CH350068A - Verfahren zur Herstellung eines als Gerbstoff wirkenden Gemisches - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines als Gerbstoff wirkenden Gemisches

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CH350068A
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Wilhelm Dr Pfirrmann Theodor
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Basf Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning

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Description


  Verfahren zur Herstellung eines als     Gerbstoff        wirkenden        Gemisches       Es wurde gefunden, dass man als     Gerbstoff    wir  kende Gemische erhält, wenn man ein in Wasser mit  saurer Reaktion     dispergierbares    Salz eines mehrwer  tigen, zur Komplexbildung befähigten Metalls, eine       aliphatische,    aromatische,     aliphatisch-aromatische     oder     heterocyclische    Verbindung, die mindestens eine  primäre, sekundäre,

   tertiäre oder     quaternäre        Amino-          gruppe    oder eine     Säureamidgruppe    im Molekül ent  hält, oder eine Mischung solcher Verbindungen, einen  Aldehyd oder eine Aldehyd abspaltende Verbindung,  eine aromatische     Hydroxyverbindung,    eine zur Kon  densation     befähigte        Methylolverbindung    oder eine  daraus durch Kondensation entstandene     Methylenver-          bindung    miteinander vermischt.  



  Die so hergestellten Gemische, welche einen  hohen Gehalt an Verbindungen mit     Hydroxylgrup-          pen,        amphotere    Eigenschaften     aufweisen    und wenig       Neutralsalze    enthalten, sind zum     Nachgerben    geeig  net. Insbesondere verbessern sie als Nachgerbstoffe  für     lohgares    Leder dessen Lichtechtheit und     Färbbar-          keit.     



  Unter Metallen, deren Salze zur Komplexbildung  befähigt und die für das erfindungsgemässe Verfah  ren brauchbar sind, sind vor allem die     mehrwertige     Ionen bildenden Metalle, vorzugsweise die Metalle  der zweiten, dritten,     vierten,    sechsten und achten  Gruppe des Periodensystems, zu erwähnen. Beson  ders geeignet sind demnach Metalle, die     zweiwertige,          dreiwertige    oder     mehrwertige    Ionen zu bilden ver  mögen. Metalle, denen man aus     wirtschaftlichen     Gründen den Vorzug gibt, sind Zink, Aluminium,  Titan,     Zirkon,    Chrom und Eisen.

   Als Salze dieser  Metalle verwendet man vorzugsweise solche, die in  wässriger Lösung durch Hydrolyse sauer reagieren.  Für die     Salzbildung    geeignete Säuren sind starke     ein-          oder        mehrwertige    Mineralsäuren, z. B.     Salzsäure,     Schwefelsäure, Phosphorsäure.     Metallsalze    der be-         schriebenen        Art    sind vorzugsweise die Chloride und  Sulfate von Aluminium, Titan,     Zirkon,    Chrom und  Eisen. Auch Gemische der Metallsalze untereinander  oder mit Zinksalz sind brauchbar.  



  Als Verbindungen, welche mindestens eine       Aminogruppe    enthalten, kommen     insbesondere    in  Frage: Monoamine, vor allem     Monoalkylamine,    wie       Äthylamin,        Propylamin,        Butylamin,        Diamine,    wie       Alkylendiamine,    z. B.     Äthylendiamin,        Propylendi-          amin,        Butylendiamin,    Polyamine, wie     Polyalkylen-          polyamine,    z.

   B.     Diäthylentriamin    und     Dipropylentri-          amin.    Brauchbare     Imine    sind z. B.     Diäthylamin,        Di-          propylamin,        Trialkylamine    und     Alkyldiamine.    Die  Amine können noch weitere funktionelle Gruppen  enthalten, wie es in     Aminoalkoholen,        Aminocarbon-          säuren,        Aminosulfonsäuren    der Fall ist.

   Hierzu ge  hören     Athanolamin,        Propanolamin,        Diäthanolamin,          Glycin,        Alanin,        Eiweisshydrolysate,        Taurin    und     Sar-          kosin.    Als     quaternäre        Ammoniumbasen    seien z. B.  genannt: mit z.

   B.     Dimethylsulfat    oder     Alkylhalogeni-          den        quaterniertes        Triäthanolamin,        Dimethylanilin,          Oleyl-methyl-anilin    oder die entsprechenden Basen.  



  Aromatische Amine, die für das genannte Ver  fahren geeignet sind, sind z. B. Monoamine und Poly  amine, die sich vom Benzol oder vorn Naphthalin  herleiten, wie Anilin,     Diphenylamin,        Phenylendiamin,          Aminophenole,        Naphthylamine,        Anthranilsäure    und       Sulfanilsäure.    Die     Aminogruppen    können auch noch       Alkylreste    tragen, wie im     Methylanilin    oder Äthyl  anilin. Ebenfalls brauchbar sind die hydrierten aro  matischen Amine, die man auch     Cycloalkylamine     oder     cycloaliphatische    Amine nennt, z.

   B.     Cyclo-          hexylamin,        Dicyclohexylamin,    hydriertes     Naphthyl-          amin.Die        Aminogruppen    können auch durch einen       Alkylrest    vom aromatischen Rest getrennt sein, wie  z. B. im     Benzylamin.         Bei den     heterocyclischen    Verbindungen kann der       Heteroring    ein Stickstoffatom, wie z.

   B.     im        Pyrrolidin,          Piperidin,    oder wie     im        Melamin,        Hexamethylenimin,     mehrere     Stickstoffatome    tragen.  



  Die vorgenannten, mindestens eine     primäre,     sekundäre, tertiäre oder     quaternäre        Aminogruppe     enthaltenden Verbindungen werden im folgenden der  Einfachheit halber     zusammenfassend    als Amine be  zeichnet.  



  Als Verbindungen mit einer     Säureamidgruppe     sind insbesondere     aliphatische    und aromatische     Säure-          amide,    z. B.     Säureamide    von     niedermolekularen    und       höhermolekularen        Fettsäuren,    wie     Acetamid,        Pro-          pionsäureamid,        Laurinsäureamid,        Ölsäureamid,        Stea-          rinsäureamid,

          Benzamid    und     Alkylbenzamid        geeignet.     Besonders die niedermolekularen und die ersten Glie  der der Reihe sind geeignet, wie     Formamid,    Harn  stoff,     Dicyandiamid,        Urethane,    z.

   B.     Äthylurethan,          Butylurethan    und die sich von     Äthylenglykol    oder       Butandiol    herleitenden     Diurethane.    Es sind also nicht  nur Verbindungen mit einem     Amidstickstoff,    sondern  auch solche mit zwei     Amidstickstoffatomen    oder     zwei          Carbonsäureamidgruppen    im     Molekül    geeignet. Eben  falls geeignet sind     Amide    von     Dicarbonsäuren,    z. B.       Adipinsäurediamid.    Auch Gemische aller dieser Ver  bindungen sind brauchbar.

