CH366842A - Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren - Google Patents

Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren

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CH366842A
CH366842A CH5971258A CH5971258A CH366842A CH 366842 A CH366842 A CH 366842A CH 5971258 A CH5971258 A CH 5971258A CH 5971258 A CH5971258 A CH 5971258A CH 366842 A CH366842 A CH 366842A
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lysine
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optically active
water
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CH5971258A
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Buck-Hansen Gisela
Johann Dr Giesen
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Inventa Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C229/00Compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C229/02Compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having amino and carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton
    • C07C229/04Compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having amino and carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being acyclic and saturated
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    • C07C229/08Compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton having amino and carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being acyclic and saturated having only one amino and one carboxyl group bound to the carbon skeleton the nitrogen atom of the amino group being further bound to hydrogen atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B2200/00Indexing scheme relating to specific properties of organic compounds
    • C07B2200/07Optical isomers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren
Aminosäuren, besonders essentielle Aminosäuren, wie z. B. Lysin und Methionin, haben neuerdings Bedeutung als Zusätze zu Nahrungs- und Futtermitteln erlangt. Diese Aminosäuren kann man auf verschiedenen Wegen synthetisch herstellen, wobei man ihre Racemate, das heisst eine äquimolekulare Mischung der D- und L-Form, erhält.



   Zur menschlichen und tierischen Ernährung sind nur L-Aminosäuren brauchbar. D-Aminosäuren werden vom Körper nicht aufgenommen oder sind sogar schädlich.



   Aus den synthetisch hergestellten Racematen, das heisst den   D,L-Aminosäuren,    kann man auf verschiedene bekannte Weise die L-Form abtrennen, z. B. durch Salzbildung mit optisch aktiven Salzbildnern.



  Aus wirtschaftlichen Gründen wird man die zurückbleibende D-Form nicht verwerfen, sondern diese mindestens teilweise in die L-Form verwandeln.



  Dies geschieht durch Racemisierung der D-Form.



  Bei vollständiger Racemisierung erhält man aus einem Mol D-Aminosäure ein Gemisch aus je einem halben Mol D- und L-Aminosäure, woraus man die L-Form wieder abtrennt und das verbleibende halbe Mol D-Aminosäure wieder racemisiert. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis ein hinreichender Anteil der D-Form in die LForm überführt ist.



   Es ist bekannt, optisch aktive Aminosäuren, wie z. B. Lysin, durch Erhitzen mit Salzsäure oder Phosphorsäure zu racemisieren. Je nach der Dauer der Erhitzung ist die Racemisierung mehr oder weniger vollständig. Phosphorsäure ist relativ teuer, und Salzsäure wirkt stark korrodierend, besonders als feuchtes Gas bei hoher Temperatur. Beim Erhitzen von Aminosäuren mit Phosphor- oder Salzsäure entstehen auch erhebliche Verluste, da bis zu 300/o der Aminosäure zersetzt werden und verlorengehen.



   Es wurde nun gefunden, dass man optisch aktive Aminosäuren glatt und in guter Ausbeute racemisieren kann, wenn man sie mit Schwefelsäure auf Temperaturen von 150 bis 2000 C erhitzt. Die Verwendung von Schwefelsäure ergibt höhere Ausbeuten, das heisst weniger Verluste durch Zersetzung, als die Verwendung von Phosphor- oder Salzsäure, und Schwefelsäure ist zudem die billigste anorganische Säure.



   Vorzugsweise wird so verfahren, dass man die optisch aktive Aminosäure oder deren Salz in einer Mischung von etwa 50   Gew.0/o    Wasser und 50   Gew.O/o    konzentrierter Schwefelsäure löst, diese Lösung auf 160 bis   180"C    erhitzt, wobei das Wasser teilweise verdampft, und dann unter Rückfluss 1-4 Stunden bei dieser Temperatur weiterkocht. Der Grad der Racemisierung hängt von der Reaktionsdauer, der Temperatur und der Schwefelsäurekonzentration ab.



  Es ist nicht nötig, dass die Racemisierung vollständig ist, da man die z. B. gewünschte L-Form aus dem Reaktionsgemisch in bekannter Weise abtrennen und die D-Form zusammen mit frischer D-Aminosäure erneut racemisieren kann. Verwendet man pro Mol Aminosäure etwa 2-6 Mol Schwefelsäure, so sind Reaktionszeiten von etwa 1-4 Stunden bei Temperaturen von 150 bis 2000 C, vorzugsweise   160-180     C, zweckmässig.



   Vorteilhaft erfolgt die Gewinnung der racemisierten Aminosäure aus der Reaktionsmischung in der Weise, dass man die Mischung abkühlt, mit Wasser verdünnt und sie über einen Kationenaustauscher in der H+-Form fliessen lässt. Die Aminosäure wird vom Austauscher adsorbiert und kann dann mit wässrigem Ammoniak desorbiert werden. Nachdem man zum Eluat so viel Salzsäure zugegeben hat, dass das Monohydrochlorid gebildet  wird, verdünnt man mit Alkohol und fällt so das Monohydrochlorid aus.



