Matratze mit Federkern Es ist bekannt, dass die Wirbelsäule keine Gerade ist, sondern eine etwa S-förmige Biegung aufweist. Dabei ist die Wirbelsäule bis zu einem gewissen Grade elastisch, das heisst bis zu einem gewissen Grade können Verbiegungen ertragen werden, ohne dass störende oder schmerzhafte Auswirkungen ent stehen.
Weiter ist bekannt, dass beim Ruhen des Körpers - insbesondere in der Sitzstellung - es nicht zweck mässig ist, die Lehne des Sitzes so auszubilden, d'ass der Rücken nur etwa in der Gegend der Schulter blätter anliegt. Der namhafteste Verfechter einer körpergerechten Lehnenform ist Prof. Ackerblom aus Schweden, nach ihm bekannt der sogenannte A.cker- blom-Knick , der bei der Konstruktion der Rücken lehne immer mehr Verbreitung findet.
Wie der Name bereits besagt, weisen diese Rückenlehnen etwa in Höhe des hohlen Kreuzes einen Knick auf, so dass erreicht wird, dass der Rücken in der Nieren gegend nicht hohl liegt, sondern gerade dort eine wohltuende Unterstützung findet.
Wie aber ebenfalls der Name bereits sagt, wird dieses Merkmal dadurch erreicht, dass man der Rük- kenlehne eine den menschlichen Körpermassen etwa angepasste Form gibt, das heisst, dass die Rückenlehne also etwa in Höhe der Lendengegend einen Knick aufweist, eben den Ackerblom-Knick. Beim Ruhen des menschlichen Körpers in der Liegestellung, also vorzugsweise beim Liegen im Bett bzw. auf der Matratze, ist aber bisher auf die S-förmig gebogene Form der Wirbelsäule noch wenig Rücksicht ge= nommen worden.
Es wird häufig behauptet, dass die heute gebräuch lichen Matratzen, die ja üblicherweise aus einem mit einem Polstermaterial abgedeckten und mit Drell überzogenen Federkern bestehen, sich bei der Be lastung den menschlichen Körperformen einigermassen anpassen. Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass dies entweder überhaupt nicht oder nur in völlig unzureichendem Masse der Fall ist.
Wenn nämlich die Matratze sich den menschlichen Körper formen anpassen soll, kann diese Aufgabe keines falls die verhältnismässig dünne Schicht des. Abdeck- materials oder die noch dünnere Watteschicht erfüllen, sondern es müssen sich schon die darunterliegenden Federn entsprechend verformen. Aber gerade das ist bei den heute üblichen Bauarten von Feder kernen nicht oder nicht in ausreichendem Masse möglich.
Diese Federkerne entstehen dadurch, dass man nebeneinanderstehende Federn zu einem Federnetz miteinander verbindet. Ein solches Federnetz muss, da es sonst zusammenfällt, an der oberen und unteren Begrenzungsfläche in :einen eisernen Rahmen aus gespannt worden, der dann die äussere Form des so entstandenen sogenannten Federkerns ergibt. Wer den zum Aufbau eines solchen Federkerns Zylinder federn verwendet, so wird jeder Gang in die vier Nachbarfedern eingedreht. Jede Federwirkung ist also in den vier kreuzweise gegenüberliegenden Richtun gen abgespannt.
Bei der Verwendung von Federn doppelkonischer Form, den sogenannten Taillen federn, sind die obersten und untersten Federwin dungen einer jeden Feder zu einem geschlossenen Ring zusammengefügt. Diese nebeneinanderliegenden Ringe werden auf die verschiedenartigste Weise mit einander verbunden. In jedem Falle entsteht aber wieder ein Netz, das in einen eisernen Rahmen, der die äussere Form abgibt, eingespannt ist. Bei ge nauerer Betrachtung handelt es sich also bei dieser Art Federkernen um maschendrahtartige Gebilde, die in einem festen Rahmen ausgespannt werden.
Dabei kann nicht die Rede davon sein, dass jede einzelne Feder bei Belastung frei durchschwingen kann. Gerade dadurch, dass zumindest die oberen und unteren Federwindungen miteinander verbunden und das Ganze in einen Rahmen ausgespannt wird, ent steht in jedem Falle eine hängemattenartige Wirkung. Bei der Verwendung von Zylinderfedern wiederholt sich diese hängemattenartige Wirkung sogar in jeder Gangetage.
Ruht der Körper auf einem solchen ausgespannten Federnetz, so passt sich die obere Begrenzungs fläche dieses Federnetzes nicht den Körperformen, insbesondere an den konkaven Stellen, an. Wenn auch an den hohl liegenden Stellen der der Belastung ent gegenwirkende Federdruck die Oberfläche des Feder netzes etwas nach oben in Richtung der hohlliegenden Körperstellen durchdrücken wird, so wird er diese entweder gar nicht oder kaum erreichen, in jedem Falle aber nicht ausreichend unterstützen.
Dem Erfindungsgedanken liegt nun die über legung zugrunde, dass, wenn nach den Forderungen des Dr. Ackerblom der Körper an allen, also auch an den konkaven Stellen gleichmässig unterstützt wer den soll, wenn aber die Unterlage, also die Matratze, im unbenutzten Zustande aus optischen Gründen eine ebene und flache Oberfläche darbieten soll, man diesen beiden Forderungen nur nachzukommen er möglicht, wenn erfindungsgemäss die Federn im Fe derkern eine unterschiedliche Tragkraft besitzen, und zwar in der Weise, dass im mittleren Bereich der Ma tratze Federn geringerer Tragkraft vorgesehen sind, zum Zwecke, dass der Körper beim Ruhen gleich mässiger unterstützt ist.
An den Stellen, an denen Federn geringerer Tragkraft eingebaut sind, werden konvexe Körperstellen mehr als bei den bekannten Matratzen-Ausführungen in den Federkern einsinken. Der Vorteil dieses Einsinkens in den Federkern wird besonders offensichtlich, wenn man nicht nur den Längsschnitt, sondern auch den Querschnitt betrach tet. Je tiefer der Körper in die Matratze einsinken kann, um so mehr wird er von der Matratzenober- fläche umhüllt und vor Kälteeinwirkungen geschützt. Ausserdem liegt der Körper auf der Matratze stabil.
Die beschriebene Matratze ermöglicht, dass alle Körperstellen mit dem spezifisch gleichen Flächen druck aufliegen. Dadurch wird das Gefühl eines ausserordentlich weichen Liegens hervorgerufen.
Da man nun von der Verwendung von Feder kernen nicht abgeht, so ist weiter von Vorteil, dass zumindest die Endwindungen der Federn einen glei chen Durchmesser aufweisen. Man muss also, um die Tragfähigkeit der Feder zu verändern, Draht unter schiedlicher Stärke und unterschiedlicher Torsions- festigkeit verwenden. Auch Variationen in der Feder konstruktion sind möglich bei den Zylinderfedern durch Änderung der Steigung. Bei Doppelkonus federn kann sowohl die Steigung als auch bei gleichem Kopfdurchmesser der Kerndurchmesser verändert werden.
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ma tratze gemäss der Erfindung schematisch dargestellt. Der Federkern besitzt Federn mit unterschied licher Tragkraft, so dass der Körper entsprechend seiner Gestalt verschieden weit in die Matratze ein sinkt und die Federn mehr oder weniger zusammen drückt. Die Federwege für die Federn 1 bis 5 sind beispielsweise 2, 6, 8, 4 und 2 cm. Die Federdrücke am Körper P1,<I>P2, P3, P4, P5</I> sind jedoch alle gleich gross.