CH395385A - Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen

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CH395385A
CH395385A CH1007061A CH1007061A CH395385A CH 395385 A CH395385 A CH 395385A CH 1007061 A CH1007061 A CH 1007061A CH 1007061 A CH1007061 A CH 1007061A CH 395385 A CH395385 A CH 395385A
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Kraus Wilhelm Dr Jun
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B39/00Other azo dyes prepared by diazotising and coupling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung von     Azofarbstoffen       Der Zweck des     erfindungsgemässen        Verfahrens    ist die Herstellung von neuen     färberisch    brauchbaren       Azofarbstoffen,    die bei Vorhandensein von     komplexierbaren    Gruppen wie z. B. OH,     COOH        etc.    mit  metallabgebenden Mitteln in ihre     Metallkomplexe        übergeführt    werden     können.     



  Die Kondensation von     Dicyandiamid        mit        Acetessigester    in Gegenwart von basischen Kondensations  mitteln ist bekannt. Dabei entsteht     folgendes        heterocyclisches    Kondensationsprodukt:

    
EMI0001.0017     
  
    NH <SEP> <B>HGC2OCO</B> <SEP> N-C-OH
<tb>  NC-NH-C <SEP> + <SEP> CH2 <SEP> NC-NH-C <SEP> CH <SEP> + <SEP> <B>C2H50H</B> <SEP> + <SEP> H20
<tb>  OCCHs <SEP> 1 <SEP> @C-CHs
<tb>  NH<B>2</B>
<tb>  N-C=O
<tb>  1I <SEP> I
<tb>  NC-NH-C <SEP> CH2
<tb>  I <SEP> I
<tb>  N=C-CHs       Es wurde nun in äusserst überraschender Weise       gefunden,    dass das oben genannte     heterocyclische,     in wässrigen Alkalien lösliche Kondensationsprodukt  befähigt ist, in     alkalischem        Milieu,    z.

   B. in     Gegenwart     der     Hydroxyde    der Elemente Na und K, mit     Diazo-          nium-    und     Tetrazoniumverbindungen    unter Bildung  von     Azofarbstoffen    zu reagieren. Werden nach dem  erfindungsgemässen Verfahren     Diazonium-    oder Te-         trazoniumverbindungen    mit     komplexierbaren    Grup  pen wie z. B. OH,     COOH        etc.,    zur Reaktion gebracht,  so erhält man     komplexierbare        Azofarbstoffe.     



  Es     darf        mit        grösster        Wahrscheinlichkeit    angenom  men werden, dass die Kupplungsreaktionen mit dem  genannten     heterocyclischen        Kondensationsprodukt     wie folgt verlaufen:  
EMI0001.0041     
      R' = Rest der     Diazonium-    oder     Tetrazoniumver-          bindung    mit oder ohne     komplexierbare    Gruppen wie  z. B. OH,     COOH        etc.     



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren ist dadurch  gekennzeichnet, dass     Diazonium-    oder     Tetrazonium-          verbindungen    mit den     heterocyclischen    Kondensa  tionsprodukten, wie sie durch     Kondensation    von Ver  bindungen der Formel  
EMI0002.0013     
    wobei R einen aromatischen,     heterocyclischen,        cyclo-          aliphatischen,        aliphatischen    Rest, ferner die Reste  
EMI0002.0018     
         -NH-S02-Heterocyclus    bedeutet,

   mit     beta-Keto-          säureestern        erhältlich    sind, zur Reaktion gebracht  werden.  



  Somit können nach dem     erfindungsgemässen    Ver  fahren als passive Kupplungskomponenten z. B. die       heterocyclischen        Kondensationsprodukte    von     Dicyan-          diamid,        Dicyandiamidin        resp.    dessen Salzen wie z. B.

         Dicyandiamidinsulfat,        Benzamidin,        Acetamidin,        beta-          Naphthylamidin,        Tolenylamidin,        alpha-Furylamidin     mit     Acetessigester    oder     Benzoylessigester    Verwen  dung finden.  