   Als ebenfalls besonders  geeignet sei das     Dicyandiamid    genannt.  



  Unter den aromatischen     Hydroxyverbindungen     sind vor allem die     Phenole    zu nennen. Neben Phenol  selbst     eignen    sich auch solche mit zwei und mehreren       Hyrdoxylgruppen,    wie     Brenzcatechin,        Resorcin,        Hy-          drochinon,        Pyrogallol.    Man ist dabei nicht auf die  Verwendung der reinen Produkte angewiesen, son  dern kann technische Gemische, wie     Kresol    oder       Brenzöl,    benutzen.

   Die     Phenole    können auch weitere       Substituenten    enthalten, wie die     Dioxydiphenylsul-          fone,        Phenolcarbonsäuren,    z. B.     Salicylsäure    oder       Gallussäure    oder     Phenolsulfonsäuren.    Ausser     Pheno-          len,    die sich vom Benzol ableiten, können auch aro  matische     Oxyverbindungen    verwendet werden, die  sich vom Naphthalin ableiten, z.

   B.     a-Naphthol,        ,B-          NaphthoI    und die     Dihydroxynaphthaline.    Auch Ge  mische aller genannten     Hydroxyverbindungen    kön  nen verwendet werden.  



  Von den Aldehyden kommen in erster Linie     ali-          phatische    Aldehyde oder deren Derivate in Betracht.  Als Derivate seien hier auch solche Verbindungen  verstanden, die unter den     Herstellungsbedingungen     für die Gerbstoffe nach vorliegender     Erfindung    Alde  hyd     abspalten.    Es eignen sich z. B.

   Formaldehyd,       Paraformaldehyd,        Acetaldehyd,        Acrolein,        Glyoxal,          Polyglyoxal,        Hexamethylentetramin,        Formaldehyd-          natriumsulfoxylat.    Auch     längerkettige    Aldehyde sind  geeignet,     ebenfalls    aromatische Aldehyde, wie Benz  aldehyd.  



  Kondensationsfähige     MethyloIverbindungen    erhält  man z. B. durch Umsetzung von     Säureamiden,    wie       Harnstoff,    von     Dicyandiamid,    von     heterocyclischen     Aminen, wie     Hexamethylenimin    und     Melamin,    von       Urethanen,    wie     Butandioldiurethan,

      mit     Formaldehyd       oder     Glyoxal.    Der Aldehyd reagiert mit dem am  Stickstoffatom     sitzenden    Wasserstoff unter Bildung  der     Methylolgruppen.    Sofern am Stickstoff     zwei    Was  serstoffatome     sitzen,    können auch beide durch     Me-          thylolgruppen    ersetzt sein.

   Wenn das Molekül meh  rere     Stickstoffatome    enthält wie der     Harnstoff    oder  das     Melamin,    so kann man eine beliebige Anzahl  der am     Stickstoff    sitzenden     Wasserstoffatome    durch       Methylolgruppen        ersetzen.    Im einzelnen seien ge  nannt Mono- oder     Polymethylolverbindungen,    z. B.

         Methylolharnstoff,        Dimethylolharnstoff,        Dimethylol-          äthylenglykoldiurethan,        Dimethylolbutandioldiure-          than,    Mono-,     Di-    oder     Trimethylolmelamin,        Methylol-          verbindungen    von     Dicyandiamid.    Auch Gemische der  genannten     Methylolverbindungen    sind brauchbar,

    ebenfalls durch Kondensation der     Methylolverbindun-          gen    entstandene     Methylenbrücken    enthaltende Ver  bindungen. Solche Verbindungen sind z. B.     Methylen-          harnstoff,    die Kondensationsprodukte von     Methylol-          harnstoffen    oder     Methylolmelaminen    mit aromati  schen Verbindungen, wie Phenol,     Benzolsulfonsäu-          ren,        Naphtholen,        Naphthalinsulfonsäuren.    Die aro  matischen Verbindungen,

   die zur Herstellung der       Methylenbrücken    enthaltenden Verbindungen mit       Methylolharnstoff,        Methylolmelamin    oder anderen  am     Stickstoff        Methylolgruppen    enthaltenden Verbin  dungen kondensiert werden, können ihrerseits bereits  durch Umsetzung mit Formaldehyd entstandene     Me-          thylolgruppen    enthalten. Ebenso     geeignet    sind die  Äther von Alkoholen,     Cycloalkoholen    und     Phenolen     mit den     Methylolverbindungen.     



  Bei der Herstellung des Gemisches kann man  z. B. in folgender Weise vorgehen: Man löst die meist  sauer reagierenden     Metallsalze    in Wasser oder     di-          spergiert    die Metalle, ihre basischen     Salze    oder ihre  Salze mit schwachen Säuren in wässriger Mineralsäure  oder verwendet die kristallwasserhaltigen Salze, z. B.       AI2(S04)2    ' 18     H20    in Pulverform.

   Die Konzentration       der        Metallsalzlösung        kann        z.        B.    5     bis        60%        betragen.     In die Lösung trägt man das Amin bzw.     Säureamid     oder ein Gemisch von Aminen oder     Säureamiden    ein.  Die Amine oder     Säureamide    können in wässriger Di  spersion oder ohne Lösungsmittel als freie Basen ein  getragen werden.

   Verwendet man kristallwasserhal  tige Metallsalze, so kann man sie ohne weiteren Zu  satz von     Wasser    mit den Aminen oder     Säureamiden     vermahlen.     Beim    Zusammengeben der Metallsalze  mit den Aminen bilden sich Salzgemische. Man ver  wendet vorteilhaft auf 1 Äquivalent Amin bzw.       Säureamid    0,8 bis 1,2 Äquivalente Metallsalz. Zweck  mässig ist es, so viel Amin oder     Säureamid    zu ver  wenden, dass die Lösung des Salzgemisches ein     p"     von 3 bis 4 hat. Die Lösung kann als solche für die  Weiterverarbeitung verwendet, sie kann aber auch  getrocknet werden.

   Nun gibt man Aldehyd oder eine  Aldehyd abspaltende Verbindung zu, und     zwar    für  sich, in Lösung oder als Dispersion. Liegt das so  entstandene Gemisch in wässriger Dispersion vor, so  wird es erwärmt. Arbeitet man bei dieser Verfah  rensstufe in Abwesenheit von Wasser, so kann man      das Salzgemisch mit dem Aldehyd oder der Aldehyd  abspaltenden Verbindung vermahlen. Beim Erwär  men der Lösung oder beim Vermahlen tritt bereits  eine Reaktion ein.

