Verkehrssignal Für die Abwicklung eines flüssigen und möglichst unfallfreien Fahrzeugverkehrs, hat sich bekanntlich die Aufstellung von Verkehrssignalen als notwendig erwiesen. Es wird dabei unterschieden zwischen Ge fahr-, Vorschrift- und Hinweissignalen.
Gefahrsignale weisen eine dreieckförmige Form auf, Vorschrift Signale sind scheibenförmig und Hinweissignale recht- eckförmig. Gefahrsignale werden in der Regel 150 bis 200 m vor der Gefahrenstelle angebracht,
die übrigen dort wo sich ihre Aufstellung als günstig erweist. Bei den Vorschriftsignalen unterscheidet man zwischen Verbot- und Gebotsignalen, wovon die zuerstgenannten ein Verbot enthalten, z. B. Fahr verbot, Einbahnstrasse, Abbiegeverbot usw., während die zweitgenannten zu einem bestimmten Verhalten verpflichten, z. B. Stop, Radweg benützen, Fahrt richtung usw.
Die Missachtung der Vorschriftsignale kann zu schweren Unfällen führen, weshalb sie bestraft wird. Erfahrungsgemäss werden nun solche Verkehrs signale öfters missachtet. Dies erfolgt nur in den seltensten Fällen böswillig, meistens hingegen deshalb, weil der Fahrzeugfahrer sie einfach übersehen hat. Letzteres ist deshalb sehr leicht möglich, weil die Aufmerksamkeit des Fahrzeugfahrers durch den meistens dichten Fahrzeugverkehr, durch unvorsich tig sich verhaltende Fussgänger, durch Reklametafeln usw. sehr .stark beansprucht ist.
Da keine besonderen Aufstellungsvorschriften für die Verkehrssignale be stehen, kommt es öfters vor, dass; solche Signale ganz unisachgemäss, aufgestellt werden. Werden sie zu niedrig angebracht, so können sie der Sicht des Fahrzeugfahrers durch vorübergehend davor aufge stellte Hindernisse, z. B. parkierte Fahrzeuge usw. leicht entzogen werden.
Werden sie zu hoch aufge stellt, so ist die Gefahr, dass sie laufend übersehen werden, besonders. gross, da der Fahrzeugfahrer nicht in allen Richtungen blicken kann, sondern in erster Linie die unmittelbar vor ihm liegende Fahrbahn beobachten muss.
Ungünstig erweist es sich auch, dass den Ver kehrssignalen allerlei Standorte zugewiesen werden, z. B. auf einer Säule knapp am rechten Strassenrand, an der Wandeines Hausics, usw.
Auf Grund dieser Nachteile, die den Verkehrs signalen üblicher Ausführungsform anhaften, sind bereits Verkehrssignale bekannt geworden, die aus durchleuchteten Schildern bestehen. Derartige Ver kehrssignale werden zwar verhältnismässig gut be achtet, aber nur bei Nacht, d. h. wenn sie leuchten. Tagsüber weisen sie die gleichen Nachteile auf, wie die Verkehrssignale üblicher Ausführung.
Im übrigen ist ihre bessere Wirkung auch bei Nacht nicht immer gewährleistet, nämlich, dann nicht, wenn hinter ihnen, in Fahrtrichtung gesehen, ebenfalls beleuchtete Re- klameeinrichtungen aufgestellt sind, die wegen ihrer Form und Farbe das Verkehrssignal nicht hervor treten lassen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verkehrs- Signal, bei dem die angeführten Nachteile dadurch umgangen sind, dass die Signalscheibe beweglich an geordnet ist.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein durch Luftdruckwirkung bewegbares Verkehrssignal; Fig. 2 und 3 mittels Motorantrieben verschwenkte Verkehrssignale und Fig. 4 ein mittels Motorantrieb auf- und abbeweg- tes Verkehrssignal.
Im der Fig. 1 bedeutet 1 eine Signalsäule, die, an ihrem oberen Ende einen drehbar gelagerten Zapfen 2 trägt. An letzterem ist links ein Arm 3 befestigt, der eine Verkehrssignalscheibe 4 trägt, und rechts ein Arm 5, auf dem ein Ausgleichsgewicht 6 ange ordnet ist. Ferner ist am Zapfen 2 noch ein nach unten gerichteter Arm 7 befestigt, der eine Fahne 8 trägt.
