CH363350A - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyamiden

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CH363350A
CH363350A CH2593155A CH2593155A CH363350A CH 363350 A CH363350 A CH 363350A CH 2593155 A CH2593155 A CH 2593155A CH 2593155 A CH2593155 A CH 2593155A CH 363350 A CH363350 A CH 363350A
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Ciba Geigy
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    • C07K7/00Peptides having 5 to 20 amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
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Description


  



  Verfahren zur Herstellung von Polyamiden
Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Amiden durch Umsatz von Carbonsäureestern, die   in d'er Alkoholkomponente    einen Elektronen anziehenden Substituenten aufweisen, mit Aminen. Es wurde nun gefunden, dass sich dieses Verfahren besonders für die   Herstellung von Poly-    amiden, wie z. B. von linearen oder cyclischen Polypeptiden eignet.



   Es ist bekannt, dass a-Aminocarbonsäuren in Form ihrer   N-Carboxyanhydride    zu Polypeptiden kondensiert werden können   (vgl.    E.   Katchalski,    Advances in Protein Chemistry 6,123   [1951]).    Für die Polykondensation von Peptiden und von Aminocarbonsäuren, in denen die Aminogruppe durch mehr als 1 Kohlenstoffatom von der Carbonylgruppe getrennt ist, lässt sich diese Methode nicht verwenden, und es sind an ihrer Stelle verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, die von funktionellen Carbonsäurederivaten ausgehen, so z. B. von einfachen Estern (vgl. E. Katchalski, loc.   cit.),    Säurechloriden (M.

   Frankel und Mitarbeiter, Journal of the American Chemical Society 76,2814   [1954]),      Säure-      aziden    (z. B. M. Z. Magee und K. Hofmann, J. Am.



  Chem. Soc.   71,    1515 [1949] ;   J.    C.   Sheehan    und W. C. Richardson, ibid. 76,6392 [1954]) und gemischten Anhydriden   ( (R.    A. Boissons und J. Schumann, Helv. Chim. Acta   35,    2229 [1952]). Diese Methoden weisen-jedoch verschiedene Nachteile auf, z. B. dass die Ausgangsstoffe nicht isolierbar (Azide, gemischte Anhydride) oder leicht zersetzlich sind   (Säurechltoride),    oder dass sie reaktionsträge Verbindungen darstellen (Ester) ; dementsprechend sind die Ausbeuten an Polyamid oft unbefriedigend, besonders wenn makrocyclische Peptide, das heisst cyclische Peptide, die aus mehr als 2-Amino-säureestem bestehen, hergestellt werden sollen.



   Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, das darin besteht, dass man Salze von Aminocarbonsäureestern mit einer freien Aminogruppe, in denen diese Gruppe mindestens durch 2 Kohlenstoffatome von der Ester  carbonyligruppe getrennt    ist, und die in der   Alkohol-    komponente einen Elektronen   anziehenden Substi-    tuenten aufweisen, durch Behandlung mit basischen Mitteln mit sich selbst kondensiert.



   Das neue Verfahren zur Herstellung von Polyamiden zeigt folgende wesentliche Vorteile gegenüber bekannten Verfahren : a) Die Ausgangsstoffe sind in reiner und meist kristalliner Form erhältlich und sind stabile Verbindungen.    b)    Der Elektronen anziehende Substituent in der Esterkomponente der Ausgangsstoffe   übt einen akti-    vierenden Einfluss auf die Esterbindung aus, und damit wird die Bildung von Polypeptiden stark be  schleunigt.    So findet z.

   B. unter Bedingungen, unter denen Salze von Aminocarbonsäuremethylestern keine Polypeptide bilden, bei der verfahrensgemässen Umsetzung von   Triglycin-cyanmethylester-hydro-    chlorid eine rasche Polykondensation statt. c) Das Verfahren ergibt gute Ausbeuten bei der Herstellung von bekannten und neuen Polyamiden, besonders von linearen oder   cyclischen    Polypeptiden, und ist dementsprechend auf verschiedensten Gebieten von grosser praktischer Bedeutung.

