Schreibfeder mit einem Tintenbehälter, insbesondere für Registriergeräte Die Erfindung bezieht sich auf eine Schreib feder mit einem Tintenbehälter, welche sich ins besondere für Registriergeräte, wie Thermographen, Hygrographen, Registriermanometer, Schreibpegel und schreibende Elektrizitätszähler eignet. Von einer Feder für Registriergeräte wird unbedingte Betriebs sicherheit verlangt, und zwar in einem weiten Tempe raturbereich, z.
B. zwischen -20 C und +40 C und unter allen Feuchtigkeitsverhältnissen, und sie soll wenig Wartung verlangen und einen grossen Tinten vorrat aufweisen, um z. B. in einem Monat ohne Nachfüllung einen Strich von über 100 m Länge zie hen zu können. In vielen Fällen darf das Gewicht nur klein sein, denn grösse Lager- und damit Rei bungskräfte können die Messgenauigkeit in unzulässi gem Mass beeinträchtigen, und bei schnellen Aus schlägen, wie sie z. B. bei Feindruckmessern vor kommen, werden sonst die Trägheitskräfte zu gross und verfälschen das Messergebnis; auch soll in sol chen Fällen keine Tinte weggeschleudert werden.
Die Feder soll ferner in jeder Lage schreiben, sogar von unten nach oben, um denselben Typ in allen Arten Schreibsystemen, insbesondere mit rotierenden, vertikalachsigen Schreibtrommeln, mit runden Schreib scheiben oder mit ablaufenden Schreibstreifen ver wenden zu können. Vor allem aber soll die Feder einen gleichmässigen Strich erzeugen, und zwar mit einem sehr geringen Anpressdruck, um die Reibung zwischen Federspitze und Schreibunterlage und die dadurch hervorgerufene Beeinträchtigung der Mess- genauigkeit so klein wie möglich zu halten.
Die Feder soll trocken schreiben, das heisst die Tinte nur in so kleinen Mengen abgeben, dass sie alsbald nach dem Verlassen der Schreibspitze trocknet, nicht nur zum sparsamen Tintenverbrauch, der mit dem Vorrat einen möglichst langen Strich zu erzeugen und grosse Zeitabstände für das Nachfüllen erlaubt, sondern auch zur Erzielung einer sauberen, einwandfrei ablesbaren Aufzeichnung ohne Tintenansammlungen und Ver- schmierungen, selbst bei sich rasch folgenden, auf dem Diagramm eng beieinanderliegenden Ausschlägen des Schreibarmes. Schliesslich soll die Feder robust, leicht auszuwechseln und schnell mit einfachen Hand griffen nachzufüllen sein.
Es gibt bereits eine ganze Anzahl von Feder typen für Registrierinstrumente, doch vermögen diese nicht all den angeführten Anforderungen zugleich gerecht zu werden, so dass man je nach dem beson deren Verwendungszweck eine Feder wählt, deren Eigenschaften der jeweils verlangten Kombination von Anforderungen am nächsten kommen.
Die Er findung bezweckt die Schaffung einer Feder, welche alle die genannten Eigenschaften ermöglicht, und zwar ist die erfindungsgemässe Schreibfeder, welche einen Tintenbehälter, ein Schreibröhrchen und einen den Tintenbehälter mit dem Schreibröhrchen ver bindenden Saugeinsatz aufweist, durch sich bis zur Schreibspitze erstreckende Kapillarlängsschlitze in der Wand des Schreibröhrchens gekennzeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Tintenbehälter und das Schreibröhrchen koaxial an geordnete Rotationskörper und stehen durch einen Docht in Verbindung; zugleich wird der Tinten behälter zweckmässig mit einem saugfähigen Material angefüllt, um die gleichmässige, wohldosierte Tinten abgabe zu sichern.
Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeich nung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 die Schreibfeder im Längsschnitt, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teiles eines als Tintenleiter wirkenden Schreibröhrchens in grösserem Massstab und Fig. 3 eine ähnliche Ansicht des Schreibröhrchens in einem vorausgehenden Herstellungsstadium,
Fig. 4 die in einen im Längsschnitt dargestellten Federhalter eingesetzte Schreibfeder in Ansicht und Fig.5 einen Grundriss der in Fig.4 gezeigten Schreibfeder mit dem Federhalter.
