Wachstumsbeschleunigender Tierfutterzusatz Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwen dung von sedativ wirksamen Esteralkaloiden von, Indol-oxysäuren, insbesondere aus Pflanzen der Apocynaceae-Familie erhältliche, als wachstums beschleunigender Tierfutterzusatz.
Haustiere, wie Hühnchen, junge Enten, junge Truthähne, Hunde, Katzen, Kanarienvögel, Lang schwanzpapageien, wie Wellensittiche, Schweine, Kühe, Pferde und ähnliche Tiere sind einer Menge Umweltsfaktoren, welche in gewissen Fällen sowohl eine unerwünschte Wachstumsverzögerung als auch eine beträchtliche Erhöhung der Nahrungsaufnahme erwirken können, unterworfen.
In neuerer Zeit konnte gezeigt werden, dass Anti- biotica, wie Tetracyclin, Chlortetracyclin, Oxytetra- cyclin, Erythromycin und Procain-penicillin, wie auch chemotherapeutische Mittel, wie Sulfachinoxalin bei Haustieren, in erster Linie beim Federvieh, rascheres Wachstum und höhere Gewichtszunahmen bewirken können.
Der für diese ungewöhnliche physiologische Wirkung verantwortliche Mechanismus besteht sehr wahrscheinlich in einer Verminderung der Krank heitsanfälligkeit durch Schwächung der Krankheits keime und durch Beeinflussung der Bakterienflora in der Umwelt des Tieres oder im Tier selbst. In einigen Fällen, bei denen die für Störungen der Wachstumsbedingungen verantwortlichen Organismen durch Antibiotica mit geringem Wirkungsspektrum nicht beeinflusst werden, kann auch ein spezifisches Therapeuticum eine analoge Wirkung hervorrufen. So wurden z.
B. in Fällen von Coccidiosen durch Ver abreichung kleiner Mengen Dialkyldithiocarbamaten, Dinitrodiphenyldisulfiden, Nicarbacin, Nitrofuxizan und ähnlichen chemotherapeutischen Mitteln. eine wesentliche Wachstumsförderung beim Federvieh her vorgerufen.
Ein weiteres Mittel, um das Wachstum von Federvieh oder anderen Haustieren zu beeinflus- sen, liegt in der Verwendung von gewissen Typen hormonaktiver Mittel, wie dem Stilboestrol. Der Erfolg damit beruht wahrscheinlich auf deren anabo- lischen Wirksamkeit auf den Proteinmetabolismus, wahrscheinlich durch Änderung des Fettmetabolismus und der Unterdrückung der normalen androgenen Funktion.
Wir haben nun gefunden, dass sedativ wirksame, aus Pflanzen der Apocynaceae-Familie erhältliche Ester-Indolalkaloide, wie auch andere sedativ wirk same Esteralkaloide von entsprechenden Ind'ol-oxy- säuren in überraschender und: unerwarteter Weise das Wachstum und den Gewichtsgewinn bei Haus tieren wie dem Federvieh fördern, ganz besonders, wenn sie einer Belastung, z. B. durch Transport oder grosse Hitze, unterworfen sind.
Da solche Ester-Indol- alkaloide keinen wesentlichen Einfluss auf patholo gische Organismen noch irgendeine antioxydative Eigenschaft aufweisen, ist dies ein sehr überraschen der und unvorhergesehener Befund.
