CH372291A - Verfahren zur Decarbalkoxylierung von Alkylestern ungesättigter stickstoffhaltiger Carbonsäuren - Google Patents

Verfahren zur Decarbalkoxylierung von Alkylestern ungesättigter stickstoffhaltiger Carbonsäuren

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CH372291A
CH372291A CH7038659A CH7038659A CH372291A CH 372291 A CH372291 A CH 372291A CH 7038659 A CH7038659 A CH 7038659A CH 7038659 A CH7038659 A CH 7038659A CH 372291 A CH372291 A CH 372291A
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C231/00Preparation of carboxylic acid amides
    • C07C231/02Preparation of carboxylic acid amides from carboxylic acids or from esters, anhydrides, or halides thereof by reaction with ammonia or amines

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  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)
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Description


  Verfahren     zur        Decarbalkoxylierung    von     Alkylestern        ungesättigter        stickstoffhaltiger          Carbonsäuren       Die vorliegende Erfindung     betrifft    ein neues  Verfahren zur     Decarbalkoxylierung    von     Alkylestern     ungesättigter, stickstoffhaltiger     Carbonsäuren    unter  schonenden Reaktionsbedingungen.  



  Es ist bekannt,     Alkylester    von     Carbonsäuren,    die  in     ss-Stellung    eine     ungesättigte    Gruppierung, insbe  sondere eine     Carbonylgruppe    enthalten, in zwei  Stufen, das heisst durch alkalische Hydrolyse zu den  freien     Carbonsäuren    und anschliessende, meist in  einem sauren Milieu erfolgende     Decarboxylierung     dieser     Carbonsäuren    zu     decarbalkoxylieren.    Die     Ver-          seifungsstufe    kann sich dann nachteilig auswirken,

    wenn die zur     Verseifung    gelangenden Ester     autoxy-          dabel    sind und längere Zeit in einem alkalischen  Milieu erhitzt werden müssen, weshalb in vielen  Fällen besondere Vorsichtsmassnahmen erforderlich  sind. Bei der eventuell in saurem Milieu oder bei  höheren Temperaturen     erfolgenden        Decarboxylierung     können beim Vorliegen empfindlicher Gruppen eben  falls unerwünschte Nebenreaktionen auftreten.  



  Es wurde nun gefunden, dass man     ss,y-ungesät-          tigte    N -monosubstituierte     ss    -     Amino    -     carbonsäure-          alkylester    oder     N-substituierte        ss-Imino-carbonsäure-          alkylester,    deren     Amino-    bzw.

       Iminogruppe    auch  mit dem     Substituenten    und dem     ss-Kohlenstoffatom     einen Teil eines     heterocyclischen    Ringes bilden kön  nen, in einem Verfahrensschritt     decarbalkoxylieren     kann, indem man sie mit einer Base der Formel         R.-        NH-R2    1  worin     R1    eine primäre     Amino-,        Alkylamino-,        Aralkyl-          amino-    oder     Cycloalkylaminogruppe,    einen     Alkyl-,          Aminoalkyl-,

          Hydroxyalkyl-,        Cycloalkyl-,        Aralkyl-          oder        Arylrest,    und     R2    Wasserstoff oder einen nieder  molekularen     Alkylrest    bedeuten, in einem Lösungs  mittel erwärmt. Bei diesem Verfahren sind die un-    mittelbar in guter Ausbeute anfallenden Reaktions  produkte bereits sehr rein.

   Als Basen der Formel I  kommen beispielsweise       Hydrazin,        Hydrazin-Hydrat,        Methylhydrazin,          N,N-Dimethylhydrazin,        Isopropylhydrazin,          Gyclohexylhydrazin,        Benzylhydrazin,          Äthylamin,        Diäthylamin,        Isopropylamin,          Äthylendiamin,        Hydroxyäthylamin,          N-Hydroxyäthylmethylamin,        Cyclohexylamin,          Benzylamin    oder     Anilin     in Frage.

