<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Einrichtung zur Inbetriebsetzung des Sekundenzeigers einer genau gehenden, von einem Synchronmotor angetriebenen Uhr Genau gehende Uhren finden Verwendung zu Laboratoriumszwecken, zu astronomischen Beobachtungen, geodätischen Messungen und überall dort, wo Zeitmessungen mit einer Genauigkeit in der Grössenordnung von 10-6 oder noch genauer vorgenommen werden sollen.
Bei bekannten Ausführungen genau gehender Uhren wird das Einstellen der Zeitangabe so vorgenommen, dass der synchrone Antriebsmotor beim Anlaufen in dem Augenblick in seinen Synchronlauf gelangt, in welchem der Phasenunterschied der einzustellenden Uhr gegenüber dem Zeitsignal dem Nullwert am nächsten kommt. Aus den Eigenschaften des Synchronmotors geht jedoch hervor, dass man ihn auf diese Weise nicht in einem vorher gegebenen Augenblick in synchronen Lauf bringen kann.
Es entsteht immer eine gewisse zeitliche Abweichung gegenüber dem Zeitsignal, die man bei der Zeitmessung stets beachten muss, und dies bedeutet eine Komplikation sowohl in der Messung wie in den Berechnungen. Die Vornahme der Synchronisierung selbst im gegebenen: Augenblick erfordert die Dienste eines erfahrenen Fachmannes, meist muss die Operation einige Male wiederholt werden. Eine weitere Verringerung der restlichen Abweichung lässt sich durch Drehen des Stators des synchronen Motors oder mittels einer Einrichtung für kontinuierliche Phasenverschiebung erreichen.
Bei diesen Einrichtungen dauert die Verminderung auch kleiner Abweichungen verhältnismässig lang. Die eigentliche Feststellung der Abweichung erfolgt hierbei mittels eines als Chronograph dienenden elektronischen Zählers, der in Intervallen von zwei Sekunden den Phasen- unterschied zwischen dem Referenzsignal und dem der einzustellenden, Uhr feststellt.
Das erfindungsgemässe Verfahren und die Zuge hörige Einrichtung beseitigt Nachteile der bisherigen Lösungen. Man kann die Uhr in dem Augenblick in Gang setzen, in dem ihre Zeitangabe mit der des Zeitsignals übereinstimmt, wobei die ganze Manipulation mittels, eines einzigen Druckknopfes vorgenommen wird, so dass eine ungeschulte Kraft für die Bedienung ausreicht.
Das Wesen des Verfahrens zum Einstellen der Sekundenanzeige genau gehender, von einem Syn chronmotor angetriebener Uhren nach dem Zeitsignal besteht erfindungsgemäss, darin, dass man zunächst den Stromkreis für den Empfang des.
Ingang- setzungs-Impulses vorbereitet, und zwar dadurch, dass man vor der gewählten Sekundenangabe den Strom in eine Kontaktkette einführt, die aus einem Kontakt besteht, der von der Uhr minutlich geschaltet wird und aus mindestens einem Kontakt, der von der Uhr sekundlich geschaltet wird, wodurch das Uhrwerk während der gewählten Sekundenangabe vom Antriebsmechanismus abgeschaltet wird,
worauf mittels der Minutenmarke des Zeitsignals eine Einrichtung in Tätigkeit gesetzt wird, die für die Aufnahme dieses Impulses des Zeitsignals einen Hilfs- stromkreis vorbereitet, welcher der gewählten sekund- lichen Zeitangabe zugerhört und ein. Relais in Tätig-
<Desc/Clms Page number 2>
keit setzt, mittels dessen der Strom in der Kontaktkette unterbrochen wird, so dass das Uhrwerk wieder an den Antriebsmechanismus angeschlossen wird.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen- standes ist in der Zeichnung dargestellt Fig. 1 zeigt das Funktionsschema der Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, und Fig. 2 zeigt eine beispielsweise Schaltung für das automatische Einstellen der Uhrenphase nach dem Radiozeitsignal mit verlängertem Minutenzeichen.
Das in Fig. 1 abgebildete System weist einen Synchronmotor M, eine Kupplung K, ein Feststell- organ F, ein Uhrwerk H und eine Betätigungseinheit O auf.
