CH340754A - Verfahren zur Herstellung von Ferriten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ferriten

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CH340754A
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melting
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Description


  Verfahren     zur    Herstellung von     Ferriten            Ferrite    werden infolge ihrer besonderen magneti  schen und elektrischen Eigenschaften in zunehmen  dem Masse in der Elektrotechnik verwendet. Man  benutzt sie u. a. als Materialien für die Herstellung  von     Spulenkernen    für Wechselströme, zum Beispiel  für     Pupinspulen,    Filterspulen,     Übertragerkerne,          Hochfrequenzkerne,    und auch für die Herstellung  von Dauermagneten.  



  Man kann die     Ferrite    in der Weise herstellen,  dass man die den     Ferrit    bildenden Metalloxyde innig  vermischt und, zweckmässig nach einer     Vorsinterung     und anschliessenden Zerkleinerung, in eine ge  wünschte Form     zusammenpresst    und die     Presslinge     bei hohen Temperaturen sintert, wobei sich unter  Diffusion der gewünschte     Ferrit    bildet. Auch kann  man     Ferrite    durch oxydierendes Einschmelzen der  Metalle, deren Oxyde den     Ferrit    bilden, herstellen.  



  Es wurde nun gefunden, dass man     Ferrite    durch  Schmelzen der den     Ferrit    bildenden Metalloxyde in  technisch einfacher Weise herstellen kann, wenn man  die zum Schmelzen erforderlichen hohen Temperatu  ren mittels der beim Durchgang eines elektrischen  Stromes durch die Oxyde entstehenden Wärme er  zeugt.

   Um ein Reagieren der Schmelze mit der       Tiegelwand    zu     vermeiden,    ist es     zweckmässig,    die  Oxyde in einem Bett, das man aus pulverförmigem  oder     stückigem        Ferrit    der gleichen Art oder aus dem  Gemisch der Oxyde, welche den     Ferrit    bilden, be  reitet hat, einzuschmelzen, so dass die Schmelze nur  mit dem     Ferrit    oder dem     Oxydgemisch    und nicht mit  der     Tiegelwand    in Berührung kommen kann.  



  Da der spezifische elektrische Widerstand der  Oxyde in kaltem Zustand im allgemeinen sehr hoch  ist und erst bei höheren Temperaturen auf für eine  Widerstandsheizung mit normalen Spannungen  brauchbare Werte sinkt, ist es zweckmässig, die  Oxyde durch Widerstandsheizung eines in die Oxyde  eingebetteten metallischen Leiters, vorzugsweise aus    einem der Metalle, deren Oxyde den     Ferrit    bilden,  so weit vorzuheizen, bis die erhitzten Oxyde die  Stromleitung übernehmen können. Als Eisenoxyd  verwendet man     vorteilhaft    mindestens teilweise       Eisenoxyduloxyd        (Fe304),    da dieses eine wesentlich  höhere Leitfähigkeit als Eisenoxyd     (Fe2O3)    besitzt  und daher den Stromdurchgang erleichtert.

   Die zu  sammengeschmolzenen Oxyde kann man nun in eine  Form auslaufen und darin zu einem gewünsch  ten     Ferritkörper    erstarren lassen oder sie auch ohne  besondere Formgebung, zum Beispiel als dünne, auf  eine gekühlte Eisenplatte -aufgelaufene Schmelz  schicht,     zweckmässigerweise    unter gleichzeitigem       Aufsprühen    von Wasser, erstarren lassen, dann bre  chen und in einer Kugel- oder Schwingmühle zu  Pulver vermahlen. Aus diesem Pulver kann man mit  oder ohne Bindemittel Kerne pressen und diese in  üblicher Weise bei Temperaturen von etwa 1100 bis  1400  C in Luft oder anderer Atmosphäre sintern.  



  Man kann nach diesem Verfahren sowohl     Fer-          rite,    die weichmagnetische Eigenschaften besitzen,  zum Beispiel     Mangan-Zinkferrit,        Nickel-Zinkferrit,          Magnesium-Zinkferrit,        Mangan-ferrit,    als auch per  manentmagnetische     Ferrite,    wie Barium-,     Strontium-          oder        Kobaltferrite    herstellen.  



