Einrichtung zur selbsttätigen elektrischen Ausgleichssteuerung der elektrischen Antriebsmotore von auf verschiedenen Laufschienen fahrenden Fahrwerken eines fahrbaren Gerätes, insbesondere eines Kranes Bei Kranen, Förderbrücken und ähnlichen Ge räten mit auf verschiedenen Laufschienen fahrenden Fahrwerken erfolgt die Steuerung der gesondert in den Fahrwerken angeordneten elektrischen Antriebs motore durch Schaltung derselben als sogenannte elektrische Welle, die selbsttätig einen Gleichlauf der Fahrwerke gewährleistet, so dass Schrägstellungen der Geräte durch Voreilen bzw. Zurückbleiben der Fahrwerke in vorbestimmte Toleranzen gehalten wer den.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine dem selben Zweck dienende Einrichtung anderer Art, die zwar bei entsprechend ausgearbeiteter Schaltung auch auf Fahrwerkantriebsmotore in der Schaltung als elek trische Welle anwendbar ist, jedoch auch unabhängig hiervon die Verwendung von normalen Kurzschluss- ankermotoren ermöglicht.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät mindestens ein Paar in Fahrtrichtung in einem Ab stand hintereinanderliegende Fühlerschalter aufweist, deren Fühler kraftschlüssig seitlich an einer Lauf schiene anliegen und quer zu dieser beweglich an einem in bezug auf waagrechte Bewegungen starr mit dem Gerätegestell verbundenen Teil sitzen, wobei die von ihnen beeinflussten Schalter derart beschaffen und an das Fahrstromsteuersystem angeschlossen sind,
dass sie bei einer durch Vorlauf des einen Fahr werkes gegenüber dem andern um ein vorbestimmtes Toleranzmass erfolgten Schrägstellung des Gerätes jeweils selbsttätig den Antriebsmotor des vorgelau fenen Fahrwerkes abschalten und diesen erst wieder einschalten, nachdem der Vorlauf durch den An triebsmotor des andern Fahrwerkes kompensiert wor den ist.
Durch zwei Fühlerschalter lassen sich durch getrenntes bzw. gemeinsames Ein- und Ausschalten vier unterschiedliche Schalterstellungen erreichen, die daher bei entsprechender Anordnung und Eingliede rung in das Steuersystem ausreichen, um die Antriebs motore der Fahrwerke individuell bei Schrägstel- lungsbewegungen des Gerätes im einen oder andern Drehsinne und bei Querverschiebungen des Gerätes in der einen oder andern Richtung <B>-</B>zu steuern. Eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung ist jedoch mit vier Fühlerschaltern versehen.
Die Zeichnung zeigt ein derartiges Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Grundriss.
Fig. 2 zeigt ein Schaltschema des Motorhaupt stromes.
Fig. 3 zeigt ein Steuerstromschaltschema hierzu. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht das Gerät aus einem Laufkran, dessen Gestell D beiderseits auf je ein Fahrgestell E bzw. F abgestützt ist. Die Fahr gestelle E, F sind in üblicher Weise mit Laufrädern G versehen, die auf parallelen Laufschienen H1 bzw. H2 laufen. Die Laufräder eines jeden Fahrwerkes sind in üblicher Weise unter Zwischenschaltung eines Zahnradgetriebes K durch je einen im betreffenden Fahrgestell angeordneten elektrischen Motor Ml bzw. M2 angetrieben. In der bloss schematischen Zeichnung sind die Motore der besseren Übersicht wegen ausserhalb der Fahrgestelle dargestellt.
Mindestens das Fahrgestell F ist in bezug auf waagrechte Bewegungen starr mit dem Krangestell D verbunden und nimmt daher sowohl an Schräg stellungsbewegungen als auch an Bewegungen quer zur. Fahrtrichtung zwangläufig teil, wobei in üblicher Weise die Laufräder gegenüber den Schienen bzw. Fahrgestellen das nötige Spiel zur Ermöglichung dieser Bewegung haben.
