Mit Druckluft betriebene Vorrichtung zum Einschlagen von Nägeln oder dergleichen Es ist eine Druckluftvorrichtung zum Einschlagen von Nägeln oder dergleichen mit einer Hilfsvorrich- tung zum Betätigen des Drucklufteinlassventils be kannt, welche Hilfsvorrichtung im wesentlichen aus einer Feder besteht, die bei Betätigung des Betäti gungshebels für das Drucklufteinlassventil zunächst gespannt wird.
Wenn die Feder eine bestimmte Span nung erreicht hat, wird das Drucklufteinlassventil durch die Kraft der gespannten Feder schlagartig ge öffnet. Diese Hilfsvorrichtung ist jedoch mit Vorteil nur bei kleineren Vorrichtungen anwendbar, die nur verhältnismässig geringe Luftmengen benötigen. Bei grösseren Vorrichtungen, bei denen in sehr kurzer Zeit grosse Luftmengen das Ventil durchströmen müssen, versagt sie jedoch.
Um den erforderlichen Durchflussquerschnitt für die Luft zu erreichen, muss nämlich der Ventilteller des Drucklufteinlassventils eine beachtliche Grösse aufweisen. Um einen so grossen Ventilteller schlag artig öffnen zu können, wird eine starke Feder be nötigt. Die Fingerkraft reicht jedoch nicht aus, um eine so kräftige Feder so stark zu spannen, dass der grosse Ventilteller schlagartig geöffnet wird.
Bei einer Druckluftvorrichtung zum Einschlagen von Nägeln oder dergleichen gemäss einem älteren Vorschlag steht der Zylinder auf der nicht mit Druck luft beaufschlagten Seite des Kolbens vor dessen Ar beitshubende mit einem Luftspeicherraum in Verbin dung, in dem vom Kolben beim Arbeitshub aus dem Zylinder verdrängte Luft zusammengedrückt und ge speichert wird, die dann den Rückhub des Kolbens bewirkt. Bei dieser Vorrichtung ist es wichtig, dass das Drucklufteinlassventil schlagartig geschlossen wird.
Geschieht das nämlich nicht, dann kann der Rückhub des Arbeitskolbens durch die noch eindrin gende Druckluft gebremst und dadurch so viel von der aufgesparten Energie verbraucht werden, dass die verbleibende Energie der zusammengedrückten Luft nicht ausreicht, den Kolben vollständig zurückzu führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der genannten Art mit einer Hilfsvorrichtung zu schaffen, welche letztere sowohl ein schlagartiges Öffnen als auch ein schlag artiges Schliessen des Drucldufteinlassventils ermög licht.
Diese Aufgabe ist gemäss der Erfindung durch einen zum Betätigen des Drucklufteinlassventils die nenden, pneumatisch angetriebenen Hilfskolben ge löst, der über ein von Hand zu betätigendes Hilfs- ventil steuerbar ist. Mittels dieses pneumatisch ange triebenen Hilfskolbens kann nun das Druckluftein- lassventil schlagartig geöffnet und geschlossen wer den, so dass die oben geschilderten Nachteile der bekannten Hilfsvorrichtungen nicht eintreten.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungs beispiel der Vorrichtung gemäss der Erfindung ; Fig. 2 einen Teilausschnitt aus Fig. 1 in einem anderen Funktionszustand ;
Fig. 3 eine abgebrochen dargestellte Seiten ansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispieles. Die Druckluftvorrichtung nach den Fig. 1 und 2 besteht zunächst in an sich bekannter Weise aus einem Führungszylinder 1 für einen Schlagkolben 2.
Der Zylinder 1 ist von zwei weiteren ihn konzen trisch umgebenden Zylindern 3 und 4 umschlossen, so dass zwischen den Zylindern 1 und 3 ein Ring raum 5 und zwischen denZylindern 3 und 4 einRing- raum 6 entsteht. Die drei konzentrisch ineinander- gesteckten Zylinder 1, 3 und 4 sind von einem Zy- linderfuss 7 und einem Zylinderkopf 8 zusammen gehalten.