   Das so erhaltene, gegebenenfalls  durch Vakuumverdampfung getrocknete Zwischen  produkt, das unter Verwendung von     Metallsalz,    Amin  bzw.     Säureamid    und Aldehyd oder einer Aldehyd  abspaltenden Verbindung hergestellt worden ist,     ver-          mahlt    man nun zusammen mit der am aromatischen  Kern     Hydroxylgruppen    enthaltenden organischen  Verbindung oder mit einem Gemisch dieser Verbin  dungen, z.

   B. mit     Phenolen,        Kresolen,        Phenolsulfon-          säuren,        Naphtholen,        Naphtholsulfonsäuren.    Mit die  ser     Vermahlung    oder nach dieser     Vermahlung    gibt  man die     Methylolgruppen    enthaltenden Verbindungen  zu, die ebenfalls mit dem Gemisch     vermahlen    wer  den.  



  Die Dispersion des Zwischenproduktes, das unter  Verwendung von     Metallsalz,    Amin bzw.     Säureamid     und Aldehyd oder Aldehyd abspaltender Verbindung  erhalten worden ist, braucht jedoch nicht vom Was  ser befreit zu werden. Man kann auch zu der Disper  sion die am aromatischen Kern     Hydroxylgruppen     enthaltende aromatische Verbindung geben, einige  Zeit,     etwa    1 bis 3 Stunden, auf ungefähr 60 bis 80  C  erhitzen und dann erst das Wasser abdampfen. Die  getrocknete Masse wird nun mit der     Methylolver-          bindung    vermahlen.  



  Die verwendete Menge Aldehyd oder Aldehyd  abspaltende Verbindung beträgt zweckmässig 0,2 bis  1,2 Äquivalent auf 1 Äquivalent Amin bzw.     Säure-          amid,    die Menge der aromatischen     Hydroxyverbin-          dung    zweckmässig 0,2 bis 2 Äquivalente auf 1 Äqui  valent Amin bzw.     Säureamid,    die Menge     Methylol-          oder        Methylenverbindung    zweckmässig 1 bis 20 Äqui  valente auf 1 Äquivalent Amin bzw.     Säureamid.     



  Man kann bei der Herstellung des     Gerbstoffes     aber auch so vorgehen, dass man alle Verfahrens  stufen in wässriger Dispersion ausführt. Man vereinigt  in diesem Fälle in     wässrigern    Medium     Metallsalz,     Amin bzw.     Säureamid,    aromatische     Oxyverbindung     und Aldehyd, erwärmt 1 bis mehrere Stunden, gibt  nun die     Methylolverbindung        zu    und erwärmt wieder.  Das Endprodukt kann nach entsprechender Verdün  nung unmittelbar als     Gerbstoff    verwendet werden.  



  Man ist bei der Herstellung der     Gerbstoffe    jedoch  nicht an die     Einhaltung    der oben angegebenen Rei  henfolge gebunden. Weitere Möglichkeiten sind z. B.  folgende:  a) Man vereinigt in wässriger Dispersion das Me  tallsalz mit dem Amin bzw.     Säureamid    und der aro  matischen     Hydroxyverbindung,        erhitzt,    bis das freie    Wasser verdampft ist, und gibt die übrigen Kompo  nenten hinzu.  



  b) Man vereinigt in wässriger Dispersion das  Amin bzw.     Säureamid    mit dem Aldehyd und dem       Metallsalz,    trocknet und     vermahlt    mit dem Trocken  produkt die übrigen Komponenten.  



  c) Man vereinigt die     Methylol-    oder     Methylen-          verbindung    mit dem Metallsalz, gibt das Amin bzw.       Säureamid    zu, trocknet und     vermahlt    mit der aroma  tischen     Hydroxyverbindung    und dem Aldehyd.  



       d)    Man     vereinigt    die     Methylol-    oder     Methylen-          verbindung    mit der aromatischen     Hydroxyverbindung,     gibt Metallsalz und Amin bzw.     Säureamid    zu und     ver-          mahlt    mit dem Aldehyd. Dabei kann man die Kom  ponenten trocken zusammengeben und vermahlen  oder in wässriger Dispersion,     gegebenenfalls    unter Er  wärmen, aufeinander einwirken lassen.

   Das     Vermah-          len    ist keine notwendige Massnahme, jedoch beför  dert es in günstiger Weise das Einwirken der Kom  ponenten aufeinander und führt zu einem homogenen  Produkt. Wenn Neutralisation oder Kondensation ein  tritt, ist     im        allgemeinen    eine deutliche     Wärmetönung          festzustellen.     



  Eine Einwirkung der Komponenten aufeinander  ist bereits in Abwesenheit von Wasser möglich, wenn  man die     Stoffe    miteinander     vermahlt.    Jedoch dauert  dieser     Herstellungsprozess    verhältnismässig lange Zeit.  Besser ist es, in Gegenwart von Wasser, z. B. 10 bis  100 Gewichtsprozent, bezogen auf     Gesamtgerbstoff,     zu mahlen.

   Wenn man die Komponenten in wässriger  Dispersion aufeinander einwirken lassen will, ist es  zweckmässig, eine Wassermenge von ungefähr 100  bis 2000, vorzugsweise 200 bis 1000 Gewichtspro  zent, bezogen auf     Gesamtgerbstoff,    zu verwenden  und die Dispersion zu erwärmen oder die Erwärmung  durch     exotherme    Reaktion der Komponenten mitein  ander auszunutzen. Hierbei hält man     zweckmässig     Temperaturen von 30  C bis zum Siedepunkt der  Reaktionsmischung ein. Im allgemeinen bevorzugt  man ein Temperaturintervall von 50 bis 85  C. Der  Vorgang der Einwirkung lässt sich glatter gestalten  und beschleunigen, wenn man die Dispersion rührt.

    Man kann selbstverständlich 2 oder 3 Komponenten  in Dispersion aufeinander einwirken lassen und die  Fertigstellung des     Gerbstoffes    mit den übrigen Kom  ponenten durch Vermahlen herbeiführen. Auch die  umgekehrte Reihenfolge ist möglich.  



