Verfahren zur Auftriebserzeugung bei schirmartigen Fluggeräten und Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver fahren zur Auftriebserzeugung bei schirmartigen Fluggeräten, deren Schirm mit Pressgas aufblasbare Hohlräume aufweist um den Schirm zu versteifen und offen zu halten und sie ist dadurch gekennzeich net, dass der vom Schirm begrenzte Innenraum mit im Fluggerät erzeugter Warmluft in regelbarer Weise beschickt wird, um einen Auftrieb in wählbarem Ausmass zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, welche Vor richtung dadurch gekennzeichnet ist, dass das Flug gerät eine unterhalb des Schirmes angeordnete und regelbare Warmluftquelle aufweist und Mittel vor gesehen sind, um die Warmluft dem vom Schirm begrenzten Innenraum zuzuführen.
In der Zeichnung sind beispielsweise Ausfüh rungsformen der Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens sowie Einzel heiten derselben veranschaulicht und zwar zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines schirm artigen Fluggerätes in entfaltetem Zustand, wobei der durch die Linie 1-I in Fig. 7 und durch die Linie II-II in Fig. 8 bestimmte Sektor herausge schnitten ist,
Fig. 2 eine gegenüber der Fig. 1 in stark ver- grössertem Masstab wiedergegebene Darstellung des Scheitelteiles: des Schirmes mit geöffneter Aus trittsöffnung, Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung des Scheitelteiles des Schirmes, wobei jedoch die Austrittsöffnung geschlossen ist, Fig. 4 einen an der Stelle III-III der Fig. 1 ge führten Querschnitt durch einen Pressgas führenden Schlauchkörper,
der gleichzeitig zur Führung der die Austrittsöffnung verstellenden Züge ausgebildet ist, Fig. 5 bis 8 von unten gesehene Ansichten auf den Schirm des Fluggerätes, wobei verschiedene Ausführungsformen von rippenartigen und mit Press- gas gefüllten Hohlräumen gezeigt sind, die zur Ver steifung des Schirmes dienen, Fig. 9 eine teilweise Seitenansicht des Flugge rätes, welches einen Schirm nach Fig. 7 aufweist, und Fig. 10 eine teilweise Seitenansicht des Flugge rätes,
welches einen Schirm nach Fig. 8 besitzt. Der Schirm des Fluggerätes weist eine Mehr zahl von Hohlräumen 1 auf, die vorzugsweise schlauchartig ausgebildet sind und nach Fig. 1, 5, 7 und 8 in radialer Richtung verlaufende rippen artige Hohlwülste bilden. Sie bestehen zweckmässig aus dem gleichen Werkstoff wie der Schirm und sollen hinreichend dicht sein, um mit Pressgas ge füllt werden zu können. Nach Fig. 6 können zudem die einzelnen radial verlaufenden Hohlrippen mit- einander durch Querkanäle verbunden sein.
Die einzelnen Hohlräume 1 sind dabei derart im Schirm verteilt angeordnet, dass sie bei Beaufschlagung mit Pressgas den Schirm zu entfalten vermögen, ihm die gewünschte Form etwa nach Fig. 1, 9 oder 10 er teilen und eine hinreichende Versteifung und Offen haltung dieser Form gewährleisten. Nach Fig. 1 können die Hohlräume 1 in nach unten führende Schläuche 1' münden, welch letztere ihrerseits an eine ringförmige Sammelleitung 6 angeschlossen sind.
Von der Sammelleitung 6 führt eine Rohr- oder Schlauchleitung 4, 5 zu einem Pressgasbehälter 2. Wird das Ventil 3 des Pressgasbehälters 2 ent sprechend geöffnet, so strömt Pressgas über die Leitungsteile 4, 5, 6" 1' in die Hohlräume 1 und entfaltet den Schirm. Als Pressgas kann Pressluft dienen ; vorzugsweise wird jedoch ein Pressgas ver- wendet, dessen spezifisches. Gewicht geringer ist als dasjenige von Luft, damit auch die Hohlräume 1 zur Erzielung einer gewissen Auftriebswirkung her angezogen werden.
Da es während des Gebrauches des Fluggerätes vorteilhaft sein kann, das in den Hohlräumen 1 befindliche Pressgas wenigstens teil weise ausblasen zu lassen, kann gemäss den Fig. 2 und 3 etwa im Scheitel des Schirmes ein Ausblase ventil 7 angebracht werden, das mittels eines nur angedeuteten Seilzuges betätigt wird.
