Sicherheitseinrichtung an einem Dampfdruckkochbehälter Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung an einem Dampfdruckkoch- behälter. Bei den bekannten Dampfdruckkoch- behältern musste bis jetzt das Abschlussorgan, z. B. die Türe, mit grosser Vorsicht geöffnet werden, damit die bedienende Person vom heissen, ausströmenden Dampf nicht verbrüht wurde.
Um solche Unfälle zu vermeiden, besitzt die Sicherheitseinrichtung erfindungsgemäss im Innen raum des Behälters vorgesehene, auf den Druck im letzteren ansprechende Mittel, die derart ausgebildet sind, dass sie beim überschreiten eines vorbestimm- baren Druckes im Innenraum des Behälters das Ab schlussorgan verriegeln.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt, Fig. 2 einen Tefgrundriss und Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils A in Fig. 1 einer Einrichtung nach der Erfindung.
Fig. 4 veranschaulicht ein Filter im Schnitt.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Teil eines Dampfdruck kochbehälters bezeichnet, dessen zur Einführung des Kochgutes bestimmte Öffnung 2 durch eine Türe 3 abschliessbar ist. Im Innern der Türe 3 sind in be kannter Weise eine Mehrzahl von Riegeln 4 ange ordnet, die durch einen gemeinsamen Handgriff in Bügel 5 einschiebbar sind und damit die Türe 3 dampfdicht an den Behälter pressen. In Fig. 1 ist nur ein Teil eines Riegels 4 und auch nur ein Bügel 5 gezeigt. Bei kleineren Behältern genügt ein Riegel, bei grössern werden eine Mehrzahl solcher Riegel und Bügel vorgesehen. Als Abschlussorgan kann auch statt der Türe ein auf dem Behälter schwenk barer Deckel zur Verwendung gelangen.
Die obere Abschlusswand 6 des Behälterinnen raumes weist eine Durchbrechung 7 auf, über wel- eher sich eine in ihrem Volumen veränderbare Kammer 8 befindet. Diese Kammer 8 wird von einem Balg, vorzugsweise einem Federrohr 9, be grenzt, das nach unten offen und oben durch einen Boden 10 abgeschlossen ist. Im übrigen ist das Rohr 9 am Flansch 11 eines Ringes 12 befestigt. Um ein seitliches Ausweichen des Federrohres 9 zu verhin dern, sind ausserhalb desselben Stützen 13 angeord net, die oben durch einen Ring 14 zusammengehalten werden.
Zwischen einer mit dem Boden 10 verbun denen Scheibe 15 und einer weiteren, an einer Tra verse 16 befestigten Scheibe 17 liegt eine Druckfeder 18. Die Traverse 16 selbst ist an zwei Säulen 19 in der Höhe verstellbar gelagert. Muttern 20 gestatten, die Vorspannung der Feder 18 zu verändern (Fig. 3).
Auf dem Boden 10 ist ein U-förmiger Bügel 21 befestigt, in dessen beiden aufrechtstehenden Schen keln 22 je ein Zapfen 23 festsitzt. Auf jedem Zapfen 23 ist ein Hebelarm 24 frei gelagert. Die beiden Arme 24 sind mit einer Büchse 25 fest verbunden, die auf einer Achse 26 drehbar ist. Letztere ist in Stützen 27 befestigt. Mit der Büchse 25 sind ferner zwei abwärts ragende Arme 28 fest verbunden, an denen auf Bolzen 29 ein gemeinsamer Bügel 30 an gelenkt ist. Je zwei Arme 24, 28 bilden zusammen einen, Winkelhebel. Der Steg 31 des Bügels 30 liegt auf einem Verriegelungsbolzen 32 auf, der in einem Lager 33 längsverschiebbar geführt ist.
Beidseitig vom Steg, 31 befindet sich auf dem Bolzen 32 je eine Druckfeder 35 bzw. 36. Die Feder 35 ist auf einem Flansch 34 des Bolzens 32 und die Feder 36 auf eine Mutter 37 abgestützt. Durch Verstellen der letz teren lässt sich die Vorspannung der Federn 35 und 36 und damit die Federung des Bügels 30 einstellen. Ferner weist der Bolzen 32 vier Ringnuten 38, 39, 38', 39' auf, von denen je zwei durch Eingreifen von Kugeln 40 zur Wirkung gelangen. Die genann- ten Kugeln 40 stehen unter der Wirkung von Druck federn 41, die durch Schrauben 42 mehr oder weniger vorgespannt werden können.
Das äussere Ende 32' des Bolzens 32 ist dazu bestimmt, in eine Vertiefung 43 (Fig. 1) des Riegels 4 einzutreten.