   Als Lösungsmittel eignen sich hierbei  besonders     niedermolekulare        Alkanole,    wie     Äthanol,          Propanol,        Isopropanol,        Butanole    und     Amylalkohole,     aber auch andere organische Lösungsmittel, wie z. B.

         Dioxan.    Das     Verfahren    hat sich besonders zur     De-          carbalkoxylierung    gewisser im Aufbau den anfangs  definierten     ss,y-ungesättigten        ,B-Amino-carbonsäure-          alkylestern    entsprechenden Alkaloiden gut be  währt, wobei insbesondere bei Verwendung von       Hydrazin    als solchem oder in Form des Hydrats als  Base auch ohne besondere     zusätzliche    Vorsichts  massnahmen     autoxydative    Vorgänge vermieden wer  den.

   Die     dazu    in Frage kommenden     Ester-Alkaloide     können nach an sich bekannten Methoden aus       Pflanzen    gewonnen werden; bis jetzt sind sie haupt  sächlich in zu der     Familie    der     Apocynaceae    gehören  den Gattungen, insbesondere im     Subtribus    der     Taber-          naemontaninae        gefunden    worden. Das     12,13-Di-          methoxy-coronaridin    und das 12,13     Dimethoxy-          ibogamin    sind bisher     nicht    beschrieben worden.

   Die  erstere Verbindung wurde aus     Conopharyngia        duris-          sima    Stapf isoliert, und die letztere Verbindung aus  der ersteren durch die erfindungsgemässe     Decarbo-          methoxylierung    erhalten. Das 12,13     Dimethoxy-          coronaridin    und das     12,13-Dimethoxy-ibogarnin    be  sitzen zentrale Wirksamkeit. Beide Substanzen po-           tenzieren    die Wirkung von     Analgetica,    wie Morphin  und     Aminopyrin,    und sind auch selber     analgetisch     wirksam.

   Sie potenzieren ferner auch die     Katatonie     erzeugende Wirkung von     Bulbocapnin;    dagegen hat  nur das     12,13-Dimethoxy-coronaridin    auch eine       katatonische    Eigenwirkung. Allgemein erhält man  bei der Anwendung des     erfindungsgemässen    Ver  fahrens auf     decarbalkoxylierbare    Alkaloide aus       Apocynaceen    des     Subtribus        Tabernaemontaninae     Produkte mit qualitativ     veränderten,    teilweise ge  radezu     entgegengesetzten    biologischen Eigenschaften.

    Überdies ermöglicht das Verfahren oft die Herstel  lung von in der Natur bisher spärlich gefundenen,       wertvollen    Alkaloiden aus solchen, die nach bis  herigen Erkenntnissen in grösseren Mengen vorkom  men, so z. B. die Überführung von     Voacangin    in       Ibogain.     



  In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile  Gewichtsteile, diese verhalten sich zu     Volumteilen     wie g zu     cm-3.    Die Temperaturen sind in Celsius  graden angegeben.  



  <I>Beispiel 1</I>  75 Teile     Voacangin,    400 Teile     Hydrazinhydrat     und 400 Teile Äthanol werden 48 Stunden unter       Rückfluss    erhitzt. Nach dem Abkühlen haben sich  48,3 Teile Kristalle vom     Smp.    149-151  abgeschie  den, die im Gemisch mit     Ibogain    keine Depression  des     Smp.    zeigten, und die durch Filtration abgetrennt  werden.

   Das Filtrat wird zur Trockne verdampft,  der Rückstand in     Diäthyläther    (man kann auch an  dere mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel,  wie     Kohlenwasserstoffe,    Äther, Ester,     halogenierte          Kohlenwasserstoffe,    verwenden) aufgenommen, die  ätherische Lösung mit Wasser gewaschen, die orga  nische Phase abgetrennt, getrocknet und eingedampft.  Der kristalline Rückstand (3 Teile) erwies sich eben  fall als     Ibogain,        Smp.    l45-147 .  



