DE1473353A1 - Magnetographieverfahren - Google Patents
MagnetographieverfahrenInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG U73353
A Dez. I
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des bekannten Magnetographicverfahrene durch die Verwendung einer magnetisierbaren Folie z.B. in Bandform, die magnetisierbare
Pigmente oder metallische magnetisierbare Schichten mit bestimmten magnetischen Eigenschaften enthält oder durch
Anwendung idealisierender Bedingungen bei der Messung.
Eines der modernsten Verfahren der Werkstoffprüfung ist das bekannte Magnetographieverfahren. Hierbei wird die
Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes mit einer magnetisierbar en Folie bedeckt. Auf dieser magnetisierbaren Folie
wird nun das Streufeld, das beim Magnetisieren des Prüflings an den Störstellen entsteht, abgebildet und anschließend
nach bekannten Verfahren der magnetischen Aufzeichnungstechnik abgetastet und angezeigt. Ale Registrierungeverfahren
sind im vorliegenden Zusammenhang beispielsweise die folgenden geeignet:
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1. Dae magnet-induktive Verfahren, wie es allgemein heute
bei den Magnettongeräten verwendet wird.
2. Durch Messung des magnetischen Kraftflusses durch z.B.
a) Abtastorgane mit Hallelementen,
b) Abtastorgane, die nach dem Oberwellenverfahren arbeiten (Foerster-Sonden, Spaltsonden),
c) Organe mit veränderlichem magnetischen Widerstand.
3. Magnetpulververfahren z.B. mittels der bekannten Bitteretreifen-Technik
oder durch sog. Anlösverfahren. Bei letzteren verwendet man zur Abbildung des Streufeldes des Prüflinge
eine Folie, bei der die magnetischen Teilchen in lösbaren Stoffen eingebettet sind (z.B. Magnetband auf Cellulosebasis).
Bei Anlösen der Oberfläche der Folie können die magnetisierbaren Partikel sich entsprechend dem magnetischen
Feld einstellen und man erhält einen nicht löechbaren Nachweis der Störstelle auf der Folie.
4. Magnetooptische Verfahren (Kerr- bzw. Farady-Effekt).
Die bekannten bandförmigen Magnetspeicher, die entweder aus einer magnetisierbaren Schicht (Pigmente oder zusammenhängend·
Metallschichten), die auf einer geeigneten Unterlage angeordnet
ist, oder die in Form der sogenannten Massebänder nur aus einer magnetisierbaren Schicht bestehen, genügen insbesondere
in Bezug auf ihre magnetischen Eigenschaften den
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Anforderungen dieses Verfahrens nicht. Die speziellen Eigenschaften
des Magnetographieverfahrens erfordern Aufzeichnungsträger
mit auf diesem Gebiet der Technik ungewöhnlichen Eigenschaften. Dies beruht in magnetischer Hinsicht auf den ungewöhnlich
kleinen Störfeldern, die gemessen werden sollen, so kann insbesondere mit üblichen Bändern die eventuell tiefer
liegende Störung kaum gemessen werden. Die Messung derartiger Störstellen ist jedoch ebenso wichtig, wie die Messung von
Oberflächenrissen.
Es wurde nun gefunden, daß für magnetographische Verfahren besonders solche Magnetfolien geeignet sind, deren magnetisierbare
Schichten von vornherein ein Koerzitivfeld HMC
besitzen, das im wesentlichen gleich der Feldstärke EL· im Sättigungsknick der Hysteresiaschleife des zu prüfenden
Werkstückes ist, oder in dem man das magnetographieche Verfahren
unter idealisierenden Bedingungen ausführt, so daß die ursprüngliche Feldstärke HMC der Magnetfolie unter
Wirkung der idealisierenden Bedingungen so verändert, im allgemeinen erniedrigt wird, daß die obige Bedingung erfüllt
ist. Die Feldstärke der Magnetfolie, bei der das Speichermaterial unter idealisierenden Bedingungen eine wesentliche
Zunahme der Magnetisierung zeigt, und die nahezu dae Koerzitivfeld
unter idealisierenden Bedingungen darstellt, wird mit HjjCj bezeichnet und im folgenden Quasi-Koerzitivfeld
genannt.