  Die bevorzugten Mengen, in denen man die ein  zelnen Komponenten oder die Gemische verschiede  ner Komponenten der gleichen Klasse vorzugsweise  anwendet, sind in der folgenden Tabelle zusammen  gefasst:  
EMI0003.0077     
  
    Metallsalz <SEP> 0,8 <SEP> bis <SEP> 1,2 <SEP> Äquivalent, <SEP> bezogen <SEP> auf <SEP> Amin <SEP> bzw. <SEP> Säureamid
<tb>  Aromatische <SEP> Hydroxyverbindung <SEP> 0,2 <SEP> bis <SEP> 2 <SEP> Äquivalent, <SEP> bezogen <SEP> auf <SEP> Amin <SEP> bzw. <SEP> Säureamid
<tb>  Aldehyd <SEP> oder <SEP> Aldehyd
<tb>  abspaltende <SEP> Verbindung <SEP> 0,2 <SEP> bis <SEP> 1,2 <SEP> Äquivalent, <SEP> bezogen <SEP> auf <SEP> Amin <SEP> bzw. <SEP> Säureamid
<tb>  Methylolverbindung <SEP> oder
<tb>  Methylenverbindung <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> 20 <SEP> Äquivalent, <SEP> bezogen <SEP> auf <SEP> Amin <SEP> bzw.

   <SEP> Säureamid         Im fertigen, als     Gerbstoff    wirkenden Gemisch  kann die Menge Metallsalz zusammen mit Amin bzw.       Säureamid    5 bis 70 Gewichtsprozent betragen, bezo  gen auf Gesamtgemisch. Wünscht man Gerbstoffe,  mit denen sich Leder von überwiegend kaiionischem  (Chrom-)Charakter herstellen lassen, so ist es zweck  mässig, den Gehalt an     Metallsalz    und Amin bzw.       Säureamid    oder an     Metallsalz    zu erhöhen. So kann  man z.

   B. ein Leder erhalten, das dem Chromleder  sehr ähnlich ist, jedoch dem üblichen Chromleder  gegenüber den grossen Vorteil hat, dass es seine Eigen  schaften stets unverändert beibehält, d. h., dass es sich       immer    wieder aus dem trockenen Zustand gut auf  walken, färben und zurichten lässt, ohne im Ge  brauchswert oder in der guten     Bearbeitbarkeit     nachzulassen. Wünscht man Leder mit mehr     anioni-          schem    Charakter, so erhöht man den Gehalt an aro  matischer     Hydroxyverbindung    im Gerbstoff. Hellere  Leder erhält man, wenn man weniger aromatische       Hydroxyverbindungen    und mehr Metallsalz verwen  det. Durch Erhöhung des Anteils an Amin bzw.

         Säureamid    wird die     Färbbarkeit    des Leders erhöht.  Sehr     standfeste    Leder erhält man durch Erhöhung  des Anteils an     Methylolverbindungen    im Gerbstoff.  Zumischen von     Fettstoffen    zum Gerbstoff ergibt wei  chere Leder. Bei Verwendung von überwiegend     Me-          thylenbrücken    enthaltenden Verbindungen erhält man  einen Gerbstoff, der langsam in die Haut eindringt  und daher zunächst in der Oberfläche bleibt. Ver  bindungen mit einem vermehrten Gehalt an     Me-          thylolgruppen,    z.

   B. mit dem Kondensationsprodukt  von     Dicyandiamid    mit viel     Formaldehyd,    ergeben  leichter lösliche und daher die Haut schneller durch  dringende     Gerbstoffe.     



  Die so     hergestellten    Gerbstoffe werden im all  gemeinen     in    Mengen von 5 bis 25 Gewichtsprozent,  bezogen auf feuchte Blösse, in üblicher Konzentration  angewendet. Man     kann    jedoch auch in sehr konzen  trierten     Gerbbrühen    arbeiten. Die Gerbstoffe eignen  sich für alle Hautsorten und für Pelzfelle. Mit be  sonderem Vorteil kann man die Gerbstoffe auch zur       Nachgerbung    von mit anderen     Gerbstoffen    hergestell  tem Leder verwenden.

   Je nach dem verwendeten     Me-          thylolderivat    kann man Leder erhalten, bei denen sich  der Nachgerbstoff vorwiegend in der Aussenschicht       ablagert    oder bei denen er gleichmässig das ganze  Leder durchdrungen hat. Dabei werden die     Vorgerb-          stoffe    noch besser     fixiert    und man kann einen beson  ders vollen     Griff    und feste Narben erzielen. Die       Nachgerbung    kann sich an     alle    üblichen     Gerbarten,     z.

   B. durch Nachsetzen, anschliessen. übliche Gerb  arten sind die     pflanzlichen,    synthetischen, minerali  schen und     Fettgerbungen.    Zur     Nachgerbung    verwen  det man 1,5 bis 10 Gewichtsprozent des nach der       Erfindung    hergestellten     Gerbstoffes,    bezogen auf  feuchte Blösse.  



  Die in den     Ausführungsbeispielen        angegebenen     Teile     sind        Gewichtsteile.       <I>Beispiel 1</I>  In eine     wässrige    Lösung von 136 Teilen Alumi  niumchlorid, hergestellt durch Auflösen von     Alumi-          niumhydroxyd    in technischer Salzsäure,

   werden     lanb          sam    80 Teile     Cyclohexylamin    oder hydriertes     Naph-          thylamin    und 18 Teile     Diäthanolamin    und dann 120       Teile        40        %        iger        Formaldehyd        eingetragen.        Man        erhitzt     ungefähr 1 Stunde auf 60 bis 80  C,

   entfernt das  Wasser durch Verdampfen und vermahlt die getrock  nete Reaktionsmasse mit 75 Teilen     Hydrochinon    oder       Resorcin    und 675     Teilen        Dimethylolharnstoff.    Der       Dimethylolhamstoff    wird' in bekannter Weise durch  Kondensieren von 1     Mol    Harnstoff und 2,2     Mol     Formaldehyd in Gegenwart von     Äthanolaminsulfit     und Einstellen des getrockneten Produktes auf einen       pH-Wert    von 6,5 bis 7,0 hergestellt. Der erhaltene  Gerbstoff ist ein gelbliches, etwas hygroskopisches  Pulver, das ziemlich     weisse,    volle Leder gibt.

   Statt  Aluminiumsalz kann auch     Zirkonchlorid    verwendet  werden.  



  Zur Anwendung wird der Gerbstoff in einer     5-          bis        10        %        igen        Lösung        bzw.        Dispersion        eines        Fettlik-          kers        suspendiert,        dem        eventuell        noch    1     bis    3     %        Form-          aldehyd    zugesetzt werden können,

   und bei einem     pii-          Wert    von 5,5 bis 6,5 eingewalkt.  



  <I>Beispiel 2</I>  100 Teile Chromsulfat oder 85 Teile     Chrom-          trichlorid    werden in 100 Teilen Wasser gelöst und  mit 30 Teilen     Athylanilin    oder 20 Teilen     Phenylen-          diamin    und 60 Teilen Harnstoff oder     Dicyandiamid          versetzt.    Zu dem abgekühlten Reaktionsgemisch gibt       man        220        Teile        40%igen        Formaldehyd        und        konden-          siert    weiter bei 50 bis 60  C.