   So ist es möglich, nach diesem Verfahren das Antibiotikum Gramicidin S, das bisher nur auf biologischem Wege erhältlich war, synthetisch zu gewinnen, wobei man von einem Salz des   L-Valyl'Nd-tosyl-L-ornithyl-L-       leucyl-D-phenylalanyl-L-prolyl-L-valyl-N6-tosyll-L- ornithyl-L-leucylD-phenylalanyl-L-prolin-p-nitro-    phenylesters ausgeht. 



   Der Aminocarbonsäurerest der als   Ausgangs-    material verwendeten Ester kann der aliphatischen, aromatischen, araliphatischen oder heterocyclischen Reihe angehören. Die freie Aminogruppe ist vorteilhaft durch eine Kette von   2-5    Kohlenstoffatomen oder durch einen oder mehrere Acylaminoreste von der Estercarbonylgruppe getrennt. Weitere in den als Ausgangsstoffe verwendeten Estern vorhandene Aminogruppen sind vorteilhafterweise geschützt, so z. B. durch den   Tosylrest.    Nach der verfahrensgemässen Bildung des Polyamides können diese schützenden Gruppen, wenn erwünscht, wieder abgespalten werden, z. B. die Tosylgruppe, durch Verseifung.



   Die Alkoholkomponente der als   Ausgangsmate-    rial verwend'eten Ester kann irgendein organischer Rest sein, der einen oder mehrere Elektronenanziehende Substituenten aufweist, wie z. B. Cyano-, freie oder veresterte Carboxyl-, Carbamyl-, Oxo-, quaternäre Amino-, Nitro-, Sulfo-oder verätherte   Oxygruppen    oder Halogenatome, die vorzugsweise durch eine Kohlenstoffkette von 1-5 C-Atomen vom Estersauerstoff getrennt sind. Beispiele solcher Alkoholkomponenten sind z. B. der Rest des Cyanmethylalkohols oder des   p-Nitrophenols.   



   Die als Ausgangsmaterial verwendeten Salze von   Aminocarbonsäureestem,    die in der   Alkohol-    komponente einen Elektronen anziehenden Substi  tuenten    aufweisen, lassen sich gemäss den Angaben in der Hauptpatentschrift herstellen,   beispiel'sweise    durch Umsatz einer   N-Triphenylmethyl-aminocarbon-    säure mit einem Halogenwasserstoffester des entsprechenden Alkohols in Gegenwart einer tertiären organischen Base und anschliessender Abspaltung des Triphenylmethylrestes durch Behandlung mit verdünnter Saure, oder durch katalytische Hydrierung eines entsprechenden Esters eines N-Carbobenzoxypeptids in Gegenwart einer Säure.

   Als zur erfindungsgemässen Umsetzung geeignete Salze von solchen   Aminocarbonsäureestem    sind insbesondere diejenigen der Halogenwasserstoffsäuren, wie der Salzsäure, oder von halogenierten Fettsäuren, wie der   Triflüoressigsäure,    zu nennen.



   Als alkalische Mittel für die erfindungsgemässe Umsetzung werden z. B. anorganische Basen, wie   Alkalihydtoxyde    oder-carbonate, oder organische Basen, vorzugsweise tertiäre Amine, verwendet.



   Das Verfahren wird vorteilhaft in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid,   Acetohitril,    Dioxan, Tetrahydrofuran oder deren Gemischen, gegebenenfalls auch in Anwesenheit von Wasser, durchgeführt. Bei hohen Konzentrationen an Ausgangsmaterial wird die Bildung von linearen Polypeptiden und bei niederen Konzentrationen diejenige von cyclischen Polypeptiden begünstigt. Die Ausbeute an Amid kann durch Zusatz von sauren Katalysatoren, beispielsweise Eisessig oder Schwefelsäure, in vielen Fällen weiter gesteigert werden.



