Durchgehende Druckluft- oder Vakuumbremse an Eisenbahnzügen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine durchgehende Druckluft- oder Vakuumbremse an Eisenbahnzügen, bei welcher die Bremsteile der ein zelnen Wagen einen von der Bremshauptleitung ge speisten Hilfsluftbehälter bzw. Vakuumbehälter auf weisen und die, wenn die Wagenlast unter oder über einen gewissen Wert erniedrigt bzw. erhöht wird, auf eine niedrigere bzw. höhere Bremskraftstufe mittels eines Servomotors umgeschaltet werden, der über ein in Abhängigkeit von der Wagenlast gesteuertes Ventil mit Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter bzw. mit Unterdruck aus dem Vakuumbehälter beaufschlagt wird.
Ist der einzelne Wagen mit einer derartigen selbst tätigen Einrichtung zum Umschalten des Bremsteiles auf eine niedrigere oder eine höhere Bremskraftstufe in Abhängigkeit von der Wagenlast ausgerüstet, so kann sich ein Springen, Reissen oder eine ähnliche Störung am Servomotor oder an seiner Rohrleitungs verbindung mit dem Hilfsluft- bzw.
Vakuumbehälter oder an dem in dieser Verbindung vorgesehenen Steuerventil sehr lästig auswirken, und zwar bei den Druckluftbremsen durch unbeabsichtigtes Ausströ men von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter und einen unbeabsichtigten Druckfall darin und bei den Vakuumbremsen durch ein unbeabsichtigtes Einströ men von Aussenluft in den Vakuumbehälter und eine unbeabsichtigte Erniedrigung des Unterdruckes darin.
Die Folge davon beschränkt sich nicht auf eine Be einträchtigung der Wirkung des Bremsteiles an dem einzelnen Wagen, wo die Störung aufgetreten ist, son dern erstreckt sich bei den Druckluftbremsen auf eine unabsichtliche Verminderung des Druckes und bei den Vakuumbremsen auf eine unabsichtliche Verminde rung des Unterdruckes in der durchgehenden Brems hauptleitung des Zuges und kann dadurch ein schäd- liches Schleifen der Bremsklötze an den Rädern der anderen Wagen im Zuge hervorrufen.
Durch die Erfindung soll verhindert werden, dass die Bremswirkung durch eine solche Störung des Ser vomotors, des Steuerventils oder der Rohrverbindun gen untereinander oder mit dem Hilfsluft- bzw. Va kuumbehälter beeinträchtigt wird, ohne dass dadurch der Servomotor unter normalen Verhältnissen in :sei ner Steuerung oder Arbeitsweise nachteilig beeinflusst wird.
Die Erfindung besteht darin, dass eine Drossel vorrichtung in dem Verbindungsstück zwischen dem Hilfsluft- bzw. Vakuumbehälter und der zu dem Servomotor führenden Rohrleitung vorgesehen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach folgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 und 2 eine Teilseitenansicht bzw. eine Teil draufsicht eines Eisenbahnwagens mit Druckluft- bremsteil, Fig.
3 eine Ansicht, teilweise einen Schnitt eines Verbindungsstückes, das die Verbindung zwischen dem Bremshilfsbehälter und der zu dem Steuerventil des Servomotors führenden Rohrleitung bildet, wel ches zur Einstellung der Bremse auf eine geringere oder stärkere Bremskraft dient, Fig. 4 einen Längsschnitt,
Fig. 5 eine Stirnansicht und Fig. 6 und 7 verschiedene Seitenansichten eines Einsatzes zur Erzielung der gewünschten Drosselung in dem Verbindungsstück zwischen dem Hilfsluftbe- hälter und der zu dem Steuerventil des Servomotors führenden Rohrleitung, Fig. 8 eine Seitenansicht, Fig. 9 eine Rückansicht und Fig. 10 und 11 Schnitte einer anderen Ausfüh rungsform des Einsatzes nach den Linien I-X bzw. I-XI in Fig. 9.
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Bremsteil an einem Eisenbahnwagen ist das Bremsgestänge mit einer durch einen Druckluft-Servomotor 1 betätigten, verstellbaren Hebelübertragung ausgerüstet.
Der Servomotor 1 wird mit Druckluft von dem Bremshilfsluftbehälter 2 über ein Ventil 3 versorgt, das abhängig von der Wagenlast mittels einer mit den Federn des Wagens zusammenwirkenden Übertragung betätigt wird. Der Hilfsluftbehälter 2 ist über eine Rohrleitung 4 und das Bremsventil 5 mit der durch gehenden Zugbremsleitung und den Bremszylindern verbunden. Das Ventil 3 ist in eine Rohrleitung 6 zwi schen dem Servomotor 1 und dem Behälter 2 einge schaltet, der mit einem Rohrverbindungsstück 7 ver sehen ist, das die Verbindung zwischen dem Behäl ter 2 und den Rohrleitungen 4 und 6 bildet.
Zum Anschluss der Rohrleitung 6 besitzt das Rohrverbindungsstück 7 einen radialen Rohrstutzen 8, auf den das eine Ende einer Hülse 9 aufgeschraubt ist, deren anderes Ende mit Mitteln zum Anschluss der Rohrleitung 6 einschliesslich einer Überwurfmutter 10 versehen ist. In die Hülse 9 ist ein Einsatz 11 einge setzt, der an seinem Umfang mit Nuten versehen ist, derart, dass sie mit der Innenfläche der Hülse 9 eine Labyrinthdrossel mit stark drosselnder Wirkung in dem Verbindungsstück vom Behälter 2 zur Rohrlei tung 6 bilden.
Die drosselnde Wirkung des Einsatzes 11 in der Hülse 9 hängt von dem Gesamtquerschnitt, -der Länge und der Anzahl der plötzlichen Richtungs änderungen des durch die Nuten am Umfang des Ein satzes 11 zusammen mit der Innenseite der Hülse 9 gebildeten Kanals ab, wenn die Innenseite der Hülse mit den zwischen den Nuten im Einsatz verbliebenen Flächen praktisch luftdicht schliesst. Um ein derart luftdichtes Anliegen zu ermöglichen, ist der Einsatz vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, der in ge formtem und erstarrtem Zustand verhältnismässig weich ist, d. h. sich mehr oder weniger wie z. B.
Gummi verhält. Wenn die Nuten so angeordnet sind, dass sie einen langen Kanal mit vielen plötzlichen Richtungsänderungen bilden, wird die Drosselungs wirkung des Kanals sehr stark sein, trotzdem die Nuten einen genügend grossen Querschnitt aufweisen, so dass sie nicht leicht durch von der durchströmenden Luft mitgeführtem Staub oder dgl. verstopft werden. Der mit Nuten versehene Drosseleinsatz 11 ist zum Nachsehen, Reinigen oder Auswechseln einfach her auszunehmen. Die Nuten am Umfang des Einsatzes 11 können natürlich auf viele verschiedene Arten an geordnet sein.
Die Fig. 4-7 und 8-11 zeigen zwei verschiedene Beispiele einer entsprechenden Nu- tenanordnung.
Die Erfindung umfasst ausser der gezeichneten Druckluftbremse auch eine. Vakuumbremse, wobei der Behälter 2, an den die Rohrleitung 6 angeschlos sen ist, die Vakuumkammer des Bremszylinders oder einen an den Bremszylinder angeschlossenen Vakuum- Vorratsbehälter bildet, um als Vergrösserung der Va kuumkammer zu dienen. Der über das Ventil 3 ge speiste Servomotor ist dann ein Vakuum-Servomotor anstatt ein Druckluft-Servomotor.