   Zum Schluss werden  noch 50 bis 150 Teile     Brenzöl    oder 120 Teile     Di-          oxydiphenylsulfon    zugesetzt. Durch zwei- bis drei  stündiges Erwärmen auf 60 bis 80 .C wird die Kon  densation bei einem     pH    von 6 bis 6,5 zu Ende ge  führt. Das Reaktionsprodukt wird getrocknet und zu  sammen mit 1050 Teilen     Dimethylolharnstoff    oder       Trimethylolmelamin    fein vermahlen.  



  Angewendet wird der Gerbstoff nach     Dispergie-          ren    in einer verdünnten     Fettlickeremulsion,    die als       Emulgator    für den Gerbstoff und als     Fettungsmittel     wirkt. Die erhaltenen, sehr vollen und narbenfesten  Leder sind von gelbbrauner Farbe.  



  Erhöht man bei der Herstellung des Gerbstoffes  die Menge an anorganischen Salzen und an basischen  Verbindungen bei gleichbleibender Menge der übrigen  Stoffe einschliesslich des     Lickers,    so werden geschmei  digere Leder erhalten. Erhöht man die Menge an       Methylolverbindungen,    so muss die     Fettmenge    er  höht werden. Die     Fettungsmittel        sowie    der     Emulgator     können auch dem trockenen Gerbstoff beigegeben  werden.

   Der ungefähre Bedarf an     Fettungsmittel        be-          trägt    5     bis        30%,        bezogen        auf        Gerbstoffgewicht.     



  <I>Beispiel 3</I>  a) 66 Teile kristallwasserhaltiges Aluminiumsulfat  werden     unter    Kühlen mit 15 Teilen     Cyclohexylamin         und 5 Teilen     Hexamethylenimin    versetzt. Es bildet  sich eine krümelige Masse, die getrocknet und mit  18 Teilen     Resorcin    und 12 Teilen     Paraformaldehyd     vermahlen wird.  



  b) 250 Teile eines trockenen, mit Salzsäure bei  <I>PH</I> 5 kondensierten und nach dem Trocknen mit     Na-          triumcarbonat    auf     pH    6,5 eingestellten Umsetzungs  produktes von 1     Mol        Harnstoff    oder     Melamin    mit  2 bis 3,5     Mol    Formaldehyd werden mit 30 Teilen  des     Alkalisalzes    einer mit Formaldehyd oder     Kresol-          Formaldehyd    kondensierten     Naphthalinsulfonsäure     vermahlen. Das Ganze wird mit dem unter a) be  schriebenen Kondensationsprodukt fein gemahlen.

    Das Mengenverhältnis der unter<I>a)</I> und<I>b)</I> beschrie  benen Produkte kann in weiteren Grenzen abgewan  delt werden.  



  Der erhaltene     Gerbstoff    ist reich an     Methylen-          verbindungen    und daher in Wasser fast unlöslich,  lässt sich aber leicht darin suspendieren. Er wird  zusammen mit einem     emulgierten    oder durch     Sulfo-          nieren    wasserlöslich gemachten fetten Öl, dem man  auch noch etwas Formaldehyd zugeben kann, ange  wendet. Man erhält weisse Leder, die sich durch Aus  waschen nicht mehr     entgerben    lassen. Verwendet man  diesen     Gerbstoff    zum     Nachgerben    von Chromleder  oder vegetabilischem Leder, so wird er hauptsächlich  in den Aussenschichten abgelagert.  



  <I>Beispiel 4</I>  Eine konzentrierte     wässrige    Lösung von ungefähr  34 Teilen Aluminiumchlorid wird langsam mit 6 Tei  len Harnstoff, 5 Teilen     Butylendiamin    und 10 Teilen       Benzylamin    oder     Diäthanolamin        versetzt.    Zu der trü  ben Lösung gibt man 15 Teile     Pyrogallol    oder     Re-          sorcin,

      erwärmt nach Zugabe von 20 Teilen       40        %        igem        Formaldehyd        ungefähr        30        Minuten        auf     70 bis 90  C und erwärmt nach Zugabe von 25     Tei-          len        30%igem        Glyoxal        nochmals        ungefähr        60        bis        120     Minuten.

   Die Lösung wird mit     Natriumcarbonat    auf  ein PH von. 6,5 bis 6,8 eingestellt und mit 100 bis 500       Teilen        einer        ungefähr        50-        bis        60%igen        Lösung        der          Dimethylolverbindung    von     Butandiol-    oder     Äthylen-          glykol-diurethan        versetzt.    Die gut haltbare Gerbstoff  dispersion wird zusammen mit     anionischen    oder       kationischen    

  Fettemulsionen, zweckmässig mit     Lik-          kern,    verwendet und bei einem     pH-Wert    von 5 bis 6  ausgegerbt, indem man nach erfolgter     Fettung    etwas  Ameisensäure     nachsetzt.    Der Gerbstoff dringt, als       Nachgerbstoff    verwendet, leicht in das Lederinnere  ein und bewirkt eine gleichmässige Füllung des  Leders.  



  <I>Beispiel 5</I>  80 Teile     Titanylsulfat        (TiOS04)    in 10- bis       60        %        iger        wässriger        Dispersion        werden        mit        50        Teilen          hydriertem        Naphthylamin    versetzt. Es entsteht eine  pastöse Masse, die getrocknet wird.

   Zu dem Trocken  produkt werden gemischt 60 Teile     Dioxydiphenylsul-          fon,    15 Teile     Resorcin,    30 Teile technisches     Poly-          glyoxal    und 500 bis 600 Teile einer in Wasser schwer  löslichen     Methylolverbindung    von     Dicyandiamid.       Letztere wird hergestellt durch     Umsetzen    von 1     Mol          Dicyandiamid    mit 2 bis 3     Mol        wässrigem    Form  aldehyd bei 80 bis 90  C.

   Das erhaltene Gemisch wird  getrocknet und mit 0,15     Mol        Alkylphenolsulfonat     versetzt. Dann wird die gesamte Mischung unter Zu  schlag von so viel Wasserglas     (Trinatriumsilikat)        ver-          mahlen,        dass        eine        10%ige        Dispersion        in        destilliertem     Wasser den     pH-Wert    5,5 erreicht. Es wird ein halt  bares gelbweisses     Gerbstoffpulver    erhalten, das zum  Gerben in wässriger Suspension angewendet wird.

