Verfahren zur Steuerung von Pressen und Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung von Pressen, sowie auf eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Es sind bereits Pressen bekannt, bei welchen der Stössel durch zwei mit einem hydraulischen Medium beaufschlagte Zylinderkolben-Aggregate be tätigt wird. Bei solchen Pressen, insbesondere bei Abkantpressen, muss bei jeder Lastverteilung, und zwar auch bei nichtsymmetrischer Lastverteilung dafür gesorgt werden, dass der Stössel beim Herunter gehen parallel zum Pressentisch bleibt.
Zur Parallelsteuerung des Stössels hat man bereits die Verwendung einer Schlitzsteuerung vor geschlagen, bei welcher ein Kolbenschieber und zwei Steuerschlitze Verwendung finden. Ferner ist bei solchen Pressen ein Gestänge vorhanden, welches eine auftretende Schräglage des Stössels registriert und dementsprechend den Kolbenschieber der Schlitzsteuerung verschiebt. Dadurch wird die öl- verte,ilung im Sinne der notwendigen Korrektur ge ändert.
Ein Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, dass die gesamte Ölmenge durch die schmalen Steuerschlitze geleitet werden muss, so dass leicht ein überkorrigieren der vorhandenen Schräglage ein tritt und das ganze System ins Schwingen gerät. Eine Vergrösserung der Steuerschlitze ist nicht mög lich, da eine präzise Regulierung nur durch die Ver wendung von verhältnismässig schmalen Steuerschlit zen möglich ist.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der erwähnten Nachteile.
Beim erfindungsgemässen Verfahren zur Steue rung von Pressen wird zur Parallelführung der Stössel durch zwei mit einem hydraulischen Medium beaufschlagte Zylinderkolben-Aggregate betätigt. Er findungsgemäss wird vorgeschlagen, dass ein Teil der unter Druck stehenden Gesamtmenge hydrauh- sehen Mediums abgezweigt und durch eine Schlitz steuerung geleitet wird, während die verbleibende grössere Menge in zwei annähernd gleiche Teile auf geteilt den beiden Aggregaten zugeführt wird.
Die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens weist ein Regulierorgan auf, welches mit einer aus einer Mehrkolbenpumpe oder aus mehreren Ein zelpumpen bestehenden Fördereinrichtung für das Medium in Verbindung steht, die drei Ausgänge auf weist, von welchen zwei Ausgänge je an die gleiche Anzahl von Förderkolben angeschlossen :
sind, wäh rend der dritte Ausgang mit den restlichen Förder- kolben in Verbindung steht, so dass durch die beiden Ausgänge die gleichen und durch den dritten Aus gang die kleinere Menge des hydraulischen Druck mediums geliefert werden, wobei die beiden ersten Ausgänge mit den beiden Pressenzylinder-Kolben- aggregaten und der dritte Ausgang mit einer Schlitz steuerung des Regulierorgans in Verbindung stehen.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Amführungs- beispiel der Steuereinrichtung nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Abkant- presse und Fig.2 eine schematische Darstellung der ,Steue rung.
Die in der Fig. 1 dargestellte Presse weist einen Stössel 1 auf, welcher durch ein erstes hydraulisch beaufschlagtes Zylinder 2 und Kolben 4 aufweisen des Aggregat und ein zweites Aggregat mit Zylin- der 3 und Kolben 5 betätigt wird. Die Kolben 4 und 5 sind durch Pleuelstangen 6 bzw. 7 mit dem .Stössel 1 verbunden. Ferner ist der Stössel 1 mit einer Rück zugfeder 8 versehen, welche andernends, am Pres- sengestell 9 angreift.
Ferner ist ein Ausgleichsgestänge vorhanden, wel ches zur Registrierung der Schräglagen des Stössels 1 dient. Das Ausgleichsgestänge weist eine Torsions- welie 10 auf, welche bei der Parallelbewegung des Stössels eine Drehung erfährt. Sobald jedoch der Stössel z. B. wegen ungleichmässiger Lastverteilung eine Verschiebung bezüglich der Parallellage zum Pressentisch erfährt, stellt sich die Torsionswelle 10 schräg, wodurch eine Regulierstange 11 in der Pfeilrichtung P1 verschoben wird.