Der linke Rand dieser Fahne ist nach vorn abgewinkelt, wie bei 9 angedeutet, und die Fahnen fläche ist mit mehreren öffnungen 10 versehen.
Bei der Herstellung der beschriebenen Einrich tung wird das Ausgleichsgewicht 6 so auf dem Arm 5 verschoben und dann arretiert, dass der Zapfen 2 und die mit ihm verbundenen Teile, die in der Fig. 1 dargestellte Ruhelage einnehmen.
Am Aufstellungsart führen die drehbar gelagerten Teile der beschriebenen Anordnung unter dem Ein fluss von Windstössen pendelnde Bewegungen aus, insbesondere wird das Verkehrssignal 4 in Richtung der beiden Pfeile 11 und 12 auf einer Kreisbahn nach oben und nach unten geschwenkt. Diese Schwenk bewegungen erfolgen, je nach den Windverhältnissen, ganz unregelmässig und mit unterschiedlicher Aus- schlaggrösse. Dieser Umstand ist für das Erregen der Aufmerksamkeit besonders günstig. Er fällt aller dings weg, wenn Windstille herrscht.
In diesem Fall vermag aber bereits die eigenartige Gestaltung der Verkehrssignaleinrichtung die Aufmerksamkeit stär ker zu erregen als ein nach üblichen Gesichtspunkten ausgeführtes Verkehrssignal.
In der Fig. 2 bedeutet 13 eine Signalsäule, an deren oberem Ende ein Motorgetriebe 14 befestigt ist, welches so ausgebildet ist, dass der nach vorne geführte Antriebszapfen 15 zwischen zwei um etwa 100 auseinanderliegenden Extremlagen hin- und her dreht. Solche Motorgetriebe sind an sich bekannt. In kleiner Ausführung sind sie z. B. bei Scheibenwischer antrieben bekannt geworden. Es können aber auch anders geartete Antriebe in Frage kommen. Wesent lich ist nur, dass der Antriebszapfen 15 die oben angegebene Drehbewegung ausführt.
Am Antriebszapfen 15 ist eine Flachschiene 16 befestigt, an deren linkem Ende ein Befestigungsszap- fen 17 angeordnet ist. In letzterem kann eine Stange 18 in Längsrichtung verschoben und dann in einer gewählten Lage arretiert werden. Am linken Ende der Stange 18 ist eine Signalscheibe 19 befestigt. Letztere wird durch die beschriebene Anordnung in Richtung der Pfeile 20 und 21 auf einer Kreisbogen bahn zwangsweise nach oben und nach unten bewegt. Der Radius der Bewegungsbahn ist einstellbar und kann, je nachdem ob das Verkehrssignal besonders auffallen soll oder nicht, grösser oder kleiner ge wählt werden.
In der Fig. 3 bedeutet 22 eine Verkehrssäule, die an ihrem oberen Ende abgeflacht ist und an dieser Stelle mit einem Langloch 23 versehen ist. Sie trägt an ihrem oberen Ende einen drehbar gelagerten Zapfen 24, der links mit einem eine Signalscheibe 25 tragenden Arm 26 und rechts mit einem ein Aus gleichsgewicht 27 tragenden Arm 28 versehen ist.
Auf der Rückseite der Verkehrssäule 22 ist ein Motor getriebe 29 der bereits beschriebenen Art vorgesehen, dessen Antriebszapfen 30 durch das Langloch 23 hindurchragt. Die Verhältnisse sind so gewählt, dass dank dem Langloch 23 das Motorgetriebe 29 in der Höhe verschoben und in einer gewählten Höhenlage arretiert werden kann. Im Antriebszapfen 30 ist eine Antriebsstange 31 längsverschiebbar und arretierbar gelagert, deren unteres freies Ende nach vorne recht winklig abgebogen ist. Letzteres steht in Wirkverbin dung mit einer zweiten nach unten gerichteten An triebsstange 32, die auf dem Arm 26 längsverschieb bar und arretierbar gelagert ist.
Durch die hier be schriebene Anordnung wird das Verkehrssignal 25 wiederum inRichtung derPfeile 33,34 nach oben und nach unten zwangsweise bewegt. Der Ausschlagswin- kel dieser Bewegung ist dank der gewählten Anord nung ganz unabhängig von der begrenzten Bewegung des Antriebszapfens 30 in weiten Grenzen einstellbar.
