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Personen- oder Lastenaufzug
Die Erfindung bezieht sich auf einen Personen- oder Lastenaufzug mit einer Kabine, die in einem lotrechten oder geneigten luftdicht ausgebildeten Aufzugschacht beweglich ist, wobei die Kabine, die gegen den Schacht abgedichtet ist, durch den Druckunterschied der Luft in den Schachträumen unter und über der Kabine gehoben oder in Schwebe gehalten wird.
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, einen besonders einfachen Aufbau einer solchen Anlage, u. zw. insbesondere was die luftführenden Teile derselben betrifft, zu erzielen. Sie zieht zu diesem Zweck gemäss ihrem Kennzeichen vor, dass die Schachträume unter und über der Kabine durch zwei Kanäle verbunden sind, wobei der eine ausserhalb des Schachtes geführte Kanal mit einem Luftverdichter und einer Rückschlagklappe hingegen der zweite, entweder auch ausserhalb des Schachtes oder durch die Kabine geführte Kanal mit einer verstellbaren Klappe versehen ist.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand der Zeichnung noch näher erläutert.
Dabei zeigen in der Zeichnung Fig. l einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Aufzug nach der Erfindung, während die Fig. 2 und 3 in je einem Querschnitt durch den Aufzugschacht die beiden Endstellungen der zur Verriegelung der Kabine in den einzelnen Stockwerken dienenden Einrichtung wiedergeben.
Im Schacht 1 bewegt sich die Kabine 2, deren Boden 3 und Decke 4 mit Dichtungen 5 und 6 versehen sind, die den Raum zwischen der Kabine und dem Schacht 1 abschliessen. In der Nähe des Schachtes ist in einer Kammer 7 ein vom Motor 10 angetriebener Ventilator 8 angebracht, der Luft durch die Rohrleitung 11 in den Schacht 1 befördert. Die Rohrleitung 11 mündet im Schacht 1 in einer Höhe a über dessen Boden. Von der Leitung 11 zweigt die Leitung 12 ab, die unter den Schachtboden führt und mit Hilfe eines Schiebers 14 verschliessbar ist und die Leitung 15, die in einen Behälter 16 führt. Die Leitung 11 ist mit einer Rückschlagklappe 17 und der Regulierklappe 18 versehen, die z. B. durch eine elektrohydraulische Stelleinrichtung 20 beherrscht wird, die in bekannter Weise einen Motor mit Pumpe und Zylinder, als Einheit vereint, besitzt.
Der Boden des Schachtes 1 ist mit einem Puffer 21, der das Aufsetzen der Kabine auf den Schachtboden verhindert, versehen. Aus dem oberen Schachtende u. zw. um das Mass b unter dem höchsten Punkt, führt die Leitung 22 in die Kammer 7, wo diese an den Saugstutzen des Ventilators 8 angeschlossen ist. Diese Leitung ist mit Rückschlagklappen 23 und 24 versehen, von denen letztere den Zutritt von Aussenluft durch den Stutzen 25 öffnet, falls in der Leitung 22 Unterdruck entsteht. Die Klappen 17 und 23 sind so angeordnet, dass sie einen Durchgang der Luft durch den Schacht4 nur von unten nach oben erlauben.
Die Kabine 2 (Fig., 2) wird im Schacht 1 durch Rollen 30 geführt und ist mit einem durchgehenden Kanal 31, der durch eine Klappe 32 abgeschlossen wird, versehen. Diese Klappe wird wieder mit Hilfe einer elektrohydraulischen Stelleinrichtung 33 betätigt. In der Wand des Schachtes sind weiter Metallschienen 34 isoliert befestigt, die von Bürsten 35 der Kabine 2 berührt werden, die die elektrische Einrichtung der Kabine mit der elektrischen Einrichtung der ganzen Anlage verbinden. Zum genauen Einstellen der Kabine in den einzelnen Etagen ist der Schacht 1 in bekannter Weise mit elektromagnetischen Annäherungselementen 36 versehen, die in dessen Wand angebracht sind und die mit dem elektromagnetischen Relais 37, das auf der Kabine 2 des Aufzuges angebracht ist, zusammenarbeiten.
Das Sichern der Kabine in den einzelnen Etagen wird durch Schieber 38 ausgeführt, die mit Hilfe
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eines Hebelmechanismus 40, der von einer nicht gezeichneten Stelleinrichtung beherrscht wird, in Öffnungen 39 in der Wand des Schachtes 1 eingeschoben werden. Der Schacht 1 ist in jeder Etage mit einer luftdichten Tür 41 versehen.