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Die feldstärke im Sättigungsknick der Hysteresisschleife
des zu prüfenden Werkstückes ist abhängig von der Art des
Materials aus dem das betreffende Werkstück geformt ist. Wenn auch eine Reihe üblicher Materialien in dieser Beziehung
ähnliche Eigenschaften besitzen, so daß man eine Magnetfolie schaffen könnte, deren Koerzitivkraft von vornherein der
obigen Bedingung entspricht, so wäre eine solche Magnetfolie doch nicht generell anwendbar. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, das mägnetographische Verfahren so durchzuführen, daß während
der Messung idealisierende Bedingungen vorliegen, die bewirken, daß die Quaai-Koerzitivkraft der Magnetfolie Üuq-t so verschoben
wird, daß die obenangeführte Bedingung erfüllt ist. Hierdurch werden alle Anpassungsprobleme der Magnetfolie
beseitigt, und es ist möglich für alle ferkstücke eine Art von Magnetfolie zu verwenden, deren Eigenschaften in einfacher
und bekannter Weise durch die idealisierenden Bedingungen in gewünschter Weise dem Werkstück angepaßt werden können.
Bei Prüflingen, die magnetisch uneinheitlich aufgebaut sind, wie einsatzgehärteten Werkstücken, sind für H^ die Größen
der zu prüfenden magnetisch hartenden Schicht zu wählen.
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Durch die idealisierenden Bedingungen kann die Folienempfindlichkeit
in vollem Umfang ausgenutzt werden, weil deren Empfindlichkeitsbereich durch die idealisierenden Bedingungen
der zu messenden Remanenz des Streufeldes angepaßt wird.
Die idealisierenden Bedingungen können durch die folgenden Haßnahmen erreicht werden:
1. Einwirkung eines zusätzlichen magnetischen Wechselfeldes.
2. Eine Wärmebehandlung.
3. Anlegung eines magnetischen Wechselfeldes unter gleichzeitiger Wärmebehandlung.
Gemäß der unter 1. genannten Methode wird die Magnetfolie zunächst durch das magnetische Wechselfeld gesättigt. Anschließend
kann man das magnetische Wechselfeld und das das Streufeld der Störstelle hervorrufende magnetische Gleichfeld
nacheinander oder gleichzeitig langsam abnehmen lassen. Eine vollständig ideale, remanente Magnetisierung der Magnetfolie
wird insbesondere dann erreicht, wenn zunächst das idealisierende Wechselfeld gedrosselt wird und erst anschließend
das magnetische Gleichfeld. Bei gleichzeitigem Abklingen der beiden Felder ist der Effekt weniger ausgeprägt.
Die idealisierende Wirkung des Wechselfeldes ist stets vorhanden» unabhängig vom Winkel zwischen Gleich- und
Wechselfeld.
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Besitzt bei dem Magnetisieren der durch das idealisierende Wechselfeld die Arbeitskennlinie ihren Sättigungsknick
bei H||Tif» so muß das das Streufeld der Störstelle hervorrufende
Gleichfeld Hp, dem die Folie durch die Magnetisierung
des Prüflings ausgesetzt ist, kleiner sein.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens durch die idealisierenden Bedingungen besteht nun darin, daß
HP HMIK
gewählt werden kann und somit die unter Umständen sehr aufwendige Magnetisierungseinrichtung für den Prüfling erheblich·
reduziert wird.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man durch Variation der Stärke des Gleich- und Wechselfeldes
verschiedene Kennlinien der teilweise idealen Magnetisierung erhalten kann.