Unter dem Begriff Wachstumsförderung wird be kanntlich nicht nur verstanden, dass die Tiere :rascher wachsen oder mehr Gewicht zulegen, sondern auch das Phänomen einer wesentlich besseren Futteraus nützung, wobei das Gewicht der Tiere bei weniger Futter wie bei normalen Tieren oder auch vermehrt zunehmen kann. Das wesentliche und überraschende Element der vorliegenden Erfindung liegt nämlich weniger darin, dass mit normalem Futter ein Ge wichtsgewinn erzielt werden kann,
sondern dass die Tiere unter normalen Bedingungen eine wesentlich weniger grosse Menge Futter brauchen, um gleich schwer oder eventuell .sogar schwerer zu werden. So konnte gezeigt werden, dass sich mit ungefähr 300 g weniger Futter, das jedoch z. B. Reserpin in einer Konzentration von 1 : 2 Million enthält, gleich schwere oder auch schwerere Küken erzielen lassen. Der Futtergewinn kann je nach Art oder Geschlechts unterschied zwischen 200 und 500 g liegen.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Ester- Indolalkaloide mit wachstumsfördernden Eigenschaf ten sind aus einer grossen Anzahl von Pflanzen der Rauwolfia Arten, wie Rauwolfia serpentina, Rau- wolfia canescens, Rauwolfia vomitoria, Rauwolfia heterophylla, Rauwolfia tetraphylla,
Rauwolfia mom- basiana oder Rauwolfia hirsuta oder ähnlichen, erhält lich und umfassen beispielsweise die Alkaloide Reser- pin, R.escinnamin, Deserpidin und Raunescin und deren Salze. Auch aus anderen Arten der Apocy- naceae-Familie .sind solche schwach basischen Ester- Indolalkaloide zu erhalten, z.
B. aus Alstonia constricta, Alstonia macrophylla und Tondusia longi- folia. Man kann auch andere sedativ wirksame Ester von entsprechenden Indol-oxysäuren, wie Reserp- säure oder Deserpidinsäure, oder deren Salze, wie sie beispielsweise im englischen Patent Nr. 744290 oder im belgischen Patent Nr.
542695 beschrieben sind, oder die synthetisch gewonnenen Racemate der ob- genannten Verbindungen, wie dl-Reserpin, dl-Reseinn- amin oder dl Deserpidin, zum genannten Zweck ver wenden.
Vorzugsweise verwendet man diese Alkaloide in reinem kristallinem Zustand; sie lassen sich aber auch in unreinem oder halb unreinem Zustande für die vorgenannten veterinärischen Zwecke benützen. Ebenso kann man die rohen, getrockneten Wurzel materialien oder verschiedene Extrakte davon, welche in den verschiedenen Stufen der extraktiven Verfahren gewonnen werden, oder bei einer Extraktion zurück bleibende, botanische Rückstände gebrauchen. Zu- sätzlich; lassen sich erfindungsgemäss auch sog. wertlose Mutterlaugen, die als Nebenprodukte bei der Aufarbeitung bzw.
Herstellung von Reserpin und ähnlichen erhalten werden, verwenden. Dies ist über raschend, denn bis heute dachte man, dass diese Mutterlaugen kein Reserpin oder keine reserpinähn- liche Wirksamkeit mehr aufwiesen.
Die Herstellung von unreinen Extrakten, aus denen Reserpin durch Kristallisation erhalten werden kann, ist z. B. im englischen Patent Nr. 734108 be schrieben. Vorzugsweise lässt sich ein solcher Extrakt durch Herstellen einer sauren wässrigen Lösung von Rauwolfia-Pflanzenmaterial oder einem rohen alko holischen Extrakt daraus erhalten. Zur Herstellung solcher Lösungen verwendet man Säuren, wie Essig säure, Phosphorsäure oder polybasische Säuren, z. B. in Form eines sauren Salzes.
Diese Lösungen können durch Extraktion mit einem Lipoidlösungsmittel, wie Petroläther oder Hexan, gereinigt und dann die saure wässrige Phase mittels eines mit Wasser nur teil weise mischbaren Lösungsmittels gereinigt werden. Als solche können z. B. genannt werden halogenierte Kohlenwasserstoff-, wie Methylenchlorid, Äthylen chlorid, Trichloräthylen oder Chloroform, Benzol, Äthylacetat und Mischungen davon.