Liefert der Ventilator 8 Druckluft in die Rohrleitung 11 und ist die Klappe 18 mehr oder weniger ge- öffnet, wirkt bei geschlossener Klappe 32 der Luftdruck auf den Boden der Kabine 2 und diese steigt. Dabei hebt die Luft, die sich im Schacht über der Kabine 2 befand, die Klappe 23 und fliesst durch die Leitung 22 in die Kammer 7 und den Ventilator 8. Durch diesen Umlauf wird die kinetische Energie der Luft ausgenützt und der Verbrauch frisch zugeführter, meistens durch Staub verunreinigter, Aussenluft vermindert.
Das Halten der Kabine in einer bestimmten Etage wird so durchgeführt, dass durch den Einfluss der elektromagnetischen Annäherungselemente 36 und des elektromagnetischen Relais in der entsprechenden Lage die Klappe 18 geschlossen wird und die Schieber 38 in die betreffenden Öffnungen 39 eingeschoben werden. Bei neuem Anfahren wird wieder die Klappe 18 geöffnet und die Schieber 38 werden herausgeschoben. Dabei kann mit Vorteil der Aufzug mit einer Einrichtung versehen werden (nicht gezeichnet), die ein Herausschieben der Schieber 38 erst dann erlaubt, bis der auf den Boden der Kabine wirkende Überdruck diese zum Schweben bringt und die Schieber daher nicht belastet sind. Es kann dies elektrisch, z.
B. mit Hilfe eines Relais zustande gebracht werden oder einfach durch einen zahnartigen Absatz, der mit einem ähnlichen Absatz in der Öffnung 38 zusammenarbeitet und ein Herausschieben des Schiebers nicht erlaubt, solange dieser auf dem Boden der Öffnung 38 aufliegt.
Bei einer Bewegung der Kabine 2 nach unten ist die Klappe 18 geschlossen und die Sinkgeschwindigkeit wird durch die Klappe 32 geregelt, um die die Luft durch den Kanal 31 aus dem Raum unter der Kabine in den Raum über der Kabine fliesst.
Die Teile a und b des Schachtes 1 bilden Luftpolster zum Auffangen eines eventuellen Stosses der Kabine bei der Fahrt hinauf oder bei einem Fall hinunter, im Falle dass irgendein Teil der Anlage versagen sollte. Die Rückschlagklappen 17 und 23 verhindern ein Durchfallen der Kabine 2 im Falle eines Stehenbleibens des Ventilators oder einer plötzlichen Undichtheit des Schachtes, entstanden z. B. durch einen Bruch einer unter der Kabine 2 befindlichen Tür 41. Der Puffer 21 fängt den Stoss der Kabine im Fall einer Beschädigung der Dichtung 5,6 auf und verhindert das Aufsetzen der Kabine auf den Boden des Schachtes 1. Wenn die Kabine aus irgendeinem Grunde in den Teil a des Schachtes kommen sollte, wird sie durch ein Öffnen des Schiebers 14, wodurch Druckluft unter die Kabine zugeführt wird, gehoben.
Wenn sich der Aufzug in Betrieb befindet, muss jedoch der Schieber 14 geschlossen sein, um nicht die Wirkung des Teiles a des Schachtes als Luftpolster zu beeinträchtigen. Der Behälter 16 liefert Druckluft im Falle dass der Verbrauch grösser ist als der Ventilator 8 zu liefern vermag.
Es versteht sich von selbst, dass eine Ausführung der Erfindung beschrieben wurde, die als die Vorteilhafteste erscheint, und dass die Erfindung verschiedene Lösungen zulässt. So kann z. B. anstatt Zuführen von Luft in den Raum unter der Kabine die Luft aus dem Raum über der Kabine abgesogen werden, wobei dies durch einen Ventilator, eine Luftpumpe oder eine Vakuumpumpe geschehen kann.
Der Kanal 31, der bei einer Hinunterfahrt der Kabine geöffnet wird, hat den Zweck, den Raum des Schachtes unter der Kabine mit dem Raum über der Kabine abschliessbar zu verbinden. Es könnte sich unter gewissen Umständen als vorteilhafter erweisen, diese Verbindung durch eine ausserhalb des Schachtes führende Rohrleitung oder durch einen mit einer verstellbaren Klappe versehenen Überbrückungskanal, der zwischen dem Druckteil und dem Saugteil des über den Luftverdichter geführten Kanales untergebracht ist, zustande zu bringen.