In der Figur 1 ist dargestellt, daß durch die idealisierenden Bedingungen Kennlinien erhalten werden können, die zwischen
der Remanenzkurve 1 und der Kurve der idealen Magnetisierung liegen. Dies bedeutet, daß ohne Schwierigkeiten die Magnetfolie
den Eigenschaften des zu prüfenden Werkstückes durch
die richtige Wahl der Wechselfeldamplitude angepaßt werden kann.
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Hierdurch wird bei gleichzeitiger Erhöhung der Meßgenauigkeit
eine Störstellenbestimmung in einem größeren Bereich erreicht.
Außerdem kann der Störpegel in einem gewünschten Maß unterdrückt werden. Bei relativ starken Wechselfeldern
(Kurve 7) ergibt sich als weiterer Vorteil dieser Magneti-Bierungsart
der annähernd lineare Zusammenhang zwischen Streufeld und Magnetisierung auf der Magnetfolie. Die
Oberflächenrauhigkeit der Probe läßt sich erfindungsgemäß mit der idealen Magnetisierung bzw. der teilweise idealen
Magnetisierung gut messen.
Die Verwendung der idealen bzw. teilweise idealen Magnetisierung bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß die durch
die Ungleichmäßigkeiten der Folie bedingte Störung (Rauschen) stark verringert wird. Zur Magnetisierung des zu prüfenden
Werkstückes sind viel geringere Gleichfelder als bei den bekannten Verfahren erforderlich.
Dies sei an folgendem Beispiel erläutert:
Ein Bohr ist auf Risse in seiner Oberfläche zu prüfen. Hierzu schickt man durch einen Leiter, der längs der Achse
des Rohres geführt wird, einen Strom. Das Feld dieses Stromes soll gerade die Außenschicht des Rohres sättigen,
damit ein möglichst starkes Streufeld entsteht. Die auf der Oberfläche des Rohres aufgepreßte Magnetfolie unterliegt
nun aber derselben Feldstärke. Ist nun die Koerzitivkraft
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der Magnetfolie kleiner als die des Prüflinge, so wird die
Folie praktisch gesättigt. Das Streufeld kann sich nicht auf der Folie abbilden. Günstige Arbeitsbedingungen liegen
vor, wenn HMC etwa gleich groß oder nur wenig größer ale
HK ist.
Zur Erreichung der idealisierenden Bedingungen wird nun in dem obengenannten Fall längs der Achse des zu prüfenden
Rohres ein Gleichstrom zur Erzeugung des die Störstelle anzeigenden Feldes und ein idealisierender Wechselstrom erzeugt.
Der Wechselstrom soll die Folie zunächst annährend bis zur Koerzitivkraft aussteuern. Der Gleichstom kann unter
diesen Bedingungen infolge der idealen Magnetisierung wesentlich niedriger gehalten werden.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen wurden Prüfling
und Folie als Ganzes magnetisiert. Es ist jedoch auch möglich, nur kleine Gebiete von Prüfling und Folie, teilweise ideal
oder ideal zu magnetisieren. Hierzu bedient man sich magnetischer Joche bzw. spezieller Anordnungen von Permanentmagneten«
Der technische Aufwand ist wesentlich geringer als wenn das ganze Werkstück magnetisiert werden muß.
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Figur 2 zeigt ale Beispiel ein magnetisches Joch 1 mit den
Spulen 2 und 3. Biese Anordnung magnetisiert die Folie 4 und das Rohrstück 5. Durch die Spule 2 fließt ein Gleichstrom zur Erzeugung des die Störstelle anzeigenden Streufeldes, durch die Spule ein idealisierender Wechselstrom.
Die Arbeitsbedingungen werden wieder so gewählt, daß das Wechselfeld zu prüfende Werkstück und Hagnetfolie weitgehend
sättigt, auf alle Fälle aber die Folie bis über die Koerzitivkraft HMC aussteuert. Das Gleichfeld sättigt nach Möglichkeit
den Prüfling, beeinflußt die Magnetfolie aber nur wenig.
