CH358231A - Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln - Google Patents

Description

  
 



  Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln aus Platten aus thermoplastischen   Harzen,    welche vorwiegend aus festem   hochkristallinem    Polypropylen bestehen.



   Es ist bekannt, dass Artikel aus anderen thermoplastischen Harzen durch Verformen unter Vakuum erhalten werden können, d. h. durch   Erhitzen    von flachen Harzplatten in einer Form bis zu ihrem Erweichungspunkt und Anlegung eines Vakuums zwischen der Platte und der Form, wodurch die erweichte Platte an die Oberfläche der Form angepresst wird.



   Es wurde nun gefunden, dass im Falle der neuen   Propylenpolymeren    die Vakuumverformung der Platten nicht einfach durch das oben beschriebene Verfahren durchgeführt werden kann, da beim Erhitzen der   Polymerpiatten    in der Form auf den Erweichungspunkt des Harzes Wellungen gebildet werden, was infolge des resultierenden ungleichmässigen Abstandes der Harzoberfläche von der Hitzequelle zu einem nicht homogenen Erhitzen des Materials führt.



  Während der folgenden Verformungsoperation bewirkt dies eine ungleichmässige Ausdehnung der Platte, wodurch Perforationen an den Punkten mit höchster Temperatur möglich werden.



   Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass wenn eine   Polypropylenpiatte,    bevor sie in dem Rahmen befestigt wird, kurze Zeit einer Behandlung bei einer Temperatur von ungefähr 130 bis   1400 C    unterworfen wird, das Auftreten derartiger   Wellun-    gen vermieden wird und die Platte ohne die erwähnten   Unzukömmlichkeiten    verformt werden kann.



   Vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln aus Platten aus thermoplastischen Harzen, welche vorwiegend aus festem hochkristallinem Polypropylen bestehen, welches darin besteht, dass die Harzplatte zunächst 2-3 Minuten auf eine Temperatur unterhalb ihres Erweichungspunktes vorerhitzt wird, worauf die Platte in die Form gebracht, auf den Erweichungspunkt des Harzes erhitzt, und hierauf ein Vakuum zwischen der Platte und der Form   ange    legt wird, wodurch die erweichte Platte an die Formfläche angepresst wird.



   Die oben erwähnte Vorerhitzung wird am besten bei einer Temperatur von ungefähr 130 bis   1400 C    durchgeführt.



   Die durch Verformen unter Vakuum aus anderen thermoplastischen Harzen erhaltenen Artikel besitzen eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften : hohe mechanische Festigkeit, Unzerbrechlichkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Transparenz, die Möglichkeit, mit hellen oder transparenten Farben gefärbt zu werden, chemische Unangreifbarkeit, gute   dielektrische    Eigenschaften,   Geruchlosigkeit    und Ungiftigkeit.



   Die festen   Propytenpolymere    weisen jedoch alle diese Eigenschaften   gleichzeitig    auf, und die durch Vakuumverformung von Platten derartiger Polymere erhaltenen Artikel weisen zusätzlich einen bemerkenswerten Glanz auf. Diese ausserordentliche Kombination von Eigenschaften macht neue Verwendungen der Harze möglich, welche vorher nicht durchgeführt werden konnten, und führt gleichzeitig zu einer beträchtlichen Materialersparnis in der Dicke der Platten, da die grössere mechanische Festigkeit es möglich macht, im Vergleich mit anderen thermoplastischen Harzen gleiche oder bessere Resultate zu erhalten, auch wenn die Dicke herabgesetzt ist.



   Feste Propylenpolymere können ein Molekulargewicht bis zu 800 000 oder auch höher haben; für  das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird es jedoch vorgezogen (obwohl dies keine feste Grenze ist), Polymere mit einem Molekulargewicht von 50 000 bis 250 000 und mit einem Kristallinitätsgrad von 60 bis   80 0h    zu verwenden. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Artikel weisen folgende   durchschnittliche    Eigenschaften auf.



   Zugstreckgrenze 400   kglcm2   
Dehnung bei Streckgrenze   100-600 In   
Brinellhärte (mit einer Kugel von
12,7 mm Durchmesser, 1   Minute    lang, Belastung 31,75 kg)   1500-2000   
Erweichungspunkt (Vicat,
Belastung 5 kg)   100-110"    C
Die Polymere können Farbstoffe, Pigmente und Füllstoffe enthalten, welche den Erweichungspunkt nicht verändern. Es ist aber möglich, dass manche Füllstoffe diesbezüglich einen Einfluss ausüben, und in solchen Fällen ist es natürlich angezeigt, zunächst deren Verhalten zu prüfen.



   Das folgende Beispiel soll vorliegende Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.



   Beispiel
In eine Formmaschine, welche mit der Form der Innenwand einer Kühlschranktüre versehen ist, wird eine Platte aus Polypropylen mit einem Molekulargewicht von 100000 und einer Dicke von 2 mm eingeführt.



   Die Platte wird im Rahmen 2-3 Minuten lang auf eine Temperatur von   130 -140"C    vorerhitzt, ohne dabei fixiert zu werden (in losem Zustand).



   Hernach wird die Platte mit Hilfe einer Infrarotlichtquelle auf ihren Erweichungspunkt erhitzt.



   Hierauf wird eine Vakuumpumpe zur Erzeugung eines Vakuums   zwischen    der Platte und der Form in Betrieb gesetzt, wobei die Platte sofort an die Form angepresst wird und deren Gestalt annimmt.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln aus Platten aus thermoplastischen Harzen, welche vorwiegend aus festem hochkristallinem Polypropylen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Harzplatte zunächst 2-3 Minuten auf eine Temperatur unterhalb ihres Erweichungspunktes vorerwärmt und hierauf in eine Form bringt, in welcher man sie auf den Erweichungspunkt des Harzes erhitzt, worauf durch Anlegen eines Vakuums zwischen der Platte und der Form die erweichte Platte an die Form angepresst wird, so dass sie deren Gestalt annimmt.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Polypropylen ein Molekulargewicht von 50 000-250 000 und einen Kristallinitätsgrad von 60-800/o aufweist.

   2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorerhitzen bei einer Temperatur von 130 bis 1400 C durchgeführt wird.

   3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Farbstoffe, Pigmente oder Füllstoffe, welche den Erweichungspunkt des Harzes nicht beeinflussen, dem Harz zugesetzt werden.

   PATENTANSPRUCH II Geformter Artikel, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I.