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Verfahren und Heizplatte zum Trocknen von feuchtigkeitshaltigen )Platten Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Heizplatte zum Trocknen von feuchtigkeitshaltigen Platten, z. B. von Furnieren für Sperrholz, von Faserplatten und dergleichen.
Bei der Herstellung von Sperrholzplatten wird üblicherweise als Zwischenlage eine Furnierplatte verwendet, die beispielsweise etwa 4,5 mm stark ist. Unmittelbar nach ihrer Herstellung hat eine solche Furnierplatte bei Verwendung von altem Holz 30 bis 40 % Feuchtigkeit und bei Verwendung von frischem Holz 60 bis 70 % Feuchtigkeit; zudem enthält das Kernholz rund 60 % Feuchtigkeit mehr als das Splintholz. Um den Feuchtigkeitsgehalt auf einen für die Sperrholzfertigung idealen Feuchtigkeitsgehalt von 6 bis 7 % zu verringern, muss die Platte getrocknet werden.
üblicherweise wird dafür das folgende Trock- nungsverfahren benutzt. Ein heisser Gebläsestrom wird in einen Trocknungsraum eingeleitet, der auf einer bestimmten Temperatur gehalten wird und in dem die Platte vermittels eines Walzentrockners so lange bewegt wird, bis sie trocken ist. Es kommt dabei oft vor, dass der Feuchtigkeitsgehalt an einer Stelle der Platte sehr verschieden von dem Feuchtigkeitsgehalt an einer anderen Stelle derselben Platte ist.
Wenn ohne Berücksichtigung dieser Tatsache die Trocknung bei einer bestimmten Temperatur und mit bestimmter Geschwindigkeit vorgenommen wird, dann ist die getrocknete Platte, sofern sie sowohl Kernholz als auch Splintholz enthält, sehr anfällig für Verwerfen und Verziehen, was einen erheblichen Nachteil dieses Verfahrens bedeutet.
Anschliessend wird ein Bindemittel auf beide Oberflächen der als Mittellage dienenden, verformten Furnierplatte aufgetragen und diese erwärmt und mit Deckfurnieren zu Sperrholz zusammengepresst. Die als Mittellage verwendete, durch Erwärmen und Pressen normal geebnete Furnierplatte nimmt im Laufe der Zeit und durch Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Luft wieder ihre ursprüngliche verformte Gestalt an, so dass sich die ganze Sperrholzplatte verwirft und verzieht und ihre praktische Verwertbarkeit und damit ihr Handelswert stark gemindert wird.
Es wurde nun eine Vorrichtung und ein Verfahren gefunden, durch welche die soeben genannten Nachteile beseitigt werden können.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Trocknen von feuchtigkeitshaltigen Platten ist dadurch gekennzeichnet, dass man die zu trocknenden Platten abwechselnd mit Heizplatten übereinanderlegt, die Heizplatten erwärmt und die aus den zu trocknenden Platten austretenden Dämpfe über die gesamte Oberfläche jeder einzelnen Platte gleichmässig abführt, so dass. die Feuchtigkeit des Materials jeder einzelnen Platte am Ende des Trocknungsvorganges an allen Stellen der Platte praktisch gleich gross ist.
Die Heizplatte zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Beheizungs- system aufweist und dass mindestens, einer der Auflageflächen der Heizplatte mit Öffnungen versehen ist, die bei abgedeckter Auflagefläche in ein frei nach aussen führendes Abzugssystem münden.
Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnung sowohl das erfindungsgemässe Verfahren als auch einige Ausführungsbeispiele der erfindungs- gemässen Vorrichtung erläutert.
Fig. 1 zeigt zur Erläuterung des Verfahrens die praktische Verwendung einer Ausführungsform der Vorrichtung, in seitlicher Ansicht, schematisch dargestellt.
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Fig. 2 zeigt, in seitlicher Ansicht und teilweise längsgeschnitten, eine der Heizplatten aus Fig. 1 in gebrochener und vergrösserter Darstellung.
Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 dargestellte Heizplatte in Draufsicht.
Fig. 4 zeigt, teilweise im Längsschnitt, eine andere Ausführungsform der Heizplatte.
Fig. 5 zeigt die in Fig. 4 dargestellte Heizplatte in Draufsicht.
Fig. 6 zeigt, teilweise im Längsschnitt, eine weitere Ausführungsform der Heizplatte.
Fig. 7 zeigt die Heizplatte aus Fig. 6 in Draufsicht.
Fig. 8 zeigt in Draufsicht den wesentlichen Teil einer weiteren Ausführungsform der Heizplatte. Durch Fig. 1 wird das, Trocknen von feuchtigkeitshaltigen Platten, z. B. Furnierplatten, unter gleichzeitigem Erwärmen und Pressen erläutert. Dabei sind auf einer Unterlage 2 abwechselnd Heizplatten 1 und Furmerplatten übereinander gestapelt. Auf die Unterlage 2 wirkt eine nach oben arbeitende Pressvorrichtung 3, die durch eine nicht dargestellte Öldruckeinrichtung betätigt wird.
Die Oberseite der obersten Heizplatte liegt an, einer Gegenplatte 4 einer nach unten wirkenden, nicht dargestellten Pressvor- richtung an, so dass die Platten sowohl von oben als auch von unten her gepresst werden.