Bei der Magnetisierung mit dem Joch kann nach zwei Methoden
verfahren werden:
1. Man setzt das Joch auf eine Stelle des Prüflings auf,
schaltet den Strom ein und regelt erst das idealisierende Wechselfeld und dann das Gleichfeld oder beide auf Null.
Die Folie wird hierdurch ideal oder teilweise ideal magnetisiert. Auf diese Weise tastet man die ganze Probe ab.
2. Man führt mit dem von unveränderlichen Gleich- oder Wechselstrom durchfloseenem Joch über die Folie und den Prüfling
hinweg und magnetisiert so die Folie teilweise ideal.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft mit Anordnungen aus Permanentmagneten durchführen, die ein
äußeres Streufeld besitzen, das sich laufend in einer Richtung
der Anordnung nach Betrag und Riohtung ändert, wobei der Betrag langsam abnimmt.
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Fig. 3 zeigt eine derartige Anordnung, die als Magnetteppich bezeichnet werden soll. Diese Fig. stellt Permanentmagnete (2)
dar, die in ihrer Höhe langsam abnehmen, wodurch das äußere Streufeld (7) in Pfeinrichtung (8) schwächer wird. Mit (1)
sind weichmagnetische Schienen bezeichnet, die den durch die Permanentmagnete erzeugten Fluß an die Oberfläche leiten.
Ein magnetisches Joch (4), das den Teppich überspannt, erzeugt ein Gleichfeld. Der Rest-Raum wird mit einem unmagetischen
Stoff (3) ausgefüllt. Diese magnetische Anordnung kann erfindungsgemäß auch aus magnetischem Gummi gefertigt werden.
Der Vorteil besteht darin, daß sich der Gummi besser der Form des Prüflings anpaßt. Überstreicht man die auf den
Prüfling aufgelegte Folie (6) mit einer derartigen Anordnung, so bildet sich das Streufeld des Fehlers auf der Folie ab.
£e sind ebenfalls Anordnungen brauchbar, bei denen das Joch (4)
um 90° um die strichpunktierte Mittellinie gegenüber der weichmagnetischen Schiene verdreht ist.
Die Breite des Teppichs soll dabei zu beiden Seiten von dem
Joch überragt werden. Hierdurch wird beim überstreichen der
Magnetfolie auf dem Prüfling die ideale Magnetisierung weitgehend angenähert.
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Bei dem in den Figuren 4a und 4b skizzierten Verfahren zur Feststellung von Streufeldern mit einer Oberwellensonde, überstreicht
man die Oberfläche eines mit einem Gleichfeld magnetisierten Prüflings mit einer Spaltsonde. Diese Spaltsonde war
bisher so geschaltet, daß das vormagnetisierende Wechselfeld in den Sondenspulen (1) und (2) die gleiche Richtung besaß
(Figur 4a). Das Vormagnetisierungsfeld schließt sich nicht über dem Spalt. Die Induktionsspulen waren so geschaltet, daß
ohne Einwirkung eines zu messenden Feldes keine Spannung angezeigt wird. Man kann aber auch so vorgehen, daß man den Prüfling
mit einer Magnetfolie bedeckt, mit einem Gleichfeld magnetisiert und während der Einwirkung des Gleichfeldes die Streufelder mit
einer Spaltsonde abtastet. Hierbei sind die Spulen (1) und (2) für die Vormagnetisierung der Spaltsonde so geschaltet, daß
sich ein annähernd geschlossener magnetischer Kreis ergibt, so daß ein starkes Streufeld am Spalt der Sonde austritt, wo
es eine Steigerung der Magnetisierung der Magnetfolie (3) bewirkt. In Figur 4b ist der Feldlinienverlauf der Spaltsonde
schematisch angedeutet. Hierbei stimmt man das Folienmaterial und die Konstruktion der Spaltsonde so aufeinander ab, daß sich
das Maximum der Empfindlichkeit von Folie und Sonde gerade deckt. Die Induktionsspulen werden so geschaltet, daß sich wieder ohne
Feldeinwirkung die Anzeige Null ergibt. Indem die Sonde von der Prüfstelle abgezogen oder das Vormagnetisierungsfeld auf
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Null geregelt wird, magnetisiert man die Magnetfolie teilweise oder ganz ideal. Dieses Prüfverfahren besitzt gegenüber dem oben
geschilderten Verfahren den Vorteil, daß es neben der momentanen Fehleranzeige eine Folie mit relativ hoher Magnetisierung als
Dokument liefert.
