Empfangs- und Sendestation an pneumatischer Behälterbeförderungsanlage
Die Erfindung bezieht sich auf eine Empfangsund Sendestation an pneumatischer Anlage zur Beförderung von Behältern, z. B. Rohrpostanlage, und bezweckt die technische Vervollkommnung der Station solcher Anlagen.
Die Station nach der Erfindung ist so ausgebildet, dass eine Kammer mit einem durchgehenden Raum zur Aufnahme eines Behälters derart parallel verschieblich in einem Gehäuse angeordnet ist, dass sie aus einer Stellung in Flucht mit einer an das Gehäuse angeschlossenen Förderleitung in eine andere Stellung verbracht werden kann, in der ihr Raum bündig mit einer Öffnung des Gehäuses für die Entnahme oder die Einführung der Behälter aus der bzw. in die Kammer, oder mit einer anderen an das Gehäuse angeschlossenen Förderleitung liegt, und dass ferner an das Gehäuse eine zu einer Druckoder Saugluftquelle führende Leitung angeschlossen ist, die in der einen Stellung der Kammer im Gehäuse mit deren Behälterraum und in deren anderer Stellung mit einem weitern dann zur Förderleitung führenden Raum der Kammer verbunden ist.
Von der Erfindung sind im nachstehenden anhand der Zeichnung zwei auf dieser dargestellte Ausführungsbeispiele näher erläutert, die sich in der Art des Verschiebeantriebes der Kammer für die Förderbehälter-Aufnahme unterscheiden.
Das erste Ausführungsbeispiel ist in
Fig. 1 und 3 im Längsschnitt und in
Fig. 2 und 4 im Querschnitt jeweils bei zwei verschiedenen Betriebsstellungen veranschaulicht.
Als Empfangs- und Sendestation der nicht weiter gezeichneten pneumatischen Behälter-Beförderungsanlage ist in einem luftdichten Gehäuse 1 eine Kammer 2 an zusätzlichen Führungen 3 unter abgedichteter Anlage an den Gehäusewandungen in senkrechter Richtung parallel verschieblich gelagert. An das Gehäuse 1 ist eine pneumatische Förderleitung 4 angeschlossen, die je nach Verwendung der Station eine Ankunfts- oder eine Abgangsleitung sein kann.
An der gegenüberliegenden Gehäuse-Schmalseite, aber um ein bestimmtes Mass tiefer, ist das Gehäuse 1 mit einem Stutzen 5 versehen, der durch eine Klappe 6 luftdicht verschliessbar ist und als Gehäuse öffnung zur Entnahme oder zum Einsetzen eines Förderbehälters 7 aus der bzw. in die Kammer 2 dient, wie er in Fig. 1 und 3 in strichpunktierten Linien veranschaulicht ist. Die Kammer 2 enthält dafür einen unteren längsdurchgehenden Raum 8, dessen Abmessungen denjenigen des Behälters 7 angepasst sind. Über ihm weist die Kammer 2 einen zweiten durchgehenden Raum 9 auf, der in seinem nach der Leitung 4 zu liegenden Ende einen abgefederten Puffer 10 enthält.
Fig. 1 und 2 zeigen die Station in der Stellung, in der sie zum Empfang eines Behälters aus der Leitung 4 bereit ist. Der Gehäuseraum oberhalb der Kammer 2 ist an eine Unterdruckquelle angeschlossen, so dass die Kammer 2 in ihrer obern Stellung gehalten wird, in der ihr Raum 8 genau in Flucht mit der Leitung 4 liegt. Der ankommende Behälter 7 fährt in den Raum 7 ein, wobei er eine ausweichende Sperre 11 und eine durch die elektrische Steuerung der Anlage ausgerückte Sperre 12 überfährt und von einem in der Flucht des Raumes 8 am Gehäuse 1 angeordneten federnden Puffer 13 aufgefangen wird; sein Zurückspringen wird durch die inzwischen in ihre Einrücklage zurückgeschwenkte Sperre 11 aufgehalten, so dass er die Lage nach Fig. 1 einnimmt.
In der oberen Stellung der Kammer 2 steht ihr Raum 8 (s. bes. Fig. 2) mit einer Leitung 14 in Verbindung, die in dem hier angenommenen Falle der Verwendung der Einrichtung als Empfangsstation die Förderleitung 4 zur Erzeugung des Förderluftstromes mit einem Unterdruckerzeuger verbindet (Pfeil a, Fig. 2).
