Schmuckstein Die vorliegende Erfindung bezieht :sich auf Schmucksteine, die mit Hilfe eines adhäsiv wirk samen Mittels mit einem Träger für sie verbunden sind. Als derartige Verbindungsmittel wurden bisher hauptsächlich Klebstoffe (Kleber) benutzt, die auf die Schmuckunterteile anlässlich der Fassung der Schmucksteine auf- bzw. in die Fassung eingebracht wurden. Es bedurfte dabei besonderer Erfahrungen und einer nur durch längere Tätigkeit zu erwerben den Geschicklichkeit, um den Kleber hierbei so dosieren zu können, dass weder zuviel noch zuwenig Klebstoff aufgebracht wurde.
Im ersten Falle drückt sich der Kleberüberschuss zwischen Schmuckstein und Fassung durch und führt dadurch zur Ver- schmierung der Schmucksteinoberfläche, so dass es langwieriger und kostspieliger Nacharbeiten bedarf, um die Schmucksteine wieder zu reinigen. Im zweiten Falle fehlt die erforderliche Verbindungsfestigkeit zwischen Schmuckstein und Fassung, so dass die Gefahr eines Herausfallens des Steines aus der Fas sung und des baldigen Verlustes entsteht.
Da es sich dabei um ausgesprochene Massen- fertigurigen handelt, ist es nicht immer möglich, die benötigten, zahlreichen Arbeitskräfte ;so rechtzeitig und umfassend anzulernen, dass diesen die richtige Dosierung des Klebers zur Gewohnheit wird, womit das Auftreten von Fehlfabrikaten nicht zu vermei den ist.
Vorliegender Erfindung ist die Aufgabe gesetzt, die genannten Schwierigkeiten zu vermeiden.
Die zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagenen Schmucksteine, die mittels eines adhäsiv wirksamen Mittels mit einem Träger für sie verbindbar sind, kennzeichnen sich erfindungsgemäss dadurch, dass die handelsfertigen Schmucksteine das Verbindungsmittel in Form einer trockenen, durch Behandlung mit Wärme oder einem Lösungsmittel klebrig werdenden Belagschicht tragen.
Bei der Verarbeitung so .ausge- bildeter Kunststeine wird man unabhängig von der Erfahrung und dem Können der mit der Herstellung der Verbindung zwischen Schmuckstein, und Träger betrauten Arbeitskräfte;
es ist nämlich ohne weiteres möglich, dem mit dem Stein verbundenen Belag bei gegebener stofflicher Zusammensetzung eine solche Stärke zu geben, dass sich die erforderliche Verbin- dungsfestigkeit ohne überschussbildung an Verbin- dunigsmitteln einstellt.
Als Stoffe, die für die Ausbildung des Belages in Betracht kommen, sind vor allen Kunststoffe, ins besondere thermoplastische Kunststoffe, beispiels- weise Polyvinylchlorid, zu nennen. Diese Kunststoffe haben die Eigenschaft, beim Erhitzen plastisch<I>oder</I> schwerflüssig zu werden,
so dass es möglich ist, bereits durch Erhitzung des Trägers, der zur Aufnahme eines Schmucksteines bestimmt ist, oder des Schmuck steines oder beider die Temperatur herzustellen, bei der der Kunststoff gerade den Aggregatzustand an- nimmt,
bei .dem er die Verbindung mit dem Träger des Schmucksteines eingeht. Es können aber auch härtbare Kunststoffe benutzt werden, die mit dem Erhitzen flüssig werden und nach einer gewissen Zeit aushärten, so dass auch bei einer nachträglichen Er hitzung der Schmuckstein nicht mehr aus dem Ver band ,gelöst würde,
was bei Verwendung von Poly- vinylchlorid der Fall ist, wobei es in dem einen Falle vorteilhaft und infolgedessen erwünscht sein kann, dieses Herauslösen des Schmucksteines aus dem Träger herbeizuführen, während das in anderen Fäl len unerwünscht ist,
womit die Anwendung selbst härtender Kunststoffe zweckmässig wird. Als Kunst stoffe dieser Art kommen hauptsächlich Polyester harze, Epoxydharze, Isocyanate und Aminoplaste, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren, in Betracht. An die Stelle von Polyvinylchloriden kön- neu auch Polyvinylchloridderivate treten.