Die Wirkungsweise der Sicherungseinrichtung ist folgende: Nach dem Einbringen des zu kochenden Gutes in den Behälter 1, und nach dem Schliessen der Türe 3 wird die Heizung (nicht dargestellt) eingeschaltet. Nach einiger Zeit steigt im Behälterinnern zufolge der Entwicklung von Dampf der Druck, der -sich auch in der Kammer 8 entsprechend erhöht. Das Federrohr 9 dehnt sich langsam aus, und zwar ent gegen der Wirkung der Feder 18. Zu gleicher Zeit geht natürlich der Boden 10 mit dem Bügel 22 in die Höhe, wodurch die Winkelhebel 24, 28 entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn verschwenkt werden.
Infolge dessen bewegt sich der Bügel 30 unter Zusammen drücken der Feder 35 nach rechts (Fig. 1). Die federbelasteten Kugeln 40 halten den Verriegelungs- bolzen 32 jedoch noch in der dargestellten Lage. So bald aber der Druck auf die Feder 35 ein bestimm tes Mass übersteigt, wird die von den Druckfedern 41 über die in den Nuten 38, 39 liegenden Kugeln 40 auf dem Bolzen 32 wirkende Kraft überwunden, so dass der Bolzen 32 ruckartig nach rechts verscho ben wird und dessen vorderes Ende 32' in die Ver tiefung 43 des Riegels 4 zu liegen kommt, wobei die Feder 35 entspannt wird.
In dieser Lage ist der Bolzen 32 wiederum gesichert, da jetzt die Kugeln 40 in den Nuten 38', 39' liegen. Durch den Eintritt des Bolzens 32 in die Vertiefung 43 ist es unmöglich geworden, von aussen her den Riegel 4 zurück zuziehen und damit die Türe 3 öffnen zu können. Selbstverständlich könnten mehrere Bolzen 32 vor gesehen sein, die je mit einem Riegel 4 zusammen arbeiten würden.
Wenn das Kochgut genügend gar ist, wird der Dampf aus dem Behälterinnern durch ein nicht dar gestelltes, an sich bekanntes Ventil abgelassen. Da durch sinkt der Druck im Innern des Behälters und die Feder 18 drückt das Federrohr 9 zusammen. Die Winkelhebel 24, 28 werden im Uhrzeigerdreh- sinn verschwenkt und somit die Feder 36 durch den Bügel 30 zusammengedrückt. Hat der Druck auf die Feder 36 ein bestimmtes Mass erreicht, so wird die von den Druckfedern 41 über die in den Nuten 38', 39' liegenden Kugeln 40 auf dem Bolzen 32 wir kende Kraft überwunden,
so dass der Verriegelungs- bolzen 32 ruckartig in die in Fig. 1 gezeichnete Lage zurückgeht. Der Riegel 4 wird frei und kann zurückgezogen werden. Die Türe 3 lässt sich also öffnen.
Aus vorstehendem ergibt sich also somit, dass sich die Türe 3 beim überschreiten eines bestimmten Druckes im Innern des Behälters durch die üblichen Mittel überhaupt nicht mehr öffnen lässt. Damit wer den Unfälle durch heissen ausströmenden Dampf mit Sicherheit verunmöglicht. Die Muttern 20 und 37 lassen eine derartige Einstellung zu, dass die Ver- bzw. Entriegelung des Riegels 4 durch den Verrie- gelungsbolzen 32 bei vorbestimmbarem Dampfdruck erfolgt.
Da es immer vorkommt, dass durch den auf steigenden Dampf Teile des Kochgutes mitgerissen werden, könnten die Windungen des Federrohres 9 verstopft werden und letzteres nicht mehr richtig, arbeiten. Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird in die Kammer 8 das in Fig.4 dargestellte Filter eingesetzt. Letzteres besteht aus einer Platte 50, einer zentralen, senkrechten Achse 51, drei Zylin dern 52, 53, 54, einem Handgriff 55, zwei Distanz büchsen 56, 57 und einer Mutter 58. Die Achse 51 ist fest mit der Platte 50 verbunden, während alle drei Zylinder 52, 53, 54 durch die Mutter 58 allein in ihrer Lage gehalten sind.
Das Filter wird an zwei festen Zapfen 59 durch einen bajonettartigen Ver schluss leicht lösbar gehalten. Der aus dem Behälter innern aufsteigende Dampf ist vorerst gezwungen, durch die Löcher 60 der Platte 50 in den Ringraum 62 und von hier durch die Löcher 63 des Zylinders 53 in den Ringraum 64 zu strömen. Von da gelangt der Dampf durch Löcher 65 in den Ringraum 66 und anschliessend durch Bohrungen 67 und 68 in die Kammer B. Durch den Einbau des beschriebenen Filters ist es praktisch ausgeschlossen, dass feste Bestandteile bis an die Innenwand des Federrohres 9 gelangen können.
Durch den Bajonettverschluss lässt sich das ganze Filter mit einem Griff leicht entfer nen und durch anschliessendes Lösen der Mutter 58 zwecks Reinigung in seine Einzelteile zerlegen, ohne dass irgendwelche Werkzeuge notwendig sind.