    <I>Beispiel 6</I>  a) Durch Aufschliessen von     Zirkonsilikat        (ZrSi04)     in Soda und Auflösen der     Schmelze    in technischer  Salzsäure wird ein saures     Zirkonmischsalz    hergestellt.       250        Teile        der        ungefähr        25-        bis        30%igen        Dispersion     werden mit 45 Teilen     Xylidin    und 25 Teilen     Glykol-          diurethan    versetzt. Die entstehende Paste wird ge  trocknet.  



  b) Aus 1     Mol        Melamin,    0,15     Mol        Kresol    und  3     Mol        Formaldehyd        (als        30%ige        wässrige        Lösung)     wird eine     Methylolmischverbindung    bei 70 bis 90  C  kondensiert. Das Kondensat wird durch Zugabe von  0,1     Mol    Zinksulfat und 0,2     Mol    eines Kondensations  produktes aus     Naphthalinsulfonsäure    und Formalde  hyd ausgefällt und getrocknet.  



  400 Teile des unter b) hergestellten Trockenpro  duktes werden mit 120 Teilen des unter a) hergestell  ten     Zirkonaminsalzes    sowie mit 30 Teilen     Resorcin     und 30 Teilen handelsüblichem     Chloralhydrat        ver-          mahlen,    wobei so viel     Trinatriumphosphat    zugesetzt  wird, dass ein     pH-Wert    von     ungefähr    5 entsteht. Es  wird ein     gelblichbraunes    haltbares     Gerbstoffpulver    er  halten, das in Wasser nur teilweise löslich ist und zum  Gerben in Suspension angewendet wird.  



  <I>Beispiel 7</I>  In 1000 Teile einer ungefähr 55      /0igen        wässrigen     Lösung eines     Methylolmischkondensates,    hergestellt  aus 1     Mol    Harnstoff, 0,1     Mol        Ammoniak    (oder     Ätha-          nolamin),    0,15     Mol    Phenol und 2,2     Mol    Form  aldehyd, wird eine Lösung von 50 Teilen Chrom  sulfat, 25 Teilen Aluminiumsulfat (oder Zinksulfat)  und 25 Teilen     Naphthalinsulfonsäure    eingetragen.

    Das entstandene     Fällungsprodukt    wird mit 60 Teilen       Dimethylanilin        versetzt    und getrocknet. Das getrock  nete Produkt wird mit 40 Teilen     Brenzkatechin    und  50 Teilen eines Kondensationsproduktes aus     Naph-          thalinsulfonsäure    und     Formaldehyd    und mit 30 Tei  len festem     Polyglyoxal    vermahlen. Dabei gibt man  so viel Wasserglas zu, dass der     pH-Wert    des pulver  förmigen     Gerbstoffes    sich auf 4,5 einstellt. Der auf  diese Weise erhaltene     amphotere    Gerbstoff ist sehr  haltbar.

   Er hat eine gut     füllende    Wirkung beim Nach  gerben von     chrom-    und     lohgarem    Leder. Als Allein  gerbstoff verwendet, ergibt er feste weisse Leder.  



  Verwendet man bei der eben erläuterten Her  stellungsweise anstelle von 1     Mol        Harnstoff    1     Mol          Dicyandiamid    und dazu 0,15     Mol        Melami_n    sowie  anstelle von Phenol 0,15     Mol        Salicylsäure,    so wird      ein Gerbstoff mit ähnlich guten Eigenschaften erhal  ten.  



  <I>Beispiel 8</I>       In        650        Teile        einer        ungefähr        85        %        igen        wässrigen     Lösung der     Dimethylolverbindung    von     Butandioldi-          urethan    werden 65 Teile     ss-Naphthol    und 15 Teile       Resorcin    durch Erhitzen über 100  C gelöst. Bei dem       Erhitzungsvorgang    tritt teilweise Ätherbildung ein.

    Die Masse wird auf 70 bis 80  C abgekühlt. 333  Teile     Alumirsumsulfat        [A12(S04)3    . 18     H,0]    werden  nun     zugesetzt.    Das Ganze wird mit 50 Teilen     p,p'-          Diaminodiphenylmethan    und 30 Teilen einer     quater-          nären        Ammoniumverbindung,    hergestellt aus     Triätha-          nolamin    und z. B.     Dimethylsulfat    oder     Halogenalkyl,     umgesetzt. Die erhaltene Masse wird jetzt schnell fest.

    Sie wird getrocknet, mit 100 Teilen eines Konden  sationsproduktes aus     Naphthalinsulfonsäuren    und  Formaldehyd, mit 50 Teilen     Polyglyoxal    und schliess  lich mit so viel technischem Soda vermischt, dass sich  ein     pH-Wert    von 5,5 einstellt. Es wird eine etwas  plastische     gelblichbraune    Masse erhalten, die sich für  die Anwendung als Gerbstoff gut in Wasser suspen  dieren lässt.  



  Dem     Gerbstoff    kann man auch den nötigen Fett  anteil zumischen, indem man z. B. auf 60 bis 70 Teile  des Gerbstoffes 40 bis 30 Teile eines     ansulfonierten          Tranes    oder     Spermöles    zumischt.  



  Anstelle von     Butandioldiurethan    kann auch die  gleiche Menge der     Dimethylolverbindung    von     Äthan-,     Propan- oder     Hexandioldiurethan    verwendet werden.  Ferner kann statt der     Urethanverbindung    auch die  gleiche Menge einer     verätherten    Harnstoff-,     Melamin-          oder        Dicyandiamid-Methylolverbindung    verwendet  werden, z. B. 650 Teile eines     Methyläthers.     



  Mit den nach diesem Beispiel oder seinen Ab  wandlungen erhaltenen Gerbstoffen erzielt man beim  Gerben und Nach,-erben sehr weiche und etwas     zügi-          gere    Leder.  



  <I>Beispiel 9</I>  Aus 1     Mol        Dicyandiamid    und 5     Mol        wässrigem     Formaldehyd wird in bekannter Weise eine gut mit       Wasser        verdünnbare        35-        bis        45%ige        Lösung        von          Methyloldicyandiamid    hergestellt. In<B>1150</B> Teile die  ser Lösung werden 100 Teile Chromsulfat und 80  Teile Zinksulfat eingetragen.

   Nach erfolgter Mischung  werden 35 Teile     Dimethylanilin    und wahlweise 60  Teile     Äthylendiamin    oder 110 Teile     Hexamethylen-          diamin    dazu gemischt. Dabei tritt eine Umsetzung  ein. Das     Reaktionsprodukt    wird getrocknet. Diesem  werden 60 Teile     Resorcin,    30 Teile     Paraformaldehyd     und 100 Teile eines Kondensationsproduktes aus       Naphthalinsulfonsäure    und Formaldehyd     zugemischt.     Das erhaltene Produkt wird mit     Wasserglas    auf     pu    5  eingestellt.

   Auf diese Weise wird ein grösstenteils       wasserlöslicher    pulverförmiger Gerbstoff erhalten, der  eine grössere     Affinität    zur Lederfaser hat.  