Statt der genannten Kunststoffe können aber auch Metall- legierungen, und zwar zweckmässig Metallegierungen mit niedrigem Schmelzpunkt, Anwendung finden. Als derartige .Metalle sind beispielsweise die Woodschen oder Roseschen Metallegierungen zu nennen, die bereits unterhalb des Siedepunktes des Wassers flüssig werden.
Bei diesen Temperaturen werden die Metalle, aus denen die Träger derartiger Stoffe bestehen, in keiner Weise angegriffen, so dass also die genannten Metallegierungen ebenfalls mit Erfolg anwendbar sind.
Da, wie eingangs bereits bemerkt, Kunststeine der hier in Betracht kommenden Art, also Similis, Strass usw., in. Massen gefertigt, aber in besonderen Werkstätten gefasst werden, ist es üblich, diese Kunst steine zur Vermeidung von Kratzern und sonstigen Beschädigungen während der Beförderung von der Herstellungs- zur Verwendungsstätte durch Lacküber züge zu schützen.
Die Schichten aus Verbindungs mitteln, mit denen erfindungsgemäss derartige Schmucksteine versehen werden, :geben die Möglich keit, derartige Schutzüberzüge wenigstens an der Anordnungsstelle der Verbindungsmittelbeläge in Fortfall bringen zu können, während man die durch das Verbindungsmittel nicht abgekleideten Ober- flächenteile nach wie vor mit einem Schutzüberzug versehen kann, obschon auch das nicht notwendig wird,
weil durch die Abkleidung der vorzugsweise als Spitzpyramiden ausgeführten Unterteile mit denn Ver bindungsmittel nicht mehr die Gefahr auftritt, d@ass die Tafeln der Schmucksteinoberteile verkratzt oder sonstwie beschädigt werden können.
Bekanntlich werden die Unterteile :der Sünilis ver- spiegelt, um ihre Brillanz zu vergrössern. Man wird also als Verbindungsmittel soweit im allgemeinen auf der Rückfläche der Spiegelschichten anordnen. Das ist aber nicht wesensbedingt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Spiegelschicht selbst zur Verbin dung mit einem Träger für den Schmuckstein heran zuziehen.
Das kann dadurch geschehen, dass die erfin dungsgemäss vorzusehenden Beläge aus Verbindungs- mitteln Metallpulver enthalten, die nach dem Nieder schlag eine reflektierende Metallschicht bilden. Als ein derartiges Metallpulver ist beispielsweise Alumi nium zu nennen.
Das Metallpulver kann aber auch so gewählt werden, dass es nicht nur in Richtung zum Schmuckstein zu als Spiegel wirkt, sondern auch in entgegengesetzter Richtung metallische Effekte er zeugt, wobei ausser einer Silberfarbe auch noch Bronre-, Kupfer- oder Goldfarben in Betracht kom men.
In weiterer Durchführung des Erfindungsgedan- kens kann das Verbindungsmittel jede geeignete Fär bung erhalten, sei es in Anpassung an die Farbe des Steines, zu Kontrastzwecken, zur Anpassung an die Farbe des Trägers :bzw. der Fassung oder wieder zur Erzeugung einer Kontrastwirkung zu deren Farb- wirkungen. Es ist auch nicht erforderlich, die Schicht aus Verbindungsmitteln unmittelbar auf den Spiegel belägen des Schmucksteines anzuordnen. Vielmehr könnten zwischen beiden Schichten Zwischenschich ten, vorzugsweise aus indifferenten Metallen oder Kunststoffen, vorgesehen sein.
Dadurch wird erreicht, dass beirr Aufbringen des Verbindungsmittels eine Beschädigung des Spiegelbelages unter allen Um ständen verhindert wird.