Der Vorteil gegenüber der Methode, die Folie ideal zu magnetisieren
und abzutasten, besteht darin, daß jetzt Fehleranzeige und ideale Magnetisierung in einem und nicht in zwei Arbeitsgängen erfolgt. Obwohl der Fehler sofort angezeigt wird, bleibt
die Möglichkeit, die Folie später noch einmal zu prüfen.
Bei der idealisierenden Wärmebehandlung erhitzt man die Prüffolie über ihren Curiepunkt und läßt sie auf der Oberfläche
des ganz oder teilweise magnetisieren Prüflings abkühlen.
Man erreicht hierdurch eine Idealisierung des Magnetisierungsvorganges, der das Streufeld des Prüflings auf die
Prüffolie abbildet. Der Vorteil dieser Idealisierungsmethode besteht in ihrer hohen magnetischen Empfindlichkeit und darin,
daß die idealisierenden Bedingungen mit wesentlich einfacheren Mitteln erreicht werden.
Bei dieser Methode wird die Magnetfolie im Streufeld des Prüflings von einer Temperatur, die höher oder gleich der
Curie-Temperatur der magnetisierbaren Substanz ist abgekühlt. Je nach den Eigenschaften der- magnetisierbaren Substanz in
Bezug auf ihren Curie-Punkt können dabei die verschiedensten Temperaturen erforderlich sein.
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Bei Magnetfolien oder Bändern, die magnetisierbare Pigmente in einem Bindemittel dispergiert enthalten, können natürlich
nur auf solche Temperaturen erhitzt werden, die unterhalb der Zersetzungepunkte der organischen Bindemittel liegen. Es ist
daher erforderlich magnetisierbare Pigmente so auszuwählen, daß die Curie-Temperaturen unter der Zersetzungstemperatur
der Bindemittel liegen, also im Temperaturbereich von etwa 30 - 20O0C, vorzugsweise 80 - 12O0C. Als magnetisierbare
Substanzen eignen sich bevorzugt ferromagnetische Chromdioxide.
Solche Produkte sind in den deutschen Patenten
(P 22 474 VIb/80b) und (F 40 333 IVa/i2m) beschrieben.
Zur Erreichung der idealisierenden Bedingungen genügt es die Magnetfolie allein zu erwärem. Es kann jedoch in gewissen
fällen vorteilhaft sein, sowohl das zu prüfende Werkstück als auch die Magnetfolie zu erwärem.
Die erstgenannte Verfahrensvariante sei in dem folgenden allgemeinen
Beispiel erläutert:
Die Magnetfolie wird in einer Temperaturkammer bis etwas über die Curie-Temperatur erhitzt. Hierbei kann die Magnetfolie auf
einer Spule aufgewickelt sein oder als Endlosband vorliegen. Durch einen schmalen Schlitz verläßt sie kurz vor dem Prüfling
die Temperaturkammer. Die Magnetfolie wird nun an den Prüfling angepreßt und kühlt sich dabei auf die Temperatur der Umgebung
ab. Da der Prüfling in bekannter Weise durch Strom oder
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Permanentmagnete im ganzen oder lokal magnetisiert ist, besitzen die Störstellen ein Streufeld. Dieses bildet sich
dann während des Abkühlungsvorganges auf die Magnetfolie ab.