  <I>Beispiel 10</I>  a) 100 Teile Aluminiumsulfat     [AI2(S04)3    - 18     H,0]     werden in zerkleinerter Form mit 25 Teilen Cyclo-         hexylamin    und 15 Teilen     Aminophenol    vermischt.  Nach erfolgter Umsetzung wird das Produkt getrock  net und gemahlen.  



  b) Durch vorsichtiges Zusammengeben,     gege-          benenfalls    unter Kühlung, von 180 Teilen Harnstoff       und        350        Teilen        30        %        iger        Formaldehydlösung        wird     ein     ankondensierter        Methylolharnstoff    hergestellt. Zu  der Lösung gibt man 100 Teile einer Lösung von  15 Teilen     Chrom(11I)-chlorid,    15 Teilen     Naphthalin-          sulfonsäure    und 100 Teilen konzentrierter Salzsäure.

    Unter starker Erwärmung scheidet sich der     Methylen-          harnstoff    in feinverteilter Form ab. Nach beendeter  Ausscheidung wird     abfiltriert    und getrocknet.  



  Die beiden Trockenprodukte     a)    und<I>b)</I> werden  zusammen mit 35 Teilen     Resorcin,    25 Teilen eines  Kondensationsproduktes aus     Naphthalinsulfonsäure     und Formaldehyd und 30 Teilen     Polyglyoxal    fein       vermahlen.    Dabei wird unter Zugabe von Wasserglas  auf     pu    4,5 eingestellt. Das Mahlgut wird mit 1,5     0/\0          Spermöl    oder Tran zur Verhinderung des     Stäubens     übersprüht.  



  Man erhält ein haltbares und handhabungssiche  res nichtstäubendes     Gerbstoffpulver.    Es eignet sich  gut zum     Nachgerben    von     chrom-    und     lohgarem    Le  der.  



  Die nach der in der Beschreibung und in den  Ausführungsbeispielen erläuterten Weise hergestellten  Gerbstoffe sind vorwiegend wasserunlöslich, lassen  sich aber in Wasser gut     dispergieren.    Sie sind     ampho-          ter,    jedoch überwiegt die     kationische    Wirkung. Die  Eigenschaften der mit den Gerbstoffen hergestellten  Leder liegen daher zwischen den Eigenschaften der       anionisch    und denen der     kationisch    gegerbten Leder.

    Man kann die Leder darum mit     kationischen        Fet-          tungsmitteln    ebenso gut weich machen wie mit     anioni-          schen.    Die Fette werden durch den Gerbstoff beson  ders fest im Leder verankert. Auch das Färben der  Leder lässt sich mit     anionischen    und     kationischen     Farbstoffen durchführen. Die Gerbstoffe sind reich  an     Hydroxylgruppen    und enthalten fast kein Neutral  salz. Bei Nach,-erben von Chromleder verändern die  Gerbstoffe die erwünschte Eigenart des Chromleders  kaum.

   Beim     Nachgerben    von     lohgarem    Leder fixieren  die     Gerbstoffe    die     anionischen    Natur- und     Synthese-          gerbstoffe    und verbessern die Lichtechtheit sowie vor  allem die     Färbbarkeit    der     lohgaren    Leder. Die  Schrumpftemperatur der mit den nach der Erfindung  hergestellten     Gerbstoffen    erzeugten Leder wird auf  85 bis 90  C erhöht. Das Leder     erhält    bei aller Fülle  und Narbenfestigkeit einen geschmeidigen Griff.

   Die  erfindungsgemäss hergestellten Gerbstoffe werden so  fest im Leder verankert, dass sie sich ohne Zerstö  rung des Hautgefüges nicht mehr aus dem Leder ent  fernen lassen. Dieser Vorteil gegenüber den bekann  ten Gerbstoffen ist beachtlich. Denn diese werden bei  der Weiterverarbeitung oder beim Gebrauch des  Leders zum Teil     unerwünschterweise    wieder entfernt.  Die mit den beschriebenen Gerbstoffen erzeugten  Leder lassen sich gut mit Deckfarben zurichten.

        Zur Erläuterung des     Gerbens    mit den erfindungs  gemäss hergestellten Gerbstoffen werden einige Bei  spiele gegeben:  <I>Gerben von Blössen:</I> Zum Gerben von Blössen  verwendet man vorzugsweise die in Wasser besser  löslichen Gerbstoffe,     dispergiert    sie, gegebenenfalls in  warmem Wasser, und lässt sie in üblicher Weise, z. B.  auf mit Kochsalz     gepickelte    Häute, in Mengen von  5 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf     Falzgewicht,     einwirken. Es kann zweckmässig sein, erhöhte     Gerb-          temperaturen    anzuwenden, etwa von 30 bis 60  C.

    Bei erhöhter Temperatur wird der Gerbstoff im       Walkfass    genau so schnell aufgenommen wie ein was  serlöslicher Gerbstoff. Nach     erfolgter        Angerbung    gibt  man ein in Wasser     emulgiertes        Fett    oder einen     sulfo-          nierten    oder     sulfatierten        Fettlicker    zu, und zwar je  nach Lederart zwischen 30 und 100 Gewichtspro  zent, bezogen auf     Gerbstoff.    Hat man zum Gerben  einen Gerbstoff verwendet, der arm an     Methylolgrup-          pen    ist, wie er z.

   B. nach Beispiel 5 und 10 erhalten  wird, so können mit dem Fett noch 10 bis 15 Ge  wichtsprozent Formaldehyd, bezogen auf Gerbstoff,  zugesetzt werden. Durch Nachsetzen von Säure, z. B.  Ameisen- oder Essigsäure, kann die Fettaufnahme  beschleunigt werden. Mit dem Gerben oder, wenn  man     vorgegerbte    Häute mit den Gerbstoffen nach  dieser Erfindung nachgegerbt hat, mit dem Nachger  ben kann man auch die Färbung verbinden, indem  man der     Gerbbrühe    die Lösung eines geeigneten  Farbstoffes, z. B. eines     Azofarbstoffes,    zugibt, und  dann in üblicher Weise fettet und     absäuert.     



       Nachgerben   <I>von Chromleder:</I> Chromgegerbte ma  gere Rinds- und Kalbshäute werden zwecks Erhöhung  der Fülle, Beseitigung von     Losnarbigkeit    und Verbes  serung des Schleifens mit 3 bis 10, vorzugsweise 4  bis 6 Gewichtsprozent des     erfindungsgemäss    herge  stellten     Gerbstoffes    bei 30 bis 60  C im Fass nach  gegerbt. Gegebenenfalls färbt man im gleichen Bad,  fettet mit 50 bis 60 Gewichtsprozent     Fettlicker,    be  zogen auf Gerbstoff, trocknet und richtet in üblicher  Weise zu. Auf diese Weise nachgegerbtes     Chromleder     eignet sich auch sehr gut für die     Pastinb    Verfahren.