Die Parallelsteuerung des Stössels geht aus der Fig. 2 hervor. Zur Lieferung des hydraulischen Druck mediums ist eine Pumpe 18 mit z. B. achtzehn Zylindern mit Kolben vorhanden, die in drei Grup pen zusammengefasst sind. Je sieben Zylinder haben eine gemeinsame Druckleitung 19 bzw. 20 und die verbleibenden vier Zylinder stehen mit einer ge meinsamen Leitung 21 in Verbindung.
Mit 22 ist ein Regulierorgan bezeichnet, welches einen Schieber 23 und einen Doppelkolben 24 auf weist. Der Schieber 23 wirkt in einem Stufenzylin der, welcher aus Kammern 31, 32, 33 und 34 zu sammengesetzt ist, welche in der dargestellten Ruhe stallung des Schiebers paarweise miteinander in Ver bindung stehen. Wird der Schieber 23 in der Pfeil richtung P.= verschoben, so wird die Verbindung zwischen den Kammern 31 und 32 bzw. 33 und 34 unterbrochen.
In die Kammer 31 mündet bei 26 die Leitung 20 und in die Kammer 33 die entsprechende Leitung 19, wobei die Anschlussstelle mit 25 bezeichnet ist. Ferner weist jede Kammer einen Ausgang 28, 29, 30 und 30' auf. Der Ausgang 29 isst mit dem Pressenzylinder 2 und der Ausgang 30' mit dem Pressenzylinder 3 verbunden. Die Ausgänge 28 und 30 führen in einen nicht dargestellten Vorratsbe hälter.
Der Doppelkolben 24 ist in einem Zylinder 35 angeordnet, welcher zwei Kammern 36 und 37 auf weist, die mit den Kammern 31 bzw. 33 in Ver bindung stehen. Die Verbindungsbohrungen 38 sind durch Rückschlagventile 39 gesichert, welche das Rückströmen vom Medium aus den Kammern 31 bzw. 33 in die Kammern 36 bzw. 37 verhindern. Ferner ist der Zylinder 35 mit einem Eingang 27 versehen, an welchem die Leitung 21 angeschlossen ist. Es sei noch erwähnt, dass der Doppelkolben 24 mit der Regulierstange 11 gekoppelt ist.
Die Gesamt anordnung des Regulierorgans 22 ist in der Fig. 1 schematisch dargestellt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrich tung ist die folgende: Von der Pumpe 18 wird durch jede Leitung 19 und 20 annähernd die gleiche Öl@ menge gefördert. In der Ruheste'll'ung des Schiebers 23 und des Doppelkolbens. 24 werden die Pressen zylinder 2 und 3 annähernd gleichmässig mit Öl versorgt. Die durch die Leitung 21 gelieferte klei nere Ölmenge wird ebenfalls: gleichmässig auf die Ausgänge 25 und 26 verteilt und beeinflusst das Gleichgewicht der beiden Pressenzylinder-Kolben- aggregate nicht.
Wird die Parallellage des Stössels gestört, so verschiebt die Regulierstange 11 den Doppelkolben 24 in oder entgegen der Pfeilrichtung P1. Dadurch wird die Aufteilung der durch die Öffnung 27 ein strömenden Ölmenge geändert. Bei einer Verschie bung des Doppelkolbens 24 in der Pfeilrichtung P1 wird der Steuerschlitz zur Kammer 36 verengert und damit die in die Kammer 31 strömende Öl menge gedrosselt und der Steuerschlitz zur Kammer 37 erweitert, das heisst die in die Kammer 33 strö mende Ölmenge erhöht. Der Zylinder 3 wird also mehr Öl als der Zylinder 2 erhalten, wodurch eine Korrektur der Schräglage des Stössels vorgenommen wird.
Wird der Schieber 23 in der Pfeilrichtung P_ bewegt, so werden die Ausgänge 29 und 30' gesperrt, so dass die gesamte Ölmenge durch die Ausgänge 28 und 30 in den Vorratsbehälter zurück geführt wird.
Der Vorteil der beschriebenen Einrichtung be steht darin, dass zur Parallelsteuerung des Stössels nur noch ein kleiner Teil der gesamten unter Druck gesetzten Ölmenge erforderlich ist. Somit können die Steuerschlitze klein gehalten werden, ohne dass das ganze System ins Schwingen geraten wird.
Gemäss einer Variante können anstelle der Mehrkolbenpumpe 18 mehrere Einzelpumpen vor handen sein, welche in gleicher Weise zum Ein satz kommen wie die Mehrkolbenpumpe 18.