Verfahren und Maschine zum Waschen und Spülen von Wäsche- und Kleidungsstücken Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Waschen von Wäsche- und Klei dungsstücken in einer automatischen Waschmaschine mit gelochter Innentrommel, bei dem während des Waschens Waschflotte abgeführt wird.
Beim Waschen von Wäsche- und Kleidungsstük- ken bezweckt man, die an der Wäsche anhaftenden Schmutzteile zu lösen und zu entfernen. Die Lösung und Abführung dieser Schmutzteilchen kann dabei auf verschiedene Weise erfolgen, wobei das Ziel darin besteht, mit einem möglichst geringen Aufwand an Wasser, Wärme, Waschmittel, Zeit und mit mög lichst einfach konstruierten, preisgünstigen Wasch maschinen einen bestmöglichen Wascheffekt mit einem hohen Sauberkeitsgrad der Wäsche zu errei chen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Ver besserung des Waschverfahrens und die Schaffung einer Waschmaschine, mit der das Verfahren durch geführt werden kann, wobei der Aufwand an Wasch mitteln, Wasser, Wärme und Zeit verringert werden soll.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass unter Aufrechterhaltung eines Arbeitsflottenstan- des während des Waschens die Waschflüssigkeits- menge in der Maschine verringert wird.
Die sich verringernde Flüssigkeitsmenge in der Waschmaschine macht es möglich, dass die Tempe ratur bei gleichbleibender Heizleistung rascher an steigt, also die Maximaltemperatur früher erreicht wird, oder zur Erreichung einer vorbestimmten Tem peratur innerhalb einer bestimmten Zeit der An schlusswert der Heizung reduziert werden kann. Im weiteren wird der mechanische Wascheffekt erhöht, da die Fallhöhe der Wäsche in der Trommel erhöht wird. Ausserdem kann durch die Laugenverminderung in der Waschphase die Spülzeit verkürzt und die Spülwassermenge reduziert werden.
In der Zeichnung sind Diagramme, welche sich auf Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens beziehen, dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm der Niveauhöhe der Waschflüssigkeit im Aussenbehälter.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches das Verhältnis zwischen Gesamtwassermenge im Aussenbehälter und in der Trommel und dem Trockengewicht der ein gebrachten Wäsche beim Verfahren gemäss Fig. 1 zeigt.
Fig. 3 ist ein Diagramm der Niveauhöhe der Waschflüssigkeit nach einer Verfahrensvariante.
Fig. 4 stellt ein D'iagram'm dar, welches das Ver hältnis zwischen Gesamtwassermenge im Aussen behälter und in der Trommel und dem Trocken gewicht der eingebrachten Wäsche gemäss der Ver fahrensvariante nach Fig. 3 zeigt.
Der Waschvorgang ist gemäss Fig. 1 und 2 in vier Phasen aufgeteilt. A bedeutet die Netz- oder Einweichphase, B die Waschphase, C eine Zwischen phase,<I>D</I> die Spülphase,<I>N</I> die Niveauhöhe,<I>Q</I> die Wassermenge in der Waschmaschine pro Einheit Trockenwäsche und t bedeutet die Zeit.
Die zu waschenden Wäsche- und Kleidungs- stücke werden in eine gelochte Innentrommel einer automatischen Waschmaschine eingebracht. Diese Trommel dreht sich in einem Aussenbehälter, und zwar vorzugsweise um eine horizontale Drehachse. Die Waschmaschine ist mit einem überlauf versehen, der in einer bestimmten Höhe über dem Aussen behälterboden, vorzugsweise etwa in einem Drittel des Trommeldurchmessers über dem tiefsten Punkt der Trommel angeordnet ist.
Nach dem Einfüllen der Wäsche wird zu Beginn der Netzphase A ein Ventil für die Frischwasser zufuhr geöffnet und die Trommel in Bewegung ge setzt, so dass Wasser in den Aussenbehälter bis zur Höhe des Überlaufes einströmt, über welchen hier auf Flüssigkeit abläuft und den losen Schmutz ab führt. Zu Beginn der Waschphase B wird die Was serzufuhr unterbrochen. Infolge der Trommeldrehung fliesst trotz dem Unterbruch in der Wasserzufuhr ein Teil der Flüssigkeit über den überlauf ab, so dass sich die Waschflüssigkeitsmenge in der Maschine nach und nach verringert.
Somit ändert sich das Flottenverhältnis in dem Sinne, dass eine Verringe rung des Flüssigkeitsanteiles eintritt. Unter Flotten verhältnis wird das Gewicht der Trockenwäsche im Vergleich zum Gewicht der in der Trommel und dem Aussenbehälter vorhandenen Flüssigkeit verstanden. Die infolge der Trommelbewegung abgeführte Flüs sigkeitsmengen ist zu Beginn der Waschphase natur gemäss grösser als gegen das Ende derselben, unter der Voraussetzung natürlich, dass kein gleichzeitiger Flüssigkeitszufluss erfolgt.
Im Gegensatz zu den be kannten Verfahren mit einem Waschbadwechsel er folgt hier kein komplettes Ablassen der Waschflüssig keit, so dass während des Waschens ständig ein Arbeitsflottenstand in der Maschine erhalten bleibt.
