Verfahren zur Herstellung von neuen Monoazofarbstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Monoazofarbstoffen der Formel
EMI0001.0005
worin der Cyanurrest in m- oder p-Stellung zur Azo- gruppe an den Benzolring X gebunden ist, Y eine Methyl-, eine Carbalkoxy- oder eine Carboxylgruppe bedeutet,
das Molekül mindestens zwei löslich machende Gruppen enthält und die Benzolkerne X und Z auch weitere Substituenten, ausgenommen Hydroxylgruppen, enthalten können, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass Cyanurchlorid mit einem m- oder p-Phenylendiamin, das weiter, ausgenommen durch Hydroxyl- oder Aminogruppen, substituiert sein kann, umgesetzt,
das so erhaltene Produkt dia- zotiert und die Diazoniumverbindung mit einem in der 3-Stellung eine Methyl-, Carbalkoxy- oder Carboxyl- gruppe enthaltenden 1-Phenyl-5-pyrazolon, worin der Phenylkern weiter, ausgenommen durch Hydroxyl- oder Aminogruppen, substituiert sein kann, gekuppelt wird,
wobei das Phenylendiamin und die Pyrazolon- kupplungskomponente so gewählt werden, dass der erhaltene Monoazofarbstoff mindestens zwei löslich machende Gruppen enthält.
Als Beispiele geeigneter 5-Pyrazolone, welche gebraucht werden können, seien z. B. erwähnt: 1-(4'-Sulfo-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(6'-Chlor-3'-methyl 4'-sulfo-phenyl)-3-me- thyl-5-pyrazolon, 1-(2',5' Dichlor-4'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(2' Methyl-5'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(2'-Chlor-5'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(4'-Chlor-2'-sulfo-phenyl)
-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(2'-Chlor-4'-methyl-5'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(6'-Chlor-4'-sulfo-2'-methyl-phenyl)-3-carb- äthoxy-5-pyrazolon, 1-(6'-Chlor-4'-sulfo-2'-methyl-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(4'-Methyl-2'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(2',5'-disulfo-phenyl)-3-methyl 5-pyrazolon, 1-(4' Äthoxy-2'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(2',
4'-Dichlor-5'-sulfo-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(6'-Chlor-3'-sulfo-2' methyl-phenyl)-3-methyl- 5-pyrazolon, 1-(4'-Sulfo-phenyl)-3-carboxy-5-pyrazolon, 1-(3',5'-Disulfo-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(4'-Carboxy-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(3'-Carboxy-phenyl)-3 methyl-5-pyrazolon, 1-(2'-Carboxy-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-Phenyl-3-carboxy-5-pyrazolon und 1-p-Tolyl 3-carboxy-5-pyrazolon.
Als Beispiele der Phenylendiamine, welche in diesem Prozess gebraucht werden können, seien z. B. erwähnt: 2-Sulfo-1,4-phenylen-diamin, 6-Sulfo-1,3-phenylen-diamin und 2,4-Diamino-toluol-5-sulfonsäure. Die Reaktion des Cyanurchlorids mit dem Pheny- len-diamin wird vorzugsweise in einem wässrigen Medium bei einer Temperatur zwischen 0 und 5 C, vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie beispielsweise Natriumcarbonat, aus geführt,
welches in einer derartigen Weise zugegeben wird, dass der pH-Wert des Reaktionsgemisches unter 7 bleibt; im allgemeinen ist ein geringer I7berschuss von Cyanurchlorid von bis zu 10 Gewichtsprozent über das molekular äquivalente Gewicht erwünscht. Der Kupplungsschritt wird vorzugsweise bei einer Temperatur unter 5 C, zweckmässig bei 0-5 C, und bei einem so niedrigen pH, wie sich mit einer wirksamen Kupplung vereinbaren lässt, ausgeführt, damit Nebenreaktionen, beispielsweise Hydrolyse der Chloratome, die an den Cyanurrest gebunden blei ben, auf das Mindestmass beschränkt bleiben.
Es ist im allgemeinen vorzuziehen, die Farbstoffe aus dem Medium, in welchem sie gebildet worden sind, bei einem pH von - 6-8 zu isolieren, um die Entfernung des Chloratomes aus dem Cyanurrest zu folge Hydrolyse auf ein Minimum zu reduzieren, und dann die erhaltenen Farbstoffpasten vorzugsweise bei relativ niedrigen Temperaturen, z. B. zwischen 20 und 45 C, und vorzugsweise in Anwesenheit von puffernden Mitteln, welche den pH-Wert von ungefähr 6,5 aufrechterhalten, zu trocknen.
