Klein-Jigger zur Verwendung im Laboratorium Vorliegende Erfindung betrifft einen Klein-Jigger zur Verwendung im Laboratorium. Derartige Jigger sind bekannt, diese können jedoch aus nachstehen den Gründen nicht befriedigen. Die bekannten La- boratorium-Jigger sind in ihren Konstruktionen den grossen Eggern nachgeahmt.
Diese besitzen einen flachen Flottetrog, der im Verhältnis zur ge ringen Länge der Stoffbahn viel zu viel Farbe be- nötigt. Mit der flachen Trogform kann die Tauch länge bzw. die Tauchzeit der Versuchsgewebe, die für eine genaue Färbung benötigt wird, nicht er reicht werden. Ferner ist der Trog mit dem die Stoffwalzen tragenden Teil so verbunden, dass der Stoff nicht erst über die Walzen gezogen und erst dann in den Trog eingesteckt werden kann.
In den meisten Fällen ist ein Stoffansatz erfor derlich zum Festhalten des Gewebes. Deshalb müssen lange Stoffansätze, soggenannte Vorläufer , angenäht werden, die, ob sie kurz oder lang sind, zu ungenauen Färbungen führen. Der Antrieb der Stoffbewegung, sei er mechanisch oder von Hand, darf während der Passsage keine unterschiedliche Ge schwindigkeiten haben, was eine schlechte und un regelmässige Färbung zur Folge hätte.
Es müssen kurze, mittlere oder lange Gewebe abschnitte mit dem richtigen Flotteverhältnis ge färbt werden können; sofern :es aber nicht möglich ist, das Flotteverhältnis genau einzuhalten, kann nie mit einer reproduzierbaren genauen Färbung gerech net werden.
Die bekannten Laboratorium-Jigger haben keinen Antrieb, der eine der Praxis getreue Ge- ischwindigkeit der Stoffbahn ermöglicht. Nicht nur die Tauchlänge bzw. Tauchzeit beeinflusst die Ge nauigkeit der Färbung, sondern auch die Geschwin digkeit, mit welcher die Stoffbahn durch die Flotte :gezogen wird. Bei den heutigen Laboratorium- Jiggern wird aber dieser Fehlerfaktor nicht berück sichtigt.
Der erfindungsgemässe Laboratorium-Jigger be zweckt, die erwähnten Nachteile zu beheben. Die Er findung besteht darin, dass ein Träger für mindestens eine Stofförderwalze und mindestens drei Stoffleit- walzen vorgesehen ist, von denen die Stofförderwalze mit veränderbarer Geschwindigkeit antreibbar ist, wobei die genannten Stoffleitwalzen derart angeord net sind, dass eine darübergezogene Stoffbahn eine in der Tauchstellung senkrechte Schleife bildet,
düss ferner dem Träger ein von diesem entfernbarer Flottetrog und ein darüber angeordneter, unten trich terförmiger Abtropftrog zugeordnet sind, wobei der Flottetrog um ein Mehrfaches tiefer ist als seine kleinste lichte Weite, so dsass die genannte senkrechte Stoffschleife in diesen Flottetrog eintauchbar ist, und dass ferner innerhalb dieser Stoffschleife ein Flotte verdrängstück angeordnet ist.
In der beiliegenden Zeichnung sind beispiels weise zwei Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 einen Klein-Egger, der für Stofflängen bis 64 cm dient, Fig. 2 einen Klein-Jigger für Stoffbahnen von 1 bis 50 Meter, Fig. 3 eine Seitenansicht des Niggers nach Fig. 2, mit dem Flottetrog im Schnitt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Treibwalze 1 zur Bewegung einer endlosen Stoffbahn 2, die eine Länge von etwa 62-64 cm haben kann. Die Stoffbahn 2 ist über die Treibwalze 1, die Leitwalzen 3 und 4 sowie über die Leitwalzen 5, 6, 7 geführt. Die Leit- walzen 3 und 4 dienen zum Spannen der Stoffbahn 2. Sie sind auf zweiarmigen Hebeln 8 gelagert und um die Achse 9 schwenkbar.
Diese sowie die Treibwalze 1 und die Leitwalzen 5-7 sind an einem Träger gelagert.
Die Leitwalzen 5, 6, 7 dienen zur Bildung einer senkrechten Stoffschleife 10. Die Treibwalze 1 ist in bekannter Weise mit veränderbarer Geschwindigkeit antreibbar und treibt das Stoffband 2 kontinuierlich in einer Wegrichtung. Die Stoffschleife 10 ist be stimmt, in den schachtförmigen Teil 12a des Flotte- troges 12 einzutauchen, auf dem der unten trichter förmige Aufsatz 13, der als Spritzschutz und<B>Ab-</B> tropftrog dient, aufgesetzt ist. Der schachtförmige Flottetrog 12 hat eine Tiefe, welche einem Mehr fachen der kleinsten lichten Weite W des Flotte troges entspricht.
Je nach der Füllung des Troges 12 kann die Tauchlänge der Stoffbahn 2 eingestellt werden. Um die Flottemenge auf ein Minimum be schränken zu können, ist ein Flotteverdrängstück 14 innerhalb der Stoffscheibe 10 vorgesehen. Durch das Flotteverdrängstück wird die Tauchlänge ver grössert, und es kann somit mit der variablen Ge schwindigkeit die genaue Tauchzeit eingestellt wer den.
Das Rohr 15 des Flottetroges 12 dient zum Messen und Steuern der Flottetemperatur. Der Be hälter 16 dient zum Abstützen des Aufsatzes 13 und: der gleichzeitigen Beheizung des Flottetroges 12.
