Verfahren zur Herstellung von Monoazofarüstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Monoazofarbstoffe.
Es wurde gefunden, dass man lichtechte Mono azofarbstoffe erhält, wenn man eine von wasserlös- lichmachenden Gruppen freie Nitrobenzoldiazonium- verbindung, welche gegebenenfalls noch durch Halo gen, niedere Alkyl- und/oder niedere Alkoxygruppen substituiert ist, mit einer Kupplungskomponente der Formel I kuppelt,
EMI0001.0017
in der R den Methyl- oder einen Phenylrest bedeu tet und in der die Benzolkerne noch nichtionogen weitersubstituiert sein können, beispielsweise durch Halogen, niedere Alkyl- und/oder niedere Alkoxy- gruppen.
Als Halogene kommen Fluor, Brom und besonders Chlor, als niedere Alkylgruppen Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylgruppen, namentlich Methylgrup- pen und als niedere Alkoxygruppän Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppen, vor allem Methoxygruppen, in Frage.
Die erfindungsgemäss als Kupplungskomponenten verwendbaren Verbindungen der Formel I können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Nitrieren der entsprechenden Phenone, anschliessende Reduktion der Nitro- zu den Aminoverbindungen und Umsetzen der letzteren mit Diketen. Beispiele solcher Kupplungskomponen ten sind:
3-Acetoacetylamino-4-chlor-acetophenon, 3-Acetoacetylamino-4-methyl-acetophenon, 3-Acetoacetylamino-4-methoxy-acetophenon, 3-Acetoacetylamino-4-chlor-benzophenon, 3-Acetoacetylamino-4-methoxy-benzophenon, 3-Acetoacetylamino-4-methoxy-G-chlor- benzophenon oder 4-Acetoacetylamino-acetophenon. Besonders wertvolle Monoazofarbstoffe erhält man unter Verwendung einer Kupplungskomponente der Formel 1I
EMI0001.0058
in der X Chlor,
die Methyl- oder Methoxygruppe bedeutet.
Als erfindungsgemäss verwendbare Nitrobenzol diazoniumverbindungen kommen beispielsweise solche in Frage, die sich von folgenden Nitroaminobenzol- verbindungen ableiten: 2- oder 4-Nitro-l-aminobenzol, 4-Chlor- oder 4-Brom-2- öder -3-nitro-l- aminobenzol, 2-Chlor-4-nitro-l-äminobenzol, 2-Nitro-4-methyl-l-aminobenzol, 4-Nitro-2-methyl-l-aminobenzol,
2-Nitro-4-methoxy- oder -4-äthoxy-l-aminobenzol oder 4-Nitro-2-methoxy- oder -2-äthoxy-l- aminobenzol.
Die Kupplung der erfindungsgemäss verwend baren Nitrobenzoldiazoniumverbindungen mit den Kupplungskomponenten der Formel I wird in an sich bekannter Weise zweckmässig in wässriger Lö sung oder Dispersion vorgenommen, vorzugsweise in essigsaurem oder mineralsaurem Medium, gegebe nenfalls bei erhöhter Temperatur. Zur Beschleuni gung der Kupplung oder Beeinflussung der Form der entstehenden Pigmente können dem Kupplungs- gemisch an sich bekannte Hilfsmittel zugefügt wer den, z. B. mit Wasser mischbare organische Lösungs mittel, wie niedere Alkanole, z.
B. Methanol oder Äthanol, niedere aliphatische Ketone, beispielsweise Aceton, niedere" Fettsäureamide, wie Dimethylform- amid oder gewisse tertiäre Stickstoffbasen, z. B. Pyridin, ferner mit Wasser nicht mischbare orga nische Lösungsmittel, wie aromatische Kohlenwas- serstoffe, z. B.
Benzol, Toluol oder Tetrahydro- naphthalin, auch nichtionogene, anionaktive oder kationaktive Dispergatoren, Harzseifen, Schutzkol loide, wie Casein oder Methylcellulose, ferner Öle, Weichmacher oder feste farblose Substrate, wie Bariumsulfat oder Tonerdehydrat.
Die neuen Monoazofarbstoffe fallen unmittelbar nach der Kupplung aus. Sie werden auf übliche Art, vorteilhaft durch Filtrieren und Auswaschen, isoliert und gereinigt. Sofern man Farbpulver wünscht, wer den die Presskuchen schonend getrocknet. Die Farb stoffe können aber auch als wässrige Teige weiter verarbeitet oder in organische Medien geflusht wer den.
Sie weisen meist einen zuweilen grünstickigen, gelben reinen Farbton auf und sind sehr lichtecht. Besonders wertvoll sind die Kupplungsprodukte von diazotiertem 4-Chlor-2-nitro- oder 4-Methyl-2-nitro- 1-aminobenzol mit 3-Acetoacetylamino-4-chlor-aceto- phenon dank ihrer sehr guten Lichtechtheit, ihrer hohen Farbstärke und des grünstickig gelben Farb tons.