Beim Verdamp fen des Lösungsmittels werden nichtkristalline, un reine Extrakte, die für die Kristallisation von Reser- pin und die Isolierung weiterer Alkaloide benützbar sind, erhalten. Die sog. wertlosen Mutterlaugen lassen sich z.
B. wie folgt erhalten: 500 Gewichtsteile getrocknetes, fein gemahlenes Wurzelmaterial von Rauwolfia canescens werden zuerst während 1 Stunde mit 2000 Volumteil@en, dann während 45 Minuten mit 1000 Volumteilen und anschliessend 2mal während 30 Minuten mit 1000 Volumteilen kochendem Methanol extrahiert und. die Extrakte jeweils heiss filtriert.
Man engt die vereinig ten Extrakte im Vakuum auf 75 Volumteile einer dicken, sirupähnlichen Lösung ein, gibt dann unter gutem Mischen 75 Volumteile Methanol und 150 Volumteile einer 15 o/oigen Essigsäure zu und extra hiert 2mal mit je 100 Volumteilen Hexan. Die Hexan.- extrakte zieht man mit 15 Volumteilen 15 0/aiger Essigsäure aus,
vereinigt die Ess.igsäureauszüge und extrahiert sie 3mal mit je 75 Volumteilen und 1mal mit 50 Volumteilen Äthylenchlorid. Die ersten 3 Aus züge werden vereinigt, mit 60 Volumteilen 2n Na- triumcarbonatlösung und 60 Volumteilen destilliertem Wasser gewaschen und der vierte Äthylenchlori-d- extrakt mit den bereits verwendeten Waschlösungen gewaschen.
Man dampft die vereinigten über Na triumsulfat getrockneten und filtrierten Äthylen chloridextrakte im Vakuum bis zu Gewichtskonstanz ein und löst 1 Gewichtsteil des Rückstandes in 1,5 Volumteilen warmem Methanol und lässt bei 5 18 Stunden stehen. Dann filtriert man die ausge schiedenen Kristalle, die zu einem grossen Teil aus Reserpin bestehen, ab, wäscht mit kaltem Methanol nach und befreit den Rückstand im Vakuum vom Lösungsmittel. Der erhaltene rotbraune, feste Schaum stellt das zu verwendende Material dar.
Es hat sich gezeigt, dass nicht nur einzelne Kom ponenten, wie Reserpin, Deserpidin, Rescinnamin oder Raunescin, entsprechende synthetische Produkte, die rohen Wurzelmaterialien, die rohen alkoholischen Extrakte, die Reserpin-Mutterlaugen usw., sondern auch verschiedene Kombinationen dieser Alkaloide, Extrakte oder Mutterlaugen in reinem oder unreinem Zustand oder gemahlene Wurzelpulver verwendet werden können.
Die genannten Mittel gibt man vorzugsweise den einzelnen Futterkomponenten, wie Körnern, Protein- oder Mineralzusätzen oder dem grünen Futter, mit oder ohne Vitaminzusätze zu, wobei man sie in be stimmten Proportionen damit vermischt. Als Beispiele für geeignete Futterkomponenten sollen z. B. Gerste, Gerstenmehl, Buchweizen, Mais, Maismehl, Sorghum, Hafer, Hafergrütze, Hafermehl, Haferflocken, Roggen, Weizen, Kleie, Mehl mit Kleie vermischt, Milch, Knochenmehl, Fleischabfälle, Ölkuchenmehl, Soja bohnenmehl, Alfalfa, Klee, Gras oder Heu, Wirsing, Kohl, Lebertranöl oder ähnliche Nährstoffe genannt werden.
Wenn erwünscht, können die Alkaloide, so wohl in ihrer reinen Form wie auch in Form von rohen Extrakten, die Mutterlaugen oder die Wurzel bestandteile einem Futterbrei, welcher nur einen Teil des täglichen Futters ausmacht, zugefügt werden. In diesem Fall .soll das Futter einen proportional höheren Anteil an Alkaloid enthalten als das Futter, das als Tagesration berechnet ist. Man kann aber auch die genannten Mittel in Lösung oder in Dispersion mit dem Trinkwasser, unter Umständen in Gegenwart von geeigneten Dispersionsmitteln, zugeben.