  <I>Beispiel 1</I>  In eine aus feuerfesten Steinen zusammengebaute       Wanne    a (siehe Zeichnung) mit rechteckigem Quer  schnitt, deren Länge 50 cm, Breite 12 cm und  Höhe 10 cm     beträgt,    wird ein pulverförmiges Ge  misch b aus<B>11,6</B> kg     Eisenoxyduloxyd,    3,52 kg Man  gandioxyd und 2,78 kg Zinkoxyd eingefüllt. Zwi  schen zwei Eisenelektroden c von 5 cm Durchmesser  und 40 cm Länge ist ein Bandeisen d von 45 cm  Länge, 1,5 cm Breite und 0,4 cm Dicke in der  Weise angeordnet, dass die Enden des Bandeisens in  Nuten, die am     untern    Ende der Eisenelektroden      angebracht sind, eingeklemmt sind.

   Dieses Bandeisen  wird in das Innere der mit dem     Oxydgemisch    gefüllten  Wanne gebracht, wobei die Elektroden an den bei  den Enden der Wanne nach oben herausragen. An  die Elektroden wird die regelbare niederfrequente  Wechselspannung eines     Hochstromtransformators    ge  legt. Bei einer an die Elektroden gelegten Spannung  von etwa 20 Volt erhitzt sich das im     Oxydgemisch     befindliche Bandeisen bei einem anfänglichen Strom  durchgang von etwa 300     Amp.    und hierdurch wird  auch das     Oxydgemisch    erwärmt.

   Bei weiterer Stei  gerung der Temperatur des Bandeisens durch Stei  gerung des hindurchgehenden Stromes auf 500     Amp.     kommt das Bandeisen auf Schmelztemperatur,       schmilzt    durch und überträgt damit die Stromleitung  auf das erhitzte     Oxydgemisch,    dessen Leitfähigkeit  durch die inzwischen erfolgte Erhitzung durch das  Bandeisen so gestiegen ist, dass ein Strom von etwa  500     Amp.    bei etwa 27 Volt Spannung an den Elek  troden hindurchgeht.

   In kurzer Zeit     schmilzt    der in  der Nachbarschaft des Bandeisens befindliche Teil  des     Oxydgemisches    zusammen, während der aussen  befindliche Teil nicht zum Schmelzen gelangt und  daher als eine Art     Tiegelfutter    dient. Durch weitere  Stromzufuhr kann man die Schmelze     flüssig    erhalten,  so lange, bis sich eine einheitlich zusammengesetzte  Schmelze gebildet hat. Man kann durch     Aufblasen     von Sauerstoff dafür sorgen, dass die Schmelze den  richtigen Sauerstoffgehalt erhält.  



  Durch Öffnen des am Boden der Wanne a be  findlichen Schiebers e und Durchstossen der Bar  überliegenden Pulverschicht mit einem Eisenstab  von oben lässt man die     Schmelze    rasch auf eine  darunter befindliche, 4 cm starke Eisenplatte in  dünner Schicht auslaufen, so dass die Wärme sehr  schnell abgeführt wird und die Schmelze rasch er  starrt. Gleichzeitig wird auf die Schicht des erstar  renden Produktes Wasser aufgesprüht, und hierdurch  wird das Produkt brüchig, so dass es leicht zerklei  nert werden kann. Anschliessend wird das zerklei  nerte Produkt 24 Stunden mit     Stahlkugeln    und Was  ser in einer Schwingmühle zu Pulver gemahlen, des  sen mittlere Teilchengrösse etwa 1 bis     2,u    beträgt.

    Nach dem Entfernen des Wassers und Trocknen des  Pulvers wird durch Pressen unter einem Druck von  500     kg/cm2    in einer     Stahlmatrize    ein Ringkern ge  presst, dieser in einem     Sinterofen    unter Zutritt von  Luft 4 Stunden lang bei 1300  C gesintert und dann  durch Herausziehen aus dem Ofen in Luft schnell  abgekühlt.  