Die erfindungsgemäss erhältlichen neuen Mono- azofarbstoffe eignen sich vorzüglich für die Herstel lung von Druck- und Anstrichfarben auf ;
Ölbasis. Sie können aber auch in Dispersions- und Tempera farben, in Lacken, für die Papiermassefärbungen, für Buntpapier, die Viscose-Spinnfärbung, das Be drucken - von Textilien und die Pigmentierung von Kunststoffen, besonders von härtbaren und weich macherfreien, verwendet _ werden.
In den Beispielen bedeuten die- Teile, sofern nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist, Gewichts teile. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden ange geben. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumteilen wie g zu cm3.
<I>Beispiel 1</I> 17,25 Teile fein pulverisiertes 4-Chlor-2-nitro-l- amino-benzol werden in<B>150</B> Volumteilen 2n Salz säure eingetragen und 2 Stunden gerührt. Hierauf gibt man noch 60 Teile fein zerstossenes Eis hinzu und diazotiert das Aminobenzol mit 20,7 Teilen 33,3 % iger Natriumnitritlösung bei 0 bis 3 .
Man löst ferner 26,1 Teile 3-Acetoacetylamino- 4-chlor-acetophenon in 850 Teilen Wasser mit 75 Volumteilen 2n Natronlauge, kühlt die Lösung durch Zugabe von 200 Teilen Eis auf -0 bis 3 ab und fällt die Kupplungskomponente unter Rühren durch Zutropfenlassen von 80 Volumteilen 2n Salzsäure in feiner Form aus.
Dann lässt man die kalte, ge klärte Diazoniumlösung zur Suspension der Kupp lungskomponente fliessen und rührt noch etwa 15 bis 20 Stunden bei 0 bis 5 weiter, wobei die Di- azoniumverbindung bis auf Spuren verschwindet. Das entstandene Gelbpigment wird abfiltriert, mit Was ser gewaschen, gut abgesaugt und bei 45 getrocknet. Es zeichnet sich in Druck- oder Anstrichfarben durch seinen grünstickigen, reinen Farbton, seine hohe Farbstärke und seine vorzügliche Lichtechtheit aus.
Wenn eine besonders gute Dispergierbarkeit des Pigments erwünscht ist, wird vor oder nach der Kupplung mit Vorteil noch ein Dispergiermittel, wie das Natriumsalz eines Naphthalinsulfonsäure-Form- aldehyd-Kondensationsproduktes, zugesetzt.
<I>Beispiel 2</I> 7,6 Teile 2-Nitro-4-methyl-l-aminobenzol wer den in 75 Volumteilen 2n Salzsäure suspendiert, 30 Teile Eis zugegeben und hierauf bei 0 bis 5 mit 50 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert.
<B>13,1</B> Teile 3-Acetoacetylamino-4-chlor-acetophe- non werden in 425 Teilen Wasser mit 37,5 Volum- teilen 2n Natronlauge gelöst. Die Lösung wird mit 200 Teilen Eis versetzt und hierauf die Kupplungs komponente unter Rühren durch Einfliessenlassen von 40 Volumteilen 2n Essigsäure gefällt. Zur Suspension fügt man bei 5 noch 50 Volumteile 2n Natriumacetatlösung zu und lässt die Diazonium- lösung durch ein Klärfilter unter starkem Rühren in 30
Minuten zufliessen. Die Temperatur wird hierauf auf 12 bis<B>150</B> erhöht. Nach beendeter Kupplung wird das Pigment abfiltriert, gewaschen und bei 45 getrocknet. Es hat ähnliche Eigenschaften wie das des Beispiels 1.
<I>Beispiel 3</I> 3,45 Teile 4-Chlor-3-nitro-l-aminobenzol wer den in 12 Volumteilen lOn Salzsäure angeteigt und nach Zugabe von 48 Teilen Eis und Wasser mit 20 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert. Man klärt die Lösung durch Filtration, stellt das Filtrat mit Eiswasser auf 500 Volumteile und fügt kurz vor dem Kuppeln noch 60 Volumteile 2n Natriumacetatlösung hinzu.
Anderseits löst man 5,25 -Teile 3-Acetoacetyl- amino-4-chlor-acetophenon in 50 Volumteilen Di- methylformamid und lässt diese Lösung in 5 Minu ten unter starkem Rühren zur vorgelegten Diazo- lösung zulaufen. Das Kupplungsprodukt wird abfil- triert, gewaschen und bei Zimmertemperatur trock nen gelassen. Es stellt ebenfalls ein farbstarkes, grün stickiges, sehr lichtechtes Gelbpigment dar.
<I>Beispiel 4</I> Es wird aus 3,04 Teilen 2-Nitro-4-methyl-l- aminobenzol, 30 Volumteilen 2n Salzsäure, 12 Tei len Eis und 20 Volumteilen In Natriumnitritlösung, in gleicher Weise wie in Beispiel 2 beschrieben, eine Diäzolösung hergestellt, die kalt filtriert und kurz vor dem Kuppeln mit 30 Volumteilen 2n Natrium acetatlösung von 5 versetzt wird.