Dabei ist es wichtig, die zugegebenen Alkaloide genau zu dosieren. Denn zu grosse Dosen können eine zu grosse Beruhigung der Tiere hervorrufen, welche die normale Futteraufnahme behindert. Ander seits können zu kleine Dosen unwirksam bleiben. Es wurde nun gefunden, dass geeignete Dosen zur Erzie lung der erfindungsgemässen Wachstumsstimulierung zwischen ungefähr 0,05 und ungefähr 10,0 mg/kg Futter liegt. Die optimalen Dosen sind zwischen unge fähr 0,1 und ungefähr 1,0 mg/kg Futter. Dabei ist zu beachten, dass diese Angaben sich auf die Gesamt ration eines Tages beziehen. Die Konzentration in Futterzusatzmitteln ist beliebig, deren Dosierung muss allerdings entsprechend variiert werden.
Die zu ver wendende Dosis ist nicht zu bestimmen, wenn die Alkaloide in ihrer reinen Form gegeben werden. Bei unreinen oder nur teilweise gereinigten Extrakten allerdings sollte die Menge des wirksamen Materials genau bestimmt werden. Eine einfache und gut geeig nete Methode dazu wird z. B. von Earl und Mitarbei tern in Journ. of Pharmacol. and Exp. Therap. 115 Nr. 1 (1955), p.55-60, beschrieben.
Dieser Test, im wesentlichen ein biologischer Versuch, spricht nicht nur auf Reserpin an, sondern auf alle andern wachstumsfördernden Ester-Indolalkaloide, beispiels weise auf Reseinnamin, Deserpidin, Raunescin usw. Da eine Differenzierung zwischen den einzelnen Alkaloiden im Hinblick auf die gemeinsame Wirkung nicht nur unnötig, sondern auch unerwünscht ist, stellt der vorliegende Test ein ideales Hilfsmittel zur Bestimmung der wachstumsfördernden Eigenschaften irgendeiner Einzelverbindung oder einer Mischung solcher dar.
Bei diesem Test entspricht eine Tauben einheit einem ungefähren Äquivalent von 1 mg Reserpin. Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Experimente zeigen nicht nur den Einfluss der erfin- dungsgemäss zu verwendenden Alkaloide auf das Wachstum und die Futterverwertung von normalen Tieren, sondern auch deren Einfluss auf den Schutz gegen akute oder chronische physische Belastungen. In diesen Experimenten wurde eine Klimakam mer benützt, um die Vögel ungewöhnlichen und har ten Belastungen, Müdigkeit und Gewichtsverlusten zu unterwerfen.
In, den beschriebenen Experimenten werden die Wirkstoffe, wie Reserpin, Deserpidm, getrocknete Mutterlaugen usw., als solche oder in Form von Futterzusatzmitteln dem Futtermaterial einer normalen Basisdiät zugefügt.
Diese Diät besteht aus einer Mischung von Sojabohnenöl, gemahlenem Mais, gemahlener Gerste, Fischmehl, Fleisch, Knochenabfälle, Hafergrütze, gemahlenen Sorghum- körnern, dehydriertem Alfalfamehl, Kleie, Fischrück ständen, mit Wasserdampf behandeltem Knochen mehl, jodiertem Salz, Magnesiumsulfat, Antibiotica, Vitamin-B,2-Zusätzen, D-aktivierten tierischen Stero- len, Vitamin A, Cholinchlorid, Niacin,
Calcium- pantothenat und Riboflavin. Die Analyse dieser Mischung ergab ungefähr 241/ü rohe Proteine, 311/o. rohe Fette, 6,50/a rohe Fibern, 9,5%, Asche und 2,5,% Mineralien. Es ist selbstverständlich,
dass auch andere Kombinationen, die die Fette, Proteine, Kohlehydrate, Vitamine und Mineralien usw. in anderen Zusammensetzungen, hauptsächlich in sol chen, wie sie in der einschlägigen Literatur beschrie ben oder wie sie in der Tierzucht üblich sind, verwen det werden können.
