Photographische Kamera mit Wechselobjektiv Die Erfindung bezieht sich auf eine photographi sche Kamera, welche einen Verschluss mit Zeiteinstell- glied und ein Objektiv mit Blendeneinstellglied auf weist, wobei das Objektiv oder der Verschluss aus wechselbar ist und eine lösbare Kupplung das Zeit einstellglied mit dem Blendeneinstellglied verbindet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, mittels welcher sich die Kupplung der Ein stellglieder in einfacher Weise lösen lässt, um etwaige Beschädigungen der Einstellglieder oder der Kupp lungsteile während des Auswechselvorganges zu ver meiden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindestens ein radial zur optischen Achse bewegliches Betätigungsglied vorgesehen ist, welches ein Organ zum Entkuppeln der Einstellglieder betätigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Kamera mit Wechselobjektiv in Drauf sicht, Fig. 2 die Entkupplungseinrichtung im teilweisen Längsschnitt, Fig. 3 und 4 einige Einzelheiten der Entkupplungs- einrichtung, und Fig. 5 eine andere Bauart der Entkupplungsein- richtung im teilweisen Längsschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Kamera 1 ist bekannter Art und Arbeitsweise. Sie hat einen F'ilmtransport- knopf 2, einen Rückspulknopf 3 und einen Auslöser 4. An der Vorderfront der Kamera 1 ist ein Objektivver- schluss 10 fest und ein Objektiv 28, 29, 30 auswechsel bar angeordnet.
Gemäss Fig. 2 ist der Objektivverschluss 10 mit dem Kameragehäuse 12 mittels nicht dargestellter Befesti gungsmittel fest verbunden. Der Objektivverschluss 10 hat eingebaute Sektoren, die in bekannter Weise die Objektivöffnung 14 öffnen und schliessen.
Die Ein stellung der verschiedenen Belichtungszeiten des Ver schlusses 10 geschieht mit Hilfe eines rohrförmigen Zeiteinstellringes 16, der an der Verschlussfrontseite drehbargelagertist.Innerhalb dieses Zeiteinstellringes 16 liegt eine Platte 18, die mittels eines Gewinderinges 20 am vordern Objektivrohr 22 des Verschlusses 10 be festigt ist. Diese Platte 18 weist Bajonettschlitze 24 auf, in welche entsprechende Bajonettvorsprünge 26 einer zweiteiligen Fassung 28, 29 eingreifen, die die Front linsen 30 trägt.
Diese Fassung 28, 29 kann somit in bekannter Weise an dem Objektivverschluss 10 ange setzt bzw. entfernt werden.
Im Hohlraum 32 der Fassung 28, 29 ist eine aus mehreren Lamellen 33 bestehende Blende bekannter Bauart untergebracht. Die Einstellung der Blende auf gewünschte Öffnung geschieht mittels eines Blenden einstellringes 34, dessen radialer Arm 36 durch einen Schlitz 38 der Fassung 28, 29 nach aussen hinausragt (Fig. 4).
U'm eine Verbindung zwischen dem Blendenein- stellring 34 und dem Zeiteinstellring 16 zu schaffen, ist ein Kupplungsring 40 vorgesehen, der an der zylindrischen Aussenfläche 42 des Zeiteinstellringes 16 drehbar geführt ist. Dieser Kupplungsring 40 kann auch axial verstellt werden, und zwar entgegen der Wirkung einiger Druckfedern 44, wobei ein im Kupp lungsring 40 fest angebrachter Kupplungszahn 46 mit einer der Kupplungsrasten 48 an der Stirnseite des Zeiteinstellringes 16 in und ausser Eingriff kommt.
Fer ner besitzt der Kupplungsring 40 einen radialen Vor sprung 50 (Fig. 4), welcher in einen Schlitz 51 am Ende des radialen Armes 36 vom Blendeneinstellring 34 eingreift.
Die Anordnung der Einstellskalen ist aus Fig. 1 ersichtlich. Der Zeiteinstellring 16 trägt eine über einen Teil seines Umfanges in gleichmässigen Abständen unterteilte Zeitskala 52, welche mit einer ortsfesten Hauptmarke 54 zusammenarbeitet. Am Kupplungs ring 40 ist gegenüber der Zeitskala 52 eine ebenfalls über einen Teil seines Umfanges in gleichmässigen Ab ständen unterteilte Blendenskala 56 vorgesehen, deren Werte ebenfalls mit der Hauptmarke 54 zusammen spielen.
An die Reihe der Blendenskala 56 ist am Kupplungsring 40 noch eine in gleichmässigen Ab ständen unterteilte Skala 58 mit Lichtwerten ange schlossen, die mit einer Marke 60 am Zeiteinstellring 16 zusammenarbeitet und zur Einstellung der relativen Kupplungsstellung zwischen den Einstellringen 16 und 34 dient.