  Es wurde     gefunden,    dass die nach dem     erfin-          dungsgemässen    Verfahren erhältlichen Kupplungs  produkte von     Tetrazoniumverbindungen    ohne was  serlöslichmachenden Gruppen     mit    dem eingangs  genannten     heterocyclischen    Kondensationsprodukt  (Struktur siehe b) nicht nur in Wasser unlöslich sind,  sondern auch in den üblichen organischen     Solventien     wie Alkohol, Eisessig,     Aceton,    Benzol,     Pyridin,        Di-          octylphthalat        unlöslich    sind.

   In     Dimethylformamid     sind sie nur sehr schlecht bis mässig löslich. Sie  besitzen     ferner    sehr hohe     Schmelzpunkte    (über  400 C). Es wurde ferner     gefunden,    dass die nach  dem     erfindungsgemässen    Verfahren erhältlichen  Kupplungsprodukte von     Diazoniumverbindungen    mit       wasserlöslichmachenden    Gruppen mit dem eingangs  genannten     heteroeyclischen        Kondensationsprodukt          (Struktur    siehe a)

   auch in nicht     metallisierter    Form  äusserst     ergiebig    und schnell in schwach saurer Lö  sung auf Wolle aufziehen. Je nach der Natur der  aktiven Komponente und des zur     Komplexierung    an  gewandten     Metalles    erhält man dabei brillante und  lichtechte     Metallkomplexe    der verschiedensten Farben    und     Nuancen,    z. B. gelbe, braungelbe, braune, braun  rote, rosarote.  



  Als zur     Metallkomplexbildung    befähigte     Substi-          tuenten    können z. B. genannt werden: OH, SH, wobei  die OH- oder SH-Gruppen ganz besonders vorteilhaft       tosyliert    oder mit Schwefelsäure verestert sind,       NH2,        COOH,        COSH,        OCH,COOH,        SCH@COOH,          SCH.COSH,    Halogenatome, vorzugsweise Chlor- oder  Bromatome,     niederes        S-Alkyl,    z.

   B.<B>SCH,</B>     SC,H5,     ferner     COOCH3,        COSCH3,        Sulfonamidgruppen        etc.     Vorzugsweise stehen die zur     Metallkomplexbildung     befähigten     Substituenten    in den nach dem erfindungs  gemässen     Verfahren    hergestellten     Azofarbstoffen    in  Nachbarstellung zu     Azobrücken.     



  Die nach dem     erfindungsgemässen    Verfahren  eingesetzten     Diazonium-    oder     Tetrazoniumverbin-          dungen    können     zusätzlich    zu den zur Metallkomplex  bildung befähigten     Substituenten    noch beliebige wei  tere     Substituenten    tragen, z. B.     Azobrücken,        Carb-          oxyl,        Sulfonsäuregruppen,        Alkyl-    oder     Arylsulfonyl-          gruppen,    z.

   B.     Methylsulfongruppen,        Alkyl-    oder  substituierte     Alkylgruppen    wie     Hydroxyalkyl    oder       Hydroxyalkylaminoalkyl,        Cyanalkyl,        Halogenalkyl,          Phosphonsäuregruppen,        Alkoxygruppen,        Aroxygrup-          pen,        Arylgruppen    wie     Phenyl-    oder     Naphthylreste,          Nitrogruppen,        Cyangruppen,

          Vinylsulfongruppen    oder  in     Vinylsulfongruppen        überführbare    Reste, Halogen  atome, besonders Fluor, Chlor oder Brom, ferner       Acylreste        wie        Acetyl,        Acylaminoreste    wie     Acetyl-          aminoreste,        araliphatische    Reste,     heterocyclische     Reste.

   Die für das     erfindungsgemässe    Verfahren ein  gesetzten     Diazonium-    oder     Tetrazoniumverbindungen     können sowohl der aromatischen als auch der     hetero-          cyclischen    Reihe angehören und können ferner zu  sätzlich     zu    den zur     Metallkomplexbildung    befähigten       Substituenten    noch     Substituenten    tragen, die zur       Farbstoffbildung    befähigen oder     die    austauschbaren  Wasserstoff enthalten.

   Sind zur Bildung von     Azo-          farbstoffen    befähigende     Substituenten    vorhanden, so  können aus den nach dem     erfindungsgemässen    Ver  fahren erhaltenen     Azofarbstoffen    durch weitere     Azo-          kupplung        Polyazofarbstoffe    hergestellt werden. Als  zur     Azofarbstoffbildung    befähigende     Substituenten     kommen z.