Experiment <I>1</I> Eine Anzahl von Küken, je 4 Tage alt, wurde in 4 Gruppen geteilt, die erste Gruppe als Kontrolle bezeichnet und den Gruppen 2, 3 und 4 je 1 mg, 2,5 mg und 5,0 mg Reserpin pro kg Futter zugegeben.. Die Tiere wurden bei einer Temperatur von 37,8 C gehalten. In der folgenden Tabelle werden die Ge wichtsgewinne in Gramm angegeben.
EMI0003.0082
<I>Tabelle <SEP> 1</I>
<tb> Gruppe <SEP> Dosis <SEP> Datum <SEP> Gewicht <SEP> Gewichtsgewinn
<tb> 1 <SEP> Kontrolle <SEP> 3.1. <SEP> 45,4 <SEP> <B>178</B>
<tb> 8.1. <SEP> 63,2 <SEP> 13,0 <SEP> 30'8
<tb> 14.1. <SEP> 76,2 <SEP> '
<tb> 2 <SEP> 1 <SEP> mg/kg <SEP> 3. <SEP> 1. <SEP> 48,6
<tb> 8.1. <SEP> 66,2 <SEP> 3i'8 <SEP> 49,4
<tb> 14.1. <SEP> 98,0 <SEP> '
<tb> 3 <SEP> 2,5 <SEP> mg/kg <SEP> <B>3.1.</B> <SEP> 47,6 <SEP> 15,4
<tb> 8.1. <SEP> 63,0 <SEP> 31,6 <SEP> 47'0
<tb> 14.1. <SEP> 94,6
<tb> 4 <SEP> 5,0 <SEP> mg/kg <SEP> <B>3.1.</B> <SEP> 46,6 <SEP> 16,8
<tb> <B>8.1.</B> <SEP> 63,4 <SEP> <B>36,2</B> <SEP> 53,0
<tb> 14.1.
<SEP> 99,6 Aus diesen Zahlen geht eindeutig hervor, dass die 3 Gruppen behandelter Tiere im Vergleich zu den Kontrollen wesentlich rascher an Gewicht zunehmen. So ist der Gewichtsgewinn zwischen dem 5. und 11. Tag trotz den schweren Umweltsbedingungen bei nahe verdreifacht. <I>Experiment 2</I> 2 Gruppen zu Küken wurden vom 45. bis zum 54. Lebenstage in einer Klimakammer bei einer Temperatur von etwa 36 C gehalten. Einer Gruppe wurde 2,5 mg Reserpin pro kg Futter gegeben, die andere diente als Kontrolle. Die folgende Tabelle zeigt die erhaltenen Resultate.
EMI0004.0007
<I>Tabelle <SEP> 2</I>
<tb> Gruppe <SEP> Alter <SEP> Körpergewicht <SEP> % <SEP> Gewichts gewinn
<tb> Kontrolle <SEP> 45 <SEP> 247,1 <SEP> g <SEP> 125,9%
<tb> 54 <SEP> 311,1 <SEP> g
<tb> 2,5 <SEP> mg/kg <SEP> 45 <SEP> 211,8 <SEP> g
<tb> 54 <SEP> 327,2g <SEP> 154,4 <SEP> 0/0 <I>Experiment 3</I> Für ein Hitzeschockexperiment in der Klima kammer wurden 2 Gruppen von 54 Tage alten weissen Leghornküken von je 32 Vögeln in eine Kammer bei etwa 36 C eingebracht. Gruppe 1 bildet die Kon trolle, der zweiten Gruppe wurde eine Dosis von 2,5 mg Reserpin pro kg Futter gegeben.
