Verfahren zum Nachweis des Vorhandenseins remanenter Magnetisierung an Geräteteilen von Magnettongeräten
Bei der magnetischen Schallaufzeichnung ist es von grosser Wichtigkeit, dass der Magnetspeicher nach Verlassen des Lösch-oder Sprechkopfes magnetisch neutral, das heisst vollständig gelöscht ist und keine Remanenz aufweist. Nur dann wird durch den Speicher in dem Abtastorgan, also dem Wiedergabekopf, keine Störspannung induziert. Jede auf dem Band zurückgebliebene Remanenz verursacht eine Störspannung, die die Dynamik, das heisst den Abstand zwischen Nutzspannung zu Störspannung, reduziert.
Die unerwünschte Erzeugung der Gleichfeldremanenz kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann beispielsweise durch magnetisierte Metallteile, die den Speicher im Betrieb laufend berühren, hervorgerufen werden. Wird beispielsweise der Magnetspeicher nach dem Verlassen des Sprechkopfes über Metallteile geführt, die eine Remanenz aufweisen, so wird auf dem Band eine örtlich geringfügig schwankende Gleichremanenz hinterlassen, und diese Schwankungen erzeugen im Hörkopf eine Rauschspannung.
Weiterhin kann eine unerwünschte Erzeugung der Gleichfeldremanenz durch unsymmetrische Lösch- oder Vormagnetisierungsströme stattfinden, denn selbst wenn alle den Speicher berührenden Teile sorgfältig entmagnetisiert sind, kann bei der Aufnahme eine Gleichfeldremanenz auf dem Speicher aufgezeichnet werden, falls der hochfrequente Lösch- oder Vormagnetisierungsstrom geradzahlige und phasenverschobene Oberwellen aufweist.
Eine geringe Gleichfeldremanenz, die akustisch durch ihren Rauschanteil kaum noch wahrgenommen wird, macht sich aber bei Klebestellen sehr störend bemerkbar, besonders dann, wenn die Schnittstelle senkrecht zur Bandkante verläuft.
Eine Gleichfeldremanenz des Bandes kann auch eine Verschlechterung der Kopierdämpfung bewirken, das heisst den Kopiereffekt verstärken. Zur Beseitigung der störenden Gleichfeldremanenz ist es vor allem notwendig, dass diese auch bei vorhandener geringer Intensität noch festgestellt werden kann. Nach den bisher bekannten Methoden war dies nicht mit der erforderlichen Exaktheit möglich.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Nachweis des Vorhandenseins remanenter Magnetisierung an Geräteteilen von Magnettongerä- ten, welche den magnetischen Aufzeichnungsträger magnetisch beeinflussen können. Das Verfahren ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass dieser Nachweis unter Zuhilfenahme eines Testaufzeichnungsträgers erfolgt, dessen magnetisierbare Schicht in konstanten Abständen unterbrochen ist, der durch das zu prüfende Gerät bewegt und dessen während dieses Vorganges aufgespeicherte Information ausgewertet wird.
Durch die periodische Unterbrechung der Magnetschicht wird der unerwünscht entstehende remanente Gleichfluss in einen Wechselfluss verwan delt und dadurch sowohl messtechnisch als auch akustisch erheblich verstärkt. Während der Gleichfluss als solcher infolge des Induktionsgesetzes direkt nicht erfasst werden kann, sondern sich nur infolge von Nebenerscheinungen, wie beispielsweise als Rauschen durch geringfügige Gleichflussschwankungen, die von zweiter Kleinheitsordnung sind, bemerkbar macht, kann er durch das erfindungsgemässe Verfahren ohne weiteres festgestellt werden.
Mit Hilfe des Testaufzeichnungsträgers ist es möglich, die den Gleichfluss im Aufzeichnungsträger verursachen den Fehlerquellen, wie unsymmetrische Kurvenform des Lösch-oder Vormagnetisierungsstromes, remanenter Magnetismus der Magnetköpfe oder Führungs- elemente zu lokalisieren und auszuschalten.
Die Unterbrechungen der Magnetschicht auf dem Testaufzeichnungsträger können in verschiedener Weise durchgeführt werden. So können die magnetisierbaren Flächen sprossenartig, senkrecht zur Bandkante bzw. senkrecht zur Laufrichtung des Aufzeichnungsträgers und parallel zum Abtastspalt des Hör- kopfes über die gesamte Speicherbreite angeordnet werden, wie es beispielsweise in Fig. la dargestellt ist. Bei der Herstellung kann man dabei zweckmässig so vorgehen, dass man die Zwischenflächen abschabt. Weiterhin kann man den Testaufzeichnungsträger perforieren, wie es beispielsweise Fig. lb zeigt.