Beim Stoss gegen den Puffer 13 hat der Behälter 7 einen elektrischen Kontakt 15 mit der Wirkung geschlossen, dass über ein nicht dargestelltes Verzögerungsrelais ein Schalter 16 für den Hubmagneten 17 eines Steuerorganes 18 in dem Sinne betätigt wird, dass letzteres den Gehäuseraum oberhalb der Kammer 2 mit der Atmosphäre verbindet (Fig. 2), so dass sich die Kammer unter der Wirkung ihres Eigengewichtes abwärts bewegt und zwar bis zur Anlage an einem elektrischen Kontakt 19 ; dieser beeinflusst die Steuervorrichtung 16-18 im Sinne der Beendigung des Senkvorganges, so dass die Kammer 2 in der Stellung nach Fig. 3 und 4 stehenbleibt, in der der Raum 8 mit dem Stutzen 5 fluchtet.
Der Kontakt 19 steuert ausserdem eine elektromagnetische Ausstossvorrichtung 20, die den Behälter 7 durch die sich dabei öffnende Klappe 6 auswirft. In dieser Kammerstellung ist der obere Raum 9 der Kammer 2 mit der Leitung 14 verbunden, so dass der Förderluftstrom in Richtung a aufrechterhalten bleibt. Ein von ihm etwa in der Leitung 4 herangeführter zweiter Behälter 21 (Fig. 3) wird von dem federnden Puffer 10 abgefangen und bleibt zunächst ausserhalb des Gehäuses 1; nach Umsteuerung des Organes 18 wird der Raum oberhalb der Kammer 2 an die Unterdruckquelle angeschlossen und unter Wirkung die Kammer 2 in ihre obere Stellung (Fig. 1 und 2) gehoben, so dass sie nunmehr zum Empfang des Behälters 21 bereit ist.
In ihrer oberen Endlage schliesst sie einen Kontakt 22, der das Steuerorgan 18 im Sinne des Haltens der Kammer 2 beeinflusst.
Bei Verwendung der Station als Sendestation ist die Leitung 4 die Abgangsleitung und in der Leitung 14 herrscht eine von einem Unterdruckerzeuger ausgehende Luftströmung gemäss Pfeil b (Fig. 4). Die Anfangslage der Kammer 2 ist die untere Stellung nach Fig. 3 und 4; beim Einführen durch die ge öffnete Klappe 6 schliesst der Behälter 7 einen Kontakt 23, der das Steuerorgan 18 im Sinne des Anhebens der Kammer 2 beeinflusst. Durch Anlage am Kontakt 22 wird der Hubvorgang beendet; der Behälter 7 befindet sich jetzt gemäss Fig. 1 in dem Förderluftstrom des Weges 14, 8, 4, der sein Einfahren in die Förderleitung 4 bewirkt, nachdem die Sperren 11 und 12 in entsprechendem Sinn gesteuert worden sind.
Ausser als Empfangs- und Sendestation kann die Station auch als Zwischenstation verwendet werden; dabei wird an das Gehäuse 1 statt des Stutzens 5 die zweite Förderleitung angeschlossen. Die Station kann wahlweise für die eine oder für die andere Förderrichtung in den beiden Leitungen betrieben werden.
Die Bewegungs- und Steuerungsvorgänge spielen sich entsprechend der vorstehenden Beschreibung ab.
Grundsätzlich könnte auch eine solche zweite Förderleitung neben einer Entnahme- oder Beladevorrichtung an das Gehäuse angeschlossen werden.
Die Ausführungsform gemäss Fig. 1 bis 4, wobei die Kammer 2 mit unmittelbarem Saugluftantrieb kolbenartig im Gehäuse 1 verschoben wird, eignet sich je nach den verfügbaren Druckunterschieden für Stationen mit entsprechender Begrenzung des Gewichtes der beweglichen Kammer bzw. der Abmessungen des Förderbehälters. Für Stationen mit einer Kammer grössern Gewichtes bzw. für grössere Behälter kann als Antrieb für die im Gehäuse verschiebliche Kammer eine Heb- und Senkvorrichtung vorgesehen werden; ein Ausführungsbeispiel hierfür ist im nachstehenden anhand der Fig. 5 bis 8, welche dieselben Stellungen der verschieblichen Kammer wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, näher erläutert.
