Einrichtung zur wahlweisen Entnahme von auf einem laufenden Förderband befindlichem Stückgut
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur wahlweisen Entnahme von auf einem laufenden Förderband befindlichem Stückgut an vorbestimmten Stellen und Weiterbeförderung des entnommenen Gutes in einer quer zum Förderband verlaufenden Richtung an je einen neben dem Förderband befindlichen Ab stellplatz.
Die Einrichtung ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass dem Förderband an jeder Entnahmestelle eine nach dem betreffenden Abstellplatz führende, schräg nach unten verlaufende Rutsche zugeordnet und relativ zur För derbandlaufrichtung unmittelbar hinter dieser Entnahmstelle eine winkelrecht zur Förderbandebene verlaufende Schwenkachse für einen Ablenkhebel angeordnet sind, der von einer neben dem Förderband liegenden Ruhestellung in eine über dem Förderband befindliche Ablenkstellung schwenkbar ist, in der er derart schräg zur Förderbandlängsrichtung verläuft dass das auf dem Förderband an der betreffenden Entnahmestelle anlangende Stückgut durch den Hebel auf die Rutsche zu abgelenkt wird und auf diesel an den Ab stellplatz gleitet,
wobei Mittel zur Uberführung des Ablenkhebels von der einen in die andere Endstellung vorgesehen sind. Damit lässt sich in einfacher Weise das geförderte Stückgut wahlweise auf die jeweils zu beschickenden Abstellplätze dirigieren, indem jeweils der betreffende Ablenkhebel in die Ablenkstellung gebracht und nach erfolgter Überführung des Stückgutes auf den betreffenden Abstellplatz wieder zurückgeschwenkt wird. Die Einrichtung eignet sich besonders für die Beschickung einer Reihe von Arbeitsplätzen, welche in Abständen neben dem Förderband liegen, mit dem zu verarbeitenden Material, welches z. B. in je einem Kasten oder Korb untergebracht ist, so dass diese Kästen bzw. Körbe als die zu befördernden Stückgüter dienen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt einen Grundriss.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie II-If in Fig. 1 in grössenem Massstab.
Fig. 3 zeigt den diesbezüglichen Grundriss bei entferntem Abstellblech.
Fig. 4 zeigt das elektrische Schaltschema.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist ein endloses Förderband mit dem oberen waagrechten Trum 1 auf einem tischförmigen Blechgestell 2 gleitend gelagert, wobei das Band an den Enden in üblicher Weise über Umlenkrollen geführt ist und mit dem unteren Trum über Tragrollen 3 zurückgeführt ist. Das Trum 1 bewegt sich in der mit dem Pfeil 4 angedeuteten Richtung und wird am linksseitigen Ende mittels eines in gleicher Höhe befindlichen Tisches 5 mit Stückgut, z. B. in Form von Kästen oder Körben, beschickt.
Neben dem Förderband sind auf beiden Seiten Ar beitsplätze in Abständen hintereinander angeordnet und je einer Entnahmestelle des Förderbandes zugeordnet, an welchen das jeweilige Stückgut vom Band entnommen und quer zu dessen Längsrichtung an einen neben dem Förderband befindlichen Abstellplatz gebracht wird. Die Entnahmestellen und Abstellplätze sind gleichmässig gegeneinander versetzt, abwechselnd auf der gegenüberliegenden Seite des Förderbandes angeordnet und bestehen aus je einer nach dem betreffenden Arbeitsplatz führenden, schräg nach unten verlaufenden Rutsche 6, von denen in Fig. 1 lediglich drei dargestellt sind.
Relativ zur Laufrichtung 4 hinter jeder Entnahmestelle ist neben dem Blechgestell 2 je eine winkelrecht zur Tischplatte stehende Welle 7 drehbar gelagert und durch eine entsprechende Bohrung der aus einem Blech bestehenden Rutsche 6 hindurchgeführt. Am oberen Ende einer jeden Welle 7 sitzt ein waagrechter Hebel 8, und zwar in einer solchen Höhe, dass der Hebel 8 um ein vorbestimmtes Mass höher liegt als das Bandtrum 1. Der Hebel 8 kann von einer neben dem Förderband liegenden Ruhestellung in eine das Förderband überquerende Ablenkstellung geschwenkt werden.
Bei den beiden ersten in Fig. 1 in ausgezogenen Linien dargestellten Stellungen handelt es sich um die Ruhestellung, wogegen die Ablenkstellung mit strichpunktierten Linien dargestellt ist, im Gegensatz zur dritten Entnahmestelle, in welcher der Hebel in ausgezogenen Linien in der Ablenkstellung angeordnet ist. In dieser liegt er an einem vertikalen Anschlagstab 9 an, welcher den Schwenkwinkel begrenzt und am Tischgestell starr befestigt ist. Der Stab 9 liegt, bezogen auf die Bewegungsrichtung 4, hinter dem Hebel 8. In der Ablenkstellung liegt der Hebel 8 derart schräg zur Laufrichtung 4, dass das auf dem Förderband bewegte Gut an der betreffenden Entnahmestelle gemäss Fig. 1, also an der dritten Entnahmestelle, durch den Hebel 8 auf die zugeordnete Rutsche 6 abgelenkt wird und auf dieser unter dem Eigengewicht an den Abstellplatz gleitet.