Im Fahrgestell F sind vier Fühlerschalter 2, 3, 4, 5 angeordnet, und zwar sich paarweise gegenüberliegend auf entgegengesetzten Seiten der Schiene Hl, wobei diese beiden Paare in Fahrtrichtung in einem Abstand hintereinanderliegen. Die Fühler dieser Schalter sind an ihrem freien Ende mit einer drehbaren Rolle N versehen, die unter dem Einfluss je einer nicht dargestellten, im Schalter gehäuse befindlichen Stellfeder kraftschlüssig seitlich an der Schiene Hl abrollbar anliegen. In der in Fig. 1 dargestellten Normallage des Kranes gegen über den Schienen Hl, H2 sind sämtliche Fühler schalter 2, 3, 4, 5 geschlossen.
Sie sind derart ein gerichtet, dass sie nur durch ein Herausschieben der Fühler unter dem Einfluss der Stellfeder geöffnet werden können. Sämtliche Fühlerschalter sowie die Antriebsmotore sind, wie in Fig. 1 schematisch ange deutet ist, mittels Leitungen an einen Schützenkasten P angeschlossen, in welchem sich die weiter unten anhand der Fig. 2 erläuterten Steuerapparate befin den und der mittels einer Stromzufuhrleitung R ans Netz angeschlossen ist. An den Schützenkasten P ist ferner ein Fahrtrichtungsschalter S elektrisch ange schlossen.
Dieser weist gemäss Fig. 3 einen beweg lichen Kontakt 1 auf, der wahlweise mit einem orts festen Kontakt la für die in Fig. 1 mit Ta bezeich nete Fahrtrichtung bzw. mit dem ortsfesten Kontakt 1b für die in Fig. 1 mit<I>Tb</I> bezeichnete Fahrtrichtung verbunden werden kann. Der Kontakt 1 ist gemäss Fig. 3 an die Phase<I>A</I> des Steuerstromnetzes<I>A, B</I> angeschlossen. Die Antriebsmotore Ml, M2 sind ge mäss Fig. 2 über je einen Hauptstromschalter 41 bzw.
31 parallel geschaltet und mittels parallel zueinander liegenden Hauptschaltern 14 und 24 an die mit C bezeichneten Phasen des Drehstromnetzes ange schlossen.
Gemäss Fig. 3 sind die Fühlerschalter 2, 3, 4, 5 für jede Fahrtrichtung mittels eines Hilfsschalters 11 bzw. 21 an die Phase A anschliessbar. Diese Hilfs schalter sind in stromlosem Zustand der betreffenden Steuerstromzuleitungen offen und stehen unter dem Einfluss einer Magnetspule 10 bzw. 20, welche der art geschaltet ist, dass sie unmittelbar Strom erhält, wenn der Fahrtrichtungskontakt 1 mit dem betref fenden Kontakt 1 a bzw. 1 b verbunden wird.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, liegen die Fühler schalter 2, 4 zueinander parallel sowohl an der Steuerstromleitung 15 als auch an der Steuerstrom leitung 25. Analog liegen die Fühlerschalter 3, 5 zueinander parallel je an einer Steuerstromleitung 16 bzw. 26. Die Steuerleitungen 15, 16 sind mittels von der Magnetspule 10 betätigbaren Hilfsschaltern 12, 13 über eine Schützenspule 30 für den Motorstrom hauptschalter 31 bzw. Schützenspule 40 für den Motorstromhauptschalter 41 an die Phase B ange schlossen. Analog sind die Steuerleitungen 25, 26 mittels von der Magnetspule 20 betätigbaren Hilfs schaltern 22 bzw. 23 über die Schützenspule 40 bzw.
30 an die Phase B angeschlossen.
Die zum getrennten An- und Abschalten der ge meinsamen Zufuhrleitung für die Motore dienenden Motorstromhauptschalter 14 bzw. 24 sind durch die Magnetspule 10 bzw. 20 betätigbar.
In der in Fig. 3 dargestellten Ausschaltlage des Fahrtrichtungskontaktes 1 sind mit Ausnahme der Fühlerschalter 2, 3, 4, 5 sämtliche Schalter geöffnet. Soll das Gerät in Richtung Ta verfahren werden, dann wird der Kontakt 1 mit dem Kontakt la ver bunden. Dadurch erhält die Magnetspule 10 Strom und bewirkt das Schliessen des Hauptschalters 14 in der Motorstromzufuhrleitung und der Hilfsschalter 11, 12, 13 in der Steuerstromleitung. Dadurch erhält über die Leitung 15 und Hilfsschalter 12 die Schützenspule 30 und über die Steuerleitung 16 und Hilfsschalter 13 die Schützenspule 40 Strom, so dass die Hauptschalter 31 und 41 geschlossen werden und dadurch die Motore Ml, M2 Strom erhalten.
