einstellen. Da für den Betrieb des Apparates nur eine .einzige einfache Einstellung erforderlich ist, kann die Gleichmässigkeit der Verarbeitung von einer Maschine oder einer Fa brik oder einem Arbeiter zum andern in sehr engen Grenzen erhalten bleiben, so dass sich die Produktion gleichmässiger Garnprodukte mit sehr geringer Kon trolle und ohne hochwertige Arbeitskräfte ausführen lässt.
Im Betrieb wird Luft unter Druck durch die seit liche Zuleitung 9 in die Ringkammer 8 im Gehäuse 1 geleitet, von wo sie durch den sich verjüngenden Ringraum 22 auf die Spitze der Nadel 4 strömt, wäh rend gleichzeitig ihre Geschwindigkeit zufolge des ab nehmenden Durchströmprofils ansteigt. Zwischen ,dem abgeflachten Ende 10 der Nadel und dem Innen ende 18 des Garnauslasses 17 wird beim Einströmen ,des Fluids von allen Abschnitten des konischen Ring raums eine Turbulenzzone 23 erzeugt, und das Fluid strömt dann durch den Auslass 17 nach aussen.
Aus dem Nadelkanal 5 gelangt das Garn in die Turbu- lenzzone 23, wo es kräftig herumgewirbelt wird, wo nach es zusammen mit der Druckluft durch den Auslass 17 entweicht. Unmittelbar nach seinem Aus tritt aus dem Auslass 17 wird .das Garn durch seitli ches Abziehen aus dem Luftstrom entfernt.
Es ist wichtig, dass :der Apparat solche Abmessungen auf weist, dass die benützte Luft oder anderes kompres- sibles Fluid beim ersten Auftreffen auf das Garn in der Turbulenzzone 23 eine Geschwindigkeit annimmt, die wenigstens gleich der halben .Schallgeschwindigkeit, vorzugsweise gleich dieser ist, und dass die Quer schnittsfläehe des Auslasses 17 genügend gross ist, um den Gegendruck im Garnkanal 5 möglichst klein zu halten,
ohne aber die Geschwindigkeit des Garn fadens in der Turbulenzzone wesentlich zu verrin gern.
Der dargestellte Apparat ist insbesondere geeignet zum Durchführen des Aufbauschverfahrens gemäss den beiden amerikanischen Patenten Nr. 2 783 609 und Nr. 2 869 967 von Breen, speziell zum Behan deln von Glasgarnen oder zum gleichzeitigen Behan deln oder Kombinieren von mehreren Garnenden zwecks Hervorbringens zusammengesetzter Garner zeugnisse mit speziellen ästhetischen Merkmalen zu sätzlich zum aufgebauschten Volumen.
Es ist eine der wichtigen und überraschenden Eigenschaften des Ap parates, dass gleichmässigere aufgebauschte Garnpro dukte sowohl aus synthetischen wie auch Glasfäden hergestellt werden können, als bis anhin möglich war.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des Apparates ist, dass er verschiedenen Bedienungspersonen er laubt, aufgebauschte Garnprodukte mit denselben weitgehend gleichmässigen Eigenschaften zu erzeugen. Der Grund dazu ist, dass die Düse nur eine einzige Einstellung aufweist, die nur auf den effektiven Luft durchsatz einreguliert werden kann.
Beiden bis an- hin bekannten Fluidbehandlungsapparaten sind ge wöhnlich mehrere Einstellungen möglich und erfor derlich und konnten nur von einem gelernten Opera teur nach Untersuchung der erzeugten Garnprodukte und nach einer Bewertung der Qualität und Gleich mässigkeit des Volumens und anderer Charakteristika des Produktes vorgenommen werden.
Da nun aber keine zwei Operateure, und seien sie noch so ge schickt und geübt, die Garnprodukt-Charakteristika genau gleich bewerteten, und da der Apparat zum Fluidbehandeln nicht genau eingestellt werden konnte, variierte die Qualität von aufgebauschten Garnpro dukten bei den bis anhin bekannten Apparaten: we sentlich von Operateur zu Operateur, Maschine zu :Maschine, und von einem Behandlungsort zum an dern. Der dargestellte Apparat behebt diesen übel stand.
Die absoluten und relativen Abmessungen des Garneinlasskanals 5 und des Auslasskanals 17 kön nen in einem ziemlich weiten Bereich variiert werden, aber der Kanal 17 muss den grösseren Durchmesser aufweisen. Eine der vorteilhaften Eigenschaften des Apparates ist .der Wirkungsgrad :beim Aufbereiten einer grossen Zahl von unterschiedlichen Garnnum mern, ohne dass eine Änderung in den Abmessungen notwendig wäre. So können z.
