Feuerungsanlage für feste Brennstoffe Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage für feste Brennstoffe, bei der die Primärluft durch einen vertikalen Vorderrost und unter dem Vorderrost hindurch in die Brennkammer strömen kann und die Menge durch den Vorderrost hinduchzuleitender Luft geregelt werden kann.
Bei einer bekannten Vorrichtung sind zwei Loch platten, die in bezug aufeinander verschoben werden können, vor dem Vorderrost angebracht. Mit dieser Konstruktion wird eine gleichmässige Verteilung der Primärluft bei deren Durchleitung durch den Vor derrost angestrebt. Beim lnbetriebnehmen der Feuerungsanlage werden diese Platten von Hand derart eingestellt, dass der damit erzielte Durchlass der Lochplatten eine der Art des zu verfeuernden Brennstoffes angemessene Grösse hat. Eine einwand freie Abdichtung lässt sich mit dieser Konstruktion nicht erzielen. Eine Verstellung der Platten während des Betriebes erfolgt nicht.
Normalerweise wird dabei die Primärluft von einem Ventilator zugeleitet. Steigt die Zimmer temperatur oder die Temperatur des Kesselwassers, oder - wenn es sich um einen Dampfkessel han delt - der Dampfdruck, über einen gewissen Wert, so besorgt ein auf diese Temperatur oder auf diesen Dampfdruckwert eingestellter Thermostat die Aus schaltung des Ventilators. Die Ventilatorklappe wird dann ebenfalls geschlossen, so dass die Ver brennung nur noch mit vom natürlichen Zug über die Türspalten der Feuerungsanlage angesaugter Leckluft weitergeht.
Ist die Feuerungsanlage mit einer Mindestbelastung zu betreiben, wie beispiels weise ein Zentralheizungskessel in der Nacht, so wird der Thermostat derart eingestellt, dass die Verbrennung fast ausschliesslich mit Luft erfolgt, deren Ansaugung durch den natürlichen Zug besorgt ist. Es hat sich gezeigt, dass sich die Mindestbelastung dann auf etwa 10% der normalen beläuft.
Die Erifndung bezweckt nunmehr, die Feuerungs- anlage derart zu verbessern, dass, gemessen an der üblichen Feuerungsanlage, diese mit einer gerin geren Mindestbelastung betrieben werden kann. Ge mäss der Erfindung ist eine mit einer Öffnung ver sehene Platte vor dem Vorderrost angebracht, welche Öffnung mittels einer Klappe verschliessbar ist, die von einem Thermostaten derart gesteuert wird, dass die Luftzufuhr durch den Vorderrost bei überschrei tung eines Grenzwertes einer Zustandsgrösse des er hitzten Mediums gesperrt wird.
Der Widerstand, der sich der zuerst durch den Vorderrost und sodann durch die in der Brenn- kammer lagernde Brennstoffschicht hindurchströ menden Luft entgegengesetzt, ist weit geringer als derjenige, der sich der Luft entgegensetzt, die durch die auf dem Brennkammerboden liegenden Verbren nungsrückstände hindurchzieht. Dies führt eine sehr starke Verbrennung von den längs des Vorderrostes gelegenen Brennstoffteilen herbei. Wird nunmehr die Zuleitung von Luft zum Vorderrost gesperrt, so hat dies zur Folge, dass der Widerstand, der sich der Verbrennungsluft entgegensetzt, bedeutend gesteigert wird. Dies bewirkt wiederum ein Absinken der Menge der infolge des natürlichen Zuges angesaugten Luft.
Zudem wird die grosse Wärmequelle, die sich sonst durch Verbrennung längs des Vorderrostes bildet, ausgeschaltet. Es lässt sich deshalb mit einer solchen Feuerungsanlage eine Mindestbelastung er- zielen, die sich auf etwa 3 % der normalen Belastung beziffert.
Bei einer koksgefeuerten Feuerungsanlage mit einer Wärmekapazität von 1,5<B>.105</B> kcal/h be deutet dies, dass sich der stündliche Brennstoff verbrauch auf etwa 7 kg stellt gegen einen Brenn- stoffverbrauch von 23,5 kg pro Stunde bei einer Belastung von 101/o.
