Verfahren zur Herstellung von Stromabgeberisolationen Die Herstellung der Isolation von Stromabgebern elektrischer Maschinen, also von Kommutator-, Schleifringmanschetten und dergleichen, macht, namentlich wenn Glimmer verwendet wird, Schwie rigkeiten und erfordert eine besondere Sorgfalt. Meist werden solche Manschetten aus, abgepassten, am Rande eingeschnittenen Glimmerlagen unter Zu hilfenahme von Schellack oder dergleichen aufge baut und dann unter Druck und Hitze verbacken.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass bei dieser Her stellungsart Ausschuss entsteht und die elektrische und mechanische Festigkeit an einzelnen Stellen zu wünschen übrig lässt.
Die Erfindung vermeidet nun diese Schwierig keiten. Erfindungsgemäss werden die Isolierschichr- ten elektrophonetisch aus einer wässerigen Suspen sion von vorher kalziniertem und zerkleinertem Glimmer niedergeschlagen. Solcher Glimmer ,hat eine höhere Aktivität, und die einzelnen Teilchen sind fester miteinander verbunden.
Der Glimmerauf- schlümmung können Bindemittel beigemischt sein.
Beispielsweise werden Stromabgebermanschetten in Gestakt von Profilringen auf einer als Elektrode dienenden Form niedergeschlagen, worauf sie ab gelöst werden, oder man kann die Isolierschicht un mittelbar auf die Stromabgeberteile niederschlagen. Dabei ergibt sich der überraschende Vorteil, dass der Niederschlag auch die angrenzenden, aus Isolation bestehenden Bereiche überlappt, also z.
B. auch die zwischen die Kupferkamellen eines Stromwenders eingelegten Glimmerblätter. In die so mit Isolation überzogenen Teile kann, da die Isolation hitzebestän- dig ist, z. B. eine Nabe eingegossen, eingespritzt oder dergleichen werden.
Bei richtiger Anordnung der Gegenelektroden für die Elektrophorese kann man leicht an allen Stellen einen einheitlichen, gleiehstar- ken Niederschlag erzielen. Der Niederschlag kann anschliessend mit Lack oder dergleichen imprägniert werden.
Verwendet man eine Glimmersuspension ohne weitere Zusätze, dann neigt der Niederschlag bei der Trocknung zur Runzelbildung. Setzt man aber der Suspension Bentonit zu, der zur Schrumpfung beim Trocknen neigt, so lässt sich die Suspension leicht so abstimmen, dass auch nach dem Trocknen der überzug glatt bleibt bzw. eine gewisse innere Spannung hat.
<I>Beispiel 1</I> Muskovit-Glimmer wird bei 800 C etwa eine Stunde geglüht, wobei etwa 2,50/e seines kristallin gebundenen Wassers ausgetrieben werden und die Struktur des Glimmers gelockert wird. Anschliessend.
wird dieser kalzinierte Glimmer in eine Kugelmühle gegeben und unter Zusatz von Wasser 16 Stunden lang gemahlen, bis sich eine stabile Suspension von Glimmer in Wasser ergibt, deren Glimmerteilchen im Mittel einen Durchmesser von 1 bis, 20 ,u und eine Dicke von 6 my haben.
Der unter Wasser zer- kleinerte kalzinierte Glimmer nimmt dabei das ihm bei ider Kalzination entzogene Wasser wieder auf.
In einem Behälter mit einer solchen Suspension vonetwa 250 gjl Festkörpergehalt werden zwei Kup- ferbleche als Kathodengeschaltet, und in den dazwi- schenliiegenden Raum wird eine Kommutatorlamelle gemäss Fig. 1 Teil 2, die als Anode geschaltet ist,
eingetaucht. Bei einer Gleichspannung von 42 V entsteht innerhalb von 10 sec ein allseitiger Glim- merüberzug auf der Kommutatorlamelle von etwa 0,3 mm Schichtstärke.