B. bei einem Garn einlasskanaldurchmesser an der Düse von 0,71 mm, Garne mit einem Denier von etwa 80 bis<B>1300</B> oder mehr leicht verarbeitet werden unter Verwendung eines Auslasskanaldurchmessers von 1,4 mm.
Ein Garneinlassdurchmesser an der Düse von 1 mm und einem Auslassdurchmesser von 1,75 mm ,eignet sich zum Verarbeiten von Garnen mit einem Demer von etwa l000-5000 und insbesondere für Glasfasergar- nen oder Vermischen von zwei oder mehr syntheti schen organischen Fadengarnen. Im allgemeinen be trägt der Zwischenraum zwischen dem Nadelende und dem Eintrittsende 18 :des Auslasskanals 17 etwa 0,2 bis 0,5 mm.
Die Charakteristika des Garnproduktes werden gewöhnlich verschlechtert, wenn diese letz teren Grenzen überschritten werden. Die Breite des konischen die Nadelspitze umgebenden Ringraums 22 ist vorzugsweise durchgehend dieselbe, und ein Ringraum mit einem minimalen Durchmesser von 3,6 mm und einem maximalen Durchmesser von 5,6 mm eignet sich zum Verarbeiten der misten Garne,
da damit in der Turbulenzzone 23 eine Ge schwindigkeit der Druckluft von wenigstens halber Schallgeschwindigkeit und bisweilen überschallge- schwindigkeit erreicht wird, je nach den andern Cha- rakterlstika des Apparates, wodurch das Garnauf- bauschverfahren ausserordentlich wirkungsvoll gestal tet wird vom Standpunkt eines wirtschaftlichen Luft verbrauchs und Garnausstosses,
während gleichzeitig ein ungewöhnlich gleichmässiges Produkt erzeugt wird vom Standpunkt der Grösse der Schleifen und Wirbel im ganzen aufgebauschten Garnprodukt.
Natürlich kann ein spezieller Fluidbehandlungs- apparat mit gewissen ausgewählten Innenabmessungen wegen seines besondern Wirkungsgrades für ein .gege benes Garn und seiner Wirtschaftlichkeit in bezug auf Druckluftverbrauch, Herstellungskosten oder anderer Faktoren gewählt werden. Apparate, bei denen die erläuterten Prinzipien angewendet werden, die aber in ihrer Gestalt etwas verschieden sind, sind für den Fachmann offensichtlich zu erkennen. So kann z. B.
bei :einer solchen Variante der die beiden ringförmi gen, konischen durch einen zylindrischen Ringteil voneinander getrennten Abschnitte aufweisende Ring- raum 22 ersetzt werden durch zwei aneinandersto- ssende konische Abschnitte, wodurch der zylindrische Ringteil ausgeschaltet wird. Ebenso wäre :
eine Vor richtung mit drei unmittelbar aufeinanderfolgenden, ringförmigen, konischen Abschnitten um die Nadel spitze oder schliesslich mit beliebig vielen solchen Abschnitten, von denen jeweils zwei durch einen zylindrischen Ringteil voneinander getrennt sind, durchaus möglich.
In :einer anderen bevorzugten -Ausführungsform kann um die Nadelspitze ein einziger ringförmiger konischer Abschnitt verwendet und so der praktisch zylindrische Teil des Ringes 22 vermieden werden, so :dass bei der Fabrikation eine leichtere Handhabung :erreicht wird. Bei dieser Ausführungsform ist die konische Ringkammer bei 11, die nach der Zeich nung von der konischen Schulter 13 und dem koni schen Abschnitt 20 begrenzt ist, weggelassen.
Wo eine solche Anordnung verwendet wird, sollten die Scheitelwinkel 14A und 19A der verbleibenden koni schen Schulter 14 und :des konischen Abschnittes 19 weniger als 10 auseinanderliegen, und die Breite der ringförmigen Kammer um die konische Spitze der Nadel ist dann über die ganze Länge :der Nadel spitze zumindest angenähert die gleiche, so dass eine einheitliche Durchlass- oder Zumesswirkung an allen Seiten :des .Garnbündels sichergestellt wird. Der be vorzugte Bereich für :
den Scheitelwinkel 14A :dieser Ausführungsform ist<B>105</B> bis 135 und der zumeist gewählte Wert 120 .
Der Apparat nach :der Zeichnung wird aber be sonders :bevorzugt, da er unter normalen Betriebs bedingungen ein :durchwegs gleichmässigeres aufge bauschtes Produkt ergibt, und zwar bei hohem Garn durchsatz und wirtschaftlicherem Druckluftverbrauch, als andere Apparate dieses Typs.