Die Schreibfeder nach Fig. 1 hat einen Tinten behälter 1 und ein Tintenröhrchen 2. Der Tinten behälter ist ein oben offener Hohlzylinder, der unten einen Boden und einen Ansatz la mit kleinerem Durchmesser trägt. Der Behälter 1 ist gleich einem ihn oben verschliessenden Deckel 3 aus einem durch sichtigen Kunststoff, z. B. Polyvinylchlorid, herge stellt. Das Röhrchen 2 dient als Tintenleiter; es be steht aus einem korrosionsbeständigen Metall, z. B. rostfreiem Stahl, und ist so in den Ansatz la ein gesetzt, dass nur sein unterster Teil daraus hervor ragt, welcher in Fig. 2 grösser gezeigt ist.
Dieser Teil weist in Fig. 1 und 2 einen sich gegen die Federspitze <I>2a</I> hin verjüngenden Hohlkegelstumpf<I>2b</I> auf. In die Wand des Tintenröhrchens 2 sind feine, als Kapilla ren wirkende Längsschlitze 2c angebracht, die sich bis zur Federspitze 2a erstrecken. Aus dem Behälter 1 führt ein Docht 4 aus Fasermaterial, z. B. aus sehr saugfähigem Papier, in das Tintenröhrchen 2, und der Behälter 1 selbst ist mit einer Füllung aus einem saugfähigen Material, z. B. Mullstoff, versehen.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, wie der in Fig. 2 ge zeigte konische Teil des Tintenröhrchens 2 herge stellt wird. Die Schlitze 2c werden in das zunächst noch zylindrische Ende des Röhrchens 2 einge schnitten und dann erst wird dieses zu seiner end gültigen Form gepresst und an der Spitze abgerundet.
Fig. 4 zeigt einen Halter für die vorstehend dar gelegte Schreibfeder. Dieser Halter weist einen Stahl streifen 6 mit vier seitlichen, nach unten umgebogenen Lappen 7 auf, durch die er auf den Schreibarm eines Messgerätes aufgesteckt werden kann. Der Streifen 6 ist am in der Zeichnung linken Ende kreisringförmig ausgebildet und zusammen mit einem Drahtring 8 in einer Fassung 9 aus Messing gehalten.
Die beiden Enden des den Ring 8 bildenden Stahldrahtes laufen durch ein Messingröhrchen 10, welches sie in par alleler Lage zusammenhält, nach oben und sind an- schliessend zu sich kreuzenden Bügeln 8a und 8b geformt, die den Behälter 1 federnd umfassen.
Die in den Behälter 1 eingefüllte Tinte wird durch die Füllung 5 in jeder Lage festgehalten und durch den Docht 4 dem Röhrchen 2 zugeleitet, wo die Kapillarschlitze 2c für eine gleichmässige, ununter brochene Abgabe an das Papier sorgen.
Die dargestellte Feder hat sich bei ausgedehnten Versuchen in jeder Lage und bei allen praktisch vorkommenden Temperaturen bewährt und als be triebssicher erwiesen. Die Federhalter können bei einem Mehrfachregistriergerät so angepasst werden, dass alle Messsysteme mit gleichartigen Federn arbei ten. Die Feder ist sehr leicht und wiegt gefüllt nur etwa 0,4 g. Der zum Schreiben nötige Anpressdruck ist z.
B. in der gleichen Grössenordnung wie das ge nannte Gewicht und ermöglicht bei vernachlässigbar kleinem Reibungswiderstand einen sauberen, un unterbrochenen Strich, der auch bei eng aneinander liegenden Ausschlägen nicht zu einer unleserlichen Tintenmasse verläuft, indem die Kapillaren 2c einer seits eine ständige Tintenabgabe bewirken, zugleich aber auch die Tinte so zurückhalten, dass nicht mehr als die vom Papier abgestreifte Menge austreten kann. Der Deckel 3 verhindert das Wegschleudern der Tinte aus dem oberen Ende des Behälters 1 bei plötzlichen Ausschlägen und bewahrt die Tinte vor unerwünschter Feuchtigkeitsaufnahme bzw. vor dem Austrocknen.
Das Nachfüllen der Tinte erfolgt am bequemsten mittels einer Patrone, deren Austrittsrohr etwa den gleichen lichten Durchmesser wie der Ansatz la des Behälters 1 hat. Durch Zusammendrücken der Bügel 8a und 8b kann man die Feder aus dem Halter her ausnehmen und das Austrittsrohr der Patrone über den aus dem Ansatz la herausragenden Teil des Röhrchens 2 schieben und alsdann die Tinte durch das Röhrchen 2 in den Behälter 1 pressen, ohne dass man den Deckel 3 abnehmen muss. Nachdem man die Bügel 8a und 8b zusammengedrückt hat, kann man die Feder wieder in den Halter einsetzen.