   B. in Betracht     diazotierbare        Aminogrup-          pen    oder in solche     überführbare        Substituenten,    z. B.  reduzierbare     Nitro-    oder leicht     hydrolysierbare        Acyl-          aminogruppen,    oder aber kupplungsfähige Kohlen  stoffatome.

   Enthalten die     Substituenten    austausch  baren Wasserstoff, so können in die nach dem     erfin-          dungsgemässen    Verfahren erhaltenen     Azofarbstoffe     Reste     eingeführt    werden, welche einen     als    Anion  leicht     abspaltbaren        Substituenten    und/oder eine leicht  zur Addition befähigte     C-C-Mehrfachbindung    auf  weisen.     Derart    umgesetzte Farbstoffe können als       Reaktivfarbstoffe    verwendet werden.

   Die für das       erfindungsgemässe    Verfahren eingesetzten     Diazo-          niumverbindungen    können sowohl     Diazo-    als     Diazo-          monoazo-    als auch     Diazopolyazo-Verbindungen    sein.  



  Nachfolgend werden     beispielsweise    mehrere  Amine angeführt, welche in     diazotierter    oder tetra-           zotierter        Form    für das     erfindungsgemässe        Verfahren     eingesetzt werden     können:

            2-Amino-5-nitro-benzol-l-carbonsäure          2-Amino-5-chlor-benzol-l-carbonsäure          2-Amino-l-carboxy-benzol-5-sulfonsäureamid          2-Amino-l-carboxy-benzol-5-sulfonsäuremethylamid          2-Amino-l-carboxy-benzol-5-sulfonsäure-3'-          methoxypropylamid          2-Amino-l-carboxy-benzol-5-sulfonsäureanilid          2-Amino-l-carboxy-benzol-3'-sulfamido-5-          sulfonsäureanilid          2-Amino-1,

  2'-dicarboxy-benzol-5-sulfonsäureanilid          2-Aminov        1-carboxy-5-dimethylaminosulfonylamino-          benzol          2-Amino-l-carboxy-5-(N-dimethylaminosulfonyl-          N-methyl)-amino-benzol          2-Amino-l-carboxy-5-(N-diäthylaminosulfonyl-          N-methyl)

  -amino-benzo1          2-Amino-        1-methoxy-benzol-4-sulfonsäurephenylamid          2-Amino-l-OT-4-methylsulfonyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-nitro-6-acetylamino-benzol          2-Amino-l-OT-4-piperidylaminosulfonylamino-          benzol          2-Amino-l-OT-4-nitro-6-(N-dimethylaminosulfonyl-          N-äthyl)-amino-benzol          2-Amino-l-OT-benzol-4-(oder        -5-)sulfonsäure-          cyclohexylamid            2-Amino-l-OT-benzol-4-(oder        -5-)

  sulfonsäure-          morpholid          2-Amino-l-OT-benzol-4-(oder        -5-)sulfonsäure-          phenylamid-3'-sulfonsäureamid          2-Amino-l-OT-4-phenyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-acetyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-methyl-6-acetyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-methylsulfonyl-benzol          2-Amino-l-OT-4,

  6-dichlor-benzol          2-Amino-l-OT-4-tert.        butyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-oxazolidonyl-benzol          2-Aniino-1-OT-4-pyrrolidonyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-chlor-6-pyrrolidonyl-benzol          2-Amino-l-OT-4-acetylamino-benzol          2-Amino-l-OT-4-carbäthoxyamino-benzol          2-Amino-l-OT-4-benzoylarnino-benzol          2-Amino-l-OT-4,6-diacetylamino=benzol          2-Anino-l-OT-4-chlor-6-acetylamino-benzol          2-Amino-l-OT-4-acetylamino-6-chlor-benzol          2-Amino-l-OT-4-(4'-acetaminobenzolsulfamino)

  -          benzol          2-Amino-l-OT-4-(3'-acetaminobenzolsulfamino)-          benzol          2-Amino-l-OT-benzol-4-sulfaminoessigsäure          2-Amino-1-OT-4-phthaloylamino--benzol          2-Amino-l-OT-4-maleylamino-benzol          2-Amino-l-OT-4-succinylamino-benzol     
EMI0003.0064     
    