Der Apparat kann verwendet werden zum Kräu- seln und Aufbauschen von ;irgendwelchem natürli- chen oder synthetischen Fadenmaterial. Gewisse ther moplastische oder warmverformbare Materialien wie Polyamide, z. B. Poly(epsilon Kaproamid), Poly(hexa- methylen Adipamid); Zelluloseester, Polyester, z. B.
Polyäthylen-Terephtalat, Poly(hexahydro-p-xylylen- Terephthalate) usw.; Polyvinyle und Polyakryle, z. B. Polyäthylen und Polyakrylnitril, sowie Kopolymere derselben, sind besonders geeignet zum Gewinnen der oben beschriebenen gleichmässig aufgebauschten Pro dukte. Obschon das bevorzugte Material kontinuier- liche Fäden ist, kann das Verfahren ebensogut auch mit Stapelgarnen durchgeführt werden.
Beide Arten von Material können an aufgebauschte Garne und weiter in Gewebe mit verbessertem Volumen, besserer Deckkraft (Opazität) und besserem Griff verarbeitet werden. Dieser Apparat ist nützlich sowohl für Einfaden- garne in Textildeniers als auch für die schwereren Teppich- und industriellen Garngrössen, sei es einzeln oder kombiniert in der Form eines schweren Wergs.
Sowohl Feingarne als auch schwere Stapelgarne kön- neu sowohl einfach als auch mehrfach sein. Bei den synthetischen Materialien sind das Verfahren und das Produkt auch nicht auf irgendeine spezielle Art von Fadenquerschnitt beschränkt. Letzterer kann kreuz- Y-Delta-bandkugelförmig usw. sein. Alle diese ver schiedenen Querschnittsformen können wenigstens so gut wie runde Fäden behandelt werden und bewirken gewöhnlich ein noch grösseres aufgebauschtes Volu men als runde Fäden.
Durch geeignete Konstruktion der Düse und geeignetes Verfahren können Mehrfach enden von Garn entweder in der Form von Kettü- chern, Bändern oder dergleichen aufgearbeitet wer den.
Bei Verwendung des Apparates wird Garn bei 6 im überschuss in ,den Einlasskanal ,5 eingeführt, wo bei der überschuss vom Charakter des Garns sowie den im Produkt gewünschten speziellen Eigenschaften abhängt. Wird der Apparat benützt zum Vereinigen und Aufbauschen von zwei oder mehr Garnen, so kann eines oder beide mit überschuss in den Apparat eingegeben werden.
Werden beide im überschuss zu geführt, so kann der überschuss beim einen der gleiche oder auch verschieden sein wie derjenige des andern. Es wurden L7berschüsse bis zu 400ö mit gutem Wir- kungsgrad verwertet.
Obschon in obiger Spezialbeschreibung Luft als Betriebsmittel dargelegt ist, kann auch Dampf oder irgendein anderes kompressibles Fluid benützt wer den. Durekluft wird wegen ihrer niedrigen Geste hungskosten und Bequemlichkeit vorgezogen.
Die Gestalt und die begleitenden Eigenschaften des mit dem vorliegenden Apparat produzierten Garns hängen zum Teil von der Menge und der Ge schwindigkeit der Luft, den Charaktersistika des Ap parates, der Garngeschwindigkeit und den zu behan delnden Garnfasern ab. Für optimales Aufbauschen müssen die Apparatperimeter sorgfältig bestimmt wer den.
Der Durchmesser des Garneinlasses 5 sowie der jenige des Garnauslasses 17 hängen von der Art und .dem Demer des aufzubereitenderdGarns ab. Der Garneinlass 5 .sollte gerade gross genug ,sein, um dem Garn einen Durchgang mit minimalem Reibungswi derstand zu bieten, und doch wieder klein genug an der Düse 24, um den Rückstau oder Rückfluss von Luft aus der Ringkammer .durch .diesen Garneinlass möglichst zu verringern.
Der -Durchmesser des Aus lasskanals 17 muss gross genug sein, um dem gekräu selten Garn den Durchgang zusammen mit .der Druck luft zu ermöglichen, ohne dass das Garnbündel un zulässig gespannt wird, und ohne die Dosierwirkung der konischen, die Nadelspitze umgebenden Ringkam mer wesentlich zu verringern.
Die wirkungsvolle Aufbauschaktion dieses Appa rates beruht offensichtlich auf der .Aktion des mit hoher Geschwindigkeit strömenden Fluids auf .die ,einzelnen Garnfäden, wenn,das Garn sich durch die Turbulenzzone an der Spitze der Garneinlassnadel bewegt.