Auf dem zum Einführen der Nägel 9 oder der gleichen hülsenartig ausgebildeten Ende 10 des Zy- linderfusses 7 ist ein die Mündung des Gerätes bil dendes Mundstück 11 axial verschiebbar angeordnet. Ein aufgesteckter zylinderförmiger Teil 11' des Mundstückes Il weist an seinem oberen Ende einen in eine Nut 12 des Zylinderfussendes 10 eingreifen den Anschlag 13 und einen weiteren Anschlag 14 für einen Hebel der weiter unten genauer beschrie benen Auslösevorrichtung auf.
Durch eine Feder 15, die sich einerseits am Zylinderfuss 7 und anderer seits an der vorzugsweise durch die Anschläge 13 und 14 gebildeten oberen Kante des Mundstückes 11 abstützt, wird das Mundstück 11 in eine Stellung gedrückt, bei der der Anschlag 13 an dem in Fig. 1 unteren Ende der Nut 12 anliegt.
Am Zylinderfuss 7 ist ausserdem ein Stutzen 16 für den Anschluss der Druckluftzuführungsleitung vorgesehen. Dieser Stutzen 16 ist durch eine Bohrung 17 mit dem Druckraum 18' des ebenfalls vom Zylin- derfuss 7 gebildeten Körpers 18 eines einen Ventil teller 19 aufweisenden Hilfsventiles 18, 19 verbun den. Der Ventilteller 19 wird durch die Druckluft und eine Druckfeder 20 auf seinen Sitz gedrückt.
Der durch den Ventilteller 19 vom Druckraum 18' des Hilfsventiles abgetrennte Raum 18" ist mittels einer Leitung 21 mit dem Druckraum 22' eines im Zylin derkopf 8 vorgesehenen Führungszylinders 22 für einen Hilfskolben 23 verbunden.
Zur Betätigung des Ventiltellers 19 des Hilfsventiles 18, 19 ist an der dem Druckraum 18' des Hilfsventiles abgekehrten Seite am Ventilteller 19 ein Bolzen 24 vorgesehen, der durch eine Bohrung des Ventilgehäuses 18 aus dem Ventilgehäuse herausragt. Dieser Bolzen 24 weist eine axiale Bohrung 25 auf, die in der äusseren Stirnfläche des Bolzens 24 in die Aussenluft mündet und durch Querbohrungen 25' mit dem Innenraum 18" des Hilfsventiles verbunden ist.
Dadurch wird durch diese axiale Bohrung 25 der Druckraum 22' des Hilfskolbens 23 über die Leitung 21 und den Raum 18" mit der Aussenluft verbunden.
Zum Betätigen des Hilfsventiles 18, 19 ist ein im Zylinderfuss 7 schwenkbar gelagerter, als Abzugs hahn dienender Fingerhebel 26 vorgesehen, der über einen um einen Drehpunkt 27 schwenkbar gelagerten zweiarmigen Zwischenhebel 28, 29 auf den Betäti gungsbolzen 24 des Hilfsventiles 18, 19 einwirkt. Hierbei bildet die die äussere Mündung der Bohrung 25 enthaltende Stirnfläche des Betätigungsbolzens 24 einen Anschlag für den Arm 29 des Zwischenhebels 28, 29. Der Hebel 29 ist dabei so ausgebildet, dass er beim Einwirken auf den Bolzen 24 die Mündung der Bohrung 25 verschliesst.
Zu diesem Zweck kann an dem Arm 29 ein elastischer Pfropfen 30 vorge sehen sein, mit dem der Arm 29 beim Betätigen des Hilfsventiles auf die Mündung der Bohrung 25 drückt und diese dadurch luftdicht abschliesst (Fig. 2). Der unmittelbar mit dem Fingerhebel 26 zusam menwirkende Arm 28 des Zwischenhebels 28, 29 weist einen Anschlag 28' auf, der in der normalen Stellung des Mundstückes 11 unmittelbar am An schlag 14 dieses Mundstückes anliegt.