EMI0004.0001     
         Pc    ist der Rest eines     Phthalocyanins     n ist 1 oder eine     Zahl        grösser    als 1  
EMI0004.0006     
         0T    bedeutet die     tosylierte        

  Hydroxylgruppe,    also  den Rest     -O-Tosyl     
EMI0004.0011     
    A     kann.    z. B. sein: OH, SH,     COOH,        COSH,          OCH,COOH,        SCH@COOH,        SCH@COSH,        OCHg,          OC,H5,   <B>SCH,</B>     SC,H5,    Halogen, vorzugsweise Chlor  oder Brom. Falls A OH oder SH bedeutet, so können    diese Gruppen     tosyliert    oder     mit    Schwefelsäure     ver-          estert    sein.

   Die     Benzohinge    können     zusätzlich    zu A  noch weitere     Substituenten    enthalten.  
EMI0004.0028     
    B kann z. B. sein:     COOH,        OCHS.    Die     Benzolringe    können zusätzlich zu B noch weitere     Substituenten     tragen.

    
EMI0004.0033     
         Diaminobenzophenone    mit     komplexierbaren    Gruppen       Diaminodiphenyläther        mit        komplexierbaren    Gruppen       Diaminodiphenylsulfide    mit     komplexierbaren    Gruppen       Diaminostilbene    mit     komplexierbaren        Gruppen     
EMI0004.0044     
    
EMI0005.0001     
    D ist     COOH,        OCH2COOH     
EMI0005.0004     
    D ist     COOH,        OCH,

  COOH     
EMI0005.0007     
  
EMI0005.0008     
    F ist ein     komplexierbarer    Rest  E ist ein     lineares    ein oder mehrere     C-Atome     aufweisendes     Brückenglied,    wobei die     C-Atome    ge  gebenenfalls durch Sauerstoff,     Hydroxylgruppen    und/  oder Wasserstoff     abgesättigt    sind.

    
EMI0005.0016     
    G bedeutet einen zweiwertigen Rest des Harn  stoffes oder eines gegebenenfalls     substituierten        Aethy-          lendicarbonsäureamids,        Butadien-1,4-dicarbonsäure-          amids    oder     Benzol-1,4-dicarbonsäureamids.     



  G kann z. B. sein:         -NH-CO-NH-          -NH-CO-CH=CH-CO-NH     
EMI0005.0025     
    M bedeutet Halogen,     Alkoxy,        Alkyl,        N02     U bedeutet einen aromatischen oder gesättigten     aliphatischen    Rest  
EMI0005.0030     
  
EMI0005.0031     
    K bedeutet den Rest einer     4,4'-Diamino-diphenyl-          amin-2-sulfosäure,    die gegebenenfalls noch in den       Benzolkernen    substituiert ist,       L1    den Rest der     1-Amino-5-oxy-naphthalin-7-          sulfonsäure,

       L2 den Rest der gleichen oder einer anderen       diazotierbaren        Amino-oxy-napthahn-sulfonsäure.       
EMI0006.0001     
    Man kann das     erfindungsgemässe    Verfahren auch  in Gegenwart von Zusätzen anorganischer oder orga  nischer Natur durchführen. So kann man z. B. als  Zusätze anorganische Salze wie     Cu-,    Co- oder     Ni-          Salze,    Kupplungsbeschleuniger, organische Lösungs  mittel wie Alkohole,     Formamide,    z.

   B.     Dimethylform-          amid,    gegebenenfalls     substituierte        Kohlenwasserstoffe     wie Chlorbenzol,     Pyridin,    niedermolekulare tertiäre  Amine,     Carbonsäuredialkylamide,        ferner        Emulgier-,          Dispergier-    oder Netzmittel,     Schutzstoffe,    z. B.

   Lö  sungen von     Alkaliseifen    höherer Fettsäuren,     Kolo-          phoniumseifen    oder Emulsionen von Fetten,     Paraffi-          nen,    Wachsen oder fetten Ölen oder von Weich  machern, wie sie in der Lack- und     Kunststoffindustrie     üblich sind, verwenden. Man kann das     erfindungs-          gemässe    Verfahren auch unter Anwendung und Be  achtung der Lehren und Techniken der Optimierungs  methoden     durchführen.    Man kann die Kupplungen  z. B. so durchführen, dass man     anfänglich    bei nie  deren Temperaturen, z.

