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Aus Kunststoff bestehendes mehrschichtiges Dachdeckelement
Die Erfindung betrifft ein neuartiges Dachdeckelement, das einen im wesentlichen aus Kunststoff bestehenden, mehrschichtigen Formkörper vorstellt, der im einfachsten Fall eine ebene Oberseite be- sitzt, vorzugsweise aber ein profilierter Körper ist. Erfindungsgemäss besteht die der Witterung ausgesetzte
Aussenplatte aus mit einer Fasereinlage verstärktem Hart-Polyvinylchloridmaterial, an deren Unterseite ein Zwischenkörper aus einem Schaumkunststoff, vorzugsweise einem solchen, der sich zu formbeständi- gen Körpern verarbeiten lässt, vorgesehen ist, der an seiner Unterseite wieder eine Deckplatte aus Kunst- stoff trägt.
Zweckmässig ist es, wenn der Zwischenkörper gegenüber der Deckplatte und der Aussenplatte unter
Bildung einer Nut für das Eingreifen der Randpartie der im Dachverband benachbarten Aussenplatte zu- rückversetzt ist. Die Fasereinlage der Aussenplatte kann, wie an sich bekannt, aus Glasfasern oder einem
Glasfasergewebe bestehen, jedoch erweist es sich als besonders zweckmässig, wenn Chemiefasern verwen- det werden und diese zu einem Gewebe gestaltet sind.
Die damit erzielte Festigkeitserhöhung bewirkt, dass eine Plattendicke von etwa 5 bis 10 mm, je nach Grösse der Platte vollkommen ausreicht, was zu einem ausserordentlich leichten Dachdeckelement führt. Der Schaumstoffzwischenkörper besteht etwa aus dem unter der Bezeichnung"Styropor"bekann- ten Material, welches sich zu formfesten Körpern von einiger Festigkeit verarbeiten lässt. Das vorliegende Dachdeckmaterial unterscheidet sich insgesamt durch mehrere vorteilhafte Eigenschaften von dem Bekannten.
Ein erfindungsgemässes plattenförmiges Dachdeckelement ist erheblich leichter als ein Dachziegel oder eine Asbestzementplatte. Das wesentlich verminderte Gewicht führt zu einem entsprechend leichteren und billigeren Dachstuhl. Platten der vorliegenden Art sind unzerbrechlich. Ein weiterer Vorteil liegt in der Tatsache, dass man die erfindungsgemässen Platten korrosionsfest ausführen kann ; Versuche haben ergeben, die die vorliegenden Platten gegen die Einwirkungen aggressiver chemischer Art. wie sie in der Nähe von Fabrikaten der chemischen Industrie nicht selten sind, vielen andern bekannten Dachdeckungen überlegen sind.
Zur Erläuterung weiterer Kennzeichen der Erfindung sei auf die schematische Zeichnung verwiesen, die einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des vorliegenden Dachdeckmaterials darstellt.
Das Dachdeckelement besteht aus einer Aussenplatte 6 aus Hartpolyvinylchlorid, in der eine verstärkende Einlage aus einem Chemiefasergewebe, vorzugsweise aus einem Superpolyamidkunststoff bestehend, in an sich bekannter Weise eingearbeitet ist. An der Unterseite ist der durch Verklebung befestigte Zwischenkörper 7a aus Schaumkunststoff angeordnet.
Die Herstellung der Platten 6 geht in an sich bekannter Weise vor sich, etwa indem man eine entsprechende Zahl von PVC-Folien unter Zwischenlegung der genannten Gewebeeinlagen dubliert und sodann die Dachdeckelemente in der gewünschten Grösse herausschneidet oder sonstwie herausarbeitet. Für kleinere Deckelemente ist eine Profilierung vorgesehen, die ähnlich jener ist, wie sie keramische Dachziegel aufweisen, jedoch in einer vereinfachten Form. Diese Profilierung wird durch eine Wärmebehandlung des zunächst plan anfallenden Elementes erreicht und kann jede bekannte Warmverformung umfassen. Der wärmedämmende Schaumstoffzwischenkörper 7a wird zweckmässig erst mit der fertig
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geformten Aussenplatte 6 vereinigt.
In der Zeichnung erkennt man Dachsparren 5 auf denen die Platten 6 durch eine Nagelung 8 befestigt sind.
Der wärmedämmende Zwischenkörper 7 a ist von zwei dichten Kunststoffplatten, der Aussenplatte i6 und der Deckplatte 6a eingeschlossen, wobei die untere Platte 6a die Randbereiche der an- schliessenden Platte wieder unterfasst, d. h. eine Nut bildet, in welche die Randpartie der anschliessen- den (in der Zeichnung linksseitig befindlichen) Aussenplatte eingreift. Man kommt so zu einer in sich versperrten Dachhaut.
Die einzelnen Dachdeckelemente haben die Möglichkeit, sich nach allen Seiten zu dehnen und zu- sammenzuziehen. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Abdeckung frei von thermischen Spannungen bleibt, die auch bei Verwendung grosser Plattenabmessungen nicht auftreten können.
Die Platten können in verschiedener Weise weiter ausgestaltet werden. So kann es, um die Wärme- abstrahlung zu verbessern, zweckmässig sein, die Plattenoberfläche mit einem stark lichtreflektierenden
Belag zu versehen. Als solcher eignet sich eine Metallfolie, die man oberflächlich oder knapp unter der
Oberfläche der Platte vorsehen kann, wobei im zweiten Fall die Folie Lochungen aufweisen muss, damit sie sich in der Plattenmasse verankert. Nach einer andern Vorgangsweise könnte man in die Platten ober- flächlich oder durchgehend Metallpulver einarbeiten.
Es versteht sich ferner, dass die dargestellten Sparrenformen nur als einfaches Ausführungsbeispiel zuverstehen sind. Es besteht natürlich die Möglichkeit, an Stelle von rechteckigen Querschnitt besitzenden hölzernen Sparren solche aus Metall, insbesondere aus Normprofilen zu verwenden und man wird dann an Stelle der Befestigung durch Nagelung eine solche durch Klammern oder-im Falle von grösseren Dachdecktafeln - von Schrauben treten lassen. Es ist ferner ersichtlich, dass die dargestellten Profilfor- men der Dachdeckelemente nur beispielsweise Möglichkeiten veranschaulichen, die je nach dengestell- ten Forderungen hinsichtlich architektonischer Gestaltung des Daches den verschiedenartigsten Abände- rungen zugänglich sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus Kunststoff bestehendes mehrschichtiges Dachdeckelement, dadurch gekennzeich- net, dass seine der Witterung ausgesetzte Aussenplatte (6) aus mit einer Fasereinlage verstärktem Hart-
Polyvinylchloridmaterial besteht, an deren Unterseite ein Zwischenkörper (7a) aus einem Schaumkunst- stoff, vorzugsweise einem solchen, der sich zu formbeständigen Körpern verarbeiten lässt, vorgesehen ist, der an seiner Unterseite wieder eine Deckplatte (6a) aus Kunststoff trägt.