Die Schichtunterbrechungen durch Perforieren des fertigen flächenförmigen Aufzeichnungsträgers können in der Weise hergestellt werden, dass die Perforationsstempel so geformt sind, dass jede gewünschte Begrenzungsform des ausgestanzten Teils erhalten wird, dass diese also beispielsweise Quadrate, Rechtecke, Kreise oder Kurvenformen aufweisen, die den erzeugten Ton nach Wunsch rein sinusförmig oder oberwellenreich gestalten. Ferner kann man bei der Herstellung die Magnetschicht beim Be gussvorgang periodisch unterbrechen, oder es können die gewünschten Flächen durch eine Druckmatrize aufgebracht oder durch eine Schablone hindurch aufgespritzt werden. In allen Fällen erhält man eine in gleichmässigen Abständen unterbrochene Magnetschicht.
Weitere besondere Flächengestaltungen sind in Fig. lc und ld dargestellt.
Wird erfindungsgemäss ein remanentes Gleichfeld aufgezeichnet, so ergibt dieses bei der Wiedergabe eine mit der Frequenz der Unterbrechungen zerhackte bzw. modulierte Wechselspannung. Sie kann je nach der Ausführung der Unterbrechung rechteckigen oder sinusförmigen Charakter aufweisen.
Die erzeugte Wechselfrequenz f hängt ab von dem Abstand a der Unterbrechungen und der Laufgeschwindigkeit v, wobei f = vla beträgt, wenn a der Abstand zweier aufeinanderfolgender Sprossen der Schicht ist. Man kann den Abstand bei vorgegebener Laufgeschwindigkeit v so wählen, dass die entstehende Frequenz im Ubertragungsbereich der Anlage liegt bzw. in das Gebiet der grössten Ohrempfindlichkeit fällt. Die geringste Gleichfeldremanenz wird nunmehr sowohl messtechnisch als auch akustisch um mehrere Grössenanordnungen grösser angezeigt als früher bei der Analyse durch das erzeugte Gleichfeldrauschen, das ja nur etwa 1 /c desjenigen Wertes beträgt, den eine Wechselfeldmagnetisierung mit gleichem Bandfluss erzeugt.
Diesen erfindungsgemässen Testaufzeichnungsträger kann man z. B. als Band in Schleifenform auf allen mit demselben in Berührung kommenden Einrichtungen laufen lassen und anschliessend abhören.
Die Entstehungsursachen für den störenden Gleichfluss können damit leicht lokalisiert und durch Entmagnetisierungen beseitigt werden bzw. kann die Symmetrie des Losch-und Vormagnetisierungsstromes ideal eingestellt werden.
Nachstehend werden einige Anwendungsmöglich- keiten zur Ermittlung und Beseitigung der Entstehungsursachen störender Gleichfeldremanenzen geschildert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, welche das erfindungsgemässe Verfahren illustrieren.
Sehr häufig tritt der Fall ein, dass der Lösch-, Sprech-oder Hörkopf eine Restremanenz Bii auf- weist. Eine solche Anordnung ist in Fig. 2 z. B. für einen Sprechkopf dargestellt, wobei der Sprechkopfkern und Wicklung mit 1, das Magnetband mit 2, die Magnetschicht mit 3 und der Träger mit 4 bezeichnet ist.
Der Metallringkern des Sprechkopfes weist eine remanente Induktion Br= auf. Bei der Wiedergabe ist der Sprechkopf stromlos. Die Betrachtungen gelten dann ebenso für den stromlosen Löschkopf oder den Hörkopf, wenn diese remanenzbehaftet sind.
In der Umgebung des Kopfspaltes wirkt dann ein Spaltstreufeld HlD auf das vorbeigeführte Band und erzeugt in diesem eine Gleichremanenz iB, , die infolge der unterschiedlichen Remanenzwerte der einzelnen Eisenoxydpartikel Job,, Bandquerschnitt verteilt sind, statistisch schwankt und eine Rauschspannung proportional MBI, induziert, wie dies auch aus Fig. 2a zu entnehmen ist.