Gemäss Fig. 1 erfolgt am Ende der Waschphase B ein Unterbruch der Bewegung der Trommel während der Zwischenphase C - wodurch eine Flot tenberuhigung eintritt. Dabei strömt ein Teil der von der Wäsche zurückgehaltenen Waschflüssigkeit aus der Trommel in den Aussenbehälter und bewirkt in diesem - zusammen mit dem inzwischen gebildeten Schaum - einen Anstieg des Flüssigkeitsspiegels bis auf überlaufhöhe und ein Überlaufen von Flüssigkeit. Allfällige Schmutz- und Laugenreste steigen dabei infolge der Beruhigung der Flüssigkeit an die Ober fläche der Waschflüssigkeit und werden über den Überlauf abgeführt (siehe
Fig.2). Die Dauer eines Trommelstillstandes liegt zweckmässigerweise etwa zwischen 1;2 und 5 Minuten. Der Antriebsmotor für die Drehung der Innentrommel wird zweckmässiger weise zu Beginn der Spülphase wieder eingeschaltet. Zu Beginn der Spülphase D wird das Frischwasser ventil geöffnet, so dass Flüssigkeit hierauf über den Überlauf abfliessen kann.
Somit kann ein Abfluss von Waschlauge ohne oder ohne wesentliche Verdünnung der Lauge statt finden, nämlich durch einfache Beruhigung der Flotte. Zugleich wird der sich angesammelte Schmutz von der obersten Flüssigkeitsschicht abgeführt.
Der Zeitpunkt oder die Zeitpunkte für die Ab fuhr der obersten Flüssigkeitsschicht während der Beruhigungsphase kann durch Festlegung des Trom melstillstandes vorbestimmt werden, wodurch mit ein fachsten Mitteln eine Anpassung an die Wäsche- und Schmutzverhältnisse erreicht werden kann. Bei stark bluthaltiger Spital- oder Metzgerwäsche wird man also zweckmässigerweise die Beruhigung der Flotte und damit deren Teilabfuhr vorzugsweise im unteren Temperaturbereich vornehmen, da das Blut sonst gerinnt.
Anderseits wird man bei fetthaltigem Schmutz, beispielsweise bei ölverschmierten Über- kleidern, die Beruhigung der Flotte erst bei einer höheren Temperatur vornehmen, bei der sich das Fett gelöst und mit den Waschmitteln emulgiert hat. Eine Variante des Verfahrens besteht darin, dass nicht nur am Ende, sondern auch während der Waschphase ein oder mehrere Unterbrechungen der Trommelbewegung stattfinden. Diese Verhältnisse sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt, wobei während der Waschphase ein Trommelstillstand von der zeit lichen Länge Bi und am Schluss der Waschphase ein Trommelstillstand von der Länge C erfolgt.
Der durch die Beruhigung der Waschflotte während des Trommelstillstandes erzielte Niveauanstieg und als Folge davon eintretende Abfluss kann noch intensi viert werden, wenn während des Trommelstillstandes ein Zufluss von Frischwasser erfolgt.
Bei der sich beruhigenden Waschflotte drängen die sich von der Wäsche gelösten Schmutzteilchen, welche sich zum Teil im Waschmittel eingebettet be finden, an die Oberfläche, ähnlich wie dies bei der Kalkseifenbildung in der Badewanne zu beobachten ist. Da nun der grösste Teil des aufgelösten Schmutzes an der Oberfläche der Waschflüssigkeit schwimmt und erfahrungsgemäss unter der Wirkung des Auf triebes der leichteren Schmutzpartikel sich auf der Oberfläche rasch ausbreitet, weist dieser gelöste Schmutz die Tendenz auf, über den offenen über lauf abzuströmen.
Dadurch, dass nun die oberste Flüssigkeitsschicht mit der starken Schmutzanrei- chung abgeführt wird, sinkt die Schmutzkonzentra tion schneller als die Laugenkonzentration, was das Waschresultat günstig beeinflusst. Eine Waschmaschine, in welcher das beschrie bene Verfahren beispielsweise ausgeführt werden kann, ist im Patent Nr. 327250 beschrieben. Ober halb der überlauföffnung wird zweckmässigerweise ein dachartiges Leitblech angeordnet.
Anstelle der vorteilhaften mantelseitigen Anordnung des Über laufes könnte allenfalls auch ein stirnseitiger An schluss der überlaufrohrleitung vorgesehen werden oder ein in einem Bogen hochgeführter, siphonarti- ger Überlauf Verwendung finden.
Als Variante wäre es denkbar, dass die überlauf öffnung nur eine beschränkte Grösse hat, so dass die während der Netzphase A zugeführte Wassermenge dessen Schluckvermögen übersteigt und ein Anstieg des Flüssigkeitsniveaus über den Überlauf hinaus er folgt, wobei das Niveau nach der Schliessung der Frischwasserzufuhr nach und nach bis auf die über- laufhöhe absinkt. Die Programmsteuereinrichtung wird zweckmässigerweise derart ausgebildet, dass für den Trommelstillstand durch einen Schaltnocken ein im Stromkreis des Trommelantriebsmotors liegender Kontakt geöffnet wird.
Es wäre aber auch denkbar, dass ein derartiger Kontakt beispielsweise über einen Elektromagneten eine Kupplung ausschalten würde. Bei einer Beheizung der Waschmaschine mit Dampf soll das anfallende Kondensat nicht als Flüs- sigkeitszufuhr im Sinne der obigen Ausführungen verstanden sein.