Fig. 2 zeigt einen Jigger zum Färben von Stoff bahnen von 1-50 Meter. Zwei Wickelwalzen 18, 19, die beide mittels Differentialgetriebe angetrie ben sind, bilden Stofförderwalzen, wobei immer die abwickelnde Walze gebremst wird.
Die Stoffbahn 2a läuft beispielsweise von der Wickelwalze 18 über die Leitwalzen 21, 22, 23, 24, 25 zur Wickelwalze 19.
Die Leitwalzen 21, 25 sitzen drehbar auf den Stangen 26 (Fig. 3), welche zwei Schwenkarme 27 verbinden.
Diese sitzen verstiftet auf der Stange 28, welche beidseitig im Tragrahmen 33 gelagert ist. Am einen Ende der Stange 28 sitzt der den Umschalter 31 steuernde Arm 32, der die Umschaltung des nicht gezeichneten Motors bewirkt. Die Leitwalzen 22, 23, 24 bilden, wie in Fig. 1, eine senkrechte Stoffschleife, welche in den Flottetrog 12 eingetaucht wird.
Zur Lagerung der Wickelwalzen 18 und 19 sowie der Leitwalzen 22, 23, 24 dient der Trag rahmen 33, dessen beide Teile durch die Verbin dungsstangen 34, 35, 36 zusammengehalten werden. Auf den Verbindungsstangen 34, 35, 36 sind die Leitwalzen 22, 23, 24 drehbar gelagert. Das eine Ende der Wellenenden jeder der Wickelwalzen 18, 19 ist je mit einem Zahnrad 38 versehen, in die ein Zahnrad 39 greift. Die Zahnräder 39 sind beispiels weise über einen Variometer (stufenlos veränderbares Getriebe) von einem umsteuerbaren Motor ange trieben, der mittels des Schalters 31 vom Schalter arm 32 gesteuert wird.
Der Tragrahmen 33 bildet zusammen mit den Wickel- und Leitwalzen ein Aggregat, das als Ganzes in den Trichteraufsatz 13 und den Flottetrog 12 einsetzbar und mittels der Handmuttern 41 und der Stange 42 sowie Platten 43 am Trichteraufsatz 13 festklemmbar ist und mit tels des im Flottetrog 12 eingepassten Rahmens 29 geführt ist.
Das bereits in Fig. 1 erwähnte Flotteverdräng- stück 14 ist beispielsweise auf einer auf den Rahmen 29 aufgesetzten Schiene geführt, so dass das Flotte verdrängstück senkrecht verschiebbar und mittels Schrauben oder dergleichen feststellbar ist.
Zum Festhalten des zu färbenden Tuches 2a sind die Wickelzylinder 18, 19 mit Längsschlitzen 46 und mindestens einer Seitenöffnung 47 versehen. Die Tuchenden werden mit einem eine Schleife 48 bildenden Saum versehen, durch den ein Stab 49 steckbar ist. Diese Schleife 48 wird in den Längs schlitz 46 eingeführt und der Stab 49 durch die Seitenöffnung 47 in die Schleife 48 geschoben. Da der Stab 49 dicker ist als die Breite des Längs schlitzes 46, wird der Stoff am Zylinder 18, 19 fest gehalten (Fig. 2).
Wenn sich nun das Stoffband 2a von einem der Wickelzylinder 18, 19 vollständig abgewickelt hat, dann entsteht ein Zug auf das Band zwischen dem Wickelzylinder und der zugehörigen Leitwalze 22 oder 24, wodurch die entsprechende Leitwalze 21 oder 25 abgedrückt wird und dadurch die Bügel 27 abgeschwenkt und über den Schaltstab 32 der Motor umgeschaltet wird.
Der Vorgang ist folgender: Das ganze Aggregat aus Tragrahmen und Walzen nach Fig. 1 wird aus dem Flottetrog 12 entfernt und eine bereits endlos zusammengenähte Stoffbahn von der Seite über die Walzen gezogen und anschliessend die Leitwalzen 3 und 4 gegen die Stoffbahn gedrückt, bis diese so gespannt ist, dass sie von der Treibwalze 1 beim Drehen derselben mitgenommen wird. Hierauf wird das Flotteverdrängstück 14 auf die ge wünschte Höhe eingestellt und- der Flottetrog 12 mit Flotte angefüllt. Nun wird die senkrechte Schleife 10 des Gewebes in den Flottetrog gesteckt und der Tragrahmen mittels Handmuttern an den Aufsatz 13 festgeschraubt.
Nach Einschalten des nichtgezeich neten Motors läuft das Stoffband dauernd in der gleichen Richtung durch die Flotte. Durch die ein gestellte Tiefe der Flotte ist die Tauchlänge gegeben.
Beim Jigger nach Fig. 2 und 3 wird, nachdem das aus Tragrahmen und Walzen bestehende Aggre gat aus dem Trog 12 gehoben ist, das Gewebeband wie beschrieben mittels der Stäbe 49 an den Wickel zylindern 18, 19 befestigt und das Band auf einen Zylinder aufgewickelt. Hierauf wird das Aggregat mit dem nun über die Leitwalzen gespannten Band in den Trog 12 eingesetzt und am Aufsatz 13 mittels der Handmuttern 41, wie beschrieben, festgeklemmt. Nun wird die leere Walze angetrieben, so dass sich das Band auf diese aufwickelt, bis die Umschaltung automatisch erfolgt. Durch den Variometer kann die gewünschte Durchzuggeschwindigkeit eingestellt wer den.