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Rundfunkgerät Die Erfindung betrifft. ein R-undfunk- ;erät, bei dem mechanisch bewegte und elek- trisclie Bestandteile auf einem vom Bodengestell getrennten Tragelement angeordnet sind, das als selbständiger Bauteil anfertig- bar und in das Gerät einsetzbar ist.
Der Aufbau der Rundfunk- bzw. Fernsehgeräte auf den bekannten Blechchassis genügt nicht den hohen und ständig weiter steigenden Ansprüchen der elektrisch hoch- gezüchteten Geräte. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist diese Bauweise als überholt zu betrachten. Die bekannten Chassis mit ihrem verwickelten Aufbau von Einzelteilen sind schwingungsempfindlich, was bei den heute gebräuchlichen, hohen Verstärkungen der Empfangsleistung ausserordentlich störend Tirkt. So übertragen sich z. B.
Resonanzschwingungen des Chassis oder sonstiger - Blecliteile auf den auf dem Chassis sitzenden Drehkondensator und bringen auch dessen Platten in Schwingung, wodurch starke Klirr- bzw. Briunmgeräusche im Lautsprecher entstehen können.
Das Rundfunkgerät gemäss der Erfindung, bei dem die geschilderten Nachteile nicht auftreten, kennzeichnet sieh dadurch, dass als Tragelement parallel zur Vorderwand des Gerätes eine Tragschiene angeordnet ist, die so stark bemessen ist, dass sie gegen etwaig auftretende Mikrophoneffekte und Resonanzschwingungen unempfindlich ist, und dass aiif dieser Tragschiene die mechanisch bewegten Teile und die schwingungsempfindlichen elektrischen Bestandteile angeordnet sind, während die unbewegten und nicht schwingungsempfindlichen elektrischen Bestandteile auf dem verhälnismässig leicht ausgeführten Bodengestell angeordnet sind.
Durch diese Ausbildung und Anordnung können die elektrischen Teile eines Rtmd- furikgerätes von dessen mechanisch bewegten Teilen baulich getrennt werden derart, dass die schwingungsempfindlichen Teile eine Baugruppe für sich bilden, auf die keine me- ehanischen Schwingungen mehr einwirken können. Weiterhin kann jetzt die Tragschiene aus Leichtmetall oder Pressstoff genügend stark und in der Formgebung schwingungsfest ausgebildet werden.
Der andere Teil des Chassis, auf dem lediglich die Röhren, Widerstände usw. befestigt sind, braucht nicht mehr unbedingt aus Metall zu sein, sondern. kann aus einem billigen und leicht bearbeit- baren Werkstoff, der auch schon seiner Natur nach schwingungsunempfindlich ist, wie Hartpappe, Holzfaserstoff, Kunststoff u. a. bestehen.
Durch die Trennung der bewegten Teile von den unbewegten und ihre Zusammenfassung auf einem ihnen gemeinsamen Träger kann ein klarer und unverwickelter Aufbau des Gerätes erreicht werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt und im folgenden mit ihren weiteren Einzelheiten beschrieben:
Fig.1 zeigt einen Profilträger mit Getriebekondensator in Vorderansicht, Fig. 2 den gleichen Träger in Draufsicht, Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel in Vorderansicht, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 3, Fig. 6 einen Profilträger mit Normalkondensator und Ultrakurzwellen-Aggregat in Vorderansicht, Fig. 7 den gleichen Träger im Schnitt VII-VII in F'ig.6. Fig. 8 den gleichen Träger in der Draufsieht.
Fig. 9 zeigt eine andere Ausführungsform in Ansicht von der Rückseite, Fig. 10 eine Seitenansicht mit Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 9.
Fig. 11 zeigt eine Draufsicht und Fig. 12 die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform mit angefügtem Chassis; Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 sitzt an dem starken Profilträger 1 direkt befestigt oder direkt angegossen das Gehäuse des durch einen Deckel 3 geschlossenen Getriebekondensators. Das Kondensatorgehäuse 2 ist hier längsseitig an den Träger 1 angefügt. Dadurch ist das Gehäuse mit dem Träger mit geringer Ausladung fest verbinden, Lind es ist die Möglichkeit gegeben, den Wellenschalter mit Spidenplatte in gleicher Richtung unterhalb des Drehkondensators zu legen.
Die aus dem Kondensator 2 heraus durch den Träger 1 direkt geführte Getriebe-An- triebsachse 4 trägt das Antriebszahnrad 5 und beispielsweise eine Rutschkupplung 6 sowie eine Schwungscheibe 7 und kann direkt durch den Drehknopf 8 angetrieben . werden. Das der Zahnteilung des Zahnrades 4 angepasste und teilweise gelochte Zahntriebband 9 trägt den Skalenzeiger 10 und wird durch die Umlenkrolle 11 mittels der Feder 12 gespannt.
