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Verfahren zum Waschen von Textilgeweben in automatischen Doppeltrommelwaschmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Waschen von Textilgeweben in automatischen
Doppeltrommelwaschmaschinen mit Flüssigkeitsaustausch zwischen Innen- und Außentrommel,
bei dem die Flotte überlaufartig aus der Außentrommel abgeführt und während des
Waschvorgangs kein Frischwasser zugeführt wird.
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Es sind Strömungswaschverfahren bekannt, bei denen bei ständiger oder
stoßweiser Frischwasserzuführung zur Wäsche während der Waschphase eine ständige
oder stoßweise Abführung von Waschflüssigkeit aus der Außentrommel über einen Überlauf
erfolgt.
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Dieses an sich wirtschaftliche Waschverfahren hat jedoch den Nachteil,
daß durch die Frischwasserzugabe die Waschflotte verdünnt und dadurch in ihrer Waschkraft
reduziert wird. Auch bedingt die Frischwasserzugabe eine höhere Heizleistung, was
sich besonders bei elektrisch beheizten Automaten in einer verzögerten, die Waschzeit
verlängernden Aufheizung negativ auswirkt. Die Frischwasserzuführung während der
Waschphase benötigt neben einem verstärkten Heizmittelverbrauch auch einen höheren
Waschmitteleinsatz und verringert infolge der kürzeren Kontaktzeit zwischen Lauge
und Wäsche die volle und wirksame Entfaltung und Ausnutzung der Wasch- und Bleichmittel.
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Ein weiterer Nachteil liegt besonders im während der Waschphase gleichbleibenden
Flottenverhältnis. Dadurch wird der besonders in der höheren Temperaturphase gewünschte
und erforderliche, stärkere mechanische Effekt nicht erreicht.
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Den Waschvorgang noch wirtschaftlicher und der natürlichen Wäschebeschmutzung
entsprechender zu gestalten, ist der Zweck dieser Erfindung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, während der Waschphase die
sich in der obersten Flüssigkeitsschicht angesammelten Schmutzteilchen abzuführen.
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Das erfindungsgemäße Waschverfahren besteht darin, daß mindestens
zeitweise während des Waschvorgangs die Waschflüssigkeitsmenge allmählich verringert
und dabei ein Mindestflottenstand nicht unterschritten wird.
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Die sich allmählich verringernde Waschflüssigkeitsmenge erbringt folgende
Vorteile: Eine allmähliche Verringerung der Schmutzkonzentration, die im ersten
Teil der Laugenabführung am stärksten ist und sich allmählich verringert. Eine während
dieser Phase allmählich stärker werdende, durch die Zunahme der Fallhöhe bedingte
mechanische Einwirkung auf die Wäsche. F i g. 1 zeigt ein Beispiel über den Verlauf
der Flottenstandshöhe N während eines Teiles des Reinigungsvorganges (A =
Netzphase, B = Waschphase). Je nach der während der Netzphase A der Maschine
zugeführten Flüssigkeitsmenge wird der Flottenstand weniger (gestrichelte Linie)
oder mehr (ausgezogene Linie) angehoben.
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Voraussetzung für eine allmähliche Verringerung der Waschflüssigkeitsmenge,
die z. B. gleich zu Beginn der Waschphase oder während derselben erfolgen kann,
ist, daß der Flottenstand über die Höhe der Überlaufkante angehoben wird.
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Wie aus F i g. 2 ersichtlich, verringert sich die Waschflüssigkeitsmenge
Q in der Waschphase B in ungefähr gleichem Rhythmus wie die Flottenstandshöhe.
Die gegen Ende der Waschphase B flacher werdenden Kurven sind dadurch bedingt, daß
ein Großteil der freien Lauge von der sich drehenden, mit Wäsche gefüllten Innentrommel
mitgerissen wird. Dieser Anteil wird um so geringer, je geringer die Eintauchtiefe,
die Drehzahl und die gelochte Fläche der Innentrommel ist.
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Zeichenerklärung: A = Netzphase, B = Waschphase,
N = Flottenstandshöhe, Q = Waschflüssigkeitsmenge, F = Mindestflottenstandshöhe,
M = Mindestflottenmenge, t = Zeit.
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Das Waschgut wird wie üblich in die gelochte Innentrommel eingefüllt.
Diese Trommel dreht sich in einer mit einem offenen oder verschließbaren Überlauf
versehenen Außentrommel. Die Höhe der Überlaufkante liegt vorzugsweise etwa in einem
Drittel des Außentrommeldurchmessers. Zu Beginn der Netzphase wird das Ventil für
die Flüssigkeitszufuhr geöffnet und die Innentrommel in Bewegung gesetzt. Zugabe
von
eventuellen Netzmitteln je nach Bedarf. Hat die Arbeitsflüssigkeit
die Höhe der Überlaufkante erreicht, fließt ein Teil derselben aus der Außentrommel
ab. Die in der Maschine vorhandene Flüssigkeitsmenge steigt infolge der ständigen
Flüssigkeitszufuhr und des Durchflußwiderstandes in der Maschine und trotz einer
bereits stattfindenden Abführung jedoch weiter an, bis der Zufluß unterbrochen wird.
Die Maschine ist jetzt wesentlich über die Höhe der Überlaufkante aufgefüllt. Diese
Netzphase kann also nicht nur zum eigentlichen Netzen der Wäsche, sondern bereits
zu einer Entfernung von leicht löslichen Schmutzbestandteilen aus der Flotte dienen.
Mit der Unterbrechung der Flüssigkeitszufuhr wird nun auch die Heizung eingeschaltet
und die Waschmittel jetzt oder etwas später, je nach Bedarf, zugesetzt. Damit ist
der eigentliche Waschvorgang gestartet, mit ihrer anfänglich starken Laugenabführung,
die sich, je länger diese Phase dauert, um so mehr verlangsamt. Je nach Art und
Beschmutzung der Wäsche kann die Auffüllung der Maschine mit Arbeitsflüssigkeit
über die Höhe der Überlaufkante mit anschließender Abführung auch erst während der
Waschphase von Vorteil sein. Auch ist es denkbar, die vorgenannte Auffüllung bei
geschlossenem Überlauf und die Abführung später im Verlauf des Waschprozesses durchzuführen.
In jedem Falle tritt jedoch immer wieder eine Verringerung der Waschflüssigkeitsmenge
bis auf eine von der Überlaufhöhe vorbestimmte Mindestflottenstandshöhe ein. Bei
einer. direkten Dampfbeheizung soll das in der Außentrommel anfallende Kondensat
nicht als Flüssigkeitszufuhr im Sinne der vorgenannten Ausführungen verstanden sein.
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Nach Ablauf der von einer Zeituhr in Verbindung mit einem Thermostaten
vorbestimmten Dauer des Waschvorganges wird die Frischwasserzuführung bei gleichzeitiger
Abschaltung der Heizung geöffnet und damit beginnt der Spülvorgang, gleichgültig,
ob zuvor die restliche Waschlauge aus der Maschine durch Ablaß oder Ausschleuderung
entfernt oder unter ständiger Verdünnung über den Überlauf hinausgedrückt wird.