   Beispiel 1
70 mg Triglycin-cyanmethylester-hydrochlorid werden in 1,5 ml Dimethylformamid gelöst, mit 1 Tropfen Eisessig und 15 Tropfen Triäthylamin versetzt. Nach 5 Minuten erscheint neben den Kristallen von   Triäthylamin-hydrochlorid    ein amorpher Niederschlag. Nach 2 Stunden wird dieser abzentrifugiert und gründlich mit Wasser gewaschen. 45 mg (Polytriglycin)-cyanmethylester. Biuretprobe positiv.



   Beispiel 2
100 mg   Triglycin-cyanmethylester-hydrochlorid    in Dimethylformamid und 3 Tropfen Eisessig (Volumen insgesamt 4,0   ml)    gelöst, werden langsam (0,2 ml pro 15 Minuten) in ein Gemisch von 20 ml Pyridin   und 0,    5 ml Eisessig bei   70     eingetropft. Nach Beendigung der Reaktion wird der farblose, kristalline Niederschlag abgenutscht, mit Pyridin, Aceton und   Ather    gewaschen und aus Wasser   umkristalli-    siert. Man erhält 35 mg (=   51/o) Cyclo-hexagiycyl.   



   Ein gleicher Versuch mit Triglycin-methylesterhydrochlorid mit Pyridin und mit   Pyridin-Piperidin-    Gemisch liefert kein   Cyclo-hexaglycyl.   



   Beispiel 3
390 mg des trifluoressigsauren-Salzes von    L-Valyl-N8-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-phenylalanyl- L-prolyl-L-valyl-Nd-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-    phenylalanyl-L-prolin-p-nitrophenylester werden zusammen mit 3 Tropfen Eisessig in 10 ml Dimethylformamid gelöst und während 3 Stunden unter Rühren in 75 ml Pyridin (bei 95 ) eingetropft und die Lösung (schwach braun gefärbt) noch   1    Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Das Lösungsmittel wird im Vakuum verdampft und der Rückstand im Hochvakuum über konz. Schwefelsäure getrocknet.



  Das Reaktionsprodukt wird mit siedendem Ather extrahiert. Der unlösliche Rückstand wird in einem Gemisch von Isopropanol-Methanol-Wasser (1 : 1 : 1) gelöst und durch zwei Säulen von Ionenaustau  schern        Merzk I    und   IIIny    (mit dem gleichen Lö  sungsmittel    gequollen) filtriert. Der Durchlauf wird bei   45     mit Wasser versetzt und im Vakuum von den organischen Lösungsmitteln befreit. Das pulvrige Reaktionsprodukt wird abgenutscht und im Hochvakuum über Atznatron getrocknet. 170 mg fast farblose, Ninhydrin-negative Substanz.



   Zur weiteren Reinigung werden die     Neutral-    teile   in Benzol-Chloroform    (9 : 1) an eine Säule von 12   g    Aluminiumoxyd (nach   Brockmann)      ad-    sorbiert und mit demselben Lösungsmittelgemisch gewaschen. Die   Elütion    erfolgt mit Chloroform und Essigester. Die Operation wird mit 3   g Aluminium-    oxyd wiederholt. Der Rückstand der   Chloroform-    und Essigester-Fraktionen wird getrocknet, worauf er in Essigester relativ schwerlöslich ist. Aus 65proz.



  Athanol werden   91,    1 mg einer farblosen, in Stäbchen kristallisierenden Verbindung erhalten. Schmelzpunkt nach mehrmaligem Umkristallisieren aus 65prozentigem Athanol 319-320  unter Zersetzung  (Braunfärbung ab   305 ,    Sintern bei   316 ).    Dieses Produkt stellt das   Cyclo-L-valyI-N-tosyl-L-omithyl-      Lleucyl zD-phenylalanyl-L-prolyl-L-vaXyl-No-tosyl,      L-ornithyl-L-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolin    in der Form seines Dihydrates dar. Es ist ferner charakterisiert durch sein Infrarotspektrum, welches Banden aufweist bei 3,08 ; 3,28 ; 6,10 ; 6,53 ; 6,68 ; 7,54 ; 7,76 ; 7,97 ; 8,10 ; 8,43 ; 8,69 ; 9,17 ; 12,26 und
14,25   u.   



