Einfärbvorrichtung an Druckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Einfärbvor- riehtung an Druckmaschinen, die insbeson- dere für Schablonen-Druckmaschinen geeig net ist und bei der ein die Farbe an den ein zufärbenden Zylinder abgebender Verteiler mit einer selbsttätigen Farbzuführvorrichtung verbunden ist.
Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird die Farbe von Hand so aufgetragen, dass man die Farbkanne oder einen in der Ma- sehine verschiebbar vorgesehenen Behälter an der Farbwalze vorbeiführt -und die Farbe durch ihre eigene Schwere austreten lässt. Es ist auch schon bekannt, die Farbe aus einem Farbvorratsbehälter unter Druck an eine die Farbe abgebende Düse zu leiten, z.
B. mit Hilfe einer Handpumpe oder durch eine je weils von Hand gespannte Feder. Diese Ein richtungen haben den Nachteil, dass sie nicht gleichförmig arbeiten und auch die gleich zeitige Bedienung der Pumpe und das Ent langführen der Farbdüse an der einzufärben den Walze schwierig ist und in gewissen Fäl len auch ein erheblicher Druck durch die Finger zu leisten ist.
Zum Einfärben von Knöpfen ist es auch sehon bekannt, die Farbe durch Druekluft periodisch aus einer Düse zu spritzen. Es ist hierzu aber eine komplizierte Einrichtung notwendig, denn es muss ausser dem Parbvor- ratsbehälter und der Düse nebst ihrer Zulei tung noch eine Einrichtung zur Erzeugung der Luftstösse und die Druckluftzuleitung vorhanden sein. Die Einrichtung ist deshalb für gewöhnliche Vervielfältigungsvorrichtun gen, wie sie besonders im Bürobetrieb ver wendet werden, nicht geeignet.
Die Einfärbvorrichtung nach der Erfin dung unterscheidet sich von bekannten Aus führungen dadurch, dass die Farbzuführung aus einer Farbvorratsdose erfolgt, die als Druckbehälter ausgebildet ist, welcher mit Treibgas arbeitet, indem die Farbe unter dem sich selbsttätig einstellenden und sich bei gleichbleibender Raumtemperatur kon stant haltenden Dampfdruck einer in der Dose mutenthaltenen Treibflüssigkeit zuge führt wird, und dass einerseits die Dose und anderseits die Druckmaschine Mittel zum leicht lösbaren Anschliessen der Dose und gleichzeitigen,
Herstellen der Farbdurchlauf- verbindung besitzen, von denen der an der Druckmaschine befindliche Anschlussteil mit dem Farbzuführsystem und -einem die Farbe an die einzufärbende Walze abgebenden Ver teiler mit einem steuerbaren Austrittsventil verbunden ist.
Die Zeichnungen zeigen als Beispiel eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des, und zwar ist Fig. 1 eine Vorderansicht zweier überein ander angeordneter Trommeln, über die die Schablone läuft.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht von Fig. 1 mit der Farbdose und der Verbindung zu dex Spritzdüse.
Fig. 3' zeigt den Verschluss der Farbdose in der Ruhelage.
Fig. 4 ist eine ändere Ausführungsform -der Farbdose.
Fig. 5 , veranschaulicht die Einrichtung zam Verschieben der Spritzdüse.
Fig. 6 zeigt die Spritzdüse allein im Schnitt, und Fig. 7 und 8 sind zwei weitere Ausfüh rungen der Farbdose.
Wie insbesondere aus Fig. 1 und 2 zu er kennen ist, sind in dem Gestell 1 der Maschine zwei Walzen 2 und 3 übereinander angeord net, von denen die untere Walze 3 die Farb- walze ist. Über beide Walzen läuft der durch eine gestrichelte Linie angedeutete Schablo- nenträger 4, der gewöhnlich aus Seidengaze besteht und die Schablone aufnimmt.
Die aufzutragende Farbe ist in einer Dose 5 enthalten, die an einem beliebigen Platz der Maschine, an dem sie nicht stört, unterge bracht sein kann. Von dieser Dose, auf deren Bauart später eingegangen werden soll, führt ein Schlauch 12 zu dem Austrittsventil 10, das in Fig. 6 im Schnitt gezeigt ist. Das Ventil 10 ist an der einzufärbenden Walze 3 entlang verschiebbar. Zu diesem Zweck ist ein Rahmen. 6 auswechselbar am Maschinen gestell angeordnet. Er ist um. die Achse 7 schwenkbar und wird durch Federn 8 in seiner in Fig. 2 gezeigten Arbeitslage gehal ten.