  Dieser Kern hatte folgende Eigenschaften:       Permeabilität        ,u    = 858       Spez.    Gewicht s = 4,91       Curiepunkt    120  C       Spez.    Verlustwinkel
EMI0002.0026  
   (bei 5 k     c/s)    = 1.6.10-6       Spez.        Hystereseverlust   
EMI0002.0030  
   (bei 5 k     c/s)    = 1.6.10-.

      <I>Beispiel 2</I>  In eine aus 2 mm dickem Eisenblech bestehende,  rechteckige und sich nach oben verbreiternde  Wanne a (100 cm lang, in der Mitte 25 cm breit und  14 cm hoch) wurde ein pulverförmiges Gemisch b  von 58 kg     Eisenoxyduloxyd,    16,5 kg     Mangandioxyd     und 14 kg     Zinkoxydpulver    zum Teil eingefüllt und  festgestampft. Das     Eisenoxyduloxyd    und das Man  gandioxyd waren durch ein Sieb von 0,75 mm Ma  schenweite gesiebt worden.  



  In der Mitte der Wanne auf das festgestampfte  Pulvergemisch wurde ein Bandeisen d von 80 cm  Länge, 2 cm Breite und 0,2 cm Dicke gelegt. Auf  die beiden Enden dieses Bandeisens wurden zwei.  8 cm starke, runde und 35 cm lange Eisenelektro  den c aufgesetzt, worauf auf das Bandeisen der Rest  des     Oxydgemisches    in einer Höhe von 2 cm auf  gefüllt wurde.  



  An die. zwei Eisenelektroden wurde die regelbare  Spannung (50     c/s)    eines     Hochstromtransformators     angelegt. Bei 10 Volt betrug der Strom zu Beginn  700     Amp.,    um innerhalb von 3 Minuten auf  300     Amp.    abzusinken. Nach 51/2 Minuten schmolz  das Eisenband durch, was an dem plötzlichen Ab  fall der Stromstärke festgestellt werden konnte. Dar  aufhin wurde die Spannung auf 30 Volt erhöht,  wobei der Strom langsam bis auf 2000     Amp.    an  stieg. Nach 45 Minuten     Gesamtstromdurchgang    ist  der zwischen den Elektroden befindliche Inhalt der  Eisenwanne geschmolzen.

   Nach Umrühren wird  durch Öffnen des an der Unterseite der Wanne be  findlichen Schiebers und Durchstossen der darüber  befindlichen Pulverschicht mit einem spitzen Eisen  stab abgestochen. Der flüssige Strahl der geschmol  zenen Oxyde lief in dünner Schicht auf eine 4 cm  dicke Eisenplatte eines unter der Wanne befindlichen  Eisentisches und wurde darauf durch Aufsprühen  von Wasser schnell abgekühlt. Das dadurch brüchig  gewordene Material wurde mit einem Eisenstampfer  von Hand zerstossen. Die ausgelaufene Menge betrug  44 kg, der Verbrauch an elektrischer Energie  31 KW-Stunden.  



  Das zerstossene Material wurde 48 Stunden in  einer Schwingmühle mit Stahlkugeln und Wasser  gemahlen, nach Entfernen des Wassers unter einem  Druck von 50     kg/em2    zu einem Ringkern gepresst,  dieser 4 Stunden bei 1250  C unter Zutritt von Luft  in einem     Sinterofen    gesintert und darauf innerhalb  einer Stunde auf Zimmertemperatur abgekühlt.  



  Dieser Ringkern zeigte folgende Eigenschaften:       Permeabilität        a    = 1225       Curiepunkt    140  C       Spez.    Verlustwinkel
EMI0002.0049  
   (bei 5 k     c/s)    =     0.92.10-6     (bei 100 k     c/s)    = 6.62.10-6       Spez.        Hystereseverlust   
EMI0002.0055  
   (bei 5 k     c/s)    = 0.41.10-.