Dieses Rauschen verschwindet auch nicht, wenn man z. B. den Speicher anschliessend einem neuerlichen Magnetisierungsprozess unterzieht, indem man auf ihn eine Feldstärke (-2H-) einwirken lässt, die eine Remanenz mit umgekehrten Vorzeichen erzeugt, die ausreicht, um die vorhandene Gleichfeldremanenz 1BB zu Null zu kompensieren, wie in Fig. 3 gezeigt wird, weil die zweite Aufzeichnung mit der ersten nicht kohärent ist.
Es verschwindet dann zwar der konstante Gleichflu¯ ?R= in ?R = ?R= + ??R = q (BR= + BR), der wegen der wegen
RR dt dt ohnehin nicht stört (ein Gleichfluss kann nach dem lnduktionsgesetz keine Spannung induzieren), nicht aber die Schwankungen um den Null-Punkt JBI', 2, die sich von Jssi, den Schwankungen von lBI= nur wenig unterscheiden.
Der betrachtete Fall nach Fig. 2 bezog sich auf einen mit Remanenz behafteten Sprechkopf (bzw. auch Löschkopf), den das Band bei der Wiedergabe passierte. (HN = O.) Wird nun der gleiche mit Re manenz behaftete Kopf zur Aufnahme (bzw. zur Löschung) verwendet, so gilt infolge der idealisierenden Magnetisierungswirkung des überlagerten Wechselfeldes nicht mehr die im Ursprung gekrümmte Remanenzkennlinie BR (H.) mit H = 0 nach Fig. 2a, sondern eine vom Ursprung geradlinig verlaufende Remanenzkennlinie BR = ç (Hs + H=) lf¯ = const. nach Fig.
2b. Die gleiche im Spaltfeld wirkende Gleichfeldstärke iH-infolge der Remanenz des Ringkopfkernes erzeugt nunmehr eine viel grössere Gleichfeldremanenz lRR= als vorher im ; Falle 2a und auch ein stärkeres Rauschen, da ZjBR etwa proportional der Gleichfeldremanenz zunimmt.
Es muss daher Sorge getragen werden, dal3 jegliche remanente Induktion von Metallteilen, die den Speicher berühren, verschwindet. Solch eine remanente Magnetisierung kann bei Bandführungen durch unbeabsichtigtes Berühren mit einem magnetischen Schraubenzieher erfolgen oder aber bei den Köpfen durch Einschaltstösse des Verstärkers. Im allgemeinen wird eine völlige Entmagnetisierung mit einer vom Wechselstromnetz gespeisten starken Ent magnetisierungsdrossel erreicht, die allen Metall teilen genähert wird. Diese werden dann bis in die Sättigung magnetisiert, und durch langsames Entfernen aus dem Feldbereich der Löschdrossel klingt dieses Wechselfeld wieder auf Null ab und mit ihm die Remanenz in den Metallteilen.
Eine genaue Kontrolle, ob die Entmagnetisierung vollständig gelang, war bisher nur möglich, indem man einen neutralen Tonträger versuchsweise auf einer Anlage abspielte, und akustisch beurteilte, ob das Rauschen verschwunden sei. Diese Kontrolle ist aber wenig genau, weil das Gleichfeldrauschen, das etwa proportional der Gleichfeldmagnetisierung zunimmt, von zweiter Kleinheitsordnung ist und im Vergleich zur induzierten Spannung einer gleich grossen Wechselfeldmagnetisierung, wie bereits er wähnt, nur etwa 1 (-40 db) beträgt. Wertvolle Aufnahmen, die auf einem mit Remanenz behafteten Abspielgerät wiedergegeben werden, sind dann irreparabel verdorben, das heisst mit einem Rauschanteil versehen, der nicht mehr entfernt werden kann.
Gemäss der Erfindung ist eine exakte Prüfmöglich- keit der Apparatur vor dem Abspielen gegeben.
Wie bereits oben kurz erwähnt wurde, kann selbst dann, wenn alle speicherberührenden Teile sorgfältig entmagnetisiert sind, bei der Aufnahme eine Gleichfeldremanenz auf dem Speicher aufgezeichnet werden, wenn der hochfrequente Lösch- oder Vormagnetisierungsstrom geradzahlige und phasenverschobene Oberwellen aufweist.
