Bauelement Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Bau element das sowohl im Bauwesen als auch im Be hälterbau Verwendung finden kann. Beispielsweise kann das neue Bauelement an .Stelle von Beton- und Mauersteinwänden und von Verglasungen verwendet werden, z. B. für Aussen- und Innenwände von Ge bäuden, für Trennwände, begehbare überdachun- gen, Oberlichter, insbesondere von Industriebauten, Ausstellungs- und Turnhallen, Bade- und Gartenan lagen usw. Ferner kann es z. B. beim Bau von wärmeisolierten Lager- und Transportbehältern für Chemikalien und Lebensmittel verwendet werden.
Das erfindungsgemässe Bauelement ist gekenn zeichnet durch einen mindestens auf einer seiner Flachseiten mit einer glasfaserverstärkten Kunststoff- Deckschicht bedeckten Schubverband. Unter einem Schubverband ist ein aus geraden oder gekrümmten streifenförmigen Bauelementen bestehender, kräfte führender Füllkörper zu verstehen.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in einer beispielsweise Ausführungsform dargestellt. Es zeigt: Fig.l eine teilweise Draufsicht auf das Bau element und Fig.2 einen Querschnitt nach der Linie 11-II der Fig. 1.
Fig. 3 erläutert das Herstellungsverfahren und Fig.4 zeigt eine beispielsweise Montagemöglich keit des dargestellten Bauelementes.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bauelement umfasst einen wabenförmig ausgebildeten Füllkörper, z. B. aus Leichtmetall, der einen sogenannten Schub verband 1 bildet. Der Schubverband besteht aus ent sprechend der Wabenform abgebogenen Bändern 2, die an ihren Berührungsflächen 3 miteinander ver klebt oder durch Schweissen oder dergleichen mit- einander verbunden sein können. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Schubverband in Drauf sicht das Aussehen einer Bienenwabe. Diese Ausfüh rungsart hat sich als besonders zweckmässig erwie sen.
Auf seiner unteren und oberen Flachseite ist der Schubverband 1 durch eine glasfaserverstärkte Kunststoff-Deckschicht 4 abgedeckt. Vorteilhafter weise sind diese Deckschichten 4 lichtdurchlässig.
Das beschriebene Bauelement ist wenigstens auf einer, zweckmässig jedoch auf allen Umfangsseiten 5 ebenfalls mit glasfaserverstärkten Kunststoffschich- ten überzogen, so dass in sich geschlossene Bauele mente gebildet werden.
Die Herstellung des beschriebenen Bauelementes kann in der in Fig. 3 illustrierten Art und Weise er folgen. In eine durch Boden 6 und Seitenwände 7 gebildete Form wird eine Glasfasermatte 8 einge legt und mit einem geeigneten Kunststoff, z.B. Poly ester-, Epoxy- oder Acrylharze getränkt. Hierauf wird der als Füllkörper dienende Schubverband 1 in die Form auf die mit Kunststoff getränkte Glasfasermatte gelegt, wobei die Matte am Füllkörper angeklebt wird, indem der Kunststoff wie bei 9 angedeutet,
unter dem Einfluss der Oberflächenspannung an den Metallbändern haftet und sich innig mit denselben verbindet.
Wie ersichtlich erstreckt sich die Glasfasermatte 8 über die Ränder 7 der Form. Schliesslich wird das Ganze durch eine zweite Glasfasermatte 9' abge deckt, und zwar in der Weise, dass die oben beschrie- bene Form samt ihrem Inhalt umgedreht und auf die zweite, ebenfalls mit Kunststoff getränkte Glasfaser matte 9' gedrückt wird.
Durch diese Herstellungs weise werden seitlich vorstehende Leisten 10 gebildet, die bei der Montage des Bauelementes zum Befesti gen desselben benützt werden können. Bei anderen Anwendungsmöglichkeiten des Bauelementes kann der Abschluss auch anders ausgebildet sein.
Fig.4 illustriert die Montage der beschriebenen Bauelemente, die mittels der Leisten 10 auf der Unterlage 11 gesichert und mittels Deckleisten 12 längs ihrer Ränder abgedeckt werden können. Diese Deckleisten 12 können, wenn sich dies als nötig oder zweckmässig erweist, ebenfalls auf der Unterlage 11 befestigt sein.
Das beschriebene Bauelement weist zahlreiche Vorteile auf: 1. Es ist wesentlich leichter als eine entsprechende Glasscheibe.
2. Die Tragfähigkeit überschreitet mit mehrfacher Sicherheit die in der Bauindustrie geforderten La sten für Winddruck, Schneelast und die Forderung auf Begehbarkeit. Gegenüber Glas weist die Kunst stoffplatte den bedeutenden Vorteil der Unzerbrech- lichkeit auf.
3. Die Kunststoffplatte ist chemisch weitgehend beständig gegen alle atmosphärischen Einflüsse, Dämpfe und chemischen Agenzien. Ihre Lebensdauer ist daher praktisch unbegrenzt, wenn auch keine Wartung notwendig ist.
4. Die Lichtdurchlässigkeit einer solchen Platte aus Glasfaserstoff entspricht z. B. derjenigen von geriffelten Glasplatten und äst etwa 80%. diffusierend. Ein derartiges Bauelement absorbiert die Ultraviolett- Strahlen und wirkt gegen Infrarot absolut isolierend.
5. Die Wärmeisolierung ist dank der geschlos senen kleinen Räume der einzelnen Waben, die nur eine ganz minime Luftzirkulation zulassen, bedeu tend besser als z. B. diejenige von Doppelglasfenstern, wobei noch zu beachten ist, dass mit Kunstharz ge bundene Glasfaserwände, für sich allein betrachtet, eine weitaus geringere Wärmeleitfähigkeit als Glas aufweisen. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt weniger als 0,15 Kcal/mh" C.
6. Der elektrische Isolationswert des beschrie benen Bauelementes ist dank der allgemeinen elek trischen Eigenschaften vieler Kunststoffe und der geringen Wasseraufnahme der glasfaserverstärkten Kunststoffe ganz hervorragend.
7. Die architektonisch-ästhetische Wirkung des durchsichtigen Bauelementes kann durch Einfärbung in verschiedene Töne - während der Fabrikation - beliebig reguliert werden. Allein die Wirkung der regelmässigen Wabenformen und Wabenverteilung wirkt ästhetisch.
B. Preislich ist das beschriebene Bauelement we sentlich billiger als Rippen- oder Riffelglas-Platten bzw. Patent-Trennwände. Preisvergünstigend ist dazu noch der wichtige Umstand, dass die Montage einer Trennwand oder eines Dachbodens äusserst einfach ist und nur kurze Zeit beansprucht, weil sie in vor bereitete Profileisenrahmen eingelegt und verschraubt werden.
9. Schliesslich sei auf die besonders leichte Repa raturmöglichkeit des beschriebenen Bauelementes hingewiesen. Allfällig darauf stossende Fremdkörper, z. B. Steine, erzeugen keine bleibende Verformung oder kennen Totalbruch (wie z. B. bei Glas), sondern nur örtlich sehr begrenzte Risse, die durch ein ein faches Verfahren ausgebessert werden können.
Es ist selbstverständlich möglich, mehrere Glas fasermatten übereinander aufzubringen und das Bau element braucht auch nicht eben zu sein, sondern es kann einfach oder doppelt gewölbt werden.