   Es kann wie folgt in das Antibiotikum Gramicidin S verwandelt werden :
60 mg dieses Dihydrates werden in 20 ml flüssigem Ammoniak gelöst und mit 100 mg Natrium (in kleinen Stücken) versetzt. Nach   vollstän-    diger Lösung des Natriums bleibt die Lösung blau.



  Nach Zugabe von wenig Ammoniumchlorid wird der Ammoniak verdunstet und der Rückstand im Hochvakuum von entstandenem Merkaptan befreit. Das Reaktionsprodukt wird mit absolutem Äthanol, dem einige Tropfen einer Lösung von Salzsäure in Essigester beigefügt sind, aufgenommen. Das   Lösungs-    mittel wird nach der Filtration verdampft. Der Rückstand   wie !    in wenigen Tropfen 65proz.   Athanol    gelöst und bei   50     so lange mit Wasser versetzt, bis eine deutliche Trübung entstanden ist. Darauf kristallisiert das Dihydrochlorid des   Antibiotikums    Gramicidin S in Form feiner Nadeln.

   Smp. 268 bis 270  unter Zersetzung (Einführung des   Smp.-Röhr-    chens bei   250 ).    Probe auf Chlorionen nach Auskochen mit 2n Salpetersäure positiv ;   la]      D =-295       (70proz.    Äthanol). Gramicidin S ist Cyclo-L-valyl
Diese Verbindung hat die Formel :   L-ornithyl-. L-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolyl-L-valyl- L-ornithyl-L-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolin.   



   Das als Ausgangsstoff verwendete trifluoressigsaure Salz des   L-Valyl-N6-tosyl-L-ornithy1 L-leucyl-      D-phenylalanyl-L-prolyl-L-valyl-N6-tosyl-L-ornithyl- L-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolin-p-nitrophenylesters    kann wie folgt erhalten werden   :   
100 mg   L-Valyl-Na-tosylLL-ornithyl-L-leucyl-D-      phenylalanyl-L-prolin-methylester-hydrochlorid    werden in 1,5 ml Chloroform gelöst, mit 100 mg Triphenyl-chlormethan und 5 Tropfen Triäthylamin versetzt und 10 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt.

   Darauf wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der Rückstand   ! durch Verreiben mit    einem Gemisch von   Petroläther    und Ather   (1    :   1)    von überschüssigem Chlorid und Carbinol befreit.



  Der feste Rückstand wird in Essigester gelöst und mit Weinsäurelösung und Wasser gewaschen. Die getrocknete Lösung hinterlässt nach   d'em    Verdampfen : 122 mg   (98 /o)    eines fast   farblosen, glasigen Rück-    standes. Durch Umfällen aus Benzol mittels   Petrol-    äther wird der   Trityl-L-valylNs-tosyb-L,-arnithyl-L-      leucyl-D-phenylalanyl-L-prolin-methylester    als eine feste, mikrokristalline Verbindung erhalten, Smp.



  123,5-125,5 . In Trifluoressigsäure entsteht die für   Tritylverbindungen charakteristische    gelbe Farbe.