Dadurch kann in dieser Stellung des Mundstückes 11 das Hilfsven- til 18, 19 durch den Fingerhebel 26 nicht betätigt werden. Wird dagegen die ganze Druckluftvorrich- tung mit dem Mundstück 11 gegen einen Körper an gedrückt, so dass das Mundstück gegen die Kraft der Feder 15 verschoben wird, dann gibt der Anschlag 14, wie das in Fig. 2 gezeigt ist, den Anschlag 28' frei, so dass der Zwischenhebel die zum Betätigen des Hilfsventiles erforderliche Bewegung ausführen kann.
Oben ist bereits erwähnt, dass im Zylinderkopf 8 ein Führungszylinder 22 für den Hilfskolben 23 vor gesehen ist. Zusammen mit dem Hilfskolben 23 ist im Führungszylinder 22 auch eine den Führungs zylinder in Fig. 1 in der obersten Stellung haltende Feder 31 angeordnet. Der durch den Hilfskolben 23 vom Druckraum 22' getrennte Raum 22" des Füh rungszylinders 22 ist durch eine Bohrung 32 mit der Aussenluft verbunden.
Unterhalb des Führungszylinders 22 bildet der Zylinderkopf 8 den Körper des Drucklufteinlassven- tils, kurz Hauptventil genannt, dessen von einer Feder 33 auf seinen Sitz 34 gedrückter Ventilteller 35 den Druckraum 36 des Hauptventils von dem Druck raum 37 des Schlagkolbens 2 abschliesst. Hierbei ist der vom Druckraum 36 durch den Ventilteller 35 getrennte Ventilraum 38 durch eine Bohrung 39 mit dem Druckraum 37 des Schlagkolbens 2 verbunden.
Der Ventilraum 38 ist aber auch durch eine Boh rung 40 mit dem Raum 22" des Führungszylinders 22 verbunden. Diese Bohrung 40 dient gleichzeitig als Austrittsöffnung für einen zum Aufstossen des Ventiltellers 35 am Hilfskolben 23 vorgesehenen Bol zen 41, der genau in die Austrittsöffnung 40 passt, so dass diese durch den Bolzen 41 beim Betätigen des Hilfskolbens verschlossen wird. Um einen möglichst luftdichten Abschluss der Bohrung 40 durch den Bol zen 41 zu erzielen, kann in der Bohrung 40 ein Dichtring 42 vorgesehen sein. Der Druckraum 36 des Hauptventils 35 ist durch den Ringraum 6 mit dem Anschlusstutzen 16 verbunden.
Der durch den Schlagkolben 2 vom Druckraum 37 des Zylinders 1 abgetrennte Raum 43 ist mittels der Bohrungen 44 mit dem als Luftspeicher dienenden Ringraum 5 ver bunden. In diesem Raum wird beim Niedergehen des Schlagkolbens 2 die von diesem aus dem Raum 43 verdrängte Luft gespeichert, die nach dem Schliessen des Hauptventils 35 zum Rückführen des Schlagkol bens 2 dient.
Zum Einschlagen der Nägel weist der Schlagkolben 2 in an sich bekannter Weise einen Stössel 45 auf, dessen Durchmesser in seinem oberen Teil so gross ist, dass er beim Eindringen in das hülsenförmige Ende 10 des Zylinderfusses dieses ab- schliesst und so verhindert, dass die aus dem Raum 43 verdrängte Luft zusammen mit der am Kolben vorbeigestrichenen Luft, statt in dem Ringraum 6 aufgespeichert zu werden, durch die Mündung des Gerätes an die Aussenluft heraustritt.
Weiterhin weist der Schlagkolben 2 in an sich bekannter Weise einen mit einer Nut 46' versehenen Zapfen 46 auf, der in Ruhestellung des Gerätes in eine Bohrung 47 des Zylinderkopfes eingreift, wo er von einem Raststift 48 festgehalten wird.
Im Zylinderfuss 7 ist ausserdem eine in der Zeichnung nur gestrichelt angedeutete, an sich be kannte Zuführung 49 für die Nägel 9 vorgesehen, die in das hülsenförmige Ende 10 des Zylinderfusses 7 mündet. Um zu verhindern, dass die Nägel 9- aus dem Mundstück<B>11</B> herausfallen oder in den Raum 43 des Führungszylinders 1 für den Schlagkolben hineinfal len, sind im Mundstück 11 und im hülsenförmigen Ende 10 des Zylinderfusses 7 Federn 50 bzw. 51 vorgesehen.