Hierbei ergibt sich auf Grund der hervorragenden magnetischen Idealisierung durch diese Wärmebehandlung eine hohe remantente
Magntisierung der Magnetfolie. Da die Wärmekapazität der Magnetfolie sehr gering ist, brauchen keinerlei Forderungen
an die Curie-Temperatur des Prüflings gestellt zu werden.
Viele Werkstücke werden infolge der Eigenart ihrer Herstellung in heißem Zustand anfallen. Dabei ist es oft erforderlich, bereits
vor der Abkühlung Störstellen zu ermitteln. In diesen Fällen kann man ohne besondere Erwärmung der Magnetfolie das
noch warme Werkstück magnetisieren, die Magnetfolie aufpressen und das ganze abkühlen lassen. Man erhält dabei eine ideale
Magnetisierung der Magnetfolie.
Die Erwärmung und Abkühlung der Magnetfolie bei der idealisierenden
Wärmebehandlung kann selbstverständlich auch nach anderen Methoden erfolgen. Die Art der Erwärmung ist dabei
im allgemeinen nicht kritisch und kann den jeweiligen Bedingungen angepaßt werden. Das Prinzip dieser Aufzeichnungeverfahren
durch idealisierende Wärmebehandlung ist beschrieben in der deutschen Patentschrift ( A 45 360 IXa/21a 1)
Die Messung des aufgezeichneten Streufeldes der Störstelle in der Magnetfolie kann in üblicher Weise erfolgen.
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Eine etwa 1,50 m lange Eisenschiene des Querschnitts 20 χ 5 mm
weist als künstliche Störstelle einen etwa 1 mm tiefen Säge-Bchnitt i:. der Mitte auf. Das Eisen besitzt eine Koerzitivfeldetärke von etwa 100 Oe. Auf diese Eisenschiene wurde ein
handelsübliches Magnetband mit einer Schichtdicke von 12/um
und einer Koerzitivkraft von 300 Oe fest aufgelegt. Ein derartiges Band ist im Beispiel 2 der deutschen Patentschrift
(DAS 1 130 612) beschrieben.
Zur Magnetisierung der Eisenschiene dienen zwei keramische
Hartmagnete mit den Abmessungen 50 χ 5 x 15 mm , die sich in einem Abstand von ungefähr 55 mm voneinander befinden. Sie
werden in einem Abstand von etwa 5 mm über die Schiene und das Band geführt. Hierbei wirkt länge der Oberfläche in der
Mitte der Permanentmagnete eine Feldstärke von etwa 100 Oe. Hach dem Magnetisieren klebt man das Magnetband zu einer
Schleife zusammen und spielt es auf einem Magnettongerät ab (z.B. bei einer Bandgeschwindigkeit von 9 cm/sec). Die
Hörkopfspannung verstärkt man und gibt sie durch einen Lautsprecher, ein Röhrenvoltmeter oder Registrierinstrument
wieder. Das benutzte Röhrenvoltmeter zeigte einen Störpegel von 2 - 4 mV an. An der Stelle, an der der Spalt gelegen hatte,
schlug 6b bis θ mV aus.
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Der Versuch wurde variiert, indem zwischen die beiden Permanentmagnete ein keilförmiger lamellierter Weicheleenkern
von 2 cm Durchmesser gebracht wurde. Dieser Kern stand senkrecht auf der Oberfläche der Schiene, wobei die Keilkante in
einem Abstand von 6 mm senkrecht zur Längsrichtung der Schiene verlief. Er wurde durch eine Spule mit 50 Hz Wechselstrom erregt.
Mit dieser Anordnung fährt man langsam und gleichmäßig die Eisenschiene entlang, auf der das Magnetband fest aufliegt.
Tastet man das Magnetband jetzt genauso auf dem Magnettongerät ab, so hört man an der Stelle des Bandes, an der die
Störstelle lag, einen lauten Ton im Lautsprecher. Das Röhrenvoltmeter schlägt bis 50 mV aus. Der Ausschlag ist also sechsmal
so groß wie bei alleiniger Anwendung des Gleichfeldes. Hinzu kommt,· daß der Störpegel durch das Wechselfeld etwas verbessert
wird (2 mV).