5,13 Teile 3-Acetoacetylamino-4-methoxy-aceto- phenon werden in 60 Volumteilen Dimethylformamid gelöst und die Lösung wird unter starkem Rühren mit einem Turbinenrührer zur vorgelegten Diazolö- sung bei 5 fliessen gelassen. Nach weiterem Rüh ren mit mässiger Tourenzahl geht die Kupplungsreak tion bei 5 bis 10 in kurzer Zeit zu Ende. Das Pigment wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es stellt ein farbstarkes Gelb von sehr guter Licht echtheit dar.
Beispiel <I>5</I> 3,45 Teile 4-Chlor-2-nitro-l-aminobenzol wer den in 60 Volumteilen 2n Salzsäure angeschlämmt und nach Zugabe von 100 Teilen Eiswasser mit 20 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert. Die geklärte Lösung wird bei 10 mit 60 Volumteilen 2n Natriumacetatlösung versetzt, worauf man unter starkem Rühren eine Lösung von 4,
80 Teilen 3- Acetoacetylamino-4-methyl-acetophenon in 60 Vo- lumteilen Dimethylformamid zufliessen lässt. Die Tem peratur wird auf 15 steigen gelassen, wobei die Kupplungsreaktion nach kurzer Zeit zu Ende geht. Man filtriert das Reaktionsgemisch ab, wäscht den Rückstand aus und lässt ihn trocknen. Man erhält so ein grünstichiges, sehr lichtechtes Gelbpigment.
<I>Beispiel 6</I> Eine Anschlämmung von 3,04 Teilen 2-Nitro- 4-methyl-l-aminobenzol in 30 Volumteilen 2n Salz säure wird nach Zugabe von 100 Teilen Eiswasser mit 20 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert. Die durch Filtration geklärte Diazolösung von 5 wird vorgelegt und in 30 Minuten mit einer eben falls kalten Lösung von 6,
55 Teilen 3-Acetoacetyl- amino-4-chlor-benzophenon in 250 Teilen Wasser und 15 Volumteilen 2n Natronlauge gekuppelt. Nach etwa 2stündigem Rühren bei 5 wird das Reak tionsgemisch filtriert, der Rückstand gewaschen und getrocknet. Man erhält so ein grünstichiges sehr licht echtes Gelbpigment.
<I>Beispiel 7</I> 3,04 Teile 2-Nitro-4-methyl-l-aminobenzol, an geschlämmt mit 60 Volumteilen 2n Salzsäure, wer den nach Zugabe von 100 Teilen Eiswasser mit 20 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert. Da neben löst man 7,12 Teile 3-Acetoacetylamino-4- methoxy-6-chlor-benzophenon in 200 Teilen Wasser mit Hilfe von 40 Volumteilen 2n Natronlauge und 80 Volumteilen Alkohol.
Nach dem Abkühlen auf 3 lässt man die Diazolösung in. 20 Minuten unter Rüh ren durch ein Klärfilter zur Kupplungskomponente fliessen. Gegen Schluss der Kupplung fügt man noch so viel 2n Natriumcarbonatlösung hinzu, dass ein pH von 7,0 erreicht wird. Dann lässt man die Tempera tur auf 20 steigen und filtriert das Pigment ab, wäscht und trocknet es. Es ist grünstichig gelb und sehr lichtecht.
Beispiel <I>8</I> Zu einer nach Beispiel 7 hergestellten und ge klärten Diazolösung gibt man nach 50 Volumteile 2n Natriumacetatlösung und lässt unter Rühren bei 8 bis 12 in 20 Minuten eine Lösung von 4,52 Tei len 4-Acetoacetylamino-acetophenon in 100 Volum- teilen Dimethylformamid zulaufen. Nach beendeter Kupplung wird das Pigment abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei Zimmertemperatur getrocknet.
Es ist grünstichig gelb, farbstark und sehr lichtecht.
<I>Beispiel 9</I> 3,36 Teile 4-Nitro-2-methoxy-l-aminobenzol wer den in 30 Volumteilen 2n Salzsäure angeschl'ämmt und nach Zugabe von 100 Teilen Eiswasser bei 2 bis 4 mit 20 Volumteilen 1n Natriumnitritlösung diazotiert. Zur durch Filtration geklärten Diazo- lösung gibt man anschliessend 100 Teile Eis,
30 Vo- lumteile 2n Natriumacetatlösung und hierauf unter Rühren mit einem Turbinenrührer eine Lösung von 5,23 Teilen 3-Acetoacetylamino-4-chlor-acetophenon in 30 Volumteilen Dimethylformamid. Nachdem die Diazoniumverbindung verbraucht ist, wird das Pig ment isoliert, mit Wasser gewaschen und getrock net. Sein Farbton ist ein mittleres Gelb; es ist gut lichtecht.
Bei Verwendung von 2-Nitro-4-methoxy-l-amino- benzol an Stelle der im vorhergehenden Beispiel be nützten Aminobenzolverbindung erhält man bei sonst gleicher Arbeitsweise ein sehr gut lichtechtes, farb- starkes rotstichiges Gelbpigment.