Beim Drehen des Knopfes 8 wird der Rotor des Drehkondensators über das im Konden- satorgehäuse befindliche Getriebe und gleichzeitig der auf dem Zahntriebband 9 sitzende Stationszeiger 10 durch das Zahnrad 5 in einem der Skalenlänge angepassten Verhältnis bewegt. Ein Doppel-Potentiometer 13 mit Antriebsachse 14 und Drehknopf 15 ist noch im gemeinsamen Träger angebracht. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 5 trägt der Profilträger 16 unter dem Drehkondensator 17 ein ziemlich weit ausladendes Drucktasten-System und muss daher besonders stark lind profiliert gestaltet werden.
Auch der Drehkondensator 17 lädt, da er mit seiner Schmalseite am Träger und an seiner Längsseite über dem Drucktasten-Aggregat 18 gehalten ist, weit aus. Der Drehkondensator 17 und das Di-icktasten-Aggregat 18 mit den Drucktasten und Drucktastenhebel 19 liegen. etwa in der Mitte der Längsseite des Profilträgers. Der Antrieb des Drehkondensators 17 erfolgt durch die Antriebsachse 20 mit der Reibrolle 21 und dem Zahntriebband 22 über das Zahnrad 23. Das Zahntriebband 22 trägt den Skalenzeiger 24 und wird durch die Umlenkrollen 25 und 26 geführt.
Die Umlenk- rolle 26 ist beweglich angeordnet und spannt mittels der Feder 27 das Zahntriebband 22. Die Antriebsachse 20 kann auch gleichzeitig eine Schwungscheibe 28 tragen. Der Drehkondensator 17 ist mit einem Deckel 29 abgeschlossen.
Die Skala ist bei dem in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls am gemeinsamen Profilträger befestigt. Sie kann bei Anwendung entsprechender Umlenk- rollen für die Zahntriebkette oder das Band mit dem Stationszeiger auch an deren Stellen des Gerätes angebracht werden. Der Profilträger kann je nach der Grösse des Gerätes 2, 5 oder 10 mm stark sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis 8 ist an dem schwingungsfreien und verwundungssteifen Profilträger 1 ausser dem längsseitig angebrachten MittelwellenGetriebedrehkondensator 2 mit seiner Abdeck- kappe 3 noch gleichzeitig ein von ihm ge-
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tragenes Ultrakurzwellen-Aggregat 30 angeordnet, in dem sich auch der Ultrakurzwellen-Drehkondensator befindet.
Die Rotorachse des Mittelwellen-Kondensators ist über das Gehäuse bei 31 hinaus verlängert lind mittels der Kupplung 32, die zwecks elek- triseher Trennung der Rotoren beider Kondensatoren aus einem geeigneten Isolierstoff. gefertigt sein kann, mit dem Achsstummel 33 des im Ultrakurzwellen-Aggregat 30 befindlichen Ultrakurzwellen-Kondensators verbunden. Das Gehäuse des Ulträkurzwellen- Aggregates 30 mit dem Ultrakurzwellen-Kon- densator kann so gestaltet sein, dass gleichzeitig die Spulen und auch die sonstigen Zusatzteile abgeschirmt oder eingebaut werden können.
Als Wellenschalter ist im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis 8 der gleiehfalls am gemeinsamen Träger 1 befestigte Drucktaster 34 vorgesehen. Der Drucktaster 34 ist schräg unter dem Ultrakurzwellen-Aggregat 30 und dem Mittelwellen- Kondensator 2 am gemeinsamen Träger 1 angebracht, wodurch sich günstige Anbauverhältnisse ergeben und Spulen und Trimmer leicht zugänglich sind. Der Drucktaster 34 wird durch die Tasten 35 betätigt, wobei dem Ultrakurzwellen-Aggregat 30 der Drucktaster 35a zugeordnet ist.
Da beide Abstimmteile, nämlich der Mittelwellen-Drehkondensator 2 und der im Ultra- kurzwellen-Aggregat 30 sitzende Ultrakurz- wellen-Drehkondensator, auf einem starken und sehwing2ingsfreien Träger 1 als Fundament sitzen und dadurch in einfacher Weise miteinander gekuppelt werden können, kann der Antrieb in diesem Falle ohne weitere Umstände durch das Antriebsrad 5 über den Achsstummel 4 erfolgen, wobei es gleichgültig ist, ob die Lang-, Mittel- oder Kurzwellen oder die Ultrakurzwellen eingeschaltet sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 ist die Schiene 1 als Formstück so gestaltet, dass sie mit dem Gehäuse 36, das beispielsweise für einen Drucktaster vorgesehen ist, und dem Gehäuse 37 für den Ultrakurzwellenteil, ferner dem Gehäuse 38 für den Drehkondensator und den haltern 39 für die Skala 40 aus einem Stück besteht. de nach Bedarf kann die Trägerschiene 1 auch für den Einbau oder Anbau beliebiger weiterer Zusatzteile entsprechend geformt sein.