   B. bei 0  bis 10 C kuppelt  und     dann    die Kupplungslösung auf höhere Tempera  turen, z. B. 30  bis 80 C, bringt.  



  Die nach dem     erfindungsgemässen    Verfahren  erhaltenen     metallisierbaren        Azofarbstoffe    können mit  metallabgebenden Mitteln z. B. in an sich     bekannter     Weise     metallisiert    werden. So kann man z. B. die       Kupferung    mit komplexen     Cu-Aminverbindungen     aus Ammoniak,     Pyridin,        Alkylamin,    z. B.     Oxyäthyl-          amin,        Cu-Tetraminverbindungen    durchführen.

   Man  kann die     Metallisierung    auch durchführen mit farbi  gen oder nicht     farbigen    metallhaltigen organischen  Verbindungen, welche befähigt sind, mit     komplexier-          baren    und komplexbildenden     Azofarbstoffen    Metall  komplexe zu bilden. Für diesen Zweck können z. B.       bestimmte        Azometallkomplexe    verwendet werden,  welche sich mit anderen     komplexierbaren        Azofarb-          stoffen    vereinigen und binden. Die     Metallisierung     kann z.

   B. in     wässrig-        ammoniakalischer    Lösung oder  organischer Lösung oder Suspension, beispielsweise  in     Gegenwart    von     Fettsäureamiden    wie     Dimethyl-          formamid,        Formamid    oder     Tetrahydrofuran    offen  oder unter Druck bei erhöhter Temperatur durchge  führt werden. Auch bei der Durchführung der     Metal-          lisierung    kann man Zusätze verwenden, z.

   B. ober  flächenaktive Verbindungen wie Netzmittel-,     Disper-          giermittel,    und/oder     Schutzstoffe,    z. B. Lösungen von       Alkaliseifen    von höheren Fettsäuren, Kolophonium  seifen oder Emulsionen von Fetten,     Paraffinen,    Wach  sen oder fetten Ölen oder von Weichmachern, um  Pigmente weicher Textur zu erhalten. Die     Metallisie-          rung    kann in Substanz oder aber auf der Faser  erfolgen.

   Falls die nach dem     erfindungsgemässen     Verfahren erhaltenen     metallisierten    oder nicht me-         tallisierten        Azofarbstoffe        Sulfogruppen    enthalten und  wasserlöslich sind, so können diese     Azofarbstoffe    mit  lackbildenden Metallen z. B.     Calcium,        Strontium,     Barium oder Blei, an den     Sulfogruppen        verlackt     werden.

   Ferner können die nach dem     erfindungsge-          mässen    Verfahren erhaltenen     Azofarbstoffe    nachträg  lich auf die     verschiedenste        Art    und Weise auf che  mischem Wege umgesetzt werden, z. B. an den Stick  stoffatomen der     heterocyclischen    passiven Kupp  lungskomponenten.  



  Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren  hergestellten     Azofarbstoffe,    vorzugsweise in metalli  sierter Form, können, gegebenenfalls unter Zusatz  von organischen Binde- und/oder Verdünnungsmit  teln, in die nötige Gebrauchsform, z. B. in Pulver,  Teige, halbfeste oder feste Konzentrate, übergeführt  werden. Die nach dem     erfindungsgemässen    Verfahren  hergestellten     Azofarbstoffe,    vorzugsweise in metalli  sierter Form, können mit den verschiedensten     Appli-          kationsmethoden    je nach ihrer chemischen Konsti  tution als Pigment-, Lack-, Druck- oder Textilfarb  stoffe Verwendung finden. So kann man z.

   B.     mit     diesen     Azofarbstoffen    Wolle, Nylon, Seide, Spinn  massen, Fette, Schmierfette, Öle, Schmieröle, Harze,  Lacke,     Schmelzen,    Wachse oder polymere Massen       mit    oder ohne Zusätze anorganischer oder organi  scher Natur färben. Man kann auch Textilgewebe     mit     diesen     Farbstoffen    bedrucken.