EMI0004.0012
<I>Tabelle <SEP> 3</I>
<tb> Gruppe <SEP> 1 <SEP> Gruppe <SEP> 2
<tb> Tag <SEP> Kontrolle <SEP> Reserpin, <SEP> 2,5 <SEP> mg/kg <SEP> Futter
<tb> gestorbene <SEP> überlebende <SEP> gestorbene <SEP> überlebende
<tb> Tiere <SEP> Tiere <SEP> Tiere <SEP> Tiere
<tb> 1 <SEP> 8 <SEP> 24 <SEP> 4 <SEP> 28
<tb> 5 <SEP> 2 <SEP> 22 <SEP> 2 <SEP> 26
<tb> 12 <SEP> 1 <SEP> 21 <SEP> 1 <SEP> 25
<tb> Hitzeschock <SEP> 44,5 <SEP> C <SEP> - <SEP> 6 <SEP> Stunden
<tb> 21 <SEP> 10 <SEP> 11 <SEP> 1 <SEP> 24 Wie aus diesen Zahlen ersehen werden kann, wurden durch den initialen Hitzeschock von etwa 36 2mal mehr Kontroll- als behandelte Vögel ge tötet.
Die überlebenden Tiere akklimatisierten sich relativ schnell an .diese Temperatur, jedoch überlebten nur etwa 50'% der Kontrolltiere den weiteren Hitze- schock im Vergleich zu einem einzigen Tod (96 0/0 überlebende) der behandelten Tiere.
Diese Zahlen gewinnen noch an Wert, wenn man dabei beachtet, dass wesentlich mehr Vögel, die der Kontrollgruppe angehörten, durch die erste Hitzebeeinflussung getötet wurden und so der Prozentsatz an überlebenden wesentlich kleiner war als bei den Kontrolltieren.
<I>Experiment 4</I> Eine Gruppe von 83 Hühnern (31 männliche und 52 weibliche Tiere), 9 Tage alt, wurde wie folgt in 4 Gruppen aufgeteilt:
EMI0004.0029
Gruppe <SEP> A: <SEP> 31 <SEP> Hühner <SEP> C, <SEP> Totalgewicht <SEP> 3684 <SEP> g, <SEP> mittl. <SEP> Gewicht <SEP> 118,8 <SEP> g
<tb> Gruppe <SEP> B: <SEP> 15 <SEP> Hähne, <SEP> Totalgewicht <SEP> 1828 <SEP> g, <SEP> mittl. <SEP> Gewicht <SEP> 121,9 <SEP> g
<tb> Gruppe <SEP> C: <SEP> 21 <SEP> Hühner <SEP> @, <SEP> Totalgewicht <SEP> 2511 <SEP> g, <SEP> mittl. <SEP> Gewicht <SEP> 119,6 <SEP> g
<tb> Gruppe <SEP> D: <SEP> 16 <SEP> Hähne, <SEP> Totalgewicht <SEP> 2002 <SEP> g, <SEP> mittl. <SEP> Gewicht <SEP> 125,1 <SEP> g.
Gruppen A und B dienten als Kontrollen, Grup pen C und D bekamen ein Futter, das 1,0 mg getrock nete Mutterlauge einer Reserpin-Kristallisation, erhal ten wie in der Einleitung beschrieben, pro kg Futter material enthielt. Nach 37 Tagen zeigten die Hühner in Gruppe C und D einen Gewichtsgewinn, der 15 % über die Kontrollgewichte der Gruppen A und B stieg.