   Das erfindungsgemässe   Racemisierungsverfahren    eignet sich besonders für D-Lysin, welches als solches oder auch als mono-Chlorhydrat   oder -sulfat    eingesetzt werden kann. Man kann auch L-Lysin erfindungsgemäss racemisieren, doch ist dies technisch nicht sinnvoll, da für physiologische Zwecke reines L-Lysin gebraucht wird.



   Beispiele
1. 146,0 g (0,8 Mol) D-Lysin-monochlorhydrat werden in einer Mischung von 330 g   95 0/obiger    Schwefelsäure (3,2 Mol) und 330 g Wasser gelöst.



  Die Lösung wird auf   160"C    erwärmt, wobei der grösste Teil des Wassers verdampft, und 2 Stunden unter Rückfluss gekocht. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch in 1,5-2 Liter Wasser aufgenommen, mit Aktivkohle entfärbt und über einen Kationenaustauscher in der H+-Form ( Dowex 50 , Markenprodukt) fliessen gelassen. Das adsorbierte Lysin wird mit konzentriertem wässrigem Ammoniak abgelöst, die Lösung im Vakuum eingeengt und mit der zur Bildung des Monohydrochlorides berechneten Menge Salzsäure versetzt. Das entstandene Monochlorhydrat wird durch Zusatz von Äthanol gefällt.



  Die Lysinverluste durch Zersetzung betragen 100/o.



   Die Drehung   [a] 2D2    beträgt   -4,150    (C = 0,2 g pro   cm3    in Wasser), das heisst, das Gemisch enthält 72,50/0 D- und 27,50/0 L-Lysin-monohydrochlorid.



   2. 146,0 g (0,8 Mol) D-Lysin-monochlorhydrat werden wie im Beispiel 1 behandelt, jedoch   wäh-    rend 3 Stunden bei   170"C.    Die Verluste durch Zersetzung betragen   10,50/0,    die Drehung [a] 2D2 ist   -0, 420    (C = 0,2   g, lcm3    in Wasser). Man erhält ein Gemisch von 52,30/0 D- und   47,7 0/o    L-Lysin-monohydrochlorid.



   3. 146,0 g D-Lysin-monohydrochlorid werden in 495 g Wasser und 495 g 950/oiger Schwefelsäure gelöst. Man erhitzt die Lösung während 2 Stunden auf   170"C    und arbeitet nach dem Erkalten wie im Beispiel 1 angegeben auf. Die Verluste durch Zersetzung betragen 200/0, die Drehung   [a] 2D2      ist -1,17"    (C = 0,2   g/cm3    in Wasser). Man erhält ein Gemisch von 56,50/0 D- und 43,70/0 L-Lysin-monohydrochlorid.



   4. 146,0 g D-Lysin-monochlorhydrat werden in einer Mischung von 330 g 950/oiger Schwefelsäure und 330 g Wasser gelöst. Die Lösung wird während einer Stunde auf   1800    C erhitzt. Nach dem Abkühlen gewinnt man das Lysin in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise als Monochlorhydrat. Die Verluste durch Zersetzung betragen   10 0/o,    die Drehung   [a] 2D      ist - 1,150    (C = 0,2   gsscm3    in Wasser). Man erhält also ein Gemisch von   56,20/o    D- und   43,80/o    L-Lysin-monohydrochlorid.



   5. 146,0 g D-Lysin-monochlorhydrat werden genau gleich, wie im Beispiel 4 angegeben, behandelt.



  Die Reaktionsdauer beträgt jedoch 2 Stunden. Die Verluste erreichen wiederum   10 0/o,    die Drehung beträgt   22     (C = 0,2   gZcm3    in Wasser). Das erhaltene Gemisch besteht somit aus   51,1 0/0    D- und 48,9   O/o    L-Lysin-monohydrochlorid.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren, dadurch gekennzeichnet, dass man die Aminosäuren mit Schwefelsäure auf 150 bis 2000 C erhitzt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Aminosäuren oder ihre Salze in einer Mischung von 50 Gew.0/o Wasser und 50 Gew.O/o konzentrierter Schwefelsäure löst, diese Lösung unter teilweiser Verdampfung des Wassers auf 160 bis 180"C erhitzt und dann unter Rückfluss 1-4 Stunden bei dieser Temperatur weiterkocht.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man D Lysin racemisiert.
CH5971258A 1958-05-20 1958-05-20 Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren CH366842A (de)

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CH5971258A CH366842A (de) 1958-05-20 1958-05-20 Verfahren zur Racemisierung von optisch aktiven Aminosäuren
ES0248741A ES248741A1 (es) 1958-05-20 1959-04-17 UN PROCEDIMIENTO PARA LA RACEMIZACION DE AMINOáCIDOS OPTICAMENTE ACTIVOS

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ES (1) ES248741A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4237313A (en) * 1978-04-28 1980-12-02 Sumitomo Chemical Company, Limited Racemization of optically active α-substituted-α-phenylacetic acid derivatives

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4237313A (en) * 1978-04-28 1980-12-02 Sumitomo Chemical Company, Limited Racemization of optically active α-substituted-α-phenylacetic acid derivatives

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ES248741A1 (es) 1959-09-01

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