CH392881A - Verfahren zur Herstellung kriechstromfester gefüllter Epoxydharzprodukte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kriechstromfester gefüllter EpoxydharzprodukteInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung kriechstromfester gefüllter Epoxydharzprodukte Auf vielen Gebieten der Elektrotechnik werden Epoxydharze in Form von Giessharzen, Lacken und dergl. angewendet. Die Anwendung dieser Harze wird aber in spieziellen Fällen, wo Kriechstromfestig- keit gefordert wird, stark eingeschränkt. Die Mehr zahl der Epoxydharze ist vor allem in gefülltem Zustand nicht kriechstromfest, was ausserordentlich nachteilig ist, weil der Zusatz von Füllstoffen in vielen Fällen erforderlich ist. Die Harze werden mit Füllstoffen versehen, um die mechanische Festigkeit zu erhöhen, den auftretenden Härtungsschwund zu verringern und um die Anwendung kostspieliger Harze wirtschaftlicher zu gestalten. Es ist bekannt, Epoxydharze durch Verwendung von Aluminiumhydroxyd bzw. Aluminiumoxydhydrat als Füllstoff kriechstromfest zu machen. Wird ein Epoxydharz anstelle von Quarzmehl mit Aluminiumoxydhydrat gefüllt, so stellt man bei der Prüfung auf Kriechstromfestigkeit nach DIN 53480 (VDE 0303) nach 100 Tropfen noch keinen Kriechweg fest, wogegen das mit Quarzmehl gefüllte Harz schon nach 3 Tropfen eine leitende Kriechwegbrücke bildet. Es wurde überraschenderweise gefunden, dass man kriechstromfeste Epoxydharzprodukte erhält, wenn man dem Epoxydharz-Härter=Gemisch mindestens ein in Wasser schwer- oder unlösliches Erdalkalisalz (insbesondere ein Carbonat der Erdalkahmetalle, dessen Zersetzungstemperatur unter 1350 C liegt, und/ oder mindestens ein wasserunlösliches Erdal'kalisulfat, gegebenenfalls Doppelsalze) als Füllstoff zusetzt und dann aushärtet. Vielfach ist es von Vorteil, Mischun gen der einzelnen Füllstoffe zu verwenden. Als Beispiele für geeignete Carbonate seien Cal cium-, Magnesium- und Strontiumcarbonat genannt. Geeignete Sulfate sind z. B. Calcium-, Strontium- und Bariumsulfat. Nach einer Ausführungsform der Erfindung, die von besonderem Interesse ist, 'kann man in gleicher Weise diese sehr billigen Füllstoffe auch in Mischung mit nicht kriechstromfesten Füllstoffen, wie z. B. Quarzmehl, verwenden. Dies ist besonders überraschend, da bekannt ist, dass beim Vermischen des kriechstromfesten Füll- stoffes Aluminiumoxydhydrat mit Quarzmehl bei einem Mischungsverhältnis von 1:1 bereits nach 3 Tropfen ein Kriechweg entsteht. Im Gegensatz hierzu reichen von den obengenannten Carbonaten und Sulfaten wesentlich kleinere Zusätze zur Erzielung der Kriechstromfestigkeit aus. Die Härtung wird in bekannter Weise - je nachdem ob ein basischer oder saurer Katalysator verwendet wird - bei Raum temperatur oder .in der Wärme durchgeführt. Man erhält Harzprodukte mit erhöhter Kriech stromfestigkeit, die auf zahlreichen Gebieten der Elektrotechnik Verwendung finden können. Z. B. können mit den gemäss der Erfindung hergestellten Massen grosse Giesskörper blasenfrei, gegebenenfalls mit eingebetteten Metallkörpern sowie Überzüge und Klebstoffe hergestellt werden. Die Erfindung wird anhand der folgenden Bei spiele erläutert: <I>Beispiel 1</I> Zu 9,5 g eines flüssigen Diepoxydharzes (Epoxyd- zahl 0,50) werden 7,4 g Phthalsäureanhydrid gegeben und die Mischung auf 150 C erwärmt. Nach gutem Verrühren werden 16,9 g Caleiumcarbonat unter intensivem Rühren hinzugefügt. Die erhaltene Harz- Härter-Mischung wird zu Prüfstäben vergossen und während 14 Stunden bei 140 C ausgehärtet. Von den erhaltenen Giessl'ingen wird die Kriechstrom- festigkeit bestimmt. Es wurde gefunden, dass bei der Prüfung nach DIN 53480 nach Zugabe von 100 