Die Aufbringeverfahren selbst sind die üblichen, unter denen also Eintauchen, Aufspritzen, Aufstrei chen usw. nur beispielsweise zu nennen sind. Das Verbindungsmittel kann jedoch auch die Form eines geschlossenen, vorzugsweise den Steinunterteil ab kleidenden, hütchenförmigen Belages aufweisen, zu dessen Herstellung somit Folien, insbesondere Kunst stoffolien, entsprechend ausgepresst und ausgestanzt werden, soweit die Hütchen nicht durch Ausgiessen und nachträgliches Trocknen hergestellt werden sollen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Verbindungsmittel in Form eines Pulvers aufzubrin gen. In diesem Fall bedient man sich vorteilhaft eines Flammspritzverfahrens, wie es beispielsweise zur Herstellung von Emailschichten benutzt wird, um das pulverförmige Verbindungsmittel aufzubringen und mit dem Kunststein in Form eines festhaftenden Belages zu verbinden. Man kann die Pulverbestand teile aber auch auf andere Weise an der Schmuck steinoberfläche halten, beispielsweise durch An- oder Umpressen, oder dadurch, dass eine Behandlung mit Wasserdampf mit nachfolgendem Trocknen statt findet.
Die Erfindung ist in keiner Weise auf die Anwen dung :bei Similis beschränkt. Sie kann ebenso Anwen dung bei anderen Stoffen, insbesondere Mineralien, beispielsweise Markasit-Plättchen oder sonstigen Pailletten, finden.
Als Träger für die erfindungsgemäss ausgebildeten Schmucksteine kommen alle geeigneten Unterlagen, also ausser Metallunterlagen auch Gewebe-, Leder-, Kunststoff- oder Kunstharzunterlagen, in Betracht.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes an verschiedenen Bei spielen.
Fig. 1 gibt den senkrechten Querschnitt durch einen verspiegelten Schmuckstein wieder, der als so genannter Chaton-Simili ausgebildet ist.
Fig.2 zeigt in derselben Darstellung einen Schmuckstein, der als sogenannte Rose ausgebildet ist.
Fig. 1 zeigt, dass der Schmuckstein aus einem Oberteil 1 und einem Unterteil 2 besteht. Der Unter teil ist als Spitzpyramide mit der Spitze 3 ausgebildet. Die Begrenzungsflächen dieser Spitzpyramide 2 sind mit einem Metallspiegel 4 abgekleidet. Auf dem Metallspiegel 4 befindet sich die indifferente Zwi schenschicht 5. Auf der Zwischenschicht 5 angeord net ist erfindungsgemäss eine Schicht 6 aus einem Kleber, der im Falle des Ausführungsbeispiels aus Polyvinylchlorid besteht.
Bei dem Schmuckstein nach Fig. 2 folgt .auf eine den Oberteil 7 bildende Stumpfpyramide ein etwa zylinderabschnittsförmiger Unterteil 8, dessen untere Begrenzungsfläche 9 die Beläge 10 aus einem Metall spiegel, aus einem indifferenten Werkstoff 11 und aus einem Kleber 12 aufweist.
In diesen Ausbildungen verlassen die Schmuck steine die Herstellungsstätte und bilden demgemäss Handelserzeugnisse, die ohne weiteres in Fassungen aller Art dadurch zu halten sind, dass der Schmuck stein selbst, die Fassung oder beide auf Tempera turen erhitzt werden, bei denen die Polyvinylchlorid- schichten zu erweichen beginnen.
In diesem Stadium tritt eine innige Verbindung zwischen den Polyvinyl- chloridschichten und damit den Schmucksteinen selbst und den die Fassung bildenden Oberflächenteilen der für die Schmucksteine vorgesehenen Träger ein, die auch bei dem nachfolgenden Abkühlen des Ganzen auf Raumtemperatur anhält, so dass es zu der ge wünschten festen Verbindung der Schmucksteine mit dem Träger ohne :die Gefahren einer Verschmutzung der Schmucksteinoberteile einerseits, der Ablösung der Schmucksteine von den Fassungen anderseits kommt.