Zum Gebrauch der beschriebenen Druckluftvor- richtung muss diese zunächst mit dem Mundstück 11 auf den Gegenstand gedrückt werden, in den ein Nagel 9 eingeschlagen werden soll. Dabei verschiebt ,ich der Zylinderfuss 7 im Mundstück 11, wie in Fig. 2 dargestellt, nach unten, so dass der Anschlag 14 des Mundstückes den Anschlag 28' des Zvuischen- hebels 28, 29 freigibt und der Abzughebel 26 betätigt werden kann.
Bei der Betätigung des Abzughebels 26 wird der Zwischenhebel 28, 29 mit seinem am Arm 29 vorgesehenen elastischen Pfropfen 30 auf den Bolzen 24 und damit gleichzeitig auf die äussere Mündung der Bohrung 25 gedrückt. Dadurch wird die Mündung der Bohrung 25 durch den Pfropfen 30 verschlossen, und es öffnet sich das Hilfsventil 18, 19, so dass Druckluft aus dem Anschlusstutzen 16 durch die Bohrung 17 und das Hilfsventil in die Lei tung 21 und damit in den Druckraum 22' des Hilfs kolbens 23 eindringt. Diese Druckluft verschiebt den Hilfskolben 23 gegen den Druck der Feder 31 nach unten.
Dabei dringt der Bolzen 41 des Hilfskolbens 23 in die Bohrung 40, die er dabei gleichzeitig ver- schliesst. Durch diese Bewegung des Hilfskolbens 23 wird der Ventilteller 35 des Hauptventiles mittels des Bolzens 41 aufgestossen. Die Druckluft dringt nun aus dem Anschlusstutzen 16 durch den Ringraum 6 über die Ventilräume 36, 38 und die Bohrung 39 in den Druckraum des Schlagkolbens 2. Der Schlagkol ben führt nun seinen Schlag auf den im Mundstück 11 befindlichen Nagel 9 aus.
Bei der Abwärtsbewe gung des Schlagkolbens 2 wird im Ringraum 5 Luft gespeichert, die nach Vollendung des Schlages den Schlagkolben 2 wieder nach oben treibt, wobei er in der obersten Stellung in die Rast 48 einrastet.
Die Rückbewegung des Schlagkolbens 2 erfolgt dabei in folgender Weise: Sobald der Abzughebel 26 losgelassen wird, drückt die Feder 20 dewVentilteller 19 des Hilfsventils auf seinen Sitz, so dass das Hilfs ventil geschlossen wird. Gleichzeitig wird durch die Entlastung des Zwischenhebels 28, 29 die Bohrung 25 geöffnet, so dass die Luft aus dem Druckraum 22' des Führungszylinders 22 für den Hilfskolben 23 durch die Bohrung 25 austreten kann. Dies hat zur Folge, dass der Hilfskolben 23 durch die Feder 31 in seine ursprüngliche Lage zurückgedrückt wird.
Hier bei tritt gleichzeitig der Bolzen 41 aus der Bohrung 40 und verbindet damit den Raum 38 und somit den Druckraum 37 des Schlagkolbens 2 durch die Boh rungen 40 und 32 mit der Aussenluft. Gleichzeitig wird der Ventilteller 35 durch die Feder 33 auf sei nen Sitz gedrückt, so dass das Hauptventil geschlos sen ist. Der Schlagkolben kann nun in seine ursprüng liche Lage zurückschnellen, da die Luft aus dem Druckraum 37 durch die Bohrungen 39, 40 und 32 entweichen kann.
In Fig. 3 ist ein abgewandeltes Ausführungsbei spiel dargestellt, bei dem zur Sicherung noch ein zu sätzlicher Hebel 52 vorgesehen ist, der so eingestellt werden kann, dass der Fingerhebel 26 nicht betätigt werden kann.