Gegen ein weiteres Abrutschen ist es durch den nach oben abgewinkelten Randteil 10 der Rutsche gesichert.
Gemäss den Fig. 2 und 3 ist eine jede Welle 7 unterhalb der Rutsche 6 mit einem zum Hebel 8 parallelen Hebel 11 versehen, an dessen freiem Ende eine Zugfeder 12 angelenkt ist, die anderenends an der Rutsche 6 verankert ist. Die Feder hat die Tendenz, den Ablenkhebel 8 in die Ruhestellung zu bewegen, in welcher er durch einen nicht dargestellten Anschlag gegen Weiterbewegung gesichert ist. An der Welle 7 greift ferner ein lediglich in Fig. 3 dargestellter Hebel 13 an, an dessen freiem Ende eine Zugstange 14 angelenkt ist, deren freies Ende in ein nur schematisch angedeutetes Solenoid S hineinragt, das am anderen Ende mittels eines Bolzens gelenkig an der Rutsche verankert ist.
Im unteren Teil einer jeden Rutsche 6 ist, wie aus Fig. 1 an der dritten Rutsche und in Fig. 2 dargestellt ist, das Rutschblech mit einer Durchbrechung versehen, durch welche ein Zapfen 15 von der Unterseite aus hindurchgeführt ist. Dieser Zapfen ist am oberen Ende kugelig abgerundet und am unteren Teil mit einem Bund versehen, mit welchem er an der Innenseite des Rutschbleches in der in Fig. 2 dargestellten Lage satt anliegt. Der Zapfen
15 sitzt am einen Ende eines zweiarmigen Hebels 16, dessen anderes Ende mit einem elektrischen Schalter
17 zusammenarbeitet, dergestalt, dass bei gemäss Fig. 2 aus dem Rutschblech herausragender Lage des Zapfens 15 der Schalter 6 geöffnet ist.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, liegt der Schalter 6 in einem Kontrollstromkreis, in welchem sich eine
Signallampe 18 befindet. Der Stromkreis ist an die Stromschienen 19 angeschlossen, an denen ebenfalls der Antriebsstromkreis für den Ablenkhebel 8 angeschlossen ist. An diesem befindet sich ein Schaltkontakt 20, der mit dem beweglichen Kontakt des Schalters 6 derart gekuppelt ist, dass beide Kontakte gleichläufig schwenkbar sind und somit in der in Fig. 4 dargestellten, der Fig. 2 entsprechenden Stellung den betreffenden Stromkreis offen halten. Im Antriebsstromkreis liegt ferner das Solenoid S, ausserdem ein Handschalter 21. Dieser ist durch eine Leitung 22 überbrückt, in welcher sich ein Schaltkontakt 23 befindet. Dieser bildet den Anker eines Magneten 24, der im Antriebsstromkreis liegt.
Zur Steuerung der Bedienung sämtlicher Arbeitsplätze von einer einzigen Stelle aus ist am Tisch 5 beidenends je eine Schalttafel 25 bzw. 26 angeordnet, an welcher für die auf der betreffenden Bandseite befindlichen Rutscheablenkhebelaggregate mit geringem Abstand nebeneinander der Handschalter 21 und die Kontrollampe 18 angeordnet sind, wie in Fig. 1 für die zweite Entnahmestelle auf der rechten Seite des Bandes, bezogen auf die Laufrichtung 4, angedeutet ist.
Wie in Fig. 1 angedeutet ist, sind die ersten beiden Rutschen 6 mit je einem Stückgut 27 bzw.
28 besetzt, wogegen die nächste Rutsche frei ist.
Infolgedessen ist an dieser Stelle der Zapfen 15 frei und ragt daher unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Feder aus dem Rutschenblech heraus.
Das hat zur Folge, dass der Schalterkontakt 20 des Kontrollstromkreises geschlossen ist und damit auch zwangläufig der Schalterkontakt 20 des Arbeitsstromkreises. Die Signallampe 18 leuchtet daher zweckmässig in rotem Licht auf. Soll nun der betreffende Abstellplatz auf der Rutsche 6 besetzt werden, dann betätigt der Bedienende den betreffenden Schalter 21 durch Niederdrücken des in Fig. 1 auf der Schalttafel 26 mit 21 bezeichneten Knopfes.