Das Gehäuse 1, die Kammer 2 und die vom För derb eh älter beeinflussten Kontakt- und Steuermittel stimmen bei dem zweiten Ausführungsbeispiel grundsätzlich mit demjenigen nach Fig. 1 bis 4 überein.
Der Heb- und Senkantrieb der Kammer 2 besteht in einem Druckmittelaggregat mit Zylinder 25, der im unteren Teil des Gehäuses 1 stehend angeordnet ist und dessen Kolben 32 über die Kolbenstange 26 die Kammer 2 trägt. Das Druckmittel wird dem Zylinder 25 durch eine von einem Elektromotor 27 angetriebene Pumpe 28 über ein Leitungssystem 29 zugeführt, in dem ein Ventil 30 mit elektrischem Steuerorgan 31 sowie ein Rückschlagventil 33 (s. bes. Fig. 5 und 7) angeordnet ist.
Bei der Verwendung der Station nach Fig. 5 bis 8 als Empfangsstation schliesst der Behälter beim Einfahren aus der Leitung 4 in den Raum 8 der Kammer 2, die sich in der angehobenen Stellung nach Fig. 5 und 6 befindet, den Kontakt 15, der über ein nicht dargestelltes Verzögerungsrelais das Steuerorgan 31 im Sinn des Öffnens des Ventils 30 beeinflusst. Dies hat die Abwärtsbewegung des Kolbens 32 und die Verschiebung der Kammer 2 in ihre untere Stellung zur Folge (Fig. 7 und 8). Sobald sie diese erreicht, schliesst sie den Kontakt 19, wodurch einerseits über das Steuerorgan 31 das Ventil 30 geschlossen und andererseits die Vorrichtung 20 zum Auswerfen des Behälters 7 eingeschaltet wird. Zum Wiederanheben der Kammer 2 wird dem Zylinder 25 über das Rückschlagventil 33 Druckmittel zugeführt, wobei das Ventil 30 durch den Überdruck im Leitungssystem 29 geschlossen gehalten wird.
Derselbe Vorgang spielt sich ab, wenn die Station nach Fig. 5 bis 8 als Sendestation verwendet wird, d. h. wenn die Stellung nach Fig. 7 und 8 die Ausgangsstelle ist; hierbei wird die Druckmittelzufuhr zum Zylinder 25 über den Kontakt 23 gesteuert, den der zum Absenden in den Raum 8 eingeführte Behälter 7 schliesst.
Der Hubvorgang wird dadurch beendet, dass die Kammer 2 in ihrer oberen Stellung (Fig. 5) den Kontakt 22 schliesst. Die übrigen Steuerorgane arbeiten hier in derselben Weise wie zu Fig. 1 bis 4 beschrieben.
In Abweichung von den gezeichneten Ausführungsbeispielen kann man ohne weiteres in der Kam mer 2 den Raum 8 oberhalb des Raumes 9 anordnen, wobei die Leitung 4 und der Stutzen 5 in ihrer Höhenlage am Gehäuse 1 miteinander vertauscht werden müssen. Ferner kann z. B. die Auswurfeinrichtung 20 statt elektrisch auch pneumatisch oder mechanisch angetrieben werden oder der Auswurf durch Druckluft erfolgen.
Die beschriebenen Stationen eignen sich sowohl für den Betrieb mit Saugluft als auch mit Druckluft und sind ohne konstruktive Änderungen wahlweise als Empfangs- und als Sendestation verwendbar. Sie können statt stehend auch liegend ausgeführt werden, wobei lediglich die Gewichtswirkung der Kammer 2 dadurch ersetzt werden muss, dass beide Räume des Gehäuses ober- und unterhalb der Kammer unter entsprechender Steuerung an eine Druck- oder Saugquelle angeschlossen werden. Die beschriebenen Stationen zeichnen sich durch günstige Raumausnutzung, einfachen Aufbau, gute Anpassungsmöglichkeiten an unterschiedliche örtliche und betriebliche Gegebenheiten sowie durch zuverlässigen Betrieb aus.