An der geknickten Remanenzkennlinie des Magnetspeichers Bss-p (ss) entsteht dann eine Gleichrichterwirkung der Wechselfeldamplituden und eine resultierende Gleichremanenz Bp-auf dem Band, der wieder ein Anteil, 1Bp überlagert ist, der eine Rauschspannung induziert (vgl. Fig. 4). Der Vorgang wirkt genau so, als ob dem unverzerrten Lösch-oder Vormagnetisierungsstrom ein Signalgleichstrom überlagert worden wäre, der eine Gleichfeldremanenz auf dem Speicher aufzeichnet.
Die Wirkung der HF-Vormagnetisierung beim Aufzeichnungsvorgang läuft ja darauf hinaus, dass die Hochfrequenz (HF) durch den Niederfrequenz-Signalstrom abwechselnd um den Null-Punkt verschoben, also unsymmetrisch wird, und dabei das Signal verzerrungsfrei, das heisst proportional dem Signalstrom, als Remanenz auf dem Speicher aufzeichnet. In diesem Falle ist dann dem Signal ein Rauschmittel überlagert, der Modula- tionsrauschen genannt wird.
Durch Verwendung von Gegentaktoszillatoren gelingt es, die geradzahligen Oberwellen des erzeugten Lösch-bzw. Vormagnetisierungsstromes zu unterdrücken und dadurch eine unerwünschte Gleichfeldaufzeichnung zu verhindern. Nicht aber alle Geräte besitzen Gegentaktoszillatoren. In diesen Fällen ist es möglich, die Wirkung der unsymmetrischen Ströme auszugleichen, indem man dem Vormagnetisierungs- strom einen umpolbaren Gleichstrom zusätzlich überlagert und ihn nach Grösse und Richtung so lange verändert, bis das durch die Unsymmetrie entstehende Gleichfeld kompensiert und das Rauschen ein Minimum wird.
Der Unterschied gegenüber dem nach Fig. 3 geschilderten Fall besteht hier darin, dass das Gleichfeld bereits während seiner Entstehung kompensiert wird, während es dort auf ein bereits mit einem Gleichfeld magnetisierten Band nachträglich einwirkt. Eine kohärente Ummagnetisierung der Gleichflussimpulse ist aber nicht möglich. Hier erfolgte bisher die Einstellung akustisch auf Rauschminimum. Erfindungsgemäss kann die unerwünschte Gleichfeldremanenz, die durch unsymmetrische Lösch- oder Vormagnetisierungsströme erzeugt wurde, genau festgestellt werden.
Bei vielen ausgeführten Geräten wird zwar der Löschstrom in einem Gegentaktoszillator symmetrisch erzeugt, der HF-Vormagnetisierungsstrom aber in angekoppelten Schwingkreisen gewonnen, die auf die zweite Harmonische abgestimmt sind, um eine mit der Grundfrequenz des Löschstromes synchronisierte höhere Frequenz zu erhalten. Die nun auftretenden ungeradzahligen Oberwellen des Vormagnetisierungsstromes werden dann in ihrer Phasenlage durch ein Potentiometer so lange korrigiert, bis die Kurvenform symmetrisch zur Zeitachse wird.
Die Kontrolle wurde bisher auch hier wieder, wenig genau, akustisch auf Rauschminimum vorgenommen.
Ideale Verhältnisse erzielt man nur, wenn der Lösch-und der Vormagnetisierungsstrom einer Gegentaktschaltung entnommen werden. Zusätzliche Symmetrieeinrichtungen können dann entfallen.
Als Folge der Gleichfeldmagnetisierung des Bandes treten neben der Dynamikverschlechterung durch das Rauschen noch weitere Störungen auf, z. B. die Hörbarkeit von Klebestellen, die Verschlechterung der Kopierdämpfung und des Klirrfaktors.
Eine geringe Gleichfeldremanenz, die akustisch durch ihren Rauschanteil kaum noch störend wahrgenommen wird, macht sich aber bei Klebestellen sehr störend bemerkbar, besonders dann, wenn die Schnittstelle senkrecht zur Bandkante verläuft, wie Fig. 5 zeigt. Die geschnittenen Bandenden werden meist mit einem Klebeband 5 in Fig. 5 wieder ver bunden. Der remanente Gleichfluss wird unterbrochen, und es entstehen magnetische Pole, die ein Streufeld Ais erzeugen.