Beim normalen Gange der Uhr läuft der Motor M und ist dauernd mit dem Uhrwerk H in Verbindung, wobei- das Feststellorgan F gelöst ist. Wenn es notwendig ist, die Phase der Uhr einzustellen, wird durch das Kommando p das Betätigungsorgan O in Tätigkeit gesetzt, welches die Kupplung K ausrückt und mittels des Feststellorgans. F das Uhrwerk H in der Ausgangsstellung abstellt, welche jenem Augenblick entspricht, in dem die neuerliche Ingangsetzung der Uhr H erfolgen wird (z.
B. gemäss des Minutenzeichens des Zeitsignals). Das vom Zeitsignal abgeleitete Kommando s rückt mittels der Betätigungseinrichtung die Kupplung K ein und gibt zugleich das. Feststellorgan F frei, wodurch das Uhrwerk in der dem Zeitsignal entsprechenden Phase in Gang gesetzt wird.
Die in Fig. 2 dargestellte Schaltung weist folgende Teile auf : einen Empfänger R für den Empfang der Zeitsignale ; einen Selektor S, der den Schalter s betätigt und zwar im Augenblick der Minutenmarke des Zeitsignals ; einen Gleichrichter U ; Telephon- relais A und B mit Kontakten a1, % bzw. b ; einen Sekundenkontakt k" der alle Sekunden einen Augenblick lang durch das Uhrwerk H eingeschaltet wird ; einen Minutenkontakt k.., der alle Minuten durch das Uhrwerk H eingeschaltet wird; das Uhrwerk H ;
die Kupplung K und das Feststellorgan F ; einen Elektromagneten Q zur Betätigung der Reibungskupplung K und des Feststellorgans F, das verteilhafterweise als Bremse ausgebildet ist. Bei stromdurchflossenem Magneten Q ist die Kupplung ausgerückt und das Uhrwerk ist durch die Bremse F abgestellt.
Im entgegengesetzten Falle ist durch die Kupplung K eine mechanische Verbindung des Synchronmotors mit dem Uhrwerk H hergestellt. Ferner sind ein Schalter V sowie Druckschalter T1 und T2 vorhanden. Wirkungsweise Durch Einschalten des Schalters V wird die Phaseneinstellvorrichtung für die Tätigkeit vorbereitet. Nach dem Niederdrücken des Druckschalters T1 schaltet das Relais A den Haltekontakt a1 ein, und dieser bleibt dann auch nach Freigabe des Druckschalters T1 eingeschaltet.
Zugleich wird der Kontakt a., eingeschaltet. Sowie es zum gleichzeitigen Einschalten der Kontakte k, und k "Z kommt, welche so eingestellt sind, dass dies in einer Uhrenstellung erfolgt, die der ersten Sekunde der Minute entspricht, rückt der Magnet Q die Kupplung K aus und bremst die Uhr mittels der Bremse F in der angegebenen Stellung fest. Vom Empfänger R ausgehende Sekundenimpulse und verlängerte Minutenimpulse werden zum Selek- tor S geführt. Dieser ist als Relaiskreis mit verzögerter Wirkung ausgeführt und reagiert nur auf verlängerte Minutenzeichen.
Im Augenblick der Beendigung eines verlängerten Minutenzeichens schliesst der Selektor S den Kontakt s, wodurch der Empfänger an den Gleichrichter U angeschlossen wird. Der erste Sekundenimpuls läuft daher vom Empfänger R zum Gleichrichter U und erregt nach dem Gleichrichten, das Relais B, das durch Öffnen seines Kontaktes b den Stromkreis des Relais A unterbricht. Dieses unterbricht durch Öffnen des Kontaktes a2 den den Magneten Q durchfliessenden Strom.
Dadurch wird die Kupplung K eingerückt, die Bremse F gelöst und das Uhrwerk wieder in Gang gesetzt. Mittels des Druckschalters T, kann das Uhrwerk auch in jedem beliebigen Augenblick in Gang gesetzt werden. Die Kupplung K und das Feststellorgan F müssen natürlich nicht auf der Welle des Motors M sitzen, sondern können an irgendeiner geeigneten Stelle zwischen dem Motor und einem Bestandteil untergebracht sein, der die Phase der Uhr H bestimmt, und zwar gemeinsam oder getrennt.