Die einzelnen Resultate sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
EMI0005.0001
mg/kg <SEP> Tage <SEP> T <SEP> M <SEP> Nr. <SEP> % <SEP> Gewinn <SEP> % <SEP> Kontrollen
<tb> Gruppe <SEP> A <SEP> 0 <SEP> 9 <SEP> 3,684 <SEP> 118,8 <SEP> 31 <SEP> - <SEP> 0 <SEP> 21 <SEP> 10,002 <SEP> 322,6 <SEP> 31 <SEP> - <SEP> 0 <SEP> 37 <SEP> 20,535 <SEP> 708,1 <SEP> 29 <SEP> 578,2 <SEP> Gruppe <SEP> B <SEP> 0 <SEP> 9 <SEP> 1,828 <SEP> 121,9 <SEP> 15 <SEP> - <SEP> 0 <SEP> 21 <SEP> 5,320 <SEP> 354,7 <SEP> 15 <SEP> - <SEP> 0 <SEP> 37 <SEP> 10,670 <SEP> 820,8 <SEP> 13 <SEP> 662,0 <SEP> Gruppe <SEP> C <SEP> 1,0 <SEP> 9 <SEP> 2,511 <SEP> 119,6 <SEP> 21 <SEP> - <SEP> 100,6
<tb> 1,0 <SEP> 21 <SEP> 6,830 <SEP> 325,2 <SEP> 21 <SEP> - <SEP> 100,8
<tb> 1,0 <SEP> 37 <SEP> 16,395 <SEP> 819,8 <SEP> 20 <SEP> 695,5 <SEP> 115,7
<tb> Gruppe <SEP> D <SEP> 1,0 <SEP> 9 <SEP> 2,
002 <SEP> 125,1 <SEP> 16 <SEP> - <SEP> 102,6
<tb> 1,0 <SEP> 21 <SEP> 5,860 <SEP> 366,3 <SEP> 16 <SEP> - <SEP> 103,2
<tb> 1,0 <SEP> 37 <SEP> 14,180 <SEP> 945,3 <SEP> 15 <SEP> 763,9 <SEP> 115,1
<tb> T <SEP> = <SEP> Totalgewicht <SEP> der <SEP> Gruppe <SEP> in <SEP> g <SEP> M <SEP> = <SEP> mittleres <SEP> Gewicht <SEP> der <SEP> Vögel <SEP> in <SEP> g
<tb> Nr. <SEP> = <SEP> Anzahl <SEP> Vögel <SEP> pro <SEP> Gruppe <I>Experiment 5</I> 3 Gruppen zu 40 Küken pro Gruppe (20 Vögel von jedem Geschlecht) wurde eine normale, voll kommen vegetabile Protein-Diät aus Sojaölmehl, Alfalfamehl und Mais gegeben.
Gruppe 1 erhielt als Kontrolle kein Zusatz zum Futter, Gruppe 2 zusätz lich 0,5 mg Reserpin pro kg Futter und Gruppe 3 8 mg getrocknete Reserpin-Mutterlauge pro kg Futter. Die Behandlung begann mit dem ersten Lebenstag und wurde während 9 Wochen fortgeführt.
EMI0005.0012
Mittleres <SEP> Gewicht <SEP> Mittleres <SEP> Gewicht <SEP> in <SEP> 9 <SEP> Wochen <SEP> Futter pro <SEP> Küken <SEP> pro <SEP> Küken <SEP> gefressenes <SEP> Verwertungs ar <SEP> 1.
<SEP> Tag <SEP> nach <SEP> 9 <SEP> Wochen <SEP> Futter <SEP> Faktor <SEP> Y
<tb> Kontrolle <SEP> 103,63 <SEP> 1542,83 <SEP> 4244,22 <SEP> 2,75
<tb> 0,5 <SEP> mg <SEP> Reserpin <SEP> 103,42 <SEP> 1529,64 <SEP> 3945,58 <SEP> 2,58
<tb> 8 <SEP> mg <SEP> getrocknete
<tb> Reserpin-Mutterlauge <SEP> 101,15 <SEP> 1528,68 <SEP> 3995,93 <SEP> 2,61
<tb> '\ <SEP> Futter-Verwertungs-Faktor <SEP> = <SEP> <U>Total <SEP> gefressenes <SEP> Futter</U>
<tb> Gesamtgewicht <SEP> der <SEP> Vögel <I>Experiment 6</I> Eine Gruppe von 160 Küken, 80 Vögel jeden Geschlechts, wurde in 7 Gruppen und die Küken in jeder Gruppe auch noch nach Geschlecht aufge teilt. Alle Vögel erhielten die in Beispiel 5 beschrie bene Nahrung. Vom B.