Man kann aber je nach Zweckmässigkeit auch nur für den einen oder andern der an der Tragschiene befestigten Teile die Gehäuse oder Lagerstellen unmittelbar an dieser vorsehen. Das Gehäuse 37 für den Ultrakurzwellenteil lmd das Gehäuse 38 für den Drehkondensator sind mit Blechkappen 41 bzw. 42 abgedeckt. Diese Blechkappen greifen in einen um den Gehäuserand laufenden Falz oder in entsprechende Aussparungen ein und sind so aufgepasst, dass sie straff aufsitzen; statt dessen können sie auch festgeschraubt werden. Auch das Gehäuse 36 für den Drucktaster ist in dieser Art mit einem Falz versehen und durch eine Blechkappe 43 abgedeckt.
Das Drucktastensystem, welches in dieses Gehäuse eingebaut ist, kann sowohl nach dem Prinzip der Schieberschalter als auch nach jenem der Drehschalter in Kreisform oder Kreisbogenform ausgebildet sein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 sind die Kontakte auf dem Kreisbogen 44 als Stator und 45 als Rotor angeordnet. Der Ro- torträger 46 ist mit dem Drucktastenlhebel 47 aus einem Stück gearbeitet und mittels der Achse 48 im Gehäuse 36 schwenkbar gelagert.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig.11 und 12 zeigt eine Trägschiene 1, an der beispielsweise der Drehkondensator 2. mit der Antriebsachse 4 und dem Antriebsrad 5 und ein Drucktastenaggregat 43 mit den Drucktasten 47 angebracht sind. Mit der Tragschiene 1 verbunden und von ihr auf der einen Seite getragen ist das Chassis 50. Dieses Chassis 50 kann insgesamt aus einem Werkstoff von der Art bestehen und eine Formgestaltung haben, die es ermöglichen, die elektrischen Leitungen als gedruckte Leitungen in Serienfertigung mechanisch aufzubringen: In den Fig. 11 und 12 ist das Chassis 50 in die Teile 50a, 50b und 50c unterteilt.
Diese Unterteilung gestattet es, für die einzelnen Teile des Chassis, wenn erforderlich,
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verschiedene Werkstoffe zu verwenden. .Ziun Beispiel kann der Teil 50a aus einem stabilen Werkstoff bestehen, damit. er die schweren Teile des Gerätes, wie Transformatoren, Drosseln usw., tragen kann. Die Unterteilung z. B. auch in 50b und 50c kann für das mechanische Aufbringen der Leitungen zweckmässig sein. Die Unterteilung kann vorteilhaft auch in der Weise erfolgen, dass die Teilchassis 50a und 50c als Träger der elektrischen Teile verwendet werden, während das Teilchassis 50b vorzugsweise als Leitungsträger, Überträger oder Verbinder dient.
Das Chassis 50 kann beliebig unterteilt und es können für Teile desselben auch geeignete flexible Werkstoffe verwendet werden, etwa auch für den Fall,. dass das Chassis oder ein Teil desselben nach dem Aufbringen der Leitungen, in bestimmte Formen gebracht oder, wie in. der Skizze gezeigt, abgebogen werden soll. Bei verschiedenen Werkstoffen, insbesondere Kunststoffen, ist das Verformen auch nach. geringer Erwärmung ohne Nachteil für die bereits aufgebrachten Leitungen leicht. möglich.
Durch die Stützreifen 51, die aus einem steiferen Stoff, z. B. aus einem steifen Isolierstoff, bestehen können, kann das Chassis tragfähiger gemacht werden. Bei unterteiltem Chassis können diese Stützreifen 51 auch als Verbindungsstreifen dienen, wie dies durch die Streifen 51a beispielsweise dargestellt ist. Die profilierte schwingungsunempfindliche, an der Vorderwand des Chassis liegende Tragschiene ist somit schwingungssicherer Träger des Drehkondensators, des zu diesem gehörigen Skalenantriebes und der Skala selbst. Darüber hinaus sind auch die andern mechanisch bewegten Teile, wie Wellenschalter, Drucktastenaggregate mit ihren Hochfrequenz-Spulenteilen, Potentiometer usw. am Profilträger angeordnet.
Zwecks stabiler Lagerung dieser Teile ist es zweckmässig, am Profilträger der Halterungen, Lagerstellen usw. als Formteile anzubringen.