Passagier-Flugzeug Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Flugzeugkatastrophen durch den Einsatz von Fall schirmen nach Möglichkeit zu verhindern. Zu diesem Zwecke betrifft die Erfindung ein Passagier- Flugzeug (worunter im allgemeinen Sinne dieses Wortes auch ein Truppen-Transportflugzeug zu verstehen ist), das sich dadurch kennzeichnet, dass die Passagierkabine desselben eine selbsttragende, mit Längsführungen versehene Einheit bildet, die eine von hinten der auf dem mit Gegenführungen versehenen Flugzeugrumpf aufgeschobene Lage einnimmt, in der sie lösbar ge sichert ist und an der zusammengelegte, normalerweise von beweglich angeordneten Teilen der äusseren Ver schalung der Passagierkabine überdeckte Fallschirme befestigt sind, die im Katastrophenfalle durch Frei legen derselben zum Einsatz gebracht werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Pas- sagier-Flugzeuges sind am unteren Teil der Passagier kabine Druckluftbehälter vorgesehen, die normaler weise geschlossene Auslassventile aufweisen, an die aufblasbare Hüllen angeschlossen sind. Diese Aus- lassventile sind dabei automatisch betätigbar in dem Sinne, dass, sobald sich die Passagierkabine vom Flugzeugrumpf loslöst, diese Auslassventile geöffnet und die Hüllen aufgeblasen werden, um der sich dank der geöffneten Fallschirme schwebend absetzenden Passagierkabine bei der Landung als Luftpolster bzw. beim Wassern als Schwimmer zu dienen.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veran schaulicht.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Passagier-Flug- zeuges nach dem ersten Ausführungsbeispiel in start bereitem Zustand; Fig. 2 und 3 sind ähnliche Seitenansichten dieses Flugzeuges im Notzustand des Flugzeuges; Fig. 4 ist ein in einem grösseren Massstab ge- zeichneter Querschnitt dieses Flugzeuges nach der Linie IV-IV in Fig. 5;
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht dieses Flug zeuges, dessen Passagierkabine sich vom Flugzeug rumpf vollständig losgelöst hat und mittels Fallschir men abgesetzt wird, und Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Passagier-Flug- zeuges nach dem zweiten Ausführungsbeispiel.
Das Passagier-Flugzeug nach Fig. 1- 5 hat eine Passagierkabine a, die eine selbsttragende Einheit bildet. Unten an dieser Kabine sind seitliche Längs führungen in Form von mit ihren Schenkeln nach aussen gerichteten U-Profilen b (Siehe Fig. 4) vorge sehen, die mittels dreieckförmigen Blechtraversen c gegenseitig verstrebt sind. Diese Kabine, a ist von hinten her auf den mit Gegenführungen versehenen Flugzeugrumpf d aufgeschoben und ist mittels hier nicht gezeigten Verriegelungsorganen in ihrer aufge schobenen Lage gesichert.
Die Kabine a schliesst sich mit ihrem Vorderende in aerodynamisch einwandfreier Weise an die mit dem Flugzeugrumpf zu einer Ein heit zusammengebaute Pilotenkabine e an, von der aus mittels eines Handhebels f:' (Fig. 2) eine Steuer einrichtung entsichert werden kann, deren Aufgabe weiter unten beschrieben ist.
Im oberen Teil der Passagierkabine a ist ein in der Längsrichtung derselben sich erstreckender Raum vorhanden, in welchem zwei Gruppen von zusammen gelegten Fallschirmen untergebracht sind. Dieser Raum ist normalerweise von schwenkbar angeordneten Tei len al. (siehe Fig. 4) der äusseren Kabinenverschalung zugedeckt. Im Schliesszustand sind diese beiden, ent gegen der Wirkung von Federn gegeneinander ge klappten Teile a1 ebenfalls gesichert.
Die beiden Fall schirmgruppen bestehen beispielsweise aus zwei, eine Kette bildende Fallschirme g, wobei die eine Fall schirmkette am vorderen Endteil der Passagierkabine a und die andere weiter hinten an dieser letzteren befestigt ist.
In dem die Quertraversen c umfassenden Unter gestell der Passagierkabine a sind Druckluftbehälter (nicht gezeigt) gelagert, die Auslassventile aufweisen, an die aufblasbare Hüllen h (Fig. 4) angeschlossen sind.
Die oben erwähnte Steuereinrichtung dient dazu, die beiden Klappteile a1 der Passagierkabine a zu entsichern, damit sie sich unter dem Einfluss der auf sie einwirkenden Federn öffnen. Sie wird von einem in dieser Kabine befindlichen Betätigungshebel f2 aus bedient, der jedoch nur verstellt werden kann, nach dem er hierzu vom Handhebel f2 aus entsichert wor den ist.
Im Katastrophenfalle hat sich der Pilot des Flug zeuges wie folgt zu verhalten: Nachdem er den Handhebel f1 betätigt hat, um den Steuerhebel f2 zu entsichern, flüchtet er sich mit der Mannschaft in die Passagierkabine a, die er vorne abschliesst. Dann betätigt er den Steuerhebel f2, um durch Vermittlung der Steuereinrichtung, zu der dieser Hebel f2 gehört, das Aufklappen der Schwenkteile a1 (siehe Fig. 4) zu veranlassen. Im gleichen Augenblick werden die Fallschirme unter Federwirkung nach aussen geschleudert. Diese entfalten sich und üben ruckartig einen Zug nach hinten auf die Kabine a aus.
Dadurch findet eine selbsttätige Entriegelung der die Passagierkabine in ihrer aufgeschobenen Lage @sichern- den Verriegelungsorgane statt, so dass durch eine relative Verschiebung mit Höchstgeschwindigkeit zwi schen Flugzeugrumpf d und Kabine a in Richtung der Längsführungen derselben eine blitzschnelle Tren nung dieser beiden Teile a und d stattfindet. Die Passagierkabine a hängt nun an den Fallschirmen g und wird schwebend abgesetzt.
Anlässlich der relativen Verschiebungsbewegung zwischen Flugzeugrumpf und Kabine sind auch die Auslassventile der Druckluftbehälter in selbsttätiger Weise geöffnet und die Hüllen h aufgeblasen worden, die nun der sich schwebend absetzenden Passagier kabine als Landepolster dienen bzw. als Schwimmer, wenn sich die Kabine auf Wasser absetzt, wie in Fig. 4 angenommen ist.
Gegebenenfalls könnte die oben beschriebene Ein richtung des Flugzeuges auch so ausgebildet sein, dass die Verriegelungsorgane der Kabine a nicht auto matisch durch die zum Einsatz gelangenden Fallschir me herbeigeführt wird, sondern erst beim Betätigen besonderer, hierfür vorgesehener Mittel. Dadurch wäre es möglich, die Fallschirme bei einem schlechten Start des Flugzeuges, das sich aus irgend einem Grun de nicht vom Boden abhebt, sofort als Bremsen zu verwenden, um das Flugzeug abzubremsen und eine Katastrophe möglichst abzuwenden.
In Fig. 6 ist ein Passagier-Flugzeug gezeigt, bei dem die Passagierkabine m anstatt oben am Flug zeugrumpf n unten an demselben angeordnet ist, im übrigen aber auch wieder eine aufgeschobene Lage einnimmt, in der sie normalerweise gesichert ist. Bei dieser Ausführung drängt sich auch eine andere Anordnung der Fallschirme auf, die hier zweckmässi- gerweise in auf beiden Seiten der Passagierkabine a vorgesehenen, auch wieder mittels Klappteilen zuge deckten Räumen untergebracht wären.