  Zur Analyse wird 2 Stunden bei 90  und 10-3 mm Hg getrocknet :    C57117008N6S    (999,3) ber. : N 8,41 S 3,21 /  gef. : N 8,35 S 2,96ego
EMI3.1     

200 mg des obigen Methylesters werden in 7,5 ml Dioxan gelöst und von einer geringen   Trü-    bung durch Filtration mit Celit (Diatomeenerde) befreit. Nach Zusatz einer Mischung von 1,5 ml ln Natronlauge, 1,5 ml Wasser und 0,5 ml Methanol wird die klare Lösung zur Verseifung auf   37     erwärmt. Von Zeit zu Zeit werden 3 Tropfen dieser Lösung mit   1    ml Wasser verdünnt. Nach 45 Minuten entsteht dabei keine Trübung mehr. Der Ansatz wird in 200 ml Wasser von   5     eingegossen und mit etwa 2   ml    Essigsäure (2n) angesäuert.

   Nach   1    Stunde bei 5  wird die freie Säure abgenutscht, mit Wasser gewaschen und getrocknet : 110 mg   (56 /o).    Ausziehen der Mutterlauge mit Essigester und übliche Aufarbeitung ergibt weitere 70 mg   (35'V).    Verseifung einer Probe mit Trifluoressigsäure und Chromatographie auf Whatman-No. 1-Papier mit   n-Butanol-Eisessig-    Wasser (4 : 1 :

   1) ergibt einen   NinhydEin-positiven    Flecken mit Rf = 0,90.   Zeisel-Bestimmungen    ergeben höchstens Spuren von Methoxyl. 580 mg der so erhaltenen freien Säure werden zusammen mit 475 mg    L-Valyl-Na-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-phenylalanyl-     L-prolin-methylester und 155 mg   Cycohexyl- (mor-      pholinyl-äthyl)-carbodiimid    in Essigester gelöst und 5 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Der Ansatz wird hierauf mit Essigester verdünnt und bei 0  mit In Salzsäure, verdünntem Ammoniak, Wasser und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen.



  Die getrocknete Lösung hinterlässt nach dem Verdampfen und Trocknen im Hochvakuum 1,04 g   (100"/o)    eines farblosen Glases, das langsam   durchkristallisiert.    Umfällen aus Benzol-Petroläther und Trocknen bei   80     und 0,001 mm Hg ergibt    Trityl-L-valyl-No-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-phenyl- alanyl-L-prolyl-L-valyl-Na-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-      D-phenylalanyl-L-prolin-methylester    vom Smp. 106 bis   107 .   



   Zur Verseifung wird 1 g dieses Methylesters in 30 ml Dioxan mit 11 ml   0,    5n Natronlauge   und 5    ml Methanol wie für die oben beschriebene Verseifung des Trityl-pentapeptid-methylesters behandelt und aufgearbeitet. Die Verseifung ist schon nach   1/2    Stunde praktisch beendet. Durch Fällen der mit 900 ml kaItem Wasser verdünnten Lösung mit etwa 10   ml    2n Essigsäure werden 600 mg farbloser, fester Substanz erhalten. Die so erhaltene freie Säure schmilzt bei   133-134     und enthält nur noch Spuren von Methoxylgruppen.



   540 mg dieser freien Säure und 500 mg   Di- (p-    Nitrophenyl)-sulfit werden in 5 ml Pyridin gelöst und 5 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt.



  Darauf wird das Pyridin im Vakuum verdampft, der Rückstand in Essigester aufgenommen und mit Weinsäurelösung und Wasser gewaschen. Nach Verdampfen des Essigesters wird überschüssiges Nitrophenol mit einem Gemisch von   Ather-Petroläther      (1    :   1)    entfernt. Nach dieser Behandlung färbt sich der farblose, feste Rückstand beim Eintragen in verdünnten Ammoniak nicht mehr gelb [weder freies Nitrophenol noch   Di- (p-Nitrophenyl)-sulfit    vorhanden].

   Die Reinheit des erhaltenen   Nitrophenylesters    des   Trityl-L-valyl-Na-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-       phenylalanyl-L-prolyl-L-valyl-N8-tosyli-L-ornithyl-L-    leucyl-D-phenylalanyl-L-prolins wurde spektroskopisch anhand einer Lösung in   0,    5n   wässrig-alkohon-    scher Natronlauge   (1    :   1    ; v : v) zu   92/o    bestimmt.