Die Auswechselbarkeit dient dazu, bei Mehrfarbendruck den ganzen Rahmen, also einschliesslich Verschiebemechanik der Düse, auszuwechseln. Zii seiner Verschwenkimg dient ein Handgriff 9, der an dem Rahmen 6 in der Achsrichtung der Walze verschiebbar geführt ist. Durch die Verschiebung des Handgriffes wird gleichzeitig die Düse 10 an der einzufärbenden Walze entlang bewegt. Hierzu ist ein Seilzug 16 vorgesehen, dessen Seil über Rollen 17cU-17f läuft, die in den Ecken des Rahmens 6 gelagert sind. Die Düse 7.0 wird auf zwei an dem Rahmen 6 befestig ten Stangen 18 geführt.
Wie insbesondere aus Fig. 5 zu ersehen ist, läuft das Seil ausgehend von der Befestigungsstelle 9a am Handgriff 9 zunächst nach der einen Seite, z. B. nach links, über eine Rolle 17a, von dort in der entgegengesetzten Richtung parallel zu seiner ersten Bewegung nach einer Rolle 17b, von dort nach abwärts über eine Rolle 17c nach der Düse 10 hin, an der es bei 10a festge klemmt ist.
Das Seil läuft dann weiter zu der Rolle 17d, kehrt um und geht parallel zu seiner vorherigen Bewegung nach der Rolle 17e, durch die es nach oben nach der Rolle<B>17f</B> hin abgelenkt wird, über die es wiederum zu dem Handgriff 9 hinläuft.
Infolge dieser Seilführung haben Hand- griff 9 und Düse 10 stets die gleiche Bewe gungsrichtung. Wenn man also den Hand griff 9 erfasst und an dem Rahmen 6 entlang bewegt, läuft die Düse 10 an den Führungs stangen 18 und der einzufärbenden Walze entlang, und zwar in der gleichen Richtung, in der der Handgriff 9 bewegt wird.
Der Schlauch 12 läuft über Rollen 21 (Fug. 5), und es ist ein bei 13 angedeuteter Federzug vorgesehen, der den Schlauch straff hält.
Die Düse 10 ist in Fig. 6 im einzelnen dargestellt. Sie weist einen Kolben 11 auf, der unter der Wirkung einer Feder 11a gegen den in dem Düsenkörper 10 vorgesehenen Sitz gedrückt wird. Vorzugsweise enthält der Kolben eine Einlage aus Gummi oder derglei chen, um einen dichten Ab:schluss zu erzielen. Der Kolben sitzt an einer Stange 11b, die durch den Düsenkörper 10 hindurchragt und sich gegen einen uin den Zapfen 20a dreh baren Nocken 20 legt.
Gegenüber dem Nocken ist an dem Gestell der Maschine ein Anschlag blech 19 vorgesehen, das sich über die ganze Breite der Walze 2 erstreckt und zweckmässig gekrümmt ist, iim sich der Form der Walze 2 anzupassen. Wenn beim Schwenken des Rah mens 6 iun den Zapfen 7 die Düse angehoben wird, legt sich der Nocken 20 gegen das An schlagblech 19, so dass der Nocken entgegen der Uhrzeigerrichtung gedreht wird; er stösst dann gegen die Stange llb so, dass der Kolben 11 von seinem Sitz abgehoben wird, und die Farbflüssigkeit kann dann von dem Schlauch 12 aus durch das Ventil hindurch über die Bohrung 12a auf die einzufärbende Walze fliessen.
Der Farbbehälter 5 (Fig. 2) ist an seinem obern Ende mit einer Bohrung versehen, in die ein zylindrischer Mantel 30 eingesetzt ist. In diesem zylindrischen Mantel befindet sich ein aus einem nachgiebigen Material, z. B. Gummi, bestehender Körper 31, der im Ruhe zustand die in Fig. .3 gezeigte Form hat. Der (,'LUnmikörper ist an dein untern, äussern Ende um den Mantel 30 herumgestülpt, Lind es ist aussen um den umgestülpten Teil ein Klemmring 27- herumgelegt, um den Gummi körper fest mit dem Mantel 30 zu verbinden.
Der Gummikörper ist mit Axialbohrung ver sehen, an die sich nach aussen gerichtete Boh rungen 29 anschliessen. Diese Bohrungen sind im Ruhezustand durch den zylindrischen Mantel 30 überdeckt, Lund der ganze Farbbe- hälter ist geschlossen.