Jede der Heizplatten 1 ist mit einem System von Heizkanälen 5 versehen, das, wie dies in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, die Form eines Gitters hat. Das eine Ende des Kanalsystems ist an ein Zuführungsrohr 6 und das andere Ende an ein Auslassrohr 7 angeschlossen. Das Kanalsystem ist an den schmalen Seiten der Heizplatte nach aussen durch Stopfen 8 abgeschlossen. Der durch das Zuführungsrohr 6 zugeführte Wärmeträger erwärmt beim Durchgang durch das Kanalsystem 5 die Heizplatte 1 und fliesst dann durch das Auslassrohr 7 ab.
Oberhalb und unterhalb des Heizkanalsystems 5 ist in der Heizplatte je ein getrenntes Abzugssystem 9 in Form eines Gitters vorgesehen, dessen Enden an den schmalen Seiten der Heizplatte 1 offen sind. Ferner sind Lufteinlässe 10 vorgesehen, die von dem Abzugssystem 9 zu der oberen bzw. unteren Oberfläche der Heizplatte 1 führen. Es sind möglichst viele solcher Lufteinlässe 10 in kleinen Abständen voneinander angeordnet, ebenso wie Abzugskanäle 9. Es ist auch vorteilhaft, wenn diese Lufteinlässe 10 klein sind. Bei der obersten und der untersten Heizplatte des Stapels sind Abzugkanäle 9 und Lufteinlässe 10 nur an einer Seite vorgesehen.
Wenn die zu trocknenden Furnierplatten zwischen je zwei Heizplatten eingelegt sind und Pressdruck angelegt ist, wird durch das Zuführungsrohr 6 heisses Gebläsegas zugeführt. Auf diese Weise werden die Furnierplatten auf etwa 18011 C erwärmt und gleichzeitig vermittels der oberen und der unteren Presse mit rund 2,8 atü gepresst. Dabei verdampft die in den Furnierplatten enthaltene Feuchtigkeit, und der Dampf wird durch die Lufteinlässe 10 und die Ab- zugskanäle 9 nach aussen abgegeben.
Wenn gemäss Anzeige eines Messgerätes die Feuchtigkeit den gewünschten Wert hat, wird die Heizung und das Pressen vorübergehend unterbrochen, worauf etwas später ein abschliessender Pressvorgang erfolgt. Dann werden die Heizplatten 1 und die trockenen Furnierplatten entnommen.
Der Feuchtigkeitsgehalt der verschiedenen Teile der Furnierplatte ist zu Beginn der Behandlung im allgemeinen verschieden. Da jedoch die verhältnis- mässig trockenen Teile eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweisten, erfolgt bei ihnen die Abgabe der Feuchtigkeit relativ langsam. Wenn andererseits ein Teil mit hohem Feuchtigkeitsgehalt erwärmt wird, dann tritt hier infolge der höheren Wärmeleitfähigkeit eine sehr starke Verdampfung auf.
Der von diesen Teilen kommende Dampf strömt in diejenigen Abzugskanäle 9, die mit den Teilen mit geringerer Feuchtigkeit in Verbindung stehen, was der Verdampfung aus den Teilen mit geringerer Feuchtigkeit entgegen wirkt. Diese Art der Trocknung wirkt also ausgleichend, und infolgedessen kann die Platte in allen ihren Teilen auf einen gleichen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet werden.
Ausserdem wird bei diesem Verfahren die gesamte Oberfläche der Platte gleichzeitig unter Druck gesetzt und nicht nur wie bei einem Walzentrockner ein Teil derselben. Die Platte wird daher in ihre normale Form flachgepresst und kann sich weder verziehen noch verwerfen, wenn sie ins Freie kommt und Feuchtigkeit absorbiert, da jeder Teil der Platte gleichmässig getrocknet ist.
Die Fig. 4 bis 8 zeigen andere Ausführungsformen, wobei jede Heizplatte aus zwei oder drei Teilen besteht. Der eine Teil enthält dabei ein Heizkanal- system 5 und die andern die Lufteinlässe 10. Diese Teile werden getrennt hergestellt und dann zur Heizplatte verbunden. Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform ist beiderseits der mittleren, heizbaren Platte 12 je eine Auflageplatte 11 mit Abzugskanälen 9 und Lufteinlässen 10 versehen. Eine solche Auflageplatte 11 kann an beiden Seiten oder auch nur an einer Seite der heizbaren Platte 12 mit dem Heizkanalsystem 5 angebracht sein.
Bei der Ausführungsform gemäss. den Fig. 6 und 7 ist eine Auflageplatte 11 mit einem in Gitterform angeordneten System von Abzugskanälen 13 vorgesehen. Durch diese Ausführungsform wird die Herstellung der Heizplatte erleichtert.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Kanäle 14 der Auflageplatte 11 alle parallel zueinander und nicht in Form eines Gitters angeordnet sind.
Beim Trocknen mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens wird die Furnierplatte gleichzeitig erwärmt und gepresst. Der aus der Platte austretende Wasserdampf wird gleichmässig von allen Stellen der Platte abgeführt, so dass die Platte überall gleichmässig auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6 bis 7 % getrocknet werden kann und ein nachträgliches Verziehen und
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Verwerfen der Platte ausgeschaltet wird. Sperrholz oder anderes mit einer solchen Platte hergestelltes Schichtenmaterial verformt oder verwirft sich also nicht bei Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Luft,
da die ganze Platte bezüglich ihres Feuchtigkeitsge- haltes homogen ist. Darüber hinaus kann, wenn die Platte als Mittellage verwendet wird, nicht nur das Bindemittel leicht aufgebracht werden, sondern es wird auch Bindemittel eingespart.