An Hand des in der beigefügten Figur dargestell ten Ausführungsbeispiels des Erfindungsgegenstan des soll die Erfindung näher erläutert werden.
Der Brennstoff, beispielsweise Grobkoks, lagert in einem Vorratsbunker 1 und rutscht beim Betrei ben der Feuerungsanlage allmählich aus dem Bunker hinunter in eine vertikale Brennkammer 2.
Diese ist von den wassergekühlten Seitenwänden der Feuerungsanlage sowie von einem Vorderrost 3 und einem Hinterrost 4 begrenzt. Jeder dieser Roste setzt sich aus einer Reihe wassergekühlter, vertika ler Rohre zusammen, die zur Verhütung des Durch- fallens von Brennstoff mit Flossen 5 ausgerüstet sind.
Der Boden der Brennkammer ist ein Rost 6, der unterhalb des Vorderrostes und in einem solchen Abstand von diesem angeordnet ist, dass die Ver brennungsrückstände mittels eines Schlackenstössels 7 unter dem Vorderrost hindurch aus der Brenn- kammer geschafft werden können.
Die Verbrennungsluft wird von einem Ventilator 8 in ein Verteilungsrohr 9 eingeblasen. In diesem ist eine verstellbare Klappe 10 angeordnet, die die zugeleitete Luft aufteilt in einen Teil, der einem Luftkasten 11 zuströmt und in einen weiteren Teil, der als Sekundärluft über eine Umlaufleitung 12 und ein mit kleinen Öffnungen 13 beschicktes Rohr 14 in einen Nachbrennraum 15 eintritt. Der Luft kasten 11 und der dem Rost 6 vorgelagerte Raum sind mittels einer Tür 16 von der Umgebung abge schlossen. Die in den Luftkasten Il eingeführte Primärluft strömt grösstenteils durch die Spalten zwi schen den Rohren 3 hindurch und gelangt so in die Brennkammer 2.
Der restliche Teil der Luft strömt durch den Rost 6 und durch die zwischen diesem Rost und dem untern Rand des Vorderrostes vor handene Öffnung hindurch in die Brennkammer.
Vor dem Vorderrost ist eine mit einer Öffnung 18 versehene Platte 17 in schräger Stellung ange bracht. Diese Öffnung kann mittels einer Klappe 19, die an einem oberhalb der Öffnung angebrachten Scharnier 20 befestigt ist, abgeschlossen werden. In sperrender Stellung drückt die Klappe infolge ihres Eigengewichtes gegen die Platte. Es ist aber eben falls möglich, die Klappe durch Federwirkung gegen die Platte zu drücken. An der Platte sind zwei Strei fen 21 befestigt, die rings um die Öffnung angeord net sind und in geschlossener Stellung der Klappe deren Rand einfassen, so dass eine kreisförmige, la- byrinthartige Abdichtung entsteht.
Dadurch wird eine zufriedenstellende Abdichtung erzielt ohne ge naue Bearbeitung. Die Klappe wird mittels eines Bowdenkabels 22 bewegt, dessen aussenliegendes Ende mit dem Schalthebel des vom Thermostaten 24 bedienten Servomotors 23 verbunden ist. Selbst verständlich ist es auch möglich, die Klappe mittels eines Stangenwerkes zu bedienen.
Bei normaler Belastung der Feuerungsanlage wird die Klappe 19 in Durchlassstellung gehalten. Die Temperatur wird hierbei durch Regelung des Ventilators oder der Ventilatorklappe konstant ge halten. Ist die Feuerungsanlage mit Mindest belastung zu betreiben, wird die Klappe 19 mit der thermostatischen Reguliervorrichtung 23, 24 ge kuppelt, die derart abgestellt ist, dass sich die Klappe 19 öffnet, wenn die Temperatur des Wassers in der Feuerungsanlage unterhalb eine bestimmte Tempera tur, beispielsweise 35 C, gesunken ist, und schliesst, wenn die Temperatur diesen Wert übersteigt.
Die Luftzufuhr durch den Vorderrost wird dann völlig abgesperrt. Der Thermostat 24 wird durch die Temperatur des im Hohlgehäuse 30 befindlichen Heisswassers gesteuert.