Beim Anfügen des Farbbehälters an die Maschine zum Zwecke der InbenutzLmgnahme wird ein am Ende des Schlauches 12 befe stigter Stutzen 28, der mit einem kolbenarti gen Ansatz 28a versehen ist, mit diesem An satz in den Gummikörper eingeführt und so fest eingedrückt, dass sich der Gummikörper dehnt und der Kopf des Gummikörpers in den Farbbehälter hineingedrückt wird, so dass die Teile die in' Fig. 2 gezeigte Stellung einnehmen. In dieser Lage kann die Farb- flüssigkeit aus dem Farbbehälter 5 durch die Bohrungen 29 und eine Bohrung in dem Stutzen 28, 28a hindurch in den Schlauch 12 eintreten.
Dieser Verschluss ermöglicht ein Abneh inen und Wiederansetzen des gleichen Farb- behälters, auch wenn er noch nicht aufge braucht ist;
denn wenn man ihn von dem Stutzen 28 abzieht, zieht sich der GummAör- per wieder zusammen, Lund der Behälter wird wieder abgeschlossen, indem die Teile die in Fig. 3 gezeigte Lage einnehmen. Handelt es sich um Behälter, die nur ein mal aufgesetzt werden sollen und nicht mehr abgenommen werden, bis der Inhalt aufge braucht ist, so kann man auch die in Fig. 4 gezeigte AnsführLuig wählen, bei der an dem Schlauch 12 ein Stutzen 14 angebracht ist,
mit dem der Schlauch in einen mit Innenge winde versehenen Nippel 14a an dem Boden des Farbbehälters eingeschraubt ist. Die Boh- rLmg dieses Nippels ist bei dem gefüllten Farbbehälter mittels eines Deckblattes 15 ver schlossen. Das Deckblatt kann z. B. festgelötet sein und aus dünnem Metall bestehen. Beim Einschrauben des Stutzens 14 wird dieses Deckblatt durchbrochen und dadurch der Eintritt der Farbe in den Schlauch 12 mög lich gemacht.
Der Farbbehälter 5 enthält einen Kolben 25, der mit einem seitlichen zylindrischen Flansch 25a, versehen ist. Der Kolben kann aus einem elastischen Werkstoff hergestellt sein, so dass er durch den von innen in Rich tung der Pfeile auf ihn ausgeübten Druck gegen die Wandung des Farbbehälters ge drückt wird Lmd einen dichten Abschluss er zielt. Der Kolben selbst ist so gestaltet, dass er sich der Form des Deckels 22 des Gefässes anschliesst. Der Boden 23 des Farbbehälters ist gewölbt, um genügende Druckfestigkeit aufzuweisen. In dem Farbbehälter ist- die Farbe 32 untergebracht.
Auf der andern Seite des Kolbens ist bei 33 eine Treibflüssigkeit vorgesehen, das heisst eine Flüssigkeit, die bei verhältnismässig niedriger Temperatur, insbesondere bei Zimmertemperatur, ver dampft. Vorzugsweise wird Propan, Butan, Frigen (Diofluordichlormethan) und ähn liches verwendet. Die Flüssigkeit verdampft, und es bildet. sich in dem Raum 34 ein Gas unter einem gewissen Druck, das den Kolben 25 vorschiebt Lind, wenn das Ventil 31 geöff net ist, die Farbe durch den Schlauch 12 in die Düse drückt.
Da die verwendete Farbe gewöhnlich ver hältnismässig dickflüssig ist, kann es zweck mässig sein, der Farbe selbst geringe Mengen der oben angegebenen, leicht verdampfenden Flüssigkeit zuzusetzen. Die so durchmischte Farbe wird dann durch die Verdampfung der beigemischten Flüssigkeit beim Austritt aus der Düse bzw. in dem Schlauch aufgelockert und fliesst besser aus.
Anstelle der in Fig. 2 gezeigten Dose mit Kolben kann, unter Weglassung des Kolbens, der Behälter 5 auch mit einem Gemisch aus Farbe und leicht verdunstender Flüssigkeit gefüllt werden, so dass er dann nach Art der sogenannten Aerosol-Dose wirkt. Die Mi schung der Farbe mit der Flüssigkeit wird in einem solchen Verhältnis durchgeführt, dass durch das Verdampfen der Flüssigkeit sich oben in der Farbdose eine Dampfschicht bil det, die auf die Farbe drückt und sie, sobald das Ventil geöffnet ist, in der beschriebenen Weise durch den Schlauch in die Düse beför dert.
Nach Massgabe der verbrauchten Farbe verdampft immer weitere Treibflüssigkeit aus der Farbe und füllt immer wieder den Raum oberhalb der Farbe unter Druck aus, bis sämt liche Farbe aus dem Behälter herausgedrückt ist. Man muss nätürlich sowohl in diesem Falle als auch bei der zuerst beschriebenen Ausführung die Dosierung der Treibflüssig- keit so vornehmen, dass die Farbe bis zum letzten Rest verbraucht wird.