   Die nach dem     erfin-          dungsgemässen    Verfahren hergestellten     Azofarbstoffe     zeigen im allgemeinen ein gutes bis sehr gutes, zum  Teil ein ganz ausgezeichnetes     Aufziehvermögen    auf  Wolle, Seide und     Polyamidfasern.     



  Die Kondensation der     beta-Ketosäureester,    z. B.  von     Acetessigester    oder     Benzoylessigester,    mit Ver  bindungen der Formel  
EMI0006.0103     
    kann auch unter Druck bei höheren Temperaturen  vorgenommen werden, ferner     können    auch andere  basische oder alkalische Kondensationsmittel an Stelle  von     Natriumalkoholaten    für die     genannten    und nur  zum Teil bekannten Kondensationsreaktionen ange  wandt werden.  



  Es ist nach dem erfindungsgemässen Verfahren  möglich, mit Hilfe von grosstechnischen und ökono  mischen Produkten, z. B.     Dicyandiamid,        Acetessig-          ester,        Azofarbstoffe    herzustellen. Das     erfindungsge-          mässe    bis jetzt nicht bekannte und beschriebene Ver  fahren beinhaltet somit einen beachtlichen technischen  Fortschritt auf dem Gebiet der     Azochemie.     



  In den Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts  anderes     angegeben    ist, Gewichtsteile. Die Gewichts  teile verhalten sich zu den     Volumteilen    wie Gramm  zu     Kubikcentimeter.     



  <I>Beispiele</I>  Herstellung des Kondensationsproduktes von     Di-          cyandiamid    mit     Acetessigester    (Abkürzung KP).      Man löst 24 Teile Na-Metall in 1400     Volumteilen          Aethanol.    Anschliessend     gibt    man in diese Lösung  42 Teile     Dicyandiamid    und 65 Teile     Acetessigester     und     setzt    dieses Gemisch unter     Rückfluss.    Man hält  ca. 4-5 Stunden oder länger unter Rückfluss, wobei  sich die Na-Verbindung des Kondensationsproduktes  abzuscheiden beginnt. Anschliessend     destilliert    man  den Alkohol ab, bis das.

   Reaktionsprodukt nur noch  schwach alkoholfeucht ist. Man löst den Rückstand  in wenig Wasser, und macht diese Lösung mit Essig  säure oder verdünnter Salzsäure vorsichtig schwach  sauer. Dabei fällt das Kondensationsprodukt aus.  



  1. 12,5 Teile     Anthranilsäure    in 100 Volumen  Teilen Wasser und 20 Volumen Teilen Salzsäure       conz.    werden mit 6,3 Teilen Nitrit bei 0 C     diazotiert.     



  Andererseits löst man 13,7 Teile KP in der Lö  sung von 15 Teilen     Na-Hydroxyd    in 300 Volumen  Teilen Wasser. Man lässt nun die     Diazoniumverbin-          dung    langsam in diese alkalische Lösung unter star  kem     Turbinieren    bei 0 C einfliessen. Man lässt die  Temperatur der Kupplungslösung langsam im Ver  laufe mehrerer Stunden bis auf Raumtemperatur an  steigen und säuert mit Salzsäure an. Dabei fällt das  Kupplungsprodukt aus.  



  a.) Metallkomplexe in Substanz: Man löst den  Farbstoff in verdünntem wässrigem Ammoniak durch  Erwärmen, setzt     Cu-Sulfat-,    Co-Nitrat-,     Ni-Sulfat-          Lösung    zu, kocht kurz auf, lässt erkalten und säuert  mit Salzsäure an. Dabei fallen die Komplexe aus.

           Cu-Komplex:    hell     olivebraun     Co-     _         Ni- : hell braungelb       Cr-        _                2.        11        Teile        5-Sulfoanthranilsäure        (ca.        70        %ig)        in     100 Volumen Teilen Wasser und 10 Volumen Teilen  Salzsäure     conz.    werden mit 3,5 Teilen     Nitrit    bei 0 C       diazotiert.     



  Andererseits löst man 5,3 Teile KP in der Lö  sung von 8 Teilen     Na-Hydroxyd    in 100 Volumen  Teilen Wasser und kuppelt wie nach 1. Man säuert  mit Salzsäure an und setzt Kochsalz zu. Dabei fällt  der Farbstoff aus.  