Beim Passieren des Hörkopf- spaltes (Fig. 5b) tritt nunmehr der gesamte remanente Gleichfluss des Bandes infolge der Unterbrechung durch den Abstand der beiden Bandenden As in den magnetisch gut leitenden Hörkopfkern ein und erzeugt in dessen Windungen w einen starken Spannungsstoss U d0R= l0 8V lt dt Hierbei bedeutet dt = ?s/V die Zeit, die der mit der Bandgeschwindigkeit V vorbeilaufende Trennspalt ?s benötigt, um den H¯rkopfspalt zu passieren. Je nach den durch As und v gegebenen Verhältnissen kann die Grundfrequenz dieses Spannungsstosses höher oder tiefer liegen und damit, infolge der frequenzabhängigen Ohrempfind lichkeit unterschiedlich störend, als dumpfer oder heller Knall in Erscheinung treten.
Die Grösse dt hängt weitgehend von dem Winkel, den die Schnittstelle mit dem Hörkopfspalt bildet, ab und wird am kürzesten und im allgemeinen am störendsten, wenn beide parallel verlaufen, während bei einem schrägen Schnitt As'und damit dt grösser, die induzierte Spannung daher kleiner wird (Fig. 5c).
Eine Abschätzung der Amplitudenverhältnisse soll deutlicher veranschaulichen, wie gross das St¯rungsausmass werden kann. Erfahrungsgemäss beträgt die Rauschspannung 1-2 /o (rund-40 db) der induzierten Signalspannung des Bezugspegels, wenn im Band ein Gleichfluss erzeugt wird, der dem als Be zugspegel mit 200 Millimaxwell festgelegten Signalwechselfluss des Bandes gleich ist (Fig. 5d). Erreicht man nun durch Symmetrierungsmassnahmen ein unhörbares Minimum der Rauschspannung, so liegt dieses bei lllooo = l oo (-60 db), wenn mit-60 db das Störspannungsverhältnis einer guten Apparatur und damit auch die akustische Entscheidungsgrenze angenommen wird.
Die Apparatur sei mit einem ungeschnittenen Band akustisch auf Rauschminimum eingestellt. Der Gleichfluss kann daher nach der akustischen und auch messtechnischen Beurteilung mit Sicherheit nur auf etwa lllo (-20 db) seines vollen Wertes reduziert werden, bessere Einstellun- gen sind dem Zufall überlassen.
Infolge der Unterbrechung des Gleichflusses durch eine Klebestelle macht sich dieser auf i ; io reduzierte Gleichfluss aber als induzierter Spannungsstoss mit einer Amplitude von rund ll10 (-20 db) des Bezugspegels bemerkbar und ist je nach seiner Grundfrequenz, die durch die Geschwindigkeit und Spaltbreite der Klebestelle festgelegt ist, deutlich und subjektiv mehr oder weniger störend hörbar.
Die Zeit kann vergrössert werden, wenn man einen schrägen Schnitt anwendet. Die induzierte Spannung wird dann kleiner und in vielen Fällen praktisch unhörbar bleiben. Vollständig unhörbar werden Klebestellen aber nur, wenn der Gleichfluss ?R= verschwindet.
Es ist deshalb für die Hörbarkeit der Klebestellen entscheidend wichtig, dass auch geringste Anteile einer Gleichremanenz auf dem Magnetspeicher verschwinden, die beim ungeschnittenen Magnetspeicher akustisch als Rauschen nicht mehr wahrgenommen werden, da dieses nur noch etwa 10/00 (-60 db) beträgt.
Mit dem erfindungsgemässen Testaufzeichnungsträger ist eine äusserst empfindliche Kontrolle auf Vorhandensein eines remanenten Gleichflusses eines Magnetspeichers möglich, da der in einen Wechselfluss umgewandelte Gleichfluss nunmehr sowohl akustisch als auch messtechnisch um 2-3 Zehnerpotenzen stärker in Erscheinung tritt. Er kann daher mindestens auf lo/oo (-60 db) reduziert werden.
Weiterhin bewirkt eine auf dem Band sich über die gesamte Länge erstreckende Gleichremanenz BR= wie sie durch die oben geschilderten Ursachen entstehen kann, eine Verschlechterung der Kopierdämpfung bzw. verstÏrkt den Kopiereffekt, weil nunmehr die Einwirkung der an sich sehr schwachen Signal-Feldstärke HS¯ einer Nachbarwindung mit grosser Signalaufzeichnung ganz wesentlich verstärkt werden kann. Wir betrachten hierzu wieder die Re manenzkennj ! nie BR-= rp (H) in Fig. 6.