Bei Verwen dung der Dose nach Art der Aerosol-Dose muss natürlich die Ausflussöffnung für die Farbe unten liegen, die Dose hat dann die umgekehrte Lage gegenüber der in Fig. 2 ge zeigten Anordnung.
Die Fig. 7 und 8 zeigen noch zwei weitere Ausführungen der Dose. Für die Verwen dung der Dose ist deren Stellung ohne Bedeu- taing. In Fig. 7 wird anstelle des in Fig. 2 verwendeten Kolbens 25, der, um eine gute Abdichtung zu erzielen, einen formgenauen Zylinder benötigt, ein an der einen Seite ge schlossener Schlauch oder dergleichen 35 ver wendet, der vorzugsweise aus Gummi oder einem sonstigen elastischem Stoff hergestellt ist.
Das offene Ende dieses Schlauches ist zwi- sehen dem Dosenzylinder 5 und dem Barauf gesetzten Deckel 22 festgeklemmt. Der Schlauch legt sich gegen die Innenwand der Dose und reicht bis an deren Boden. Dort ist er, wie in gestrichelten Linien gezeigt, nach innen eingestülpt, und in dem eingestülpten Teil des Schlauches, der mit, dem Boden 23 der Dose einen Hohlraum bildet, ist die Treib- flüssigkeit 33 eingefüllt.
Wenn diese Dose in Betrieb ist, drückt der durch Verdampfen der Treibflüssigkeit entstehende Druck den Schlauch nach aufwärts gegen die Farb- flüssigkeit 32.
In Fig. 7 ist ein Zwischenzustand darge stellt, in dem der Schlauchboden bis etwa in die Mitte der Dose gedrückt ist. Diese Lage ist in ausgezogenen Linien dargestellt. Es ist ersichtlich, dass der Druck des Dampfes sieh nach allen Richtungen erstreckt und dadurch ein dichter Abschluss des die Farbe enthalten den Raumes von dem die Treibflüssigkeit bzw. das Treibgas enthaltenden Raume gebildet wird. Das Gas füllt dann den mit 34 bezeich neten Raum. Bei der weiteren Entleerung rollt sich der Schlauch weiter nach oben und kommt schliesslich in die wiederum in gestri chelten Linien dargestellte Lage, in der die Farbflüssigkeit weiter bis auf einen kleinen Rest herausgedrückt ist.
Gegebenenfalls kann auch dieser Rest weiter ausgepresst werden, wobei sich dann der Schlauchboden nach oben wölbt und sich der Form des Deckels anpasst.
Die weitere, in Fig. 8 bezeichnete Ausfüh rung unterscheidet sich von der gemäss Fig. 7 lediglich dadurch, dass hier eine Gummiblase 36 Verwendung findet, deren offenes Ende zwischen dem Dosenzylinder und dem Boden 23 der Dose eingeklemmt ist. Der Vorgang ist im übrigen der gleiche. Auch hier wird durch das Verdampfen der Treibflüssigkeit 33 die Blase aus der in gestrichelten Linien in Fig. 8 angedeuteten Lage allmählich nach dem Aus gang der Dose hin getrieben.
Eine Mittellage ist in ausgezogenen Linien gezeigt, und bei weiterer Farbentnahme nimmt die Blase schliesslich die wiederum in gestrichelten Linien gezeigte ausgedehnte Lage ein, in der nur noch ein Farbrest vorhanden ist, der dann entnommen werden kann, wobei sich der Boden der Blase der Form des Deckels 22 genau anpasst.
Man kann bei der Verwendung einer Blase auch umgekehrt die Farbe in die Blase ein- füllen und sie dann in die Dose, in die vorher die Treibflüssigkeit 33 eingebracht worden ist, einsetzen und den offenen Rand durch den Deckel 22 an dem Farbzylinder festklemmen. Die Arbeitsweise ist dann genau die gleiche.
Die Erfinduuig ist natürlich nicht auf diese besondere Art der Farbdosen be schränkt, man könnte auch anstelle der Treib- flüssigkeit Federn, oder Druckluft, oder ein Du@ickgas verwenden, das aus einer Quelle, z. B. einer Druckflasche, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Reduzierventils, zu geführt wird; auch kann man natürlich für die Führung der Düse entlang der einzufär benden Walze andere als die in der Zeich nung dargestellten Mittel verwenden; so kann man z.
B. den Handgriff, der zur Bewegung der Düse dient, auch unmittelbar mit dieser N erbinden.