   Zur Abspaltung des Tritylrestes werden 500 mg des Nitrophenylesters in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und unter Kühlung auf-5  mit 2 ml Wasser in kleinen Portionen versetzt. Die Lösung wird 15 Minuten bei Zimmertemperatur aufbewahrt, wobei sich viel Triphenylcarbinol ausscheidet. Das Lösungsmittel wird d'arauf bei 10-2 mm Hg gegen eine Kühlfalle   (-80 )    verdampft (Badtemperatur   30 ).   



  Der Rückstand wird gründlich mit Ather gewaschen und dann bei   10-3    mm Hg getrocknet. Er stellt das trifluoressigsaure Salz des p-Nitrophenylesters von    L-Valyl-No-tosyl-L-ornithyl-L-Ieucyl-D-phenylalanyl- L-prolyl-L-valyl-Na-tosyl-L-ornithyl-L-leucyl-D-    phenylalanyl-L-prolin dar.



   Beispiel 4
420 mg   Glycyl-DL-phenylalanyl-glycin-cyan-    methylester-hydrochorid werden in 10 ml Dimethylformamid gelöst, mit 5 Tropfen Eisessig versetzt und in 5 Stunden unter Rühren bei   95     in 100 ml Pyridin und 2,5 ml Eisessig eingetropft. Anschliessend wird noch   21/2    Stunden bei   95     gerührt. Das Gemisch wird dann im Vakuum vollständig zur Trockene verdampft, der Rückstand in 100 ml Methanol Wasser (1 :   1)    heiss gelöst, durch je eine Säule von stark saurem und stark basischem Ionenaustauscher   aMerckp    filtriert und gut mit Methanol-Wasser   (      : 1)    ausgewaschen. Das Filtrat wird erneut zur Trockene verdampft, der Rückstand mit Aceton verrieben und die Fällung genutscht.

   Man erhält 70 mg Cycloglycyl-DL-phenylalanyl-glycyl. Das Produkt kann aus viel   Methanol Wasser unkristallisiert    werden.



  Es kristallisiert in weissen Plättchen ; sie schmelzen bei   312     unter Zersetzung, wobei Braunfärbung bei   300     eintritt ; Ausbeute : 70 mg =   20"A,.   



      Beispiel S   
400 mg   Glycyl-DL-phenylalanyl-glycin-p-nitro-    phenylester-hydrobromid, gelöst in   8,    5   ml    Dimethylformamid, und 4 Tropfen Eisessig werden innerhalb 5 Stunden bei   95     zu 85 ml Pyridin   und 2    ml Eisessig getropft. Die Aufarbeitung geschieht wie in Beispiel 4. Man erhält so 63 mg   Cyclo-glycyl-DL-    phenylalanyl-glycyl, was einer Ausbeute von   29 /o    entspricht.



   Wird bei der obigen Umsetzung bei   55     gearbeitet, so erhält man das   Cyclo-glycyl-DL-phenyl-    alanyl-glycyl in einer Ausbeute von   38 /o.   



   Beispiel 6
425 mg   Glycyl-DL-phenylalanyl-glycin-p-methan-      sulfonyl-phenylester-hydrochlorid, gelöst    in 8 ml Dimethylformamid, und 4-Tropfen Eisessig werden während 5 Stunden bei   95     zu 85   ml Pyridin    und 2 ml Eisessig getropft. Die Aufarbeitung erfolgt wie in   d'en    vorhergehenden Beispielen. Man erhält so in einer Ausbeute von   45 /o    107 mg Cyclo-glycyl-DLphenylalanyl-glycyl.



   Wird das obige Hydrochlorid bei   55     in das Pyridin eingetropft, so sinkt die Ausbeute auf   30 /o.   