Tropfen noch kein Kriechweg entsteht. Beispiel <I>2</I> 20 g des Epoxydharzes nach Beispiel 1 werden mit 2,45 g Triäthylentetramin vermischt. Der Mi schung werden dann 22,5 g Magnesiumcarbonat beigefügt, gut verrührt und das so gefüllte Harz 15 Stunden bei Raumtemperatur ausgehärtet. Anschlies- send wird es 2 Stunden bei 80 C getempert. Bei den erhaltenen Prüfkörpern tritt bei der Prüfung auf Kriechstromfestigkeit nach 100 Tropfen noch kein Kriechweg auf. <I>Beispiel 3</I> 16,9 g des Harz-Härter-Gemisches nach Beispiel 1 werden mit 16,9 g Strontiumearbonat gefüllt und die Härtung nach Beispiel 1 durchgeführt. Bei der Prü fung bildet sich nach Zugabe von 100 Tropfen noch kein Kriechweg. <I>Beispiel 4</I> 16,9 g des Harz-Härter=Gemisches nach Beispiel 1 werden mit 16,9 g Calciumsulfat gefüllt und die Härtung nach Beispiel 1 durchgeführt. Das ausgehär tete Harz zeigt nach Zugabe von 100 Tropfen noch keinen Kriechweg. <I>Beispiel S</I> 22,45 g des Harz-Härter=Gemisches nach Beispiel 2 werden mit der gleichen Gewichtsmenge Strontium- sulfat versetzt. Nach der in Beispiel 2 angegebenen Härtung zeigt sich bei der Prüfung auf Kriechstrom festigkeit nach Zugabe von 100 Tropfen noch kein Kriechweg. <I>Beispiel 6</I> 16,9 g des Harz-Härter-Gemisches nach Beispiel 1 werden mit 16,9 g Bariumsulfat gefüllt und nach Beispiel 1 ausgehärtet. Bei der Prüfung bildet sich nach 100 Tropfen noch kein Kriechweg. <I>Beispiel 7</I> 16,9 g des Harz-Härter-Gemisches nach Beispiel 1 werden mit 16,9 g eines Füllstoffes versehen, der aus 3,4 g Calciumsulfat und 13,5 g Quarzmehl besteht. Nach der in Beispiel 1 angegebenen Aushärtung des gefüllten Harzes zeigt sich bei der Prüfung auf Kriechstromfestigkeit nach 100 Tropfen noch kein Kriechweg.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von kriechstromfesten gefüllten Epoxydhärzprodukten, dadurch gekenn zeichnet, dass man dem Epoxydharz-Härter-Gemisch mindestens ein in Wasser schwer- oder unlösliches Erdalkalisalz als Füllstoff zusetzt und die Mischung aushärtet.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Carbonat aus der Gruppe der Erdalkalimetalle mit einer Zer setzungstemperatur unter 1350 C zusetzt.2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein wasser unlösliches Erdalkalisulfat zusetzt. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Mischungen von minde stens einem Erdalkalicarbonat mit einer Zersetzungs temperatur unter 1350 C und mindestens einem wasserunlöslichen Erdalkalisulfat zusetzt. 4.Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Doppelsalze der Erdalkali metalle zusetzt. 5. Verfahren nach Patentanspruch I und den Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die in Wasser schwer- bis unlöslichen Erdalkalisalze im Gemisch mit nicht kriechstrom- festen Füllstoffen zusetzt. PATENTANSPRUCH II Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I zur Herstellung von isolierenden Überzügen und Einbettungen von elektrischen Leitern.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0064918 | 1959-09-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CH392881A true CH392881A (de) | 1965-05-31 |
Family
ID=7497601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH780260A CH392881A (de) | 1959-09-15 | 1960-07-08 | Verfahren zur Herstellung kriechstromfester gefüllter Epoxydharzprodukte |
Country Status (2)
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0
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1960
- 1960-07-08 CH CH780260A patent/CH392881A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
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BE595024A (de) |
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