Verfahren zur Versiegelung alter bituminöser Strassenbeläge Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Versiegelung alter bituminöser Strassenbeläge. Die oberen Schichten von bituminösen Strassenbelägen sind sowohl einer natürlichen Alterung, z.B. durch chemische Zersetzung, wie einer allmählichen Zerstö rung durch das Einwirken von Fahrzeugen, insbe sondere bei hoher Geschwindigkeit und grosser Last, ausgesetzt.
Man hat seit langem erkannt, dass diesem Zerstö- rungsprozess, der, falls ihm nicht durch besondere Massnahmen Einhalt geboten wird, mit stets grösserer Geschwindigkeit um sich greift, durch eine sogenannte Versiegelung des angegriffenen Strassenbelages ent gegenzutreten ist, durch welche die Strasse für längere Zeit wieder in einen einwandfreien Zustand versetzt werden kann. Die Ausführung einer solchen Versiege lung, deren verschiedene bisher bekannte Arten nach folgend kurz erwähnt sind, lässt sich mit weit weniger kostspieligen Mitteln durchführen, als eine normale tiefgreifende Aufarbeitung der Strasse nach völliger Zerstörung der oberen Schicht.
Es ist bekannt, die Versiegelung mittels einer Mörtelmischung durchzuführen, die an Ort und Stelle erstellt und mittels Besen in zwei oder drei Arbeits gängen auf den abgenutzten Strassenbelag aufgetragen wird. Die Mörtelmischung besteht aus einem in seiner Zusammensetzung unbekannten Bindemittel und ei nem feinkörnigen Quarzsand.
Ein zweites bekanntes Verfahren unterscheidet sich von dem Vorherbeschriebenen nur dadurch, dass die Mörtelmischung fertig angeliefert wird.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren wird zunächst ein Bindemittel auf den zu versiegelnden Strassenbelag mit einer Menge von 100 bis 200 g je m@ aufgespritzt und danach, bzw. vor dem end gültigen Abbinden des Bindemittels, ein feinkörniger Natursand aufgestreut.
Bei all diesen Verfahren hat sich als nachteilig herausgestellt, dass keine zufriedenstellende Verbin dung zwischen dem aufgetragenen Mörtel und dem zu versiegelnden Strassenbelag, bzw. bei dem letzten be kannten Verfahren zwischen dem aufgespritzten Bin demittel und dem zu versiegelnden Strassenbelag einer seits und dem aufgespritzten Bindemittel und dem auf gestreuten Feinsand andererseits, erzielt wird.
Die auf getragene Schicht hält somit nicht in genügender Weise und mit der erforderlichen Gleichmässigkeit den Ver kehrsbeanspruchungen, insbesondere den Beanspru chungen durch Bremseinwirkungen, stand, bietet also nur einen verhältnismässig kurzzeitigen Schutz.
Erfindungsgemäss sind diese Nachteile beseitigt. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass auf dem alten, mittels Bürsten und Wasser gereinigten Strassenbelag ein aus einem Reinbitumen und/oder einem Kunstharzprodukt bestehendes und mittels eines aus Benzin oder Benzol bestehenden Lösungs mittels verdünntes Bindemittel unter Druck aufge tragen, und die so behandelte Fläche zu einem Zeit punkt, zu dem das Lösungsmittel entsprechend ver dampft ist, mit einem bituminierten Feinsand abge- streut wird.
Es ist verständlich, dass das Bindemittel durch das Auftragen unter Druck sowie durch die Einwirkung des Lösungsmittels einen derartigen Flüssigkeitsgrad erreicht, dass es selbst in kleinste Poren des zu versie gelnden Strassenbelages eindringt, wodurch zunächst eine ausgezeichnete Verbindung, bzw. Haftung, zwi schen dem Strassenbelag und dem Bindemittel erzielt wird. Wird nun der z.
B. fabrikmässig hergestellte bitu- minierte Feinsand aufgestreut, der sich bereits durch eine innige Verbindung zwischen der Körnung und dem diese umgebenden Bitumen auszeichnet, wirkt das erst zum Teil verdunstete und zum andern Teil noch in dem Bindemittel enthaltene Lösungsmittel lösend auf das Bitumen des bituminierten Feinsandes ein, so dass auch zwischen letzterem und dem Binde mittel eine innige Verbindung zustande kommt.
Als Bindemittel kann entweder Reinbitumen oder ein Kunstharzprodukt mit entsprechender Fliessgrenze und als Lösungsmittel Benzin oder Benzol verwendet werden. Das Bindemittel kann ebenfalls eine Mischung aus Reinbitumen und einem Kunstharzprodukt dar stellen.
Die aufzutragende Menge des Bindemittels richtet sich nach der herrschenden Aussentemperatur und Oberflächenstruktur, d.h. bei höherer Aussen temperatur wird eine kleinere und bei niedriger Aussentemperatur eine grössere Menge pro Flächen einheit benötigt. Die Menge schwankt z. B. zwischen 100 und 300 g pro m2 und wird unter Druck aufge spritzt und zweckmässig anschliessend mittels Bürsten verstrichen.
Der anschliessend aufzustreuende bitu- minierte Feinsand besteht z.B. aus feingemahlenem Quarz oder feingemahlener Molasse, welches Produkt getrocknet und erwärmt und mit Reinbitumen, vor zugsweise im Gewichtsverhältnis 93 :7, warm ge mischt, getrocknet und nochmals gemahlen wird.
Ausser den bereits erwähnten Vorteilen ist noch zu erwähnen, dass die durch das erfindungsgemässe Verfahren aufgetragenen Schichten durch Sonnen wärme und Pressung infolge des nachfolgenden Ver kehrs aktiviert werden. Sie garantieren eine grössere Sicherheit bei der Bremswirkung von Fahrzeugen, in folge grösserer Adhäsion und erhöhter Rauhigkeit der Oberfläche. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Versiegelung alter bituminöser Strassenbeläge, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem alten,
mittels Bürsten und Wasser gereinigten Strassen belag ein aus einem Reinbitumen und/oder einem Kunstharzprodukt bestehendes und mittels eines aus Benzin oder Benzol bestehenden Lösungsmittels ver dünntes Bindemittel unter Druck aufgetragen, und die so behandelte Fläche zu einem Zeitpunkt, zu dem das Lösungsmittel entsprechend verdampft ist, mit einem bituminierten Feinsand abgestreut wird.