Nach der Trocknung der Schicht können viele so isolierte Lamellen ohne Nachbearbeitung der Isolierschicht als\ Kommutator- gewölbe zusammengesetzt und in üblicher Weise weiterverarbeitet oder, da die Isolierschicht sehr temperaturbeständig ist, mit z. B. Aluminium ausge gossen werden.
<I>Beispiel 2</I> Einer Glimmersuspension gemäss Beispiel 1 wird zur Erhöhung ,der Bindekraft der Teilehen so viel in Wasser ernulgierte Siliconharzlösung zugegeben, dass das Mischungsverhältnis von Festkörper Glimmer zu Festkörper Silicon etwa 60:40 beträgt.
Dann wird ein als Anode geschalteter Kommutatordruckring entsprechend Fig. 3 in die Mischsuspension des Elek- trophoresebades :gebracht und bei 42V innerhalb von 50 sec mit einer 0,4 mm starken Schicht versehen, die nach der Lufttrocknung noch bei 200 C während zwei Stunden gehärtet wird.
Man erhält eine sehr feste, anstelle von Kommutatormanschetten als Iso lation zwischen Nabe und den Lamellen dienende Isolierschicht aus Glimmer mit Siliconbindung.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Stromwenders im Schnitt.
Fig. 2 zeigt den Lamel'lenbelag dieses Stromwen- ders im Schnitt nach der Ebene I-1 der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Kommutatormanschette.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Beispiele für Schleifring- marrschetten.
Fig. 6 zeigt einen isolierten Schleifring.
In Fig. 1 ist der Querschnitt der Lamelle etwa auf das für die Stromleitung erforderliche Mass redu ziert und über die Lamellenliänge sind so viele Ver- ankerungsstellen verteilt, dass die Lamelle praktisch nicht auf Biegung, Knickung oder dergleichen bean- sprucht wird. Man kann auf diese Weise erheblich an Kupfer sparen.
Die Lamellen 1 haben Schwalben- schwänze 2, L-förmige Ansätze 3, T-förmige An sätze 4, U- oder O-förmige Fortsätze 5 und derglei chen.
Die einzelnen Lamellen können für sich mit einem Niederschlag 6 versehen werden, der dann auch die Isolation zwischen den einzelnen Lamellen und eine Isolation 7 an den Stirnseiten bildet, oder es.
können auch die Lamellen 1, wie in Fig. 2 dargestellt, unter Zwischenlage von Glim- merblättern 8 in einem Mantel 9 verspannt wer den und nur auf der Innenseite einen Belag 6 er halten, der sich, wie bei 60 angedeutet,
überraschen- derweise auch über die Ränder der Glimmerblätter 8 erstreckt. Dieser Lamelienkranz kann dann einge gossen oder eingespritzt oder dergleichen werden. Dadurch werden die Lamellen .fest, sind aber trotz dem an allen Stellen gleich gut isoliert verankert. Der Gussteil kann gleich die Nabe 10 des Kommutators bilden.
Fig. 3 stellt eine auf einer Form gleich in der endgültigen Gestalt niedergeschlagene Kommutator- manschette dar, die nach der Fertigstellung von der Form abgelöst wird.
Die Fig. 4 zeigt L-Profilringe, die Fig. 5 Z-Pro- flringe, die in derselben Weise hergestellt sind und zur Isolation von Schleifringen dienen. Fig. 6 zeigt einen Schleifring 11, auf den unmittelbar die Isolier- schicht 2 niedergeschlagen ist.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass in einfacher Weise an allen Stellen gleichgut isolierende Schich ten oder Formkörper für Stromwender, Schleifringe usw. hergestellt werden können und @dass diese gleich irr der endgültigen Form niedergeschlagen werden.
Sie können durch Zusatz oder Imprägnieren mit vor zugsweise hitzebeständigen Bindemitteln oder Lacken zu auch mechanisch widerstandsfähigen Körpern ver arbeitet werden.