In der Fig. 4 bedeutet 35 wiederum eine Ver kehrssäule, die an ihrem oberen Ende mit einer Ab flachung 36 versehen ist und an dieser Stelle ein Motorgetriebe 37 der bereits beschriebenen Art trägt. Der Antriebszapfen 38 des letzteren ragt nach vorne durch die Säule 35 hindurch und trägt eine längs verschiebbar und arretierbar in ihm gelagerte An triebsstange 39, deren unteres Ende nach vorne recht winklig abgebogen ist. Auf der Säule 35 ist ein Stellring 40 angeordnet, in welchem ein Arm 41 längsverschiebbar und arretierbar gelagert ist.
Dieser Arm ist am linken Endre rechtwinklig nach oben ge bogen, in diesem Teil abgeflacht und mit einem Lang loch 42 versehen. In letzterem ist ein mit einer Signal scheibe 43 fest verbundener Zapfen 44 so gelagert, dass er darin gleiten kann. Unter den Zapfen 44 greift ein Arm 45, dessen rechtes Ende mit einem Drehlager 46 fest verbunden ist, welches auf einem an der Säule 35 befestigten Zapfen 47 drehbar ge lagert ist. Am Drehlager 46 ist ein weiterer, nach rechts gerichteter Arm 48 angeordnet, der mit der Antriebsstange 39 in Wirkverbindung steht.
Die Wirkungsweise der hier beschriebenen Ein richtung ist aus der Zeichnung leicht erkennbar. Die auf einen bestimmten Drehwinkel beschränkte Bewe gung des Antriebszapfens 38 des Motorgetriebes 37 wird mittels der Antriebsstange 39 auf den Arm 48 übertrag,en und von diesem auf den Arm 45, auf dessen freien Ende der Zapfen 44 des, Verkehrssi- gnales 43 aufliegt.
Wird demnach der Arm 45 nach unten geschwenkt, so folgt das Verkehrssignal 43 dieser Bewegung, bewegt sich dabei aber nicht auf einer Kreisbahn, wie bei den Ausführungsbeispielen gemäss den Fig. 2 und 3, sondern auf einer senkrecht stehenden, geraden Bahn, die ihm durch das Lang loch 43 aufgezwungen wird. Durch Verstellung der Antriebsstange 39 im Antriebszapfen 38, kann durch Änderung der kinematischen übertragungsverhält- nisse die Amplitude der Auf- und Abbewegung des Verkehrssignales 43 in weiten Grenzen eingestellt werden.
In der Fig. 4 ist das Verkehrssignal 43 in seiner oberen Extremlage dargestellt worden. Wird das Motorgetriebe 37 an Spannung gelegt, so bewegt sich der Antriebszapfen 38 und damit auch die Arme 39, 48 und 45, vorerst im Gegenuhrzeigersinn, d. h. das Verkehrssignal 43 bewegt sich aus der dargestellten Lage in der angegebenen Pfeilrichtung 49 nach unten.
Bei den Ausführungsformen gemäss den Fig. 2 bis 4 ist es ohne weiteres möglich, die Frequenz der Schwenkbewegung bzw. der Auf- und Abbewegung verhältnismässig hoch zu wählen, so dass es praktisch ganz ausgeschlossen ist, dass das bewegte Verkehrs signal durch einen Fahrzeugführer übersehen wird.
Besonders bei diesen drei Ausführungsformen, die wegen des Motorgetriebes einen Netzanschluss haben müssen, ist in gewissen Fällen, d. h. bei Aufstellungs- orten, die wegen ihrer Verkehrsdichte oder wegen anderen Umständen einer sehr stark auffallenden Signalisierung bedürfen, ohne weiteres möglich, das Verkehrssignal als Leuchtsignal auszuführen.
Da der Betrieb der motorgetriebenen Ausfüh rungsformen in den verkehrsarmen Stunden aus wirt schaftlichen Gründen zu unterbrechen ist, sind in den Säulen 13, 22 und 35 bekannte, über das Stark stromnetz steuerbare Fernsteuerempfänger unterge bracht, so dass die In- und Ausserbetriebsetzung der Verkehrssignale von einer zentralen Stelle aus erfol gen kann. Dabei ist es ohne weiteres möglich, alle angeschlossenen Verkehrssignale zur gleichen Zeit in Betrieb zu nehmen, oder bestimmte Gruppen von solchen Verkehrssignalen oder gegebenenfalls auch nur ein einziges, im Augenblick gerade besonders wichtiges Verkehrssignal.