    Bei dem häufig stark narbengeschädigten Rindsleder  wird der Narben meist abgeschliffen. Dies geht bei  nachgegerbtem Leder besonders leicht.  



       Chromvelour-   <I>und</I>     Spaltvelourleder    werden nach       dem        Aufwalken        mit        1,5        bis    3     %,        bezogen        auf        Falz-          gewicht,    des erfindungsgemäss hergestellten Gerbstof  fes zunächst nachgegerbt, im gleichen Fass gefärbt       und,        wenn        nötig,        noch        mit        0,

  5        bis        1%        Fett        nachge-          fettet.    Durch die     Nachgerbung    wird sowohl der Schliff  feiner als auch die Färbung schleifechter und nach  dem Schleifen brillanter.

   Durch     Chromgerbung    her  gestellte     Bekleidungs-    und     Bekleidungsvelourleder          werden        durch        Nachgerben        mit    1     bis    4     %        des        erfin-          dungsgemäss    hergestellten     Gerbstoffes    nicht nur in der  Färbung     vertieft,    es wird auch das Ausbluten und die  Schweissechtheit der Leder erhöht.  



  Bei     lohgaren   <I>Ledern</I> wird durch den nach dieser  Erfindung hergestellten Gerbstoff die Fixierung der         anionischen    Gerbstoffe stark erhöht, das Ausbluten  des wasserlöslichen Gerbstoffes also     verringert.    Au  sserdem wird die     Färbbarkeit    der Leder sehr ver  bessert. Bekanntlich lassen sich mit     synthetischen          anionischen    Gerbstoffen hergestellte Leder schlecht  färben. Die Lichtechtheit und die     Schleifbarkeit    der  mit den nach dieser Erfindung hergestellten Gerb  stoffen erzeugten Leder wird ebenfalls erhöht.

   Ost  indische Ziegenleder werden beispielsweise nach dem       Aufwalken    in Wasser oder nach leichtem     Entgerben     mit 2,5 bis 5 Gewichtsprozent des erfindungsgemäss  hergestellten Gerbstoffes, bezogen auf Falzgewicht,  nachgegerbt, getrocknet und geschliffen. Darauf wird  in üblicher Weise gefärbt und gefettet. Man erhält ein  vorzügliches volles     Velourleder    mit feinem     Schliff    und  egaler leuchtender Färbung.

   In ähnlicher Weise er  hält man ein volles, sehr gut und     echt    gefärbtes     Be-          kleidungsnarbenleder    und     Buchbinderleder.    Beispiels  weise gerbt man ostindisches Ziegenleder mit 2 bis  5     %        des        nach        der        Erfindung        hergestellten        Gerbstoffes     nach und färbt gleichzeitig. Diese einfache Arbeits  weise lässt sich besonders gut anwenden, da der Gerb  stoff die Färbung ausserordentlich begünstigt, ohne  dass Fehlfärbungen auftreten.  



  Vegetabilisch gegerbtes Möbel- und Polsterleder  sowie     Täschnerleder    wird durch Nach,-erben mit 3       bis    6     %        des        nach        der        Erfindung        hergestellten        Gerb-          stoffes    ebenfalls in den     Echtheitseigenschaften    und  der     Fülle        verbessert.    Die Verbesserung der     Färbbar-          keit    ist für die nur mit wasserlöslichen Farbstoffen  gefärbten Leder von besonders grosser Bedeutung.

    



  Wenn man beim     Nachgerben        Wert    auf weichere  Leder legt, so verwendet man solche Gerbstoffe nach  dieser Erfindung, die als     Methylolderivate        Methylol-          urethane    oder     verätherte        Methylolverbindungen    ent  halten. Weichere Leder kann man auch erhalten,  wenn man fetthaltige     Gerbstoffe    verwendet. Die eben  genannten     Gerbstofftypen    und die genannte Kombi  nation sind jedoch auch zum     Direktgerben    von Blö  ssen geeignet.  



  Mit dem erfindungsgemäss hergestellten Gerbstoff  gemisch kann man auch die     Trageigenschaften    von  Sohlleder, die Flexibilität und die wasserabweisende       Wirkung    erheblich verbessern. Beispielsweise gerbt       man        Chromsohlleder        mit    5     bis        10        %        des        Gerbstoffes     nach und fettet mit der gleichen Fettmenge,

   oder man  gerbt     ungefülltes    vegetabilisches Sohlleder mit 5 bis       12        %        des        Gerbstoffes        nach,        wobei        man        gleichzeitig     die gleiche Menge Fett verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines als Gerbstoff wir kenden Gemisches, dadurch gekennzeichnet, dass man ein in Wasser mit saurer Reaktion dispergierbares Salz eines mehrwertigen, zur Komplexbildung be fähigten Metalls, eine aliphatische, aromatische, ali- phatisch-aromatische oder heterocyclische Verbin dung, die mindestens eine primäre, sekundäre,
    tertiäre oder quaternäre Aminogruppe oder eine Säureamid- gruppe im Molekül enthält, oder eine Mischung sol- cher Verbindungen; einen Aldehyd oder eine Aldehyd abspaltende Verbindung, eine aromatische Hydroxy- verbindung, eine zur Kondensation befähigte Me- thylolverbindung oder eine daraus durch Konden sation entstandene Methylenverbindung miteinander vermischt. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man ausserdem noch Wasser zu gibt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Stoffe in Gegenwart von 10 bis 1001/o Wasser, bezogen auf den Feststoffgehalt des Gemisches, gleichzeitig mit dem Vermischen ver- mahlt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Stoffe in Gegenwart von 100 bis 2001/o Wasser vermischt und dabei auf Temperaturen von 30 C bis zum Siedepunkt der Mischung erwärmt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass, bezogen auf die Menge der min destens eine Aminogruppe oder eine Säureamidgruppe enthaltenden Verbindung, die Menge des in Wasser mit saurer Reaktion dispergierbaren Salzes eines mehrwertigen, zur Komplexbildung befähigten Metalls 0,8 bis 1,2 Äquivalent, die Menge des Aldehyds oder der Aldehyd abspaltenden Verbindung 0,2 bis 1,2 Äquivalent, die Menge der aromatischen Hydroxy- verbindung 0,
    2 bis 2 Äquivalent und die Menge der zur Kondensation befähigten Methylolverbindung oder der daraus durch Kondensation entstandenen Methylenverbindung 1 bis 20 Aquivalente beträgt.
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