In einem Ringraum 62 der Objektivfassung 28, 29 ist ein zylindrischer Ring 64 axial beweglich angeord net. Er hat einen nach aussen vorspringenden Rand 66 (Fig. 4), welcher mit einer Schulter 68 des Kupplungs ringes 40 derart zusammenarbeitet, dass im Falle einer Verstellung des Ringes 64 nach vorn parallel zur optischen Achse der Kupplungsring 40 ebenfalls in dieser Richtung mitgenommen und der mit ihm ver bundene Kupplungszahn 46 aus der jeweiligen Kupp lungsraste 48 des Zeiteinstellringes 16 hinausbewegt wird. Damit kann der Kupplungseingriff der Einstell ringe 16 und 34 getrennt werden.
Der Ring 64, nachstehend als Entkupplungsring bezeichnet, weist einen Umfangsschlitz 70 auf (Fig.4), welcher den Durchgang und gegebenenfalls die Ver drehung des radialen Armes 50 vom Kupplungsring 40 ohne Behinderung erlaubt.
Der Entkupplungsring 64 besitzt ferner einen axial verlaufenden Schlitz 72, mit dem eine kegelige Ver jüngung 74 eines Druckstiftes 76 zusammenarbeitet. Der Druckstift 76 ist radial zur optischen Achse be weglich in der Objektivfassung 28, 29 gelagert. Eine Feder 78, welche gegen das Ende 80 des Druckstiftes 76 aufliegt, ist bestrebt, den Druckstift 76 aus der Objektivfassung 28, 29 nach aussen zu verstellen.
Wenn der Bedienende zwecks Objektivwechsels die Objektivfassung 28, 29 mit einer Hand ergreift, dann drückt er zugleich den Druckstift 76 nach innen, wobei die kegelige Verjüngung 74 desselben das Verstellen des Entkupplungsringes 64 nach vorn bewirkt. Dabei wird, wie bereits erwähnt, das Auskuppeln des Kupp lungsringes 40 erreicht.
Der Druckstift 76 und der Entkupplungsring 64 stellen somit eine Entkupplungseinrichtung dar. Diese Einrichtung arbeitet in der Weise, dass bei einer Ver stellung des Druckstiftes 76 radial zur optischen Achse die Entkupplungseinrichtung der Einstellringe 16 und 34 in der Weise betätigt wird, dass sie die Kupplung der Einstellringe 16 und 34 bereits vor dem Objektiv wechsel löst. Der Bedienende kann also die Ein- und Ausrenkbewegung beim Objektivwechsel vornehmen und die Bajonett- und Kupplungsverbindung lösen, ohne dass hierbei die Einstellringe 16 und 34 beschä digt werden, auch wenn z.
B. eines derselben seine Endstellung während der Renkbewegung erreicht hat. Die erfindungsgemässe Bauart bringt auch den wei- teren Vorteil mit sich, dass mit einem einzigen Be- dienungsgriff; d. h. durch Umfassen des Wechselob jektivs, mehrere Funktionen zugleich ausgeführt wer den, nämlich die Entkupplung der Einstellringe 16 und 34 und der Wechsel des Objektivs. Der Aufbau der Anordnung und ihre Betätigung wird somit ver einfacht.
In Vig. 5 ist eine Bauart dargestellt, bei welcher der Entkupplungsring 64 und der Druckstift 76 nicht in der Fassung 28, 29 des Wechselobjektivs, sondern in der kameraseitigen Halterung des Objektivs, d. h. in der ortsfesten Platte 18, untergebracht sind. Der Druckstift 76 ragt durch den Zeiteinstellring 16 hin durch, so dass in diesem Ring ein bogenförmiger Schlitz 43 vorgesehen sein muss, um eine ungehinderte Verdreh- barkeit des Zeiteinstellringes 16 zu gewährleisten.
Anstelle eines einzigen Druckstiftes 76 können auch mehrere Druckstifte am Umfang der Wechsel objektivfassung verteilt sein. Es ist auch möglich, eine solche Entkupplungseinrichtung in der kameraseitigen Halterung des Wechselobjektivs unterzubringen. Au sserdem ist eine solche Ausführungsform der Ent- kupplungseinrichtung denkbar, bei welcher das Be tätigungsglied nicht zugleich beim Ergreifen des Wechselobjektivs (Einhandbedienung), sondern durch einen gesonderten Bedienungsgriff betätigt wird (Zwei handbedienung).
Die erfindungsgemässe Entkupplungs- einrichtung kann auch in den Fällen anwendbar sein, wo der Verschluss auswechselbar und das Objektiv fest an der Kamera angeordnet sind.