Während die von der Nachbarwindung herrührende Signalfeldstärke Ho-au einem neutralen, das heisst entmagnetisierten Tonträger im Ursprung eine verschwindend kleine kopierte Remanenz BRIS¯ erzeugt, da der Vorgang im reversiblen Bereich in der Nähe des Ursprungs stattfindet, wirkt eine auf dem Band vorhandene Gleichfeldremanenz BR-so, als ob nunmehr eine vormagnetisierende Feldstärke H gleichzeitig mit der kopierenden Feldstärke 4,,-einwirken würde.
Der Arbeitspunkt wird in den steilen Teil der Remanenzkennlinie verschoben, und es resultiert eine wesentlich stärkere kopierte Aufzeichnung ss'EK-. Die Rauschverhältnisse sind die gleichen wie oben besciirieben. Eine Gleichremanenz des Bandes verschlechtert sowohl den Rauschabstand als auch die Kopierdämpfung eines Bandes. Durch die Arbeitspunktverlagerung tritt eine Verringerung des Aussteuerungsbereiches der Remanenzkennlinie, und damit eine Beeinträchtigung des Klirrfaktors bzw. der Klirrdämpfung ein.
Es ist also ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens, dass durch Messung und Beseitigung von CTleichfeldern geringer Intensität in Magnetspeichern eine Verbesserung des Rauschabstandes, der Kopierdämpfung und KlirrdÏmpfung, Vermeidung der Störung durch Klebestellen sowie Verhinderung einer irreparablen Qualitätsverminderung durch Abspielen einer einwandfreien Aufzeichnung über eine magnetisierte Anlage erzieh werden.
Der Magnetspeicher kann auch zur Kontrolle des Gleichlaufes eines Antriebssystems benutzt werden, wobei Gleichlaufschwankungen sich als Frequenzschwankungen bemerkbar machen. Dabei kann eine unbeabsichtigte Löschung jederzeit durch Magnetisieren, beispielsweise durch Annäherung eines Permanentmagneten, wieder behoben werden.
Ferner kann der Magnetspeicher als Tonfrequenzerzeuger verwendet werden, wobei die Frequenzände- rung durch Anderung der Laufgeschwindigkeit erfolgt. Er kann mit einem Wechselfeld beliebig oft gelöscht werden und in einfacher Weise durch Aufmagnetisieren mit einem angenäherten Permanentmagneten wieder die ursrpüngliche Wellenlänge hergestellt werden, die bei gleicher Geschwindigkeit wieder die gleiche Frequenz erzeugt. Durch geeignete Formgebung der Schichtunterbrechungen bzw. der Schichtabschnitte kann jede gewünschte Klangfarbe erzeugt werden.
An Stelle der Bandform kann der Magnetspeicher auch faden-oder scheibenförmig gestaltet sein, wobei die Schichtunterbrechungen der Form des Speichers angepasst werden. Zur Verstärkung der Remanenz kann man ein hochfrequentes Wechselfeld, das durch eine kleine Luftspule erzeugt wird, zusätzlich mit dem zu messenden Gleichfeld einwirken lassen, wodurch das kleine Gleichfeld eine grössere Remanenz hervorbringt als ohne das Wechselfeld. Die Wirkung ist ähnlich dem Vorgang in Fig. 2b. Dabei ist dafür Sorge zu tragen, dass das Wechselfeld abklingt, bevor der Speicher das auszumessende Gleichfeld verlässt, indem er durch die Luftspule von nur wenigen Drahtwindungen läuft, deren Abmessungen klein sind im Vergleich zu der Ausdehnung des zu messenden Gleichfeldes.
Durch Anwendung dieser in Fig. 7 dargestellten idealen Magnetisierung wird im Speicher eine um mehrere Zehnerpotenzen grössere Remanenz BIt durch ein verschwindend kleines Gleichfeld erzeugt, als BR= ohne Einwirkung des idealisierenden Wechselfeldes. Mit Hilfe des Speichers wird der Gleichfluss in einen Wechselfluss umgewandelt, wodurch die in dem Hörkopf induzierte Wechselspan- nung durch eine weitere elektrische Spannungsverstärkung praktisch mit beliebiger Genauigkeit gemessen werden kann. Zur Ausmessung des Gleichfeldes ohne diesen Speicher hingegen wären hochempfindliche Messeinrichtungen erforderlich, deren Genauigkeit um Grössenordnungen geringer ist.