Tage an wurde den Gruppen 2, 3, 4, 6, 7 und 8 Futter gegeben, das 0,25 mg, 0,5 mg, 1,0 mg, 2,0 mg, 4,0 und 8,0 mg Reserpin pro kg Futter enthielt. Die folgende Tabelle zeigt das von jeder Gruppe während 9 Wochen gefressene Futter in kg.
EMI0005.0015
Konzentr. <SEP> Reserpin <SEP> Mittleres <SEP> Gewicht <SEP> Mittleres <SEP> Gewicht <SEP> Futter <SEP> Futter mg/kg <SEP> Futter <SEP> am <SEP> B. <SEP> Tag <SEP> nach <SEP> 9 <SEP> Wochen <SEP> nach <SEP> 8 <SEP> in <SEP> Wochen <SEP> Verwertungs g <SEP> Faktor <SEP> a\
<tb> Kontrolle <SEP> 155,13 <SEP> 1443,18 <SEP> 3821,38 <SEP> 2,65
<tb> 0,25 <SEP> mg <SEP> 152,83 <SEP> 1451,49 <SEP> 3696,68 <SEP> 2,55
<tb> 0,5 <SEP> mg <SEP> 154,73 <SEP> 1438,93 <SEP> 3600,15 <SEP> 2,50
<tb> 1,0 <SEP> mg <SEP> 150,20 <SEP> 1387,60 <SEP> 3606,05 <SEP> 2,60
<tb> Kontrolle <SEP> 145,13 <SEP> 1389,95 <SEP> 3532,40 <SEP> 2,54
<tb> 2,0 <SEP> mg <SEP> 146,10 <SEP> 1423,09 <SEP> 3432,74 <SEP> 2,41
<tb> 4,0 <SEP> mg <SEP> 141,23 <SEP> 1402,40 <SEP> 3561,35 <SEP> 2,54
<tb> 8,0 <SEP> mg <SEP> 141,23 <SEP> 1360,85 <SEP> 3545,45 <SEP> 2,
61
<tb> '\ <SEP> Futter-Verwertungs-Faktor <SEP> = <SEP> <U>Total <SEP> gefressenes <SEP> Futter</U>
<tb> Gesamtgewicht <SEP> der <SEP> Vögel Alle Vögel der ersten Gruppe wurden dann ge tötet, das Geschlecht bestimmt und die Testikeln der männlichen Tiere gewogen und verglichen.
Dieser Versuch ergab die folgenden Resultate:
EMI0006.0002
Konzentr. <SEP> Reserpin <SEP> Anzahl <SEP> der <SEP> Mittleres <SEP> Anzahl <SEP> der <SEP> Mittleres <SEP> Gewicht
<tb> mg/kg <SEP> Futter <SEP> Vögel <SEP> Körpergewicht <SEP> geprüfen <SEP> Teste <SEP> der <SEP> Teste
<tb> Kontrolle <SEP> 7 <SEP> 1602,8 <SEP> 14 <SEP> 246,5
<tb> 0,25 <SEP> mg <SEP> 9 <SEP> 1604,5 <SEP> 18 <SEP> 163,3
<tb> 0,50 <SEP> mg <SEP> 7 <SEP> 1571,3 <SEP> 14 <SEP> 134,0 Die Resultate zeigen eine signifikante Gewichts differenz von etwa 5 m/o zwischen den Kontrollen und den 0,5 mg Reserpin pro kg Futter erhaltenen Vögel. Das Gewicht der Teste war 112,5 mg, verglichen mit den Kontrolltieren von 97,06.