   Beispiel 7
410 mg   Glycyl-glycyl-DL-phenylalanin-p-methan-      sulfonyl-phenylester-hydrochlorid, gelöst in    8   ml    Di  methylformamid,    und 4 Tropfen Eisessig werden bei   95     in 80   ml    Pyridin und 2   mE    Eisessig eingetropft.



  Nach üblicher Aufarbeitung erhält man 57 mg Cyclo  glycyl-glycyl-DL-phenylalanin ;    Ausbeute   25 /o.   



   Beispiel 8
105 mg   Glycyl-glycyl-DL-phenylalanin-p-methan-      sulfonyl-phenylester-hydrochlorid    werden in 0,1 ml Dimethylformamid gelöst, mit 6 Tropfen   Triäthyl-    amin versetzt und sofort gekühlt. Es bildet sich rasch eine Fällung von   Triäthylamin-hydrochlorid.    



  Die Mischung wird 3 Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen, dann noch   1    Stunde auf   70     erwärmt.



  Das Dimethylformamid wird im Vakuum verdampft und der Rückstand mit Wasser verrieben. Man erhält 35,8 mg eines schwerlöslichen Produktes. Es sintert bei 230  ; bei weiterem Erhitzen tritt langsam Schwarzfärbung ein und bei 268  Zersetzung ; es ist unlöslich in In Salzsäure und In Natronlauge, sehr schwach löslich in siedendem Methanol und Wasser und in einem Gemisch der beiden Lösungsmittel.



  Aus einer Trifluoressigsäurelösung fällt das Produkt mit Wasser amorph aus, im Gegensatz zum cyclischen   Tripeptid,    welches in winzigen   Nadelbüscheln    kristallisiert. 16,3 mg des Rohproduktes werden in   n    viel   Dimethylformamid-Methanol-Wasser    (1 : 1 : 1) heiss gelöst und durch je eine Säule mit stark saurem und basischem Ionenaustauscher   eMerok :  >  filtriert.   



  Das Filtrat wird im Vakuum zur Trockene verdampft. Es bleiben 9,8 mg eines Produktes zurück, das aus einer   Trifluoressigsäurelösung    nach Zusatz von Wasser auch nur amorph ausfällt.



   Zur Herstellung der in den obigen Beispielen   1,    2 und   4-8    verwendeten Ausgangsmaterialien werden gemäss dem Verfahren des Hauptpatentes die entsprechenden N-Trityl-oder   N-Carbobenzoxy-    aminocarbonsäureester hergestellt. Aus diesen wird die Tritylgruppe durch Behandlung mit   Trifluoressig-    säure oder mittels einer verdünnten anorganischen Säure,   wieSalzsäure,    abgespalten. Die Carbobenzoxygruppe lässt sich mit einer starken Säure, wie Eisessig, oder katalytisch, wie z. B. durch Behandlung mit Wasserstoff in Gegenwart von   Palladiumkohle    und In Salzsäure, entfemen.



   Beispiel 9
710   mg e-Amino-n-capronsäure-p-methansulfonyl-      phenylester-hydrochlorid    werden in 14 ml Dimethylformamid unter Zusatz von 8 Tropfen Eisessig gelöst und unter Rühren in 4% Stunden bei   95     in
140 ml Pyridin und 4 ml Eisessig getropft. Anschliessend wird noch 3 Stunden bei derselben Temperatur gerührt, dann das Pyridin im Vakuum verdampft, der Rückstand in Wasser gelöst und durch einen stark sauren und einen stark basischen Ionenaustauscher filtriert. Das Filtrat wird im Va kuum zur Trockene verdampft, der Rückstand im Kugelrohr im Wasserstrahlpumpenvakuum destilliert.



  Das   destillierte    Caprolactam wird zur weiteren Reinigung in Äther auf eine   A1203-Sdule    aufgezogen und mit Essigester und Essigester-Methanol 1 : 1 das   e-n-Caprolactam    herausgewaschen. Dieses kri    stallisiert momentan beim    Impfen.