  Metallkomplexe: Man löst den Farbstoff in Was  ser, erwärmt, setzt einige Tropfen Essigsäure zu,  anschliessend     Cu-Sulfat-    oder     Co-Nitrat-    oder     Ni-          Sulfat-Lösung    oder die Lösung von     CrFs    in     Form-          amid.     



       Cu-Komplex:    dunkel rotbraun  Co- : hell braungelb  Ni- : gelb       Cr-    : orangegelb       3.        6,6        Teile        o-Aminophenolsulfonamid        (ca.        80        %ig)     in 100 Volumen Teilen Wasser und 12 Volumen  Teilen Salzsäure     conz.    werden mit 2,5 Teilen Nitrit  bei 0 C     diazotiert.     



  Andererseits löst man 4,2 Teile KP in der Lösung  von 8 Teilen     Na-Hydroxyd    in 100 Volumen Teilen    Wasser, kuppelt wie nach 1. und     säuert    mit Salzsäure  an. Dabei fällt der     Farbstoff    aus..  



       Cu-Komplex:        dunkelrot     Co- : hell orangerot  Ni- : hell rotbraun       Cr-    : hell rot  4. 5 Teile     Benzidin-3,3'-dicarbonsäure    (ca. 80     o/oig)     in 25 Volumen Teilen Wasser und 5 Volumen Teilen  Salzsäure     conz.    werden auf 70 C erwärmt. Man lässt  erkalten,     setzt    weitere 5 Volumen Teile Salzsäure       conz.    zu und     tetrazotiert    mit 2,5 Teilen Nitrit bei  10-12 C 1     Stunde    lang.  



  Andererseits löst man 4,4 Teile KP in der Lösung  von 10 Teilen     Na-Hydroxyd    in 200 Volumen Teilen  Wasser, kuppelt wie nach 1. und säuert mit     Salzsäure     an. Dabei fällt das braunrote Kupplungsprodukt aus.  Unlöslich     Alkohol,    Eisessig, Aceton, Benzol,     Dioctyl-          phthalat.    Metallkomplexe in Substanz: Wie nach l a.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass Diazonium- oder Tetrazoniumverbindungen mit den heterocyclischen Kondensationsprodukten, wie sie durch Kondensation von Verbindungen der Formel EMI0007.0077 wobei R einen aromatischen, heterocyclischen, cyclo- aliphatischen, aliphatischen Rest, ferner die Reste EMI0007.0082 -NH-S02-Heterocyclus bedeutet,
    mit beta-Keto- säureestern erhältlich sind, zur Reaktion gebracht werden. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Diazonium- oder Tetrazonium- verbindungen zur Metallkomplexbildung befähigte Gruppen, z. B. OH, COOH, enthalten und die erhal tenen komplexierbaren Azofarbstoffe mit metallabge benden Mitteln, z.
    B. Cu-, Co-, Ni- oder Cr-abge- benden Mitteln, behandelt werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erhal tenen komplexierbaren Azofarbstoffe die zur Metall- komplexbildung befähigten Gruppen in Nachbarstel lung zu Azobrücken enthalten . 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Diazonium- oder Tetrazonium- verbindungen Chromophore und/oder Auxochrome enthalten, z. B. Nitrogruppen, ferner Halogenatome, Alkylgruppen, Acylaminogruppen, ferner wasserlös lich machende Gruppen, z. B. Sulfogruppen, Sulfon- amidgruppen, z.
    B. am N-Atom aliphatisch, aroma tisch, heterocyclisch substituierte Sulfonamidgruppen. 4. Verfahren nach Patentanspruch I und Unter ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der beta-Ketosäureester Acetessigester oder Benzoyl- essigester ist.
    PATENTANSPRUCH II Verwendung der gemäss Patentanspruch I erhal tenen Azofarbstoffe oder ihrer Metallderivate, als Pigment , Lack- oder Druckfarbstoffe zum Färben von nicht textilem Material.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2008145052A1 (fr) 2007-05-25 2008-12-04 Sinochem Corporation Composés d'éther de pyrimidine substitué et leur utilisation
WO2010139271A1 (zh) 2009-06-05 2010-12-09 中国中化股份有限公司 含取代苯胺基嘧啶基团的e-型苯基丙烯酸酯类化合物及其应用

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