Dadurch wird der Arbeitsstromkreis geschlossen und dadurch das Solenoid S erregt. Gleichzeitig erhält der Magnet 24 Strom und schliesst daher den Schalterkontakt 23, wodurch der Handschalter 21 überbrückt wird. Dieser kann daher durch Loslassen des Druckknopfes 21 an der Schalttafel 26 freigegeben werden und öffnet sich unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Feder. Die Erregung des Solenoids S hat ein Schwenken des Ablenkhebels 8 in die in Fig. 1 an der betreffenden Entnahmestelle in ausgezogenen Linien dargestellte Schräglage zur Folge. Erreicht nun das Stückgut 29, welches nach Betätigen des Knopfes 21 an der Aufgabestelle auf das Förderbandtrum 1 aufgesetzt wurde, den Hebel 8, dann wird es durch diesen infolge der Schräglage unter Kippen im Gegenuhrzeigersinn nach der betreffenden Rutsche 6 abgelenkt und gleitet über diesen hinunter.
Hierbei betätigt sie den Zapfen 15 und damit den Schalter 17 im Sinne des Öffnens beider Stromkreise. Die betreffende Signallampe 18 erlöscht daher am Schaltbrett 26. Ferner wird der Antriebsstromkreis geöffnet, wodurch auch der Schal ter 24 stromlos wird und den Schalterkontakt 23 freigibt. Dieser wird mittels einer Feder in die Offenlage geschwenkt. Das Solenoid S wird stromlos und gibt den betreffenden Ablenkhebel S frei, dieser wird durch die Feder 12 in die Ruhelage zurückgeschwenkt und gibt dadurch das Förderband frei.
Wird von dem am betreffenden Ab stellplatz Arbeitenden das Stückgut 29 vom Abstellplatz abgehoben, dann geht selbsttätig der betreffende Schalter 17 wieder in die Schliesslage, wodurch die Lampe
18 am Schaltbrett 26 wieder aufleuchtet.
Analog verhält es sich mit der Bedienung der übrigen Arbeitsplätze auf der einen oder anderen Bandseite, indem jeweils das entsprechende Schaltbrett 25 bzw. 26 an die Reihe kommt.
Die Stückgutbehälter werden nach Entleeren an den betreffenden Arbeitsplätzen auf das untere Förderbandtrum aufgesetzt und durch dieses an die Aufgabestelle beim Tisch 5 zurückgeführt. Statt dessen kann zum Zurückführen auch ein besonderes Förderband Verwendung finden.
Ein besonderer Rückförderer hat den Vorteil, dass die zurückzuführenden leeren Stückgutbehälter bis zur Aufgabestelle zurücktransportiert werden können und an dieser Stelle ohne weiteres in der Förderrichtung abnehmbar sind, was z. B. bei Verwendung eines unteren Förderbandtrums nicht möglich ist, ausserdem kann es bei letzterem zu Verklemmungen führen, wenn das Rückfördergut nicht rechtzeitig vom Trum abgenommen wird. Der Rückförderer kann am Abgabeort durch einen Satz leerer Rollen verlängert werden, auf denen das Rückfördergut selbsttätig vom Förderbandtrum abgesetzt wird.
Nachfolgende Rückfördergüter stossen dann das abgenützte Gut weiter vor, so dass an dieser Stelle immer einzelne leere Behälter in Reserve stehen.
Zweckmässig wird ferner beiderseits neben dem Rückförderer, meistens angenähert in gleicher Höhe desselben, je eine Tischplatte angeordnet. Auf dieser können neben den einzelnen Arbeitsplätzen ein oder mehrere Stückgutbehälter in Reserve abgestellt werden. Ausserdem ist es möglich, auf diesen Tischplatten grössere Reserven von in den Behältern befindlichem Stückgut für das gruppenweise Bearbeiten der darin befindlichen Stückgüter abzusetzen. In solchen Fällen werden dann die mit dem betreffenden zu bearbeitenden Stückgut versehenen Behälter je nach dem ersten Platz einer Gruppe befördert und dort automatisch auf den betreffenden Ab stellplatz befördert.
Von hier wird vom betreffenden Arbeiter bei Bedarf abgenommen und das darin befindliche Stückgut in der ersten Etappe bearbeitet und wieder in den Behälter gebracht, der auf der Tischplatte neben dem Arbeitsplatz angeordnet ist bzw. nach erfolgtem Füllen dort wieder abgesetzt wird. Alsdann wird er zum nächstfolgenden Arbeitsplatz auf der Tischplatte von Hand verschoben und dort vom betreffenden Arbeiter abgenommen usw. Am letzten Arbeitsplatz der betreffenden Gruppe wird dann der mit dem fertig bearbeitenden Gut versehene Behälter auf den Rückförderer aufgesetzt und gelangt dann zur Aufgabestelle zurück.