Beispiele solcher Puffersubstanzen sind Mischungen von Di- natriumhydrogenphosphat und Natriumdihydrogen- phosphat oder von Dinatriumhydrogenphosphat und Kaliumdihydrogenphosphat.
Die erfindungsgemäss erhältlichen neuen Farb stoffe sind in Form ihrer Alkalimetallsalze in Wasser löslich und können zum Färben von Seide, Wolle, regeneriertem Protein und Cellulose-Textilmateria- lien, wie z. B. Baumwolle, Leinen und Viskoserayon, Verwendung finden, indem man das Textilmaterial mit einer wässrigen Lösung (welche eine verdickte Druckpaste sein kann) des Farbstoffes in Verbin dung mit einer Behandlung mit einem säurebinden den Mittel, wie z.
B. Natriumhydroxyd, Kalium- phosphat oder Natriumcarbonat, behandelt. Die Be handlung mit dem säurebindenden Mittel kann vor, gleichzeitig oder nach der Behandlung mit dem Farb stoff erfolgen.
Die neuen Farbstoffe können auch für Seide, Wolle, regeneriertes Protein, Polyamid und modifi zierte Polyacrylnitril-Textilmaterialien nach den für diese Textilmaterialien üblichen Färbemethoden ge braucht werden. So kann man aus schwach sauren oder neutralen Färbstofflösungen färben. Die Farb- ,stofflösungen können z. B. Essigsäure, Ameisensäure, Natriumsulfat oder Ammoniumacetat enthalten.
Die Farbstoffe können auch auf Seide, Wolle und regenerierte Protein-Textilmaterialien mit Hilfe der für diese Materialien üblichen Druckverfahren angewendet werden.
Die so erhaltenen, gelben bis orangen Farbtöne besitzen eine sehr hohe Licht und Nassechtheit, ins besondere bei wiederholtem Waschen.
Die im folgenden Beispiel angegebenen Teile und Prozente sind Gewichtsteile und Gewichtsprozente. <I>Beispiel</I> 17,6 Teile 1,3-Phenylen-d'iamin-4-sulfonsäure werden in 200 Teilen Wasser gelöst und mit Na- triumcarbonat neutralisiert, und die Lösung wird zu einer Suspension von 9,3 Teilen Cyanurchlorid in 400 Teilen eines Gemisches von Eis und Wasser ge geben. Das Gemisch wird 30 Minuten lang gerührt und dann neutralisiert durch Zugabe von 23 Teilen.
10 % iger wässriger Natriumcarbonatlösung. Darauf werden 25 Teile 2n Natriumnitrit und 10 Teile kon zentrierte Salzsäure zugesetzt, und das Gemisch wird gerührt, bis die Diazotierung vollständig ist.
16,7 Teile 1-(4'-Sulfo-phenyl)-3-methyl-5-pyr- azolon werden in 200 Teilen Wasser gelöst durch Zugabe von Natriumcarbonat, so dass sich eine neu trale Lösung ergibt. 25 Teile kristallines Natrium acetat werden zugesetzt, und die Lösung wird auf eine Temperatur zwischen 0 und 5 C gekühlt.
Darauf wird die Lösung der Diazoverbindung zu gegeben, und das Gemisch wird 21/2 Stunden lang gerührt. Um den Farbstoff auszufällen, wird Koch salz zugegeben, und das Gemisch wird filtriert und der Rückstand auf dem Filter gründlich mit 4,2 Teilen wasserfreiem Dinatriumhydrogenphosphat und 7,6 Teilen wasserfreiem Kaliumdihydrogenphosphat gemischt und dann bei 30 C getrocknet.
Der so erhaltene Farbstoff ist ein grünlichgelber Feststoff, der in Wasser grünlichgelbe Lösungen er gibt. Wenn er mittels der oben beschriebenen Ver fahren auf Textilmaterialien aufgebracht wird, liefert er leuchtend grünlichgelbe Farbtöne, die ausgezeich nete Echtheit gegen wiederholtes Waschen und gegen Licht besitzen.