Um nun dem Fluggerät einen Auftrieb in grös- serem und wählbarem Ausmass zu erteilen, ist un terhalb des Schirmes eine Warmluftquelle ange bracht und es sind Mittel vorgesehen, um die er zeugte Warmluft in. den vom Schirm begrenzten Innenraum überzuführen. Bei der in der Fig. 1 nur schematisch angedeuteten Ausführungsform weist diese Warmluftquelle einen Gasbrenner 12 auf, der von einem ein Brenngas. enthaltenden Druckgasbe hälter 14 gespeist wird.
Durch Regelung der Brenn gaszufuhr vermittels eines etwa durch einen Hebel 15 betätigten Ventils kann die Beschickung des Innenraumes des Schirmes mit Warmluft regelbar gestaltet werden, wobei die im Brenner 12 erzeugte Warmluft vermittels: einer genügend hitzebeständigen Schlauchleitung 13 einer Verteilvorrichtung 16 zu geführt wird, von welcher aus die Warmluft in den Innenraum des Schirmes übertritt. Die Verteilvor- richtung 16 ist vorzugsweise eine sternartig ausge bildete Mehrfachdüse, die mittels Seilen 17 oder anderen Aufhängemitteln in einem vorbestimmten Abstand vom Scheitel des Schirmes gehalten ist.
Um den durch die Warmluft erzeugten Auftrieb rasch vermindern zu können, ist im Scheitel des Schirmes eine nach Fig. 2 und 3 regelbare und ins besondere verschliessbare Austrittsöffnung 9 ange bracht, durch welche nach Bedarf Warmluft nach oben aus dem Innenraum des Schirmes austreten kann. Bei geöffneter Austrittsöffnung 9 kann sich der Rand der in der Fig. 2 gezeigten schlauchartigen Ausbildung des Scheitels des Schirmes frei ent falten.
Mittels am Randumfang gleichmässig ver teilter Endzüge 10', die an dem nach unten führenden Hauptzug 10 befestigt sind, kann die schlauchartige Ausbildung des Scheitels gemäss Fig. 3 durch den Ring 11 gezogen werden, so dass die öffnung 9 geschlossen wird. Andere Ausführungen einer sol chen regelbaren Austrittsöffnung können ebenfalls angewendet werden, sofern ihre Wirkungsweise hin reichend zuverlässig und ihre Bedienung einfach ist.
Das Fluggerät weist schliesslich noch die übli che Trag- oder Sitzvorrichtung 18 für den Benützer auf, wobei diese Trag- oder Sitzvorrichtung ganz oder teilweise mit dem Pressgasbehälter 2 zur Fül lung der Hohlräume 1 sowie mit dem Druckgasbe hälter 14 für das Brenngas des Brenners 12 kombi niert sein kann. Die Schlauchleitungen 1', 5 und 13 können ihrerseits ganz oder teilweise als Aufhänge mittel für die Sitzvorrichtung 18 und die Behälter 2 und 14 herangezogen sein, während der Brenner 12 zweckmässig auf der vom Rücken des Benützers abgewendeten Seite des Behälters 14 befestigt ist.
Um den Hauptzug 10 zur Bedienung der regelbaren Austrittsöffnung 9 nicht in der Nähe der Verteil- vorrichtung 16 vorbeiführen zu müssen, kann dieser nach Fig. 1 vorerst längs einem der Hohlräume 1 und hernach längs der nach unten führenden Schlauchleitung 1' geleitet werden. Das Gleiche gilt für den Seilzug 8 zur Betätigung des Ausblaseven- tils 7, wobei die zur Führung der Seilzüge benützten Schlauchkörper den in Fig. 4 gezeigten Querschnitt haben.
Die Seilzüge 8 und 10 sowie die Bedie nungsgriffe zur Regelung der Pressgas- und der Warmluftzufuhr sind in einer für den Benützer be quem erreichbaren Lage angebracht, so dass deren Bedienung ohne Anstrengung des Benützers ge währleistet ist. Gibt man dem unteren Rand des Schirmes des Fluggerätes etwa einen Durchmesser zwischen zehn und zwanzig Metern und nimmt man eine nähe rungsweise halbkugelförmige Gestalt des geöffneten Schirmes an, so erhält man bei Füllung des halb- kugelförmigen Innenraumes des Schirmes mit Warm luft von fünfzig bis hundert Grad Celsius Auftriebs kräfte, welche hundert Kilo weit übersteigen,
sofern die Temperatur der freien Atmosphäre geringer als zwanzig Grad Celsius ist. Anderseits kann das Ge wicht des beschriebenen schirmartigen Fluggerätes unter Verwendung der heute bekannten Werkstoffe so gering gehalten werden, dass der Benützer des Fluggerätes bei nicht zu ungünstigen atmosphäri schen Bedingungen selbst einen Steigflug ausführen kann. Die Vorteile, die sich hiedurch ergeben sind offensichtlich.