        <I>Beispiel 3</I>  Zur Herstellung eines permanentmagnetischen       Bariumferrits    wurde in eine aus 2 mm Eisenblech  bestehende rechteckige Wanne a, die 50 cm lang,  20 cm breit und 14 cm hoch ist, ein pulverförmiges  Gemisch b von 31,3 kg     Eisenoxyduloxyd    und 4,6 kg       Bariumoxyd    zum Teil eingefüllt und festgestampft.  In die Mitte der Wanne auf das festgestampfte Pul  vergemisch wurde ein Bandeisen d von 43 cm Länge,  2 cm Breite und 0,4 cm Dicke aufgelegt. Auf die  beiden Enden dieses Bandeisens wurden zwei 5 cm  dicke, 40 cm lange runde Eisenelektroden c aufge  setzt, worauf der Rest des     Oxydgemisches    etwa 2 cm  hoch über das Bandeisen aufgeschüttet wurde.  



  An die zwei Eisenelektroden wurde die regel  bare Spannung (50     c/s)    eines     Hochstromtransforma-          tors    angelegt. Bei 10 Volt angelegter Spannung er  hitzte sich das im     Oxydgemisch    befindliche Band  eisen bei einem anfänglichen Stromdurchgang von  600     Amp.    und erwärmte hierbei das es umgebende       Oxydgemisch.    Nach 32 Minuten dauerndem Strom  durchgang von 600     Amp.    wurde die Spannung auf  20 Volt erhöht, wobei innerhalb von weiteren 11 Mi  nuten der Strom bis auf 2000     Amp.    anstieg.

   In die  ser Zeit ist der zwischen den Elektroden     befindliche     Inhalt der Eisenwanne geschmolzen. Nach Umrüh  ren wurde durch Öffnen des an der Unterseite der  Wanne befindlichen Schiebers und Durchstossen der  darüber befindlichen Pulverschicht mit einem spitzen  Eisenstab abgestochen. Der flüssige Strahl der ge  schmolzenen Oxyde lief in dünner Schicht auf eine  4 cm dicke Eisenplatte eines unter der Wanne be  findlichen Eisentisches und wurde darauf durch Auf  sprühen von Wasser schnell abgekühlt. Das dadurch  brüchig gewordene Material wurde mit einem Eisen  stampfer von Hand zerstossen. Die geschmolzene  und ausgelaufene Menge betrug 8 kg.

   Das Material  wurde 24 Stunden in einer Kugelmühle mit Stahl  kugeln und Wasser gemahlen, das gemahlene Pulver  nach Entfernen des Wassers unter einem Druck von  500     kg/cm2    zu Kernen gepresst und diese bei 1100  C  4 Stunden in Luft gesintert.  



  Die so hergestellten Kerne zeigten nach Auf  magnetisierung stark permanentmagnetische Eigen-         schaften,    so dass zum Beispiel ein Ringkern mit  2,5 cm äusserem und 1,2 cm innerem Durchmesser  einen ebensolchen Ringkern, die beide     in.    Richtung  ihrer Höhe     aufmagnetisiert    waren und mit den ab  stossenden Polen durch ein im Innern des Ringes an  gebrachtes Glasrohr geführt wurden, in einem Ab  stand von etwa 2 cm durch die Abstossung schweben  liess.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von für magnetische Zwecke geeigneten Ferriten durch Schmelzen der den Ferrit bildenden Metalloxyde, dadurch gekenn zeichnet, dass man die zum Schmelzen erforder lichen hohen Temperaturen mittels der beim Durch gang eines elektrischen Stromes durch die Oxyde entstehenden Wärme erzeugt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Eisenoxyd mindestens teilweise Eisenoxyduloxyd verwendet. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die den Ferrit bildenden Oxyde durch elektrische Widerstandsheizung eines in die Oxyde eingebetteten metallischen Leiters, vor zugsweise aus einem der Metalle, deren Oxyde den Ferrit bilden, vorerhitzt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man den Schmelzvorgang in einem aus Ferrit oder den Oxyden, welche den Ferrit bil den, bestehenden Bett vornimmt, so dass die flüssige Schmelze nicht mit der Tiegelwand in Berührung kommt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Ferritschmelze durch Ausgiessen in eine Form erstarren lässt. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Ferritschmelze erstarren lässt und die erstarrte Masse in Pulverform bringt. 6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch ge kennzeichnet, dass man die erstarrte Masse nach Ab schrecken mit Wasser in Pulverform bringt.
CH340754D 1954-12-10 1955-12-06 Verfahren zur Herstellung von Ferriten CH340754A (de)

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