Es scheint, dass das Garn zufolge der Ein wirkung des Fluids in der Turbulenzzone geöffnet wird, und dass die Einzelfäden im Garnbündel einzeln herumgepeitscht und blindlings verdreht werden, so dass sie ineinander verwickelt und mit benachbarten Fäden zusammengeschlossen werden, während sie gleichzeitig und ,gleichmässig durch das Garnbündel in Schleifen und Wirbel gelegt werden zwecks Her vorrufens der gewünschten Aufbauschwirkung. Of fensichtlich wird auch ein Fluidwirbel gebildet,
so dass zusätzlich zu den .Schleifeneigenschaften im Garn produkt und der individuellen Verdrehung, dem Ver ketten und Verhaken von Fasern innerhalb des Garn bündels, letzteres selbst eine abwechselnde Verdreh- konfiguration annimmt, die im Garn verbleibt, nach dem dieses aus dem Apparat entfernt wird.
Es ist ,ganz gut möglich, dass es gerade dieses Verketten und Ineinanderhaken der Garnfasern im Bündel ist, das .diesen Apparat .besonders geeignet macht zum Auf bauschen von Glasfasergarnen, da beim Verarbeiten eines solchen ein kompakter Garnbündel erzeugt wird, das kohärent und in derselben Art und Weise wie ein einheitlicher Strang weiterverarbeitbar ist.
Bis anhin bekannte Apparate zum Aufbauschen von Gar nen mittels Fluädbehandlung waren unwirksam zum Behandeln von Glasfasergarnen, da das resultierende Produkt gewöhnlich weder kohärent noch einheitlich war. Zufolge der vom Apparat erzeugten vereinigen den Einwirkungen kann das zugeführte Garn ver- drillt oder entdreht werden, und das Produkt kann offenbar verdreht oder entdreht sein, wie gewünscht.
Wo dem Apparat ein unverdrehtes Garn zugeführt wird, ist das Produkt ,ein aufgebauschtes Garn, in dem die Fäden nicht nur durchwegs gleichmässig in Schleifen gelegt, sondern auch miteinander verkettet und verhakt sind, und dieses Produkt muss dann zur weiteren Verarbeitung nicht mehr verdreht werden.
<I>Beispiel 1</I> Mit dem Fluidbehandlungsapparat nach der Zeichnung, mit einem Garneinlassdurchmesser von 0,7 mm und .einem Garnauslassdurchmesser von 1,4 mm, wurden drei Glasfasergarne (150 1/01Z) mit einer Geschwindigkeit von 31 m pro Minute, und gleichzeitig eine vierte Glasfaser (150 1/01Z) mit einer solchen von 64 m in der Minute in die Düse eingeführt. Die zugeführte Luft stand unter einem Druck von 4,2 atü.
Das aufgebauschte, aus der Düse kommende Mischgarn wurde mit einer Geschwindig keit von 27 m in .der Minute aufgewickelt, indem es aus .dem die Düse verlassenden Luftstrom her ausgezogen wurde. Dieses Garnerzeugnis war ein Boucld.
<I>Beispiel 2</I> Unter Benützung der Düse gemäss Beispiel 1 wur den drei Litzen von Glasfasergarn (150 1/01Z) mit einerGeschwindigkeit von 91m pro Minute in die Düse eingeführt und mit 82 m pro Minute aufgewik- kelt. Der Luftdruck betrug 4,9 atü. Auch dieses Garn war ein Boucle.
<I>Beispiel 3</I> Zwei Garne, das eine ein 150-40-O Blauazetatgarn und das andere ein 150-40-0 Rotazetatgarn, wurden gleichzeitig in die Düse nach .Beispiel 1 mit einer Geschwindigkeit von 46 m pro Minute eingeführt und mit .37 m pro Minute aufgewickelt. Der benützte Luftdruck war 2,8 atü.
Das Garnprodukt war eine homogene Mischung der beiden aufgebauschten Blau- und Rotazetatgarne von durchgehend gleichmässigem Volumen zufolge der gleichförmigen Anordnung von Schleifen und Wirbeln durch das ganze Garnprodukt bündel.
<I>Beispiel 4</I> Ein 140-68-12Z Nylongarn wurde mit einer Ge schwindigkeit von 32 m pro Minute in die Düse nach Beispiel 1 eingeführt, zusammen mit zwei Ef fektgarnen, nämlich einem 300-80-5Z Blau- und einem 100-80-5Z Rotazetatgarn, bei einer Geschwin digkeit von 120 m pro .Minute. Das aufgebauschte Produkt wurde aus dem Strahl herausgenommen und mit 28 m pro Minute aufgewickelt. Druckluft wurde unter einem Druck von 3,5 atü an die Düse geliefert. Das Erzeugnis war ein chenilleartiges Garn mit einem Nylonkern und einer Azetateffekt-Komponente.