  <I>Beispiel 2</I>  3 Teile     Voacangin,    20 Teile     Hydrazinhydrat    und  16 Teile     Dioxan    werden 48 Stunden unter     Rückfluss     gekocht, und dann wird die Lösung eingedampft.  Der Rückstand wird nach Beispiel 1 in einem mit  Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel aufgenom  men und mit Wasser gewaschen. Der aus der orga  nischen Phase erhaltene     Eindampfrücktand    wird mit  3 Teilen eines niederen     Alkanols    verrieben, wobei  2 Teile     unverändertes        Voacangin    auskristallisieren.

    Die     fraktionierte    Kristallisation der Mutterlaugen aus  wasserhaltigem Äthanol     lieferte    0,3-0,4     Teile        Ibogain,          Smp.        148-15011.     



  <I>Beispiel 3</I>  10 Teile     Voacangin,    90 Teile     Äthylendiamin    und  200 Teile Äthanol werden 48 Stunden unter Rück  fluss gekocht. Nach dem Eindampfen und Verreiben  des Rückstandes mit einem niedermolekularen Al  kohol erhält man 3 Teile     Voacangin.    Die Mutter  laugen werden zur Trockne eingedampft und der  Rückstand durch     Gegenstromverteilung    (19 Stufen,         Benzol-Äther    [1 :     1]-Puffer        pH    4,3), aufgetrennt in       Voacangin    und 1,3 Teile     Ibogain,        Smp.    l48-150 .

    <I>Beispiel 4</I>  10 Teile     Voacangin,    90 Teile     Äthylendiamin     und 200 Teile     Dioxan    werden 48 Stunden unter       Rückfluss    gekocht. Nach dem Eindampfen wird der  Rückstand durch     Gegenstromverteilung    (23 Stufen,       Benzol-Äther        [1:1]-Puffer        pH    4,5) getrennt in       Ibogain    (2 Teile,     Smp.    150-152 ) und     Voacangin     (6,7 Teile).  



  <I>Beispiel 5</I>  54 Teile     Voacristin        (Smp.    112-114 , vgl. U.  Renner,     Experientia    13, 468 [1957]), 325 Teile     Hy-          drazinhydrat    und 270 Teile Äthanol werden 48  Stunden unter     Rückfluss    gekocht.

   Während dieser  Zeit setzen sich Kristalle ab, die nach langsamer Zu  gabe von 200 Teilen Wasser und Abkühlen auf 0        abgesaugt    werden: 32,7 Teile     Decarbomethoxy-          voacristin,        Smp.        234-236 .    [a] = -10,5  (in  D       Athanol).     <I>Beispiel 6</I>  a)

   2800 Teile gemahlene Stammrinde von     Cono-          pharyngia        durissima    Stapf werden mit 20 000 bis  25 000     Volumteilen    Methanol     perkoliert    und der auf  etwa 1000     Volumteile        eingeengte    Extrakt in 3000       Volumteile        l0o/o,ige    Essigsäure eingerührt. Von ab  geschiedenen Harzen wird     abdekantiert    und die durch  Extraktion mit     Petroläther    entfettete Lösung mit  10 000     Volumteilen    Chloroform in 5 Portionen  extrahiert.

   Der     Eindampfrückstand    des Chloroform  extraktes wird in 1000     Volumteilen        10 /oiger    Essig  säure aufgenommen, die essigsaure Lösung gegebe  nenfalls filtriert, mit Ammoniak auf     pH    10-12 ge  bracht und mit Benzol extrahiert.

   Der Rückstand  des     Benzolextraktes    (7,5 Gewichtsteile) wird an  225 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd der Aktivität I       chromatographiert.    Nach Entwickeln des     Chromato-          gramms    mit 3000     Volumteilen    Benzol     ,Tetroläther     (1 :

   1) werden mit Benzol (1000     Volumteile)    zunächst  etwa 0,5 Teile einer Substanz vom     Smp.    155-156   (aus Methanol Nadeln)     eluiert.    Die weiteren     Benzol-          fraktionen    enthalten 1-1,5 Teile     12,13-Dimethoxy-          coronaridin:

          C23H3oNz04,    aus Methanol derbe     Poly-          eder,        Smp.    141-143 ,     [a]    D = -40,5  (in Chloro  form),     7m"    224,5     mcc    (log = 4,47), 304     m/,     (log     E    - 4,05).  



  b) 6 Teile     12,13-Dimethoxy-coronaridin,    40 Teile       Hydrazinhydrat    und 20 Teile Äthanol werden 24  Stunden unter     Rückfluss    gekocht. Nach dem Ab  kühlen haben sich Kristalle abgeschieden, die ab  filtriert werden: 4 Teile     12,13-Dimethoxy-ibogamin,          Doppel-Smp.    136 ;147 ,     [a]D    = -42,6  (in Chloro  form),     @m,"    228     m/c    (log     E    = 4,42),     @I"",,    304     m/,     (log     E    = 3,99).  



  <I>Beispiel 7</I>  140 Teile rohes     Isovoacangin    (Isolierung aus       Stemmadenia        Donnell-Smithii    beschrieben von F.  Walls, O.     Collera,    A. Sandoval,     Tetrahedron    2, 173      [1958]), vom     Smp.    l45-150  werden in 1500 Teilen  Äthanol mit 1000 Teilen     Hydrazinhydrat    24 Stunden  unter     Rückfluss    erhitzt, wobei sich ein kristalliner  Niederschlag abscheidet. Nach dem Erkalten wird er       abfiltriert,    wobei man etwa 100 Teile nahezu reines       Tabernanthin    vom     Smp.    204-207  (nach Sintern ab  198 ) erhält.

   Nach     Umkristallisieren    aus     Methylen-          chlorid-Methanol    schmilzt das reine     Tabernanthin     bei 207-209 .  



  <I>Beispiel 8</I>  15 Teile     Voacangin    werden in 100 Teilen     abs.     Äthanol und 130 Teilen     Athanolamin    48 Stunden  in Stickstoffatmosphäre unter     Rückfluss        erhitzt.    Dann  wird die Lösung im Vakuum zur Trockne einge  dampft. Der Rückstand wird mit Wasser verrieben  und die     wässrige    Aufschlämmung mit Äther ausge  zogen. Der Ätherextrakt wird mit Wasser gewaschen,  wobei 13 Teile rohes, aber kristallisiertes     Ibogain     zurückbleiben. Durch Umkristallisation aus Methanol  erhält man 8 Teile     Ibogain    vom     Smp.    148-l50 .  



  <I>Beispiel 9</I>  15 Teile     Voacangin    werden in 100 Teilen     abs.     Äthanol und 200 Teilen     Benzylamin    48 Stunden in  Stickstoffatmosphäre unter     Rückfluss    erhitzt. Hierauf  wird das Reaktionsgemisch im Vakuum eingedampft  und der Rückstand durch Kristallisation aus Me  thanol oder besser durch     Gegenstromverteilung    ge-    reinigt. Im letzteren Fall erhält man 7,71 Teile rohes       Voacangin    und 5,48 Teile rohes     Ibogain,    aus wel  chem man durch     Umkristallisieren    aus Methanol  4,3 Teile     Ibogain    vom     Smp.    l49-151  gewinnt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Decarbalkoxylierung von Alkyl- estern ungesättigter stickstoffhaltiger Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, dass man einen ss,y-ungesät- tigten N-monosubstituierten ss-Amino-carbonsäure- alkylester oder einen ungesättigten ss-Imino-carbon- säure-alkylester, dessen Amino- bzw.
    Iminogruppe auch mit dem Substituenten und dem ss-Kohlenstoff- atom einen Teil eines heterocyclischen Ringes bilden können, mit einer Base der Formel RI- NH-R2 I worin R1 eine primäre Amino-, Alkylamino-, Cyclo- alkylamino- oder Aralkylaminogruppe, einen Alkyl-, Aminoalkyl-, Hydroxyalkyl-,
    Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest, und R2 Wasserstoff oder einen nieder molekularen Alkylrest bedeuten, in einem Lösungs mittel erwärmt. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Base Hydrazin als solches oder in Form des Hydrats verwendet.
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