   Die als Ausgangsstoff verwendete Verbindung lässt sich wie folgt herstellen :    l. s- (Carbobenzoxy-amino)-n-capronsäure.   



   10,37 g   e-Amino-capronsäure werden    in   1    Mol
In Natronlauge gelöst und unter Eiskühlung und guter Rührung mit 1,5 Mol   CarbobenzoxycMorid    in
Ather und gleichzeitig mit 2 Mol 4n Natronlauge versetzt. Anschliessend wird noch   1    Stunde bei Raumtemperatur gerührt, dann die alkalische Lösung   ausgeäthert    und unter Eiskühlung angesäuert.



  Die   e-Carbobenzoxyamino-n-capronsäure    fällt als Öl aus, welches bald erstarrt. Sie wird genutscht,   gewa-    schen und getrocknet. Ausbeute : 20   g    = 95    /o    d. Th.



   Zur Analyse wird das Produkt aus   Tetrachlor-    kohlenstoff umkristallisiert und bildet dann feine, weisse   Nädelchen    vom F. = 54-55 .



   2.   e-(Carbobenzoxy-amino)-n-capronsäure-p-       methansulfonyNphenylester.   



   1,7 g   Carbobenzoxy-amino-capronsäure      wird yin    10 ml   ! Pyridin    mit 3,35 g Di- (p-methansulfonyl  phenyl)-sulfit    versetzt und 17 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Das Pyridin wird, dann im Vakuum stark eingeengt, der Rückstand in Benzol gelöst und mit 2n Salzsäure, eiskalter Sodalösung und Wasser ausgeschüttelt. Nach dem Trocknen und Verdampfen des Benzols wird der Rückstand aus Methanol unter Zusatz von wenig Wasser   kristalli-    siert. Ausbeute   99 /o d !.    Th. Die Verbindung bildet weisse   Nädelchen    vom F. = 83,5-84 .



   3.   E-Amino-n-capronsäure-p-methansulfonyl-       phenylester-hydrochlorid.   



   2,48 g der obigen Verbindung werden in   50    ml Methanol und 6,5 ml In Salzsäure gelöst und unter Zusatz von 300 mg   1013/o      Palladium-Kohle hydriert,    wobei gleichzeitig das gebildete   CO2    in Natronlauge absorbiert wird. Die Wasserstoffaufnahme beträgt 148 ml. Der Katalysator wird abgenutscht, das Filtrat zur Trockene verdampft und der Rückstand aus abs.



  Athanol umkristallisiert. Das Produkt schmilzt bei   157-158 .  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, dass man Salze von Aminocarbonsäureestern mit einer freien Aminogruppe, in denen diese Gruppe mindestens durch 2 Kohlenstoffatome von der Estercarbonylgruppe getrennt ist, und die in der Alkoholkomponente einen Elektronen anziehenden Substituenten aufweisen, durch Behandlung mit basischen Mittelh mit sich selbst kondensiert.
    UNTERANSPRUCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsstoffe Salze von Aminocarbonsäureestem mit einer freien Aminogruppe verwendet, in denen diese Gruppe durch mindestens einen Acylaminorest von der Ester : carbonylgruppe getrennt ist.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Salze von Aminocarbonsäure-p-nitrophenylestern als Ausgangsstoffe verwendet.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das trifluoressigsaure Salz des L-Valyl-Nb-tosyl- L-ornithyl-L-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolyl-L-valyl- NS-tosy-L-ornithyl-I-leucyl-D-phenylalanyl-L-prolin- p-nitrophenylesters als Ausgangsstoff verwendet.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass man als basische Mittel tertiäre organische Basen verwendet.
    5. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man in erhaltenen Polyamiden, die geschützte Aminogruppen aufweisen, diese in freie Aminogruppen überführt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102004051880A1 (de) * 2004-10-26 2006-04-27 Saurer Gmbh & Co. Kg Vorrichtung zur Optimierung des Fadenabzugs an einer Spulstelle eines Kreuzspulautomaten

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