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Claims (11)
- Pat ent ans prücheιj Magnetographieverfahren für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, dadurch gekennzeichnet, daß für die Aufzeichnung der magnetischen Streufelder der Störstellen solche magnetisierbaren Folien verwendet werden, die im Zeitpunkt der Messung ein Koerzitivfeld oder Quasi-Koerzitivfeld besitzen, das im wesentlichen gleich der Feldstärke im Sättigungsknick der Hysteresisschleife des zu prüfenden Werkstückes ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von magnetisierbaren Folien, deren magnetisierbare Substanzen eine Koerzitivkraft besitzen, die im wesentlichen gleich der Feldstärke im Sättigungsknick der Hysteresisschleife des zu prüfenden Werkstückes ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnung der magnetischen Streufelder der Störstelle unter idealisierenden Bedingungen ausgeführt wird, so daß das Quasi-Koerzitivfeld der magnetisierbaren Folie so verändert wird, daß es im wesentlichen gleich der Feldstärke im Sättigungsknick der Hysteresisschleife des zu prüfenden Werkstückes ist.A-S 17 - 17 -809813/0821
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die idealisierenden Bedingungen durch Anlegen des idealisierenden magnetischen Wechselfeldes geschaffen werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Gleichfeld, das das Streufeld der Störstelle hervorruft und das die ideale oder teilweise ideale Magnetisierung der magnetisierbaren Folie hervorrufenden magnetischen Wechselfelder durch ein magnetisches Joch das außen auf der magnetischen Folie aufgebracht wird, erzeugt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling durch einen Gleichstrom magnetisiert wird und daß eine Anordnung von Permanentmagneten mit wechselnder, abnehmender Polung über die auf den Prüfling aufgelegte magnetisierbare Folie bewegt und so diese Folie ideal oder teilweise ideal magnetisiert wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichfeld-Magnetisierung von Prüfling und Folie durch einen Permanentmagneten erfolgt, dessen Feld dem Feld der Anordnung der Permanentmagnete wechselnder Polung überlagert ist.A-G 17 - 18 -809813/0821
- 8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die idealisierenden Bedingungen durch eine Wärmebehandlung geschaffen werden, wobei die magnetisierbare Folie auf oder über die Curie-Temperatur der magnetisierbaren Substanz dieser Folie erwärmt wird und anschließend im magnetischen Streufeld der Störstelle unter die Curie-Temperatur abgekühlt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetisierbare Folie in einer üffemperaturkammer über ihren Curiepunkt erhitzt wird und kurz nach dem Verlassen dieser Kammer sich auf dem magnetisieren Prüfling abkühlt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Oberwellenspaltsonde zur Messung des Störfeldes benutzt wird, mit der die Folie abgetastet wird, und daß das Vormagnetisierungsfeld dieser Spaltsonde genutzt wird, um die Folie teilweise oder ganz ideal zu magnetisieren, wobei die Spulen oder Spaltsonde, die die Vormagnetisierung des Sondenkernes bewirken, so geschaltet werden, daß sich ein geschlossener Fluß im Sondenkern ergibt und die Induktionsspulen so gegeneinander geschaltet werden, daß sich ohne magnetischen Gleichfluß kein Ausschlag am Meßinstrument der Oberwellenspaltsonde zeigt.A-G 17 - 19 -8 ü 9 ö i 3 / ü b 2 1
- 11. Verfahren nach Anspruch 8 und 9$ gekennzeichnet durch die Verwendung einer Magnetfolie die aus einer Unterlage und einer darauf befindlichen magnetisierbaren Schicht besteht, die Polyurethanlack als Bindemittel und ein dotiertes Chromdioxid als magnetisierbarea Pigment enthält.A-G 17 - 20 -8090 13/0821
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