Die Fahrwerke E und F (Fig. 1) bewegen nun das Gerät in der Richtung Ta im Gleichlauf. Tritt eine Ver schiebung des Gerätes quer zur Fahrtrichtung, z. B. bezogen auf Fig. 1, nach links auf, dann ist das Fahr werk F an dieser Bewegung beteiligt, ebenso die sämtlichen Fühlerschalter. Die Schalter 2 und 5 wer den vermöge des Einflusses der Stehfedern geöffnet, wogegen die Schalter 3 und 4 geschlossen bleiben.
Da nun gemäss Fig. 3 die Fühlerschalter 2, 4 einer seits und die Fühlerschalter 3, 5 anderseits parallel zueinander an der Steuerleitung 15 bzw. 16 liegen, ändert sich an der Steuerstromzufuhr zu den Schützenspulen 30 und 40 nichts, so dass auch die Motoren unverändert unter Strom bleiben. Dasselbe geschieht bei einer Querverschiebung des Gerätes nach rechts, bezogen auf Fig. 1, welche Bewegung das Öffnen der Schalter 3, 4 unter dem Einfluss ihrer Stellfeder zur Folge hat.
Erfährt jedoch das Gerät durch Vorlauf des einen Fahrwerkes, z. B. des Fahrwerkes E, gegenüber dem andern Fahrwerk eine Schrägstellung, dann werden die Fühlerschalter 2 und 4 geöffnet, wogegen diejeni gen 3 und 5 geschlossen bleiben, welch letztere par allel an der Steuerstromleitung 16 liegen, so dass die Schützenspule 40 und damit der Motor Ml nach wie vor Strom erhält. Dagegen ist die Steuerleitung 15, an der die geöffneten Schalter 2 und 4 parallel zuein ander liegen, unterbrochen, so dass die Schützenspule 30 stromlos wird und den Hauptschalter 31 ausschal tet. Das betreffende Fahrwerk E bleibt daher gegen über dem andern zurück, wodurch die Schrägstellung des Gerätes behoben wird.
Sobald diese normale Gerätlage erreicht ist, werden die Fühlerschalter 2 und 4 wieder eingeschaltet, so dass wieder beide Mo tore Strom erhalten.
Tritt eine Schräglage im entgegengesetzten Dreh sinne, also unter Voreilen des Fahrwerkes F mit dem Motor Ml, ein, dann werden die Fühlerschalter 3 und 5 geöffnet und die Steuerleitung 16 wird strom los. Die Schützenspule 40 öffnet den Hauptschalter 41 und schaltet dadurch den Motor Ml ab.
Zum Verfahren des Kranes in der umgekehrten Richtung<I>Tb</I> wird der Fahrtrichtungskontakt 1 mit dem Kontakt 1 b verbunden, wodurch die Magnet- spule 20 Strom erhält. Ausgehend von der Lage der Schalter gemäss den Fig. 2 und 3 werden dadurch der Motorhauptschalter 24 und die Hilfssteuerschal- ter 21, 22, 23 geschlossen.
Die Fühlerschalter 2, 3, 4, 5 liegen nun auch für.diese Fahrtrichtung in derart unterschiedlicher Gruppierung parallel zueinander an den Steuerleitungen 25 bzw. 26, dass sowohl ursäch lich der Schrägstellung des Gerätes in je einem Dreh sinne als auch ursächlich der Verschiebung des Ge rätes quer zur Fahrtrichtung nach je einer Seite je zwei Fühlerschalter geöffnet, die andern dagegen geschlossen werden, und zwar jeweils derart, dass eine Antriebsmotorabschaltung und nachträgliche Wiederanschaltung nur bei Schrägstellungsbewegun